Stechbeitel Spiegelseite

v8yunkie

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Hallo Zusammen!
Ich habe seit einiger Zeit einen Satz Stechbeitel von Ashley Isles (Mark II). Bin sehr zufrieden mit der Stahlqualität und Verarbeitung.

Allerdings ist mir aufgefallen, daß die Spiegelseite nicht plan, sondern leicht konkav (also Hohlraum beim Auflegen auf eine Platte). Frage ist nun: Soll ich die Beitel plan-schleifen, damit ich einen geraden Schnitt (Beim Paring... sorry, mir fehlt der deutsche Begriff dafür) machen kann, oder ist diese Überwölbung beabsichtigt?

Gruß,
Thomas
 

michaelhild

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Du solltest schon schauen, dass die Spiegelseite direkt hinter der Schneide plan ist (so die ersten 1-2cm). Nur so, bekommst Du sie auch komplett scharf und auch wegen dem geraden Schnitt.

Ob das jetzt bei Deinen Beiteln Absicht oder nicht ist weiß ich nicht. Die japanischen Beitel haben oft solch eine Spiegelseite, damit möglichst wenig Reibung auf dem Holz entsteht (Das Eisen liegt ja nicht vollflächig auf). Aber auch bei denen muss der vordere Bereich plan sein.
 

v8yunkie

ww-robinie
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Spiegelseite

Der vordere Teil ist seit jeher gerade - Schärfen ist kein Problem.

Ich meinte die Wölbung gesehen auf die Gesamtlänge der flachen Klinge, also ca. 8cm. Auf dieser Fläche lege ich ja den Beitel auf, um eine gerade Fläche zu bekommen - z.B. wenn ich eine 45-Grad Fase auf einem kurzen Bauteil stechen will. Oder auch die Fläche eines Zapfensbearbeiten will.

Mit der jetzigen Überwölbung taucht die Schneide ja eigentlich immer nach unten weg (übertrieben dargestellt)... daher denke ich, die Spiegelfläche sollte perfekt eben sein... oder nicht?! Auch mein einer Kirschen-Beitel ist nicht perfekt eben sondern etwas konkav... daher meine Vermutung, ob das vielleicht einen Zweck hat.

Gruß,
Thomas
 

michaelhild

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Du meinst ne Wölbung in Längsrichtung, also wenn Du von der Seite auf den Beitel schaust?
Darauf hab ich meine noch gar nicht kontrolliert.
 

michaelhild

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Hi,

ich hab meinegrad mal kontrolliert. Öhm ja, am schlimmsten sind die Kirschen, ein Beitel hat fast 1mm Luft in der Mitte, die MHG sind sich nicht einige, einige Konkav, andere Konvex und andere gerade, aber dabei handelt es sich nur um geringe Abweichungen im kleinen 1/10mm Bereich. Am besten sind die Narex Eisen, die sind eigentlich alle so gut wie plan, mit dem Haarlineal nur geringfügig Lichtdurchlass, aber wirklich sehr wenig.

Mir ist das aber noch nie negativ aufgefallen.
 

narrhallamarsch

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ich würde das nicht überbewerten, wenn es im rahmen von zehntelmillimetern liegt.

der werkstoff holz hat von natur aus weit größere schwankungen im angebot:emoji_grin:

diese elende arbeit, die spiegelseiten komplett zu planen, ist etwas für jemanden, der vater und mutter erschlagen hat. wie michael schon schrieb, sind die ersten 1- 2 cm wichtig, damit die schneide scharf wird.
 

Sägenbremser

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Guten Abend Thomas
beim Holzabstechen kann es keine plane Auflagefläche geben, gäbe es keinen Schnittwinkel mehr.
Wie alle dir schon geschrieben haben ist wirklich nur der Bereich kurz hinter der Schneide entscheidend
für das saubere Ergebnis. Habe selber als Lehrling meine Eisen bis zum Spiegeln geschliffen, nur
heute weiss ich das es völlig egal ist wie die Dinger hinten aussehen, nur die ersten Millimeter zählen.
Habe heute sehr alte Englische Stecheisen die sehen in der Fläche nicht wirklich piekfein aus, aber sie
schneiden wie Hulle und halten ihre Schärfe auch wirklich lange,Harald.
 

v8yunkie

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Spiegelseite

Also mit einem Beitel gibt es ja zig verschiedene Anwendungsmöglichkeiten... und natürlich viele, wo die Spiegelseite sicherliche kaum Einfluß hat.

Aber das was ich (als Buch-interpretierender Laie) unter Paring verstehe, sind die Arbeitsweisen, die den Beitel auf die Spiegelseite auflegen, um auf kurzen Flächen quasi einen (für diesen Fall zu großen) Hobel zu "imitieren". Ich habe mal aus dem Net ein paar Bilder angehängt, um das zu verdeutlichen.

Für diese Arbeitsweise hätte ich nun vermutet, sollte die Spiegelseite gerade sein... und es wundert mich halt, daß das selbst bei hochwertigen Beiteln offensichtlich nicht der Fall ist.

Übrigens: Ich habe das mal bei einem meiner Beitel gemacht... ist kein Riesenakt. Ca. 5 Minuten auf dem groben Wasserstein und noch 1 Minute auf dem Feinen genügen durchaus.

Gruß,
Thomas
 

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Sägenbremser

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Guten Abend Thomas
noch einmal, wenn das Eisen absolut plan aufliegt gibt es keinen Schnittwinkel. Das Kann ein schabendes Werkzeug schon besser. Was Paring ist weiss ich nicht, hoffe ich bekomme es noch
erklärt,Harald
 

Sägenbremser

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Hallo Thomas
hab gerade deine Bilder gesehen. Was ist das bei Bild eins, abschaben von einem Umleimer? Bei dem
Winkel zur Holzfaser eine echte Willensprobe. Zinkenstemmen mit Führungsholz gilt auch nicht gerade
als praxisgerechte Ausführung, ist aber doch ein Weg zum sauberen Ergebnis, nur dauert etwas zu lange das Stück Holz wirklich genau zu positionieren, der Stolz es freihändig zu schaffen ist ein Stück
Handwerk und durch Üben durchaus zu erreichen,Harald
 
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