Kann ich mir nicht vorstellen. Meines Wissens gibt es an Stechbeitelherstellern nur Kirschen (handgeschmiedet + teuer) und MHG Messerschmidt (in Schmalkalden - leider vielen unbekannt) in Deutschland. MHG schmiedet maschinell und ist anscheinend daher sehr viel günstiger als Kirschen. Beide Hersteller geben eine Härte von 61 HRC +/- 1 an, wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe. Von daher passen die Daten dieser "Chisels" fast genau, aber eben nur fast. MHG gibt selbst an, nach Nordamerika zu exportieren (30 %). Dabei dürfte es sich aber (meiner Meinung nach) mehr um die Blockhausbeitel handeln (bei MHG sog. Timbertools). Was ich mir aber nicht vorstellen kann: Dass MHG (oder auch Kirschen) labeln. Wozu? Also ich weiß nicht so recht, auch die Hefte sind nicht deutsch. Auf den Eisen von Messerschmidt steht auch immer "Made in Germany", und ich weiß nicht, warum man darauf verzichten sollte. Die ganze Form passt nicht, siehe
MHG MESSERSCHMIDT GMBH Vielleicht könnte es aber sein, dass man in Amerika in einem Werkzeugvertrieb untergekommen ist, und die wollen natürlich meist unter ihrem eigenen Namen verkaufen.
Was mich allgemein bei diesen Stemmeisen verwundert wie auch ärgert: Wozu werden diese Sachen überhaupt aus aller Welt hierher importiert? Leute, macht die Augen auf! Aus Thüringen kommt allerbeste Qualität zum Superpreis, Import"marken"ware wie Stanley usw. ist nicht mal gleichwertig gut, stattdessen teurer. Den Handel interessiert es nicht, wo das Zeug herkommt, und selbst auf ausdrücklichen Wunsch wurde mir in einem grundsätzlich sehr serviceorientierten Fachgeschäft nichts von MHG bestellt. Entschuldigung: Man habe langjährige Geschäftsbeziehungen (in dem Fall eben Kirschen) ... bla, bla, bla. In einem anderen Geschäft habe ich gefragt, warum solche Importware (Stanley) geführt wird, und nicht welche aus deutscher Produktion. Antwort: Man habe es mal mit Kirschen versucht, da wollten die Handwerker nicht so ran (zu teuer), und sonst gäbe es doch nur noch welche mit Plastegriff, und das will auch keiner. Bei Stanley sei man dann fündig geworden (also nicht so teuer und mit Holzgriff). Na, wer´s glaubt, wird seelig. Als ich der Dame dann mal wohlwollend einen Zettel mit Adresse von MHG zuschob (sie hatte noch nie was von dem Namen gehört, was ich sogar glaube), mit der Bemerkung, sie könne sich ja mal die Sachen samt Preisen anschauen, schob sie ihn mir wieder zurück. Null Interesse.
Man darf sich nicht wundern, wenn man die günstigen Stechbeitel aus deutscher Herstellung im eigenen Land nicht findet. Eine Unsitte ist es auch, dass so mancher Werkzeugimporteur sich unter "Wuppertal" als Firmensitz tarnt, und statt dort zu produzieren, was viele immer glauben, nur Fernostimport verschleudert. Also - die Stechbeitel mit bloßem Aufdruck "Chrom Vanadium" auf der Klinge kann man getrost liegen lassen. Selbst habe ich - weil´s nicht anders ging - eines der Marke E-Top und eines der Marke Stanley gekauft. Bei beiden brachen schon beim geringsten Anstoßen an einen Nagel die Ecken ab bzw. entstanden Kerben in der Schneide. Bis man das wieder weggeschliffen hat ... Und schärfen ist auch nicht. Trotz der Bruchgefahr ist der Stahl irgendwie weich. Es entstehen, egal wie man schleift und abzieht, immer leicht Riefen, und so wird die Schneide (unter der Lupe) zackig anstatt gerade.
Alte DDR-Stechbeitel sind da um Welten besser, mit denen habe ich sogar dicken Rost von Stahlprofilen abgehämmert, ohne die geringste Beschädigung ... und Nachschleifen geht da auch ruck zuck und 1a. Ich nehme an, die heutige Qualität aus deutscher Herstellung wird genauso gut sein. Hab ja noch keines in die Finger bekommen, und Kirschen mag ich nicht.