Stirnholz Tisch - Schwund vermeiden durch Epoxidlack

bensen

ww-pappel
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Hallo liebe Gemeinde,
ich beschäftige mich gerade mit dem beliebten Anfängerprojekt einer Tischplatte aus Stirnholz. :rolleyes:

Nach eingehender Lektüre der Forenbeiträge, die sich mit dem Thema befassen und allgemein davon abraten, habe ich jetzt folgendes verstanden:
Stirnholz arbeitet reichlich und wird wahrscheinlich reißen, auch das Aufleimen auf eine Trägerplatte bringt nur wenig mehr Sicherheit. Manchmal klappt es, manchmal nicht.

Meine Frage ist:
Könnte es vielleicht besser gehen, wenn man die Stirnholzplatte nicht ölt, sondern rundherum und mehrfach mit Epoxid-Lack versiegelt, so dass sich die Feuchtigkeit im Holz nicht mehr groß ändern kann?
Über die ästhetischen Unterschiede zwischen Ölen und Lackieren brauchen wir natürlich nicht reden.

Viele Grüße,
Ben
 

IngoS

ww-robinie
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Hallo.

wie du ja selbst festgestellt hast, wird von so einem Projekt abgeraten.
Das hat triftige Gründe.
Auch eine Epoxid Beschichtung ändert an den Problemen nichts.

Gruß

Ingo
 

rockymountaineer

ww-eiche
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Eine Epoxidharzbeschichtung bringt dir bei deinem Projekt ganz erhebliche Vorteile. Zwar nicht Stirnholz, wohl aber Holzbohlen werden mit dieser Methode behandelt um sie ohne Zargen oder Gratleisten dauerhaft am werfen zu hindern. Auch wenn man mir mitteilte, dass das Epoxy nicht 100% diffusionshemmend ist, das funktioniert, laut Aussage des Anbieter "bestbartopepoxy" mit dem.ich vor einem halben Jahr mal telefoniert habe, gab es bisher noch nie Reklamationen. Das ist natürlich seine Aussage, aber auch das Echo zu dem Produkt im Internet ist durchweg positiv, es macht was es soll.

Du hast ja schon genau in die richtige Richtung gedacht, weshalb ich dir dieses Projekt auf jeden Fall empfehlen würde. Danach kannst nämlich auch Du fundierte Ratschläge geben, statt dem üblichen "kann ich mir nicht vorstellen, drum gehts nicht"
 

Georg L.

ww-robinie
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Bei Heidelberg
gab es bisher noch nie Reklamationen
Klar, das heißt dann nicht sachgemäße Anwendung und folglich kein Reklamationsgrund.:emoji_grin:
Es kann funktionieren, aber gerade bei Stirnholz hätte ich so meine Bedenken, da ja die meisten Hölzer radial oder tangential im Gegensatz zu entlang der Faserrichtung um den Faktor 10 stärker arbeiten. Deshalb würde ich diese Vorgehensweise nicht unbedingt empfehlen.
 

rockymountaineer

ww-eiche
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Haha :emoji_grin: aber er produziert den Epoxy schon genau dafür. Bei Stirnholz wäre es keine sachgemäße Anwendung, aber das is halt auch das Risiko des Fortschritts.
Ausserdem widersteht der Epoxy ja da dem tangentialen Schwinden schon, weshalb also nicht auch dem radialen? :emoji_slight_smile:

Dass es unter normalen Bedingungen geht ist bewiesen, jetzt musst du zeigen ob es auch beim stark arbeitenden Sturnholz geht. Und ich halte die Chancdn für gut.
Allein der Durst nach dem Wissen über die Machbarkeit oder Unmachbarkeit dürfte dich jetzt antreiben :emoji_wink:
 

derdad

Moderator
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Einen schönen Abend.
Da hier im Forum doch des öfteren über Epoxy geschrieben wird ein persönlicher Hinweis:
Hab früher öfter mit dem Zeug gearbeitet und mich immer gewundert woher meine Hautausschläge kamen. So als wenn ich in die Brennesseln gefallen wäre. Auch Spritzanzug, Handschuhe, und Vollmaske haben nicht geholfen. Mein Hautarzt hat dann Schuppenflechte diagnostiziert. Mit einer Kortisonsalbe habe ich es wieder weggebracht. Meinem Kollegen hat Epoxy wiederum gar nichts gemacht.
Seitdem ich auf Epoxy verzichte gibt's keine Probleme mehr.

