Stirnseitige Bearbeitung, wie am besten (Bild)

Marino

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Hi,
ich brauche einmal Eure Hilfe.

Ich möchte 2 Nachtschränke bauen. Material für die Außenwände ist Spanplatte mit Echtholzfurnier (Amerikanischer Nussbaum). Was in dem Modell noch nicht drin ist (ich finde mein aktuelles Modell gerade nicht) sind die Kanten. Die Schnittkanten werden mit Nussbaum umleimt und vorne innen kommt dann noch eine ca. 10x45° Fase rein.

Im Korpus laufen dann später 2 Schubladen, wobei die Front dann natürlich 10mm (Fasenlänge) nach innen versetzt wird. Die Front wird weiß.

Die 4 Ecken bilden 4 Kanthölzer (Amerikanischer Nussbaum). Diese werden auf Maß gesägt & gehobelt. Dann muss der Viertel-Zylinder ausgearbeitet werden. Anschließend verleimen und abschließend die Außenradien angebracht werden. Eckig kann man besser verleimen (Spannen) und die Kante wird bündig zu den Flächen.

Problem ist momentan eher der viertel-Zylinder und später vielleicht die Radien und bei den beiden benötige ich einmal euren Rat.

Wie würdet ihr das machen?

Bisher dachte ich an 2 Möglichkeiten:
1. Alle vier Eckteile zusammen nehmen und mittig mit einem Forstnerbohrer (42mm brauche ich) bohren. Problem, ich habe nur einen potenten 18V Akkuschrauber und keine Standbohrmaschine, wo ich die Teile (ca. 25-30cm lang) spannen könnte. Daher dachte ich, möglicherweise eine Vorrichtung bauen, die Stirnseitig geklemmt ist und einen Forstnerbohrer am Schaft führt. Da bräuchte ich dann min einen passenden Forstnerbohrer. Wenn man das so macht, sollte man mit kleineren Forstnerbohrern vorbohren oder reicht es, nur für die Spitze vorzubohren? Forstnerbohrer besitze ich nur einen günstigen Satz, den ich beim bauen mal schnell kaufen musste.

2. Fräsen. Schablone bauen und entweder einzeln oder gemeinsam nach und nach weg fräsen. Da mache ich mir hingegen ein wenig Sorgen, da es ja dann im Hirnholz ist. Sollte man da eher einen Fräser mit Drall verwenden (links oder rechts) für eine bessere Oberfläche? Oder habe ich dann noch mehr Probleme aufgrund einer Axialkraft?


Für die Radien hätte ich vorgesägt und dann einen Schabhobel besorgt...?!?

Oberfräse mit 1400W ist auch vorhanden, mit im Tisch eingebaut möglich. Tauchsäge, Kappsäge, Stichsäge auch... und noch ein wenig mehr.

Wie würdet Ihr das machen, wenn ihr nun keine komplett ausgestattete Schreinerwerkstatt zur Verfügung habt? Anschaffungen von Werkzeug ließe sich überlegen, sollte etwas fehlen.

Viele Grüße
Nils
 

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Marino

ww-buche
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Moin Ernstl,

vielen Dank für den Link. Den habe ich tatsächlich letzte Woche auch gesehen. Guido verwendet da einen Hohlkehlfräser und leimt dann an beiden Seiten noch eine Leiste an.

Problem bei mir ist mit dem Hohlkehlfräser, dass ich hinten keine gerade Fläche habe. Diese wollte ich bei einer der beiden möglicherweise als Anschlag für die Schubladenfront nutzen. Ließe sich aber drüber nachdenken, denn wenn man zwei Schubladen hat, sollte man das eh nicht machen. Das steht aber noch nicht hundertprozentig fest.

Ich habe bisher keinen Ø42mm Hohlkehlfräser gefunden. Ein kleinerer würde die Rundung nicht direkt tangential an den Flächen beginnen, was ich optisch am ansprechendsten finde. Ich könnte höchstens die Eckteile kleiner hobeln, damit das wieder passt.

