Taupunkt und Deutung für Gebäude

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Hi es gibt ja mitunter eine nette Info i Wetterberichten wo der Taupunkt liegt … Beispielsweise 13 Grad

Kann man daraus Rückschlüsse auf sein Gebäude ziehen? Es heißt ja immer der Taupunkt soll außerhalb der innen Wand / Seite liegen … würde das bedeuten solange innen die Temp größer ist als der abgegebene Wert beim Taupunkt hat es null Probleme mit Schimmel ? ( gesetzt den Fall Luftfeuchtigkeit innen ist geringer als außen damit da nicht mehr drinhängen kann ? )
 

seschmi

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Eigentlich einfach: Im Moment ist der Taupunkt hier 14 Grad. Das bedeutet: Wenn es irgendwo in deinem Gebäude unter 14 Grad ist und frische Luft von draußen hinkommt, wird es an der Stelle nass.

Das betrifft momentan vermutlich eher alte Gewölbekeller oder ähnliches, wo die Wände länger kalt bleiben. Außentemperatur ist ja 18 Grad aktuell, daher kommt also keine Kälte.
 
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Eigentlich einfach: Im Moment ist der Taupunkt hier 14 Grad. Das bedeutet: Wenn es irgendwo in deinem Gebäude unter 14 Grad ist und frische Luft von draußen hinkommt, wird es an der Stelle nass.

bis zu "... und frische Luft hinzukommt" auch mein Verständnis - solange es innen wärmer als Taupunkt ist alles easy. Jetzt habe ich aber im Kopf: kalte Luft hat weniger Feuchtigkeit als warme...Also würde ich erwarten kommt frische Luft rein die kälter ist "entspannt das nochmal" - oder darf die frische Luft schlichtweg nicht unter Taupunkt Temperatur liegen?
 

KaiX0

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: kalte Luft hat weniger Feuchtigkeit als warme
Fast. Die Sättigungsgrenze ist bei kalter Luft niedriger. Dennoch ist Schleswig-Holstein bei 10 Grad feuchter als eine Wüste bei 45 Grad. Daher auch die RELATIVE Luftfeuchtigkeit, sie gibt an wie weit die Sättigungsgrenze bei einer gegebenen Temperatur erreicht ist, nicht aber, wie viel Wassermoleküle absolut enthalten sind.
 

KaiX0

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Der von Dir angeführte Taupunkt meint daher vermutlich: Bei dieser aboluten Feuchtigkeit der Luft fällt bei 14 Grad und weniger Kondensat an, da die Sättigungsgrenze überschritten wird.
Und daher gilt wohl: Kommt diese Luft mit einer kälteren Fläche in Berührung, passiert eben dies. Mein Fazit: ja, wenn die Aussenluft mit ihrem aktuellen Feuchtigkeitsgehalt eindringt und Du kältere Flächen hast, kommt Kondensat.
 

seschmi

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Genau. Der Taupunkt, der in den Wettermeldungen angegeben wird bezieht sich ja auf die Luft draußen. Woher sollen die auch wissen, ob Du grade geduscht hast? Dann ist der Taupunkt im Bad vielleicht 25 Grad, und am 21 Grad warmen Spiegel bildet sich Tauwasser…
 
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Das bedeutet: Wenn es irgendwo in deinem Gebäude unter 14 Grad ist und frische Luft von draußen hinkommt, wird es an der Stelle nass.

Das betrifft momentan vermutlich eher alte Gewölbekeller oder ähnliches, wo die Wände länger kalt bleiben. Außentemperatur ist ja 18 Grad aktuell, daher kommt also keine Kälte.

hmm den Satz nochmal in ein Praxisbeispiel zu den heutigen Temperaturen übersetzt: Betongarage (luftig nicht dicht) = Wände bleiben von den Nachttemperaturen eher kalt..../ Holzschuppen genauso Luftig offen wie Betongarage eigentlich aber Wände kühlen nicht so aus oder wärmen sich Tags besser auf, ist das der entscheidende Unterschied?
 

seschmi

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Ja, genau. Wenn die Garage 12 Grad kalte Wände hat, bildet sich dort Feuchtigkeit. An den 18 Grad warmen Schuppenwänden nicht.
 

ChrisOL

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Nicht direkt. Der Taupunkt kann auch nachts unterschritten werden, das sieht man am Frühnebel. Dann ist diese zu kalte Luft auch in deinem Schuppen und der Betongarage. Da sollte man nichts lagern das empfindlich auf Feuchtigkeit reagiert.
 
