Stechbeitel von LMI

pedder

ww-robinie
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Hallo,

ich habe bei einem amerikanischen Versender Stecheisen aus angeblich deutscher Produktion gefunden.

Ich finde sie hübsch

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Der Name ist wohl LMI, aber ich finde im Netz nix dazu.

LMI Chisels - Information and Pricing at LMI

Kennt jemand die Firma?

Edit: LMI ist wohl nur der Name des Versenders, der leider den deutschen Hersteller nicht angibt. Vielleicht weiß ja trotzdem jemand mehr?

Liebe Grüße
Pedder
 

Matthias33

ww-ahorn
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Kann ich mir nicht vorstellen. Meines Wissens gibt es an Stechbeitelherstellern nur Kirschen (handgeschmiedet + teuer) und MHG Messerschmidt (in Schmalkalden - leider vielen unbekannt) in Deutschland. MHG schmiedet maschinell und ist anscheinend daher sehr viel günstiger als Kirschen. Beide Hersteller geben eine Härte von 61 HRC +/- 1 an, wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe. Von daher passen die Daten dieser "Chisels" fast genau, aber eben nur fast. MHG gibt selbst an, nach Nordamerika zu exportieren (30 %). Dabei dürfte es sich aber (meiner Meinung nach) mehr um die Blockhausbeitel handeln (bei MHG sog. Timbertools). Was ich mir aber nicht vorstellen kann: Dass MHG (oder auch Kirschen) labeln. Wozu? Also ich weiß nicht so recht, auch die Hefte sind nicht deutsch. Auf den Eisen von Messerschmidt steht auch immer "Made in Germany", und ich weiß nicht, warum man darauf verzichten sollte. Die ganze Form passt nicht, siehe MHG MESSERSCHMIDT GMBH Vielleicht könnte es aber sein, dass man in Amerika in einem Werkzeugvertrieb untergekommen ist, und die wollen natürlich meist unter ihrem eigenen Namen verkaufen.
Was mich allgemein bei diesen Stemmeisen verwundert wie auch ärgert: Wozu werden diese Sachen überhaupt aus aller Welt hierher importiert? Leute, macht die Augen auf! Aus Thüringen kommt allerbeste Qualität zum Superpreis, Import"marken"ware wie Stanley usw. ist nicht mal gleichwertig gut, stattdessen teurer. Den Handel interessiert es nicht, wo das Zeug herkommt, und selbst auf ausdrücklichen Wunsch wurde mir in einem grundsätzlich sehr serviceorientierten Fachgeschäft nichts von MHG bestellt. Entschuldigung: Man habe langjährige Geschäftsbeziehungen (in dem Fall eben Kirschen) ... bla, bla, bla. In einem anderen Geschäft habe ich gefragt, warum solche Importware (Stanley) geführt wird, und nicht welche aus deutscher Produktion. Antwort: Man habe es mal mit Kirschen versucht, da wollten die Handwerker nicht so ran (zu teuer), und sonst gäbe es doch nur noch welche mit Plastegriff, und das will auch keiner. Bei Stanley sei man dann fündig geworden (also nicht so teuer und mit Holzgriff). Na, wer´s glaubt, wird seelig. Als ich der Dame dann mal wohlwollend einen Zettel mit Adresse von MHG zuschob (sie hatte noch nie was von dem Namen gehört, was ich sogar glaube), mit der Bemerkung, sie könne sich ja mal die Sachen samt Preisen anschauen, schob sie ihn mir wieder zurück. Null Interesse.
Man darf sich nicht wundern, wenn man die günstigen Stechbeitel aus deutscher Herstellung im eigenen Land nicht findet. Eine Unsitte ist es auch, dass so mancher Werkzeugimporteur sich unter "Wuppertal" als Firmensitz tarnt, und statt dort zu produzieren, was viele immer glauben, nur Fernostimport verschleudert. Also - die Stechbeitel mit bloßem Aufdruck "Chrom Vanadium" auf der Klinge kann man getrost liegen lassen. Selbst habe ich - weil´s nicht anders ging - eines der Marke E-Top und eines der Marke Stanley gekauft. Bei beiden brachen schon beim geringsten Anstoßen an einen Nagel die Ecken ab bzw. entstanden Kerben in der Schneide. Bis man das wieder weggeschliffen hat ... Und schärfen ist auch nicht. Trotz der Bruchgefahr ist der Stahl irgendwie weich. Es entstehen, egal wie man schleift und abzieht, immer leicht Riefen, und so wird die Schneide (unter der Lupe) zackig anstatt gerade.

Alte DDR-Stechbeitel sind da um Welten besser, mit denen habe ich sogar dicken Rost von Stahlprofilen abgehämmert, ohne die geringste Beschädigung ... und Nachschleifen geht da auch ruck zuck und 1a. Ich nehme an, die heutige Qualität aus deutscher Herstellung wird genauso gut sein. Hab ja noch keines in die Finger bekommen, und Kirschen mag ich nicht.
 

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Gäste
Hallo Matthias,

es gibt schon noch andere Hersteller in Deutschland. Oder wird Dastra auch von Kirschen gemacht? Ich kann mir aber vorstellen, dass nur der Stahl aus Deutschland kommt und in den USA die Griffe dran gesetzt werden. Die werden da ja auch einzeln verkauft.