Soll nur ein Hinweis zur Vorsicht sein, da man Epoxy ja problemlos zum Kaufen bekommt.

LG Gerhard
 

Fiamingu

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Guten Abend,
ich habe ja hier ein Waschbecken dass mit 14
Schichten Epoxy behandelt ist. Das ist aus einem
Stück massiver Korkeiche herausgearbeitet. Jeden Tag
wird das geflutet und weist seit Jahren keinen Trend
zum reissen auf. Wenn dein Holz trocken ist und
ich spreche von unter 8% sollte das mit umseitiger
Versieglung mit Epoxy funktionieren....aaaber, je nach
Temperatur dehnt sich JEDES Material bei Erwärmung
aus und schrumpft dann bei Abkühlung auch. Tränke
beide Seiten denes Stirnholztisches mit Epoxy und
das geht. Schraube deine Platte mittels Langlöchern
auf dass Gestell und das geht.
 

Saseral

ww-ahorn
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Einen schönen Abend.
Da hier im Forum doch des öfteren über Epoxy geschrieben wird ein persönlicher Hinweis:
Hab früher öfter mit dem Zeug gearbeitet und mich immer gewundert woher meine Hautausschläge kamen. So als wenn ich in die Brennesseln gefallen wäre. Auch Spritzanzug, Handschuhe, und Vollmaske haben nicht geholfen. Mein Hautarzt hat dann Schuppenflechte diagnostiziert. Mit einer Kortisonsalbe habe ich es wieder weggebracht. Meinem Kollegen hat Epoxy wiederum gar nichts gemacht.
Seitdem ich auf Epoxy verzichte gibt's keine Probleme mehr.

Soll nur ein Hinweis zur Vorsicht sein, da man Epoxy ja problemlos zum Kaufen bekommt.

LG Gerhard

Vor drei Wochen hatte ich auch einen Ausschlag am Oberkörper. Nicht gejuckt oder sonst gestört. War ein paar Tage später wieder verschwunden. Ich hatte auch das Epoxy im Verdacht, da ich zwei Tage vorher damit gearbeitet habe.

Grüße, Sascha
 

tupilak

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Feuchtigkeit ist eine Sache, Temperatur wohl eine andere.
Wenn Epoxy zwar das Werfen des Holzes bei Luftfeuchtigkeit
verhindert, wie verhält es sich in Kombination mit Holz bei
Temperaturschwankungen?
Hat das mal jemand getestet/beobachtet?


Sorry, habe den Korsen überlesen, Frage beantwortet.
(mir fehlt wohl noch ein Käff..... ) :rolleyes:
 

rockymountaineer

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Na das sind ja geradezu revolutionäre Erkenntnisse! Das Wunderzeuch löst also alle Probleme? Wo kann man das denn selber nachlesen?

Nicht wirklich revolutionär,nein. Das wird schon lange angewendet.

Finds ja witzig, dass beim abraten von einer Idee nie irgendwelche Quellen als Unterstützung der Aussage herangezogen werden ausser der eigenen Erfahrung, sobald man aber etwas unterstützt, wird eine Bibliographie verlangt :emoji_grin:

Zum einen ist es bewiesen, einfach durch die Tatsache, dass es unzählige Tische dieser Machart gibt und der von mir genannte Hersteller offensichtlich gute Erfolge mit seinem Produkt erzielt. Zum andren kann ich auch einfach sagen "durch meine Erfahrungen".

Wer aber wissenschaftlich arbeiten möchte, dem empfehle ich mal selbst Scholar zu bemühen und nach Essays wie diesem zu suchen. http://search.proquest.com/openview...750503def135/1?pq-origsite=gscholar&cbl=40505
 

WinfriedM

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@rockymountaineer: Es geht mir um die Wortwahl. Es macht einen Unterschied, ob du schreibst, etwas ist bewiesen oder du hast eine Erfahrung mit etwas gemacht. Wer von Beweis schreibt, der sollte auch Quellen liefern können. Sonst ist es nur Gerede.