Nachteil wäre natürlich, dass die Dinger recht teuer sind wenn sie so groß sind und ich sie wahrscheinlich nie wieder nutzen werden. Beim Forstnerbohrer und erst recht einem Fräser sähe das anders aus. Wenn es aber nicht anders geht, geht es nicht anders :emoji_slight_smile:

Vielleicht hat noch jemand einen anderen Vorschlag oder eine Meinung zu meinen vorgeschlagenen Ideen?

Viele Grüße
Nils
 

raziausdud

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Hallo,

jetzt hat hier wohl ein paar Stunden nur ein "Hallo" gestanden, ja ich hatte versucht mit dem Smartphone etwas zu schreiben, irgendend etwas hat da nicht geklappt. Ich hatte mich auch über den Einstieg über Nutzername und die Beantwortung einer Frage (ohne Kennwort) gewundert. Hier nun, was ich schreiben wollte ....

Vorweg: ich finds ein wenig schwierig, mit einer nur ähnlichen Abbildung zu verstehen, um was es genau geht, hier z.B. die Lage der Fase.

Allgemein: bei solchen Einzelproblemen (ohne Massenproduktion), die sich auch mit dem Einsatz von Technik und Maschinen nicht so leicht lösen lassen, ruft es in mir immer "Handarbeit", hier (bei verleimtem "Rohbau" mit quadratischen Kanteln an den Kanten) Ausarbeitung der vorderen inneren "runden Ecken" am fertigen Werkstück mit Flachbeitel von innen und Hohlbeitel von vorn, die Außenrundung des Kantels mit dem Handhobel. Bei Bedarf die letzte Feinheit per Schleifen erstellen.

Immer vorausgesetzt, ich habe es richtig verstanden ...

Grüße
Rainer
 
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Marino

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Moin Rainer,

ich schaue mal, ob ich morgen die Fase anbringen kann (Sletchup ist neu für mich, bin eher im Catia zu Hause). Für die Bearbeitung der Ecken ist das nicht von Relevanz, da dies einfach nur der letzte Arbeitsschritt ist, für die Optik. So wie die Ecken zu sehen sind, muss es auch gefertigt werden. Mit fertigem Korpus fräst man dann mit Anlaufkugellager innen einen Radius rund herum...

An Beitel dachte ich bisher nur für das Nacharbeiten. Damit bin ich nicht so fit, dass später alle Kanteln gleich aussehen. Vielleicht sollte ich mehr üben :emoji_slight_smile:

Viele Grüße
Nils
 

Friederich

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Hallo Nils,
Dein Problem ist also, dass Du die Hohlkehle nicht durchlaufen lassen kannst, weil Du den Rest als Laufleiste bzw. Kippleiste verwenden willst?
Da wärs doch wesentlich eleganter, Du machst eine hängende Schubladenführung an den Korpuswänden. Espart dann auch noch den Zwischenboden.

Problem bei mir ist mit dem Hohlkehlfräser, dass ich hinten keine gerade Fläche habe. Diese wollte ich bei einer der beiden möglicherweise als Anschlag für die Schubladenfront nutzen.
Von allem abgesehen: Eine Schublade sollte man nicht am Doppel bzw. der Front) stoppen (anschlagen lassen), das könnte diese lockern.
Stoppen sollte man am hinteren Ende der Seitenteile.
 
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Marino

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Moin,

dass die Front da nicht gegen kommen sollte, hatte ich in der Tat so nicht bedacht.


Hier habe ich ein mal ein paar Bilder. Ohne die Massivumleimer, mit Umleimern, mit Fase und wie es aussehen würde, wenn man einen Hohlkehlefräser nehmen würde, der nicht genau tangential an die Seitenteile anschließt, sondern kleiner ist und vorher ein paar Millimeter gerade laufen muss (letztes Bild).
Der Hohlkehlefräser-Radius müsste Aussenradius-Plattendicke sein (40-19=21mm). Ist er es nicht, muss die Blockdicke der Kanten (40mm) angepasst werden.