Liebe Grüße
Pedder
 

lopi3000

ww-pappel
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Stechbeitel Hohlbeitel etc von MHG

Hallo zusammen, also ich find auch die MHG Stechbeitel sehr gut, schön dass man die jetzt auch direkt beim Hersteller bekommt unter MHG-SHOP für Handwerkzeuge der Holzbearbeitung Vielleicht kann man da ja einen Extra Rabatt bekommen, ich werd mal nachfragen. Die Dinger halten im Prinzip ewig, sehr robust. Bis dann Reiner.
 

Snekker

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Hallo alle miteinander!
Schaut euch die Eisen doch einmal genauer an. Wenn die aus deutscher Produktion stammen dann fresse ich einen Besen. Ich behaupte einmal die sind aus Chinesischer Produktion.
 

pedder

ww-robinie
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auf welche Tatsachen stützt sich wohl diese Behauptung? Oder ist das nur so ein Bauchgefühl um einen Hersteller zu diskreditieren?
 

Snekker

ww-robinie
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Hallo Pedder!
Ich habe gesagt, ihr sollt euch die Stecheisen genau ansehen. Diese Eisen unterscheiden sich in so vielen Einzelheiten von allen in Deutschland erhältlichen Eisen, das ich nicht glaube, dass diese Eisen aus Deutscher Produktion stammen. Ich meine dabei nicht die Griffe. Diese Eisen ähneln den chinesischen Eisen die ich bei DICTUM gesehen habe mehr als einem Deutschen Eisen aus irgendeiner Billigproduktion. Die breiten Eisen ähneln mehr einem Spachtel genau wie traditionelle chinesische Eisen. Deutsche Hersteller sind Traditionalisten, wenn es um die Herstellung von Werkzeug für Tischler geht. Sie würden beispielsweise die Seiten abschrägen, damit mann besser in die Ecken beispielsweise bei Schwalbenschwanz Zinken kommt. Deutsche Stecheisen, selbst die billigen, die du in den Baumärkten bekommst, sind vom Querschnitt her sechseckig und nicht viereckig. Ich habe natürlich keine Beweise, es ist tatsächlich nur mein Bauch, der mir das sagt. Aber das Einzige, was auf kontinental Europa hindeutet, sind die metrischen Breiten. Stecheisenproduktion ist Massenproduktion. Ich glaube nicht, dass irgendein Hersteller extra für die Amies seine Schmiedestraße komplett umbauen würde. Viel zu teuer.
 

pedder

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Jens, vielleicht machst Du erst mal klar, ob Du über die LMI oder die MHG sprichst. Aus dem Zusammenhang ergibt sich das nicht!

Ich habe die Herkunft der LMI bis zu diesem Werbebeitrag nicht weiter verfolgt, aber ich finde die Klingen sehen aus wie Bildhauerbeitel "Stich 1" Dastra oder Kirschen. Und der Ami macht dann diese Griffe dran.

Liebe Grüße
Pedder
 

Sägenbremser

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Die Eisen auf dem Foto könnten
aus der Produktion von Carl Heidtmann stammen.

Bildhauereisen Stich 1 - die Griffe hat die Amifirma
ja selber als Zubehör im Programm.

Habe von CHWO nur eine grosse Drechselröhre,
die ist richtig gut gearbeitet und hält den Schnitt
sehr lange.

Von den Dollarpreisen könnte das auch hin kommen.
Bildhauereisen sind recht teuer, in etwa das Preisniveau
von guten Drechselwerkzeugen.

Liebe Grüsse, Harald
 

ministry

ww-robinie
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Hallo zusammen, also ich find auch die MHG Stechbeitel sehr gut, schön dass man die jetzt auch direkt beim Hersteller bekommt unter MHG-SHOP für Handwerkzeuge der Holzbearbeitung Vielleicht kann man da ja einen Extra Rabatt bekommen, ich werd mal nachfragen. Die Dinger halten im Prinzip ewig, sehr robust. Bis dann Reiner.

Ich finde es wirklich schade, dass es dort die kurzen Eisen nicht gibt (oder ich finde sie nicht) und das die Preise höher als bei feinewerkzeuge sind.

Als gebürtiger Thüringer würde ich ja wschon gern direkt dort kaufen.
 

Sägenbremser

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Manches mal verstehe ich die Wünsche
einiger Werkzeugnutzer nicht so ganz.

Es soll das beste sein was für Geld im allgemeinen
Handel zu erwerben ist, verstehe ich sehr gut.

Es sollte natürlich auch noch aus der Bundesrepublik
kommen/hergestellt sein. Erstaunlicherweise sind
da nach Jahrzehnten die Produkte aus dem Osten
der Republik anscheinend unschlagbar geworden.
Frage ich mich doch wofür wir hier den ganzen Auf-
wand getrieben haben, wenn es dort so gut war.
Das verstehe ich schon weniger gut.

Ein Winkelmessgerät ist nur gut wenn es aus den
Staaten kommt und aus geschmiedetem Werkstoff
hergestellt worden ist. Aber der Werkzeughändler
in den USA kann einfach in seinem Prospekt lügen.
Ergo billige Chinaeisen über Deutschland einführen
und sie als good old germany manufactet anbieten.
Das verstehe ich überhaupt nicht mehr.

Nee, wenn ich nichts mehr glauben kann, dann stelle
ich mich beim Herrn Gläser(Ost) neben den Amboss
und passe auf wie ein Luchs, das er mir keinen umge-
dengelten Chinakram unterschieben könnte.

Das ganze würde schon sehr einer Tischlerei ähneln,
die fremd vorproduzierte Korpusteile, in der Werkstatt
für den Kunden als Eigenprodukt durchlaufen liesse.
Ginge wirklich nicht als glaubhaft durch.

Verwirrt, aber voller Glauben, Harald
 
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