VW hat übrigens in diesem Sinne auch bewiesen, dass man saubere Diesel bauen kann. Jahrelang hatten die Erfolge auf diesem Gebiet. :emoji_wink:

Herstelleraussagen haben für mich einen Beweiswert von Null.

Es gibt im Holzbereich ganz viele Dinge, die funktionieren bei einem Einzelstück unter ganz bestimmten äußeren Bedingungen. Das ist aber nicht die Kunst. Es geht darum, Verfahren zu finden, die unter verschiedensten Bedingungen und typischen Holzschwankungen sicher funktionieren.

Deinen Einwand kann ich aber sehr gut nachvollziehen, dass es mitunter eine gewisse Tendenz gibt, "Geht nicht" zu sagen, obwohl es besser wäre, es einfach mal auszuprobieren.


Zum Thema: Epoxy wird eine gewisse Diffusionsfähigkeit haben. Wenn das so ist, was erreicht man dann? Das Holz würde viel langsamer den Feuchteänderungen der Umgebung folgen. Es würde damit nur wenig um den Mittelwert des Klimas schwanken, was die Umgebung hat. Damit bekommt man definitiv viel Bewegung aus dem Holz raus.

Wichtig sind dann 2 Dinge. Erstens muss die Schicht wirklich das ganze Holz vollumfänglich umschließen. Es darf auch keine Fehlstellen wie Risse oder Löcher geben. Und zweitens sollte das Holz bei Verarbeitung schon auf dem Mittelwert der Feuchtigkeit sein, was später zu erwarten ist.

Hier mal ein Bild eines Versuches im Außenbereich. Epoxygrundiert und dann nochmal Bootslack drüber. Irgendwann gabs Fehlstellen und Wasser ist eingedrungen. Nach 3 Jahren Vollbewitterung sah es dann so aus:

http://www.wikidorf.de/reintechnisch/uploads/Inhalt/2016-08-19-06.jpg

Die Breitenschwankung war aber sehr gering, Hölzer mit diffusionsoffenen Anstrichen haben teilweise +-3mm geschwankt.
 

MOORI

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Hallo zusammen,
ich kenne das aus anderen Bereichen, daß Wasser in Materialien mit andern Stoffen ersetzt wird.
Z.B. Paraffin oder Alkohol. Gibt es doch auch für Holz. Damit kann man die Zellen sättigen und das Holz am Arbeiten hindern.
Epoxy wird doch auch bei empfindlichen Maserhölzern gerne verwendet (in kleineren Maßstäben) um sie zu stabilisieren.
Wäre dann zwar 5 mal so schwer der Tisch aber tun wird sich dann nichts mehr:emoji_grin:

Hier mal einer der das anbietet
Holz - volltränken, stabilisieren, verfestigen

Eine weitere Alternative ist Thermoholz, hier wird 70% weniger Schwind- und Quellverhalten versprochen. Jedoch ist die Haptik davon schon etwas anders und es hat eine etwas andere Farbe.

Ich denke, das ist so ein Ansatz, immer und überall das gleiche Resultat zu haben.

Gruß
Haluk
 

fahe

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Wer aber wissenschaftlich arbeiten möchte, dem empfehle ich mal selbst Scholar zu bemühen und nach Essays wie diesem zu suchen. http://search.proquest.com/openview...750503def135/1?pq-origsite=gscholar&cbl=40505

...also zumindest auf der ersten Seite des verlinkten Beitrages geht es um alles andere als Holz. Aber die Verfasser heissen ja wenigstens Wood...:emoji_wink:


Epoxy wird doch auch bei empfindlichen Maserhölzern gerne verwendet (in kleineren Maßstäben) um sie zu stabilisieren.

...kenne ich aber wirklich nur in sehr kleinem Maßstab. Für Messergriffe und Drechselrohlinge für Schreibgeräte.

Ich gaube nicht, dass jemand eine Vakuumanlage entsprechender Größe und entsprechendem Druck hat, in die er die Tischplatte eines Hobbyisten einlegen würde.