Wäre eine Stirnseitige Bearbeitung mit eine Oberfräse gar nicht denkbar? Maschine, Tisch und Fräser habe ich immerhin, der Hohlkehlefräser wäre nur für diesen Job. Oder sollte ein Fräser mit Drall besser sein, würde ich den eher weiter gebrauchen können.

Viele Grüße
Nils

PS: Bilder extern hochgeladen, da alle jeweils minimal zu groß sind und hier im Forum abgelehnt werden. Zum Vergrößern, klicken. Schade, da die Bilder dann irgendwann vielleicht weg sind und diese unter 100kb bis unter 200kb groß sind, also nicht riesig.






EDIT 1
Hier nochmal ein Bild, wo der Hohlkehlefräser Aussenradius - Plattenstärke hat und somit tangential in die Flächen übergeht:

Da braucht man schon einen recht großen Fräser.

EDIT 2
Sorry, dass es nun nicht mehr so schön mit den Texturen aussieht, aber anderen CAD-Programmen bekomme ich in 15 Minuten hin, was ich in Sketchup in Stunden nicht schaffe (Die Phase an den Ecken beispielsweise).
 
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uli2003

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Was hat der Außenradius des Hohlkehlfräsers mit der Plattendicke zu tun? Gar nix. Der Radius muss so groß sein, wie deine Ecke weit in den Korpus kragt.
Ich habe so etwas bisher immer auf der Tischfräse gemacht, irgendwann sind die Dimensionen für die OF einfach zu groß und die Werkzeuge nicht verfügbar.
Außen muss ja auch noch gefräst werden..

Wenn der Fräser kleiner ist und nicht auf die Ecken ausläuft, musst du das außen auch so machen, sonst variiert die Plattendicke im Bogen - das sieht sehr bescheiden aus.
 

Marino

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Genau das meinte ich damit eigentlich auch. Wenn die Ecke (Kantholz) 40mm ist und die Rundung außen tangential an den Seitenteilen endet, muss der innere Radius um die Plattendicke kleiner sein, als der äußere. Denn nur so wäre die Fase gleichmäßig.

Außen würde ich hobeln, das wird sicher sonst auch etwas viel für die 1400W-Oberfräse. Ich habe immerhin keine Tischfräse, sondern nur einen Frästisch mit Oberfräse unter. Außen könnte man ebenso viel stehen lassen, um die Fase gleichmäßig zu haben, aber das bekomme ich nicht gehobelt. Also 2mm (horizontal) stehen lassen, dann 90° Rundung und nochmal 2mm (vertikal) stehen lassen. Daher müsste ich die Kantel je nach Hohlkehlfräser anpassen in der Dicke und dann auch den Außenradius. Irgendwann sieht es aber nicht mehr nett aus, wenn die Kantel zu klein wird.

Aber wie würdest Du innen fräsen? Mit Hohlkehlfräser komplett durch oder meinst Du, man kann auch stirnseitig mit einer Vorrichtung fräsen und Kopierring fräsen? Oder sollte man so etwas bei Hirnholz handgeführt vermeiden oder einen Spiralnutfräser nutzen?

EDIT:
So meinte ich das mit der Plattendicke und der Zusammenhang mit dem Hohlkehlfräser:
Und damit ragt die Ecke auch um genau den 21er Radius in den Korpus. 2 Erklärungen für das gleiche, da ich davon ausgehe, dass die Kantel genauso groß ist, wie der Außenradius, da es so am besten aussieht.
 
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Friederich

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Man muss die Berechnung mit dem Radius des Hohlkehlfräsers beginnen:

Radius Hohlkehlfräsers + Plattendicke = Stärke des Kantholzes.
Und Stärke des Kantholzes = Außenradius.
Geht ja auch aus der letzten Zeichnung hervor.
Mitelpunkt des Außenradius ist dann auch identisch mit Mittelpunkt des Innenradius, so wie es sein soll.

