Suche Unterlagen zur Elektroinstallation in Werkstätten

zehlaus

ww-robinie
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Moin Kollegen,

mal eine Frage am Tresen an die Elektro-FACHLEUTE:

Ich habe jetzt schon viel herumgesucht nach den im Titel genannten Unterlagen, da meine Papierversionen nicht auf dem aktuellen Stand sind. Meiner Meinung nach müsste die Sache in der VDE 0100, Gruppe 700 zu finden sein, da ist alles mögliche aber nichts spezielles, beispielsweise zu Holzwerkstätten.

Es geht mir speziell um folgende Fragen, bzw. wie aktuelle die Vorschriftensituation ist: Notwendige Schutzklasse der Installationsmittel in Bezug auf Staub/Fremdkörper, ggf. Exschutz. Zudem die Anforderung, dass jede Drehstromsteckdose einzeln abgesichert werden muss (???), auch wenn die Auslegung des LSS und der Zuleitung den Vorschriften entspricht. Meiner Meinung nach bestimmt das schwächste Glied die Auslegung, d.h. wenn beispielsweise ein dreipoliger LSS 16 A vorgeschaltet ist können in der Werkstatt die Steckdosen (auch 16A) "einfach" unterverteilt werden. Die Maschinensicherheit ist durch Unter-/Nullspannungsschalter gegeben, d.h. nach möglichem Auslösen des LSS ist ein Wiederanlauf gesichert.
 

Time_to_wonder

ww-robinie
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Es ist hier wohl etwas müßig, sich im Alleingang durch das VDE-Vorschriftenwerk zu hangeln. Wie Du schon schreibst, regelt die 700er Reihe alles Mögliche, aber nicht jeden Einzelfall. Einzig erhellende Quelle zu Schutzmaßnahmen ist die VDE 0100-410, hier ist das Thema FI-Schutzschalter geregelt.

Alternativ empfehle ich Dir die Richtlinie VdS 2033. Hier findest Du z.B. den Schutzgrad IP 5X, ebenso das Thema FI-Schutzschalter und Einiges mehr. Die Einzelabsicherung von Steckdosen mit Dreiphasen-Wechselstrom ist mir jetzt nicht geläufig.

Gruß Jörg

Edit: Die passende VDE-Vorschrift findest Du hier. Ich habe sie noch nicht, die ist gerade erst rausgekommen: https://www.vde-verlag.de/normen/0100304/din-vde-0100-420-vde-0100-420-2016-02.html
 

WinfriedM

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Wenn ich es richtig verstehe, willst du eine mit 16A dreipolig abgesicherte Leitung auf mehrere Drehstromsteckdosen führen. Ich sehe technisch gesehen jetzt auch erstmal nichts, was dagegen sprechen sollte. Hast allerdings den Nachteil, dass im Fehlerfall gleich mehrere Maschinen ausfallen. Hoffen wir mal, dass der Fehlerfall nicht die Regel ist, dann wäre das wenig relevant. Von Maschinen darf auch keine Gefahr ausgehen, wenn die Sicherung rausspringt.

Wobei: Viele Maschinen gehen an die Leistungsgrenze der Absicherung, aus dieser Situation heraus macht es Sinn, Drehstromsteckdosen einzeln abzusichern.

Bin allerdings nicht im Bilde, was die neuesten Normen da sagen.
 

Time_to_wonder

ww-robinie
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Hallo Winfried,

wenn man mehrere Steckdosen mit einem dreipoligen LS absichert, bedeutet das ja noch lange nicht, dass alle Steckdosen permanent belegt sind. Ich habe eben nur räumlich mehrere Möglichkeiten, etwas anzustecken und erspare mit Verlängerungskabel.

Man müsste eine Leistungsbilanz mit Berücksichtigung des Gleichzeitigkeitsfaktors erstellen, um nicht an die Grenzen der LS-Schalter zu kommen.

Gruß Jörg
 

zehlaus

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Ich schubse das Thema noch einmal mach oben, vielleicht hat ja jemand neben den genannten Unterlagen (vielen Dank für den Hinweis Jörg) etwas zum Thema, ggf. von der BGHM?

@ Winfried

Technisch ist alles klar, Auslegung usw. entsprechend den "normalen" Vorschriften, d.h. FI vorhanden, dreipoliger LS, Kabeldimension entsprechend der Länge und Verlegung ausgewählt. Die Steckdosen sollen dazu dienen (wie auch schon richtig bemerkt wurde) um lange Anschlußleitungen (=Stolperfallen) zu vermeiden. Die Werkstatt ist zur Nutzung durch 1 Person geplant, eine Überlastung der einzelnen Kreise ist durch die Verschiedenheit der Maschinen ausgeschlossen, Gleichzeitige Nutzung von Säge und Tischbohrmaschine praktisch ausgeschlossen. Licht- und Steckdosenkreis 230V sind getrennt, warum beim Fehlerfall im Dunkeln sitzen :emoji_wink:, Maschinen haben Nullspannungsauslöser (soweit notwendig).

Es geht mir also um die Papierinfo, reines Fachwissen ist schon da.
 
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