Hier ist eine Galerie des genannten Anbieters: http://www.bestbartopepoxy.com

Abgesehen davon, dass ich die Kunststoffoberfläche, nun ja: gewöhnungsbedürftig, fände... ist hier ein Beispiel, wie ich es jedenfalls nicht tun würde. Im Original könnte das - bei entsprechender Anbringung der Hirn-"Leisten" ein fachgerecht gebauter Tisch sein. Nach der Beschichtung wäre ich mir da nicht mehr sicher.
 

pixelflicker

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VW hat übrigens in diesem Sinne auch bewiesen, dass man saubere Diesel bauen kann. Jahrelang hatten die Erfolge auf diesem Gebiet. :emoji_wink:

Herstelleraussagen haben für mich einen Beweiswert von Null.

Ja ich weiß, das gehört jetzt hier nicht zum Thema und eigentlich sehe ich das ja genauso wie du mit den Herstellerangaben, aber das Beispiel ist falsch gewählt.

VW beweist nach wie vor, dass sie saubere Diesel bauen können. Die aktuelle Generation von Dieselmotoren von VW und auch von anderen Herstellern sind durchaus sehr sauber. Durch Rußpartikelfilter werden sehr gute Feinstaubwerte erreicht, in Sachen CO2 Ausstoß ist der Diesel schon viele Jahre deutlich besser als Benziner und auch das Problem mit dem NOx haben die Hersteller mittlerweile mithilfe von AdBlue sehr gut den Griff bekommen.

Die aktuelle Geneartion von Dieselmotoren ist durchweg sehr sauber und hält auch ohne Schummeln die Grenzwerte teilweise spielend ein. Benziener sind da tatsächlich nicht besser, auch wenn die Medien uns das derzeit glauben lassen. Das bei früheren Generationen von Dieselmotoren von vielen Autoherstellern mittlerweile bewiesenermaßen geschummelt wurde ist in der Tat eine riesen Sauerei, den Diesel deswegen zu verteufeln ist aber ihm gegenüber nicht fair. Gesamtheitlich betrachtet ist er in vielen Dingen sogar besser als der Benziner.

Sorry, das wollte ich jetzt nur mal einwerfen, weil mir diese s/w-Malerei die derzeit bei diesem Thema betrieben wird auf den Senkel geht.
 

rockymountaineer

ww-eiche
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@Winfried

ich denke Du hast das ganz gut zusammengebracht, ich vermeide bei der Aussage bewusst den Anspruch, das ist ein allgemeingültiges Verfahren, dessen Erfolg bei jeder Anwendung exakt reproduzierbar ist.
Trotzdem gilt als beweisen, was ich (oder in dem Fall ein anderer) herstellen kann und jeder kann sich davon überzeugen, dass das Objekt real ist. So ists mit so einem Tisch geschehen.

Um das ganze aber produktiv für den Fragesteller zu lassen: Dass das Holz bereits den zu erwartenden Mittelwert der Feuchte haben soll ist das beste was man machen kann, ebenso Holzdefekte ausschließen und am besten wohl stehende Jahrringe, auch wenn die genauso schwinden wie anderes Holz, zumindest ist das Schüsseln zu vernachlässigen.

Zur Produktempfehlung zitiere ich mal Nager und Winfried:

moin,

hab meins hier her https://www.harzspezialisten.de/Harz...re-Giessharze/ glaube das 3220 müsste erst nachschauen gehen.

Die hätten auch Uv-aktive pigmente falls gewollt und beratung ist auch ganz gut, zumindest war es bei mir so.

Gruß AJ



Das hier könnte für deinen Anwendungsfall passen:

EP-Gießharz + Härter "wasserklar" (300 min) online einkaufen ? | R&G Faserverbundwerkstoffe GmbH - Composite Technology Faserverbundwerkstoffe GmbH - Composite Technology

Am besten mal mit denen telefonieren.
 

Time_to_wonder

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pixelflicker

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Mitten in Bayern
Wie gesagt, ich will den Thread hier nicht mit einem ganz anderen Thema zuspammen. Nur soviel:
Laut diesem Test baut VW mit die Motoren mit dem geringsten NOx Ausstoß. Die Renault-Motoren stoßen die 5-fache Menge aus:
ADAC EcoTest 2017: NOx-Ranking nach Marke und Modellen - autobild.de

Sicher haben wir damit noch immer einen höheren Stickstoffausstoß als beim Benziner. Dafür steht der Diesel aber im CO2 Ausstoß besser da. Bis vor kurzem galt das noch als deutlich wichtiger...
 
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