Hohlkehle ganz durchlaufenlassen, damit man keinen Platz verschwendet.
Schublade dann hängend mit Führungsleiste an der Seitenwand. Nut für die Führung mittig in die Schubladenseite.
 

Marino

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Genau. Im Endeffekt bestimmt die tatsächliche Stärke der Platten die Breite der quadratischen Kantel.

Sollte ich einen Hohlkehlfräser anschaffen müssen, würde ich das tun, aber mit mit vorhandenen zylindrischen Fräsern stirnseitig bearbeiten würde nicht gehen? Solche Fräser habe ich und würde selbst bei Neukauf diesen anschließend nutzen. Der Hohlkehlfräser würde danach sicher verstauben und ist der Größe auch deutlich teurer.
Oder der Vorschlag mit geführtem Forstnerbohrer. Möglich oder eher nicht oder mir mit zig maligem langsamen vorbohren?

Nicht, dass ich die. Ersinnen mit Hohlkehlfräser gar nicht mag. Nur finanziell gedacht, ist es halt doof.

Viele Grüße
Nils
 

Friederich

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Eine Option: Die 4 Kantel zusammenpacken und mit dem Forstnerbohrer einige Zentimeter tief bohren.
Den hinteren Rest der Hohlkehle irgendwie anders ausräumen. Z.B. mit Kreissäge fein abgestuft. Mit Rundholz und Schleifpapier dann die Stufen glätten.
Schön und perfekt muss es ja nur ganz vorne sein.
 

Marino

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„Perfekt“ muss ja nur an der Stelle, wo das Kugellager lang läuft, wenn man die Fase fräst :emoji_slight_smile:

Nach der Methode brauche ich aber einen Hohlkehlfräser und einen passenden Forstnerbohrer. Ich hatte die Hoffnung, das letzterer oder ein Zylindrischer Fräser ausreichen würden.

Viele Grüße
Nils
 

Marino

ww-buche
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Die schriebst vom Rest der Hohlkehle, direkt danach, daher dachte ich, beides...

Schafft der Forstnerbohrer das oder muss man mit kleineren vorher vorbohren?

Nur mit Oberfräae und Schablone mit Kopierring ist nicht empfehlenswert? Oder hast du damit keine Erfahungen?
 

Friederich

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Die schriebst vom Rest der Hohlkehle, direkt danach, daher dachte ich, beides...
Hohlkehle vorne fertigst du ja mit dem Forstnerbohrer.
Und die restliche Hohlkehle weniger perfekt mit z.B. Kreissäge und Schleifpapier.
Und ja, das schafft er. Warum denn auch nicht ? Dafür ist er ja gemacht, um in einem Durchgang ein Loch ins volle Holz zu bohren.
Ist aber wie gesagt nur eine Idee von mir. Selber gemacht habe ich derartiges noch nicht.
Mit der Oberfräse ein Loch in die gebündelten Kanthölzer fräsen sollte aber auch hinhauen. Mit minimal verkleinertem Radius, damit man noch etwas schleifen kann.
Forstnerbohrer erscheint mir nur etwas naheliegender.
 
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Marino

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Ich hatte mal irgendwo etwas ähnliches gesehen, also Stirnseitig und hartes Holz. Da hatten sie mit knapp 12 kleineren Forstnerbohrern vorgebohrt. Daher dachte ich, dass das nicht geht.

Fräser hätte ich halt da, Forstnerbohrer nicht in der großen Größe.

Ein klein wenig kleiner und schleifen ist natürlich eine gute Idee für einen guten Übergang. Das ginge mit dem Forstnerbohrer ja auch, wenn man die Kantelbreite dementsprechend anpasst.

Viele Grüße
Nils

Edit:
Ein Forstnerbohrer lässt sich natürlich besser zentrieren, als eine größere Kreisschablone für Fräser mit Kopierring.
 
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