Suche Regalböden - welches Material?

zeta

ww-pappel
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Hallo,

nach längerem Mitlesen jetzt hier die erste Frage im Forum - und das dann zu einem Metallregal - Herrjemine. Ich hoffe ihr seht es mir nach...:emoji_open_mouth:

Also: Da in meiner Wohnung Holz nun schon recht dominiert möchte ich mit meinem neuen Wohnzimmerregal einen Kontrapunkt setzen. Ich werde das tragende Gestell aus kunstoffbeschichteten Stahlrohren bzw. einem Rohrverbindungssystem zusammen bauen. Da ist schon alles klar, nur fehlen mir noch passende Regalböden.

Diese Böden sollen frei zwischen den Seitenteilen aufgehängt werden und Bücher tragen. Da ich später eventuell gerne mal ein fertig gekauftes Modul mit Auszugsböden einhängen möchte, wäre mir eine Breite von ca. 110 cm am liebsten. Allerdings fürchte ich, dass dies mit ansprechenden (und bezahlbaren!) Brettdicken kaum zu realisieren ist? Ich liebäugle ja mit einer weißen (!) Siebdruck- bzw. Folienplatte da ich die Auflageflächen gerne fertig versiegelt hätte und die Kanten auch nicht mehr allzu groß behandeln möchte. Würde so eine Platte mit einer 16er Dicke die 110cm überspannen können ohne sich unter den Büchern durch zu biegen? Gibt es stabilere und deshalb geeignetere Materialien? Oder sollte ich mich von 110 verabschieden und eher auf etwa 80cm gehen?

Wäre toll wenn ihr mir eine Einschätzung geben könntet.
 

carsten

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Hallo

also 16 mm egal welches Plattenmaterial ist für 1100 mm Spannweite zu wenig.
Oder liegen die die Böden noch auf Querrohren auf ?
Am günstigsten wären Dekorspanplatten wobei ich hier mind 28 mm Stärke nehmen würde. Da müssten dann aber auch noch Kanten drauf. Das bieten einige Holzfachmärkte als Service an. Der örtliche Schreiner wäre aber auch ein guter Ansprechpartner. Mit den Preisen zum Zuschnitt können wir Schreienr locker mithalten; bei entsprechender Menge dürften wir sogar günstiger sein.
Selber machen bliebe ohne entsprechende Werkstattvoraussetzung nur Leimholz oder Multiplex.
Für genauere Infos wäre es brauchbar noch die Konstruktion zu kennen, insbes. wie die Böden gehalten werden.
 

Unregistriert

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Hallo Carsten, danke, das hatte ich befürchtet. Meine Konstruktionsidee sieht bis jetzt so aus: Die Seiten bestehen aus jeweils zwei Rohren (miteinander verbunden, ein Fuß sowie an zwei Punkten an der Wand durch Maueranker gehalten). Eine Stange oben und unten fixiert die Seitenteile, die Regalböden selber sollen aber frei hängen (sonst wird das einfach zu schwer und auch zu teuer - diese Systemverbinder kosten ganz schön). Dafür will ich einfach ganz simpel durch die Rohre bohren und jeweils eine passende Schraube (mit abgeflachtem Kopf) durchschieben. Der Boden liegt dann also an vier Punkten auf, so wie bei den meisten normalen Regalen auch.
Meinst du 80cm wäre mit einer 15er Platte machbar?
 

civil engineer

ww-robinie
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Hallo,

ich bin zwar nicht Carsten. Hinter mir stehen zwei Bücherregale. Bei einem sind die Böden aus Spanplatte 20mm, beim anderen aus Fichte Leimholz 18mm. Die lichte Weite beträgt bei beiden Regalen ca. 71cm und die Fachböden liegen nicht nur auf vier Punkten auf, sondern sind beidseitig in voller Tiefe in einer Holzwange eingespannt. Nach 10+ Jahren hab ich in der Mitte jetzt etwa folgende Durchbiegung:

Spanplatte ca. 6mm
Fichte ca. 2mm

Lange Rede kurze Rechnung: 80cm bei 15er Spanplatte ergibt Banane in kurzer Zeit.

Gruß
Jochen
 

zeta

ww-pappel
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Und wie steht (oder besser: hängt) das bei Multiplex? Oder anders gefragt: Mit welchem Material würde man denn die größte Steifigkeit erzielen?
 

Shriner

ww-eiche
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Und wie steht (oder besser: hängt) das bei Multiplex? Oder anders gefragt: Mit welchem Material würde man denn die größte Steifigkeit erzielen?


Multiplex ist ebenso eher weniger geeignet, eine gewisse Biegesteifigkeit zu erreichen.

Wir arbeiten in unserer Schreinerei fast ausschließlich mit Tischlerplatte.

Ab und zu (<10%) verwenden wir für gewerbliche Kunden aus Preisgründen auch mal in Spanplatte, aber Fachböden gibts bei uns ausschließlich in ST oder STAE.

Für die Spannweite 1100 mm würde ich zu 22 mm Srtärke raten.

Tischlerplatte gibt es zB. in lackierfähiger Ausführung mit MDF-Deck aber auch mit Melamin-Beschichtung.
Nun habe ich keine Ahnung, wie hier Baumärkte so bestückt sind, möglicherweise kannst Du Dir die erforderlichen Teile über einen Schreinereibetrieb besorgen.
Vielleicht aber brauchst Du auch eine ganze Platte: Das Format einer Platte ist 5200 x 2070 mm.
 

zeta

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O.k. Tischlerplatte müsste dann aber auf jeden Fall an den Kanten behandelt werden, oder? Also mit einem Umleimer oder so?
 

carsten

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Hallo

ja.
deshalb wäre meine Wahl Multiplex, braucht keine übermäßige Kantenbearbeitung ( Schleifen evtl ein paar Löcher zukitten, und Lackieren).
Den Unterschied in Bezug auf Durchbiegung zwischen Multiplex und Tischlerplatte ist eher rechnerischer Natur. Nur gibt es Multiplex nicht so ohne weiteres in Weiß.
 

zeta

ww-pappel
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Beim Blättern im Katalog bin ich jetzt auf Schalbretter gestoßen. Zumindest optisch sind die ja ähnlich, kosten aber nur ein Drittel. Sind die vergleichbar mit Multiplex?
 

carsten

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Hallo

ja im groben ist der Aufbau gleich, allerdings würde ich die nicht im Innenraum haben wollen.
Die sind recht witterungsbeständig und das ist bei so einem exponierten Einsatz wie bei Schalungen dann meist ein Ergbnis der Chemie und die möchte ich dann doch lieber nicht im Wohnraum haben.
 

Unregistriert

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Stimmt! Habe ich gar nicht dran gedacht. Ich predige das ja schon seit Jahren im Bezug auf Euro-Paletten - jetzt hätte ich sowas beinahe selber gemacht... (endlose Überzeugungsarbeit warum es nicht wirklich gut ist sich aus einer Palette ein Bett zu bauen - das kommt dann gerne von Leuten die verschriebene Medizin nicht nehmen, weil da ja "so viel Chemie" drinnen ist)
 
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