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danke, ich müsste mir mal ein Infrarotthermometer oder so besorgen, um wirklich die Oberfläche Innen zu messen zum Vergleich wie sich Beton Innen zu Holz Innen verhält, klar Beton bleibt wohl kälter aber mich würde mal interessieren wieviel Grad dabei ca rumkommen..
 

inselino

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So wie Kai schreibt geht es um den Punkt, an dem sich Kondensat bilden, da die Luft keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann. Im Prinzip gibt der Taupunkt ja auch nur das Verhältnis von Temperatur und relativer Luftfeuchtigkeit an nur eben etwas umformuliert.

Konkret heißt das, wenn die Luft z.B. 20 Grad und 60% Luftfeuchtigkeit hat und dann auf 15 Grad abkühlt hat sie vielleicht 90% Luftfeuchtigkeit, obwohl in beiden Fällen die gleiche Menge Wasser pro Volumen Luft gebunden ist. Wenn du jetzt auf 13 Grad abkühlst bist du bei 100% und unter 13Grad wärst du bei mehr als 100% ergo kondensiert das Wasser aus.

Am Haus kann das in verschiedener Form auftreten. Der Taupunkt ist auch der Grund für Entwässerungen von Klimaanlagen denn beim Abkühlen der Luft kondensiert Wasser. (wenn das nicht gut gemacht ist wird das gerne muffig/schimmlig).
Auch die Feuchtigkeitsproblematik wenn du von Innen statt von Außen dämmst läufst auf den Taupunkt hinaus.

Bei deinem Gartenhaus/Garage Ding trifft das in zwei Weisen zu:
a) Tagsüber wärmt sich das Holzschuppen schneller auf als die Garage. Wenn jetzt warme und feuchte Luft in die Garage kommt und die Garagenwand unter dem Taupunkt liegt, dann schlägt sich dort Kondensat nieder.
b) Abends ist es umgekehrt. Das Wand des Gartenhauses kühlt schneller ab als das Innere wo sich über den Tag alles aufgewärmt hat und die Luft noch etwas länger warm hält. Dann kommt diese Warme Luft in Kontakt mit der kalten Außenwand und es bildet sich Kondensat, sofern diese unter dem Taupunkt liegt.
 

wasmachen

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...mal für Doofe: demzufolge würde eine gut isolierte Glasscheibe schneller beschlagen als ne unisolierte....
Oder grad n Denkfehler?
 

Helibob

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@wasmachen
Denke nicht - wenn du das auf außen beziehst - Nachbars 3-fach Verglasung habe ich schon beobachtet, wie von außen angefroren.
Aus der Innenseite betrachtet sieht es anders aus - die Meisten haben (zumindest spätestens) gelüftet wenn innen die Scheibe nass - bei 3-fach ist diese Feuchtigkeit vorher dann unsichtbar an der Wand.
Gruß Matze
 

seschmi

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...mal für Doofe: demzufolge würde eine gut isolierte Glasscheibe schneller beschlagen als ne unisolierte....
Oder grad n Denkfehler?

Die gut isolierte beschlägt morgens außen, weil sie nachts unter den Taupunkt abkühlt und keine Wärme von innen bekommt (ist ja isoliert).

Die schlecht isolierte Scheibe beschlägt innen, weil sie innen unter den Taupunkt kommt durch die Kälte von außen.

Einfach mal umschauen bei alten und neuen Häusern, das sieht man deutlich.
 
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Die gut isolierte beschlägt morgens außen, weil sie nachts unter den Taupunkt abkühlt und keine Wärme von innen bekommt (ist ja isoliert).

Die schlecht isolierte Scheibe beschlägt innen, weil sie innen unter den Taupunkt kommt durch die Kälte von außen.

Einfach mal umschauen bei alten und neuen Häusern, das sieht man deutlich.

Das konnte ich beim DG Austausch Fenster genau so beobachten und kanns bestätigen: erst dachte was ist das für ne sch*** bis mir jemand erklärt hat das außen beschalgen genau der positive Effekt ist...
 

WinfriedM

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War bei uns auch so: 2fach-Isoscheibe wurde ausgetauscht, die neue hat nicht mehr U-Wert von 3, sondern um 1,7 und schon beschlägt es ab und zu mal von außen.
 

WinfriedM

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Es gibt übrigens Hygrometer, die zeigen einem gleich auch den Taupunkt an. Ist praktisch. Wenn man dann noch ein IR-Thermometer hat, um die Wände zu messen, weiß man bescheid, wo Schimmel droht.
 
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