Teedose

Nudelwurm

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Eine Teedose.
Hier habe ich Eichenholz und Birkensperrholz verwendet. Das Birkensperrholz habe ich mit Schellack weiß poliert und die Eiche in klar. Hat spaß gemacht aber die Verleimerei war schon eine kleine Herausforderung durch die 6 eckige Form und die Schlitz und Zapfenverbindungen.

Aber erst werden die Vorlagen aufgeklebt

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Und die Teile ausgesägt:

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Hier die Einzelteile nach dem Sägen:

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Die Oberflächenbehandlung mit Schellack. Hier habe ich die ersten klaren Schichten mit einem Pinsel aufgetragen und später mit einem Ballen glatt poliert.

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Alle Teile bereit mit Haut und Knochenleim verleimt zu werden.

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Das Verleimen:



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Das fertige Werk:

IMG_20220519_123053.jpg


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Jan.H.

ww-ulme
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Das mit der Geduld ging bei diesem Projekt noch. Ich sag nur mal so, da kommen noch Projekte die ich vorstelle wo das noch ganz anders ist. Mit der Geduld :emoji_grin:
Ich warte gespannt.
Ich hab vor 3 Jahren ähnliche Muster in Alublech 2 und 4 mm gesägt.
Mit einer Stichsäge.
Anschließend gig es zum Pulverbeschichten.
Das sind nun Zierelemente an meinem Zaun.
 

Jan.H.

ww-ulme
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Oh ja da sitzt man auch eine Weile dran. Da ist bestimmt auch mal das ein oder andere verbogen?
Ja aber wegen Corona hatte ich fünf wochen nix anderes zu tun. War halt Lockdown.
Verbogen ist Überraschend wenig, hat mich selber gewundert. Nur zwei Teile mussten nach dem Sägen begradigt werden.
 
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Tilia

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Hallo Nudelwurm,
und Danke fürs Vorstellen von diesem sehr interessanten kleinen Projekt!!

Der weiße Schellack würde mich interessieren, und ich hätte dazu Fragen. Ich selbst kenne z.B. transparente (französische) Politur und/oder schwarze Polituren (Teile von Biedermeiermöbeln, Klaviere,...). Weißer Schellack ist mir bisher noch nicht begegnet. Hat das ebenfalls einen Ursprung im historischen Handwerk? Nimmst Du dafür ein fertiges Produkt? Oder setzt Du den Schellack selbst mit einem bestimmten Pigment an?

Gute Grüße!
Tilia
 

Nudelwurm

ww-robinie
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Der weiße Schellack würde mich interessieren, und ich hätte dazu Fragen.
Hallo Tilia.
Ich setze meinen Schellack grundsätzlich selber an. Der Weiße ist mit Titandioxyd eingefärbt. Streiche vorher das Holz damit (nehme einen Ballen als Pinsel) und mache ein Zwischenschliff. (Mehrere Schichten) Und dann kommt die Ballenpolitur sobald mir die Pigmentdichte geeignet scheint. Dazu streue ich das Titandioxyd zusätzlich zwischen die beiden Ballentücher, und der bereits zum Streichen verwendete Schellack kommt in den Ballen. Aber es dauert bis man ein schönes deckendes Weiß bekommt. Anschließend poliere ich noch ein paar Ballen Klar drüber um die Pigmente zu festigen. Jenachdem wie viel Weißpigment man nimmt färbt es sonst ab. Nach der anschließenden Klarpolitur ist es dann so ein, ich nenne es mal "Altweiß".

Aber Achtung! Wenn man wie sonst bei einer Klarpolitur meint man könnte die Oberfläche zwischendurch mit Stahlwolle glätten, das geht nicht gut. Die Stahlwolle färbt ab und es wird grau.

Historisch habe ich dazu nichts finden können und hatte mir das dann halt ausgedacht.
 

Nudelwurm

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Die Stammlösung setze ich in 1 zu 5 an. Daher 1 Teil Schellackflocken und 5 Teile Ethanol. Dann wird nochmal verdünnt auf polierstärke auch 1 zu 5 ca. Dann lasse ich das Pigment einsumpfen und dann gut vermischen. Während man das Gemisch aufträgt muss man auch immer wieder rühren da es sich schnell absetzt.

Ja ich beize vorher weiß mit Wasserfarbe. Aber ehrlichgesagt weis ich nicht was es wirklich bringt ausser das sich immer wieder die fasern aufstellen und man wieder schleifen muss.

LG
 

Tilia

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Hallo Nudelwurm,

klasse! Hab vielen Dank für Deine ausführliche und informative Antwort!

Gute Grüße in ein gutes Wochenende, Tilia
 

Jan.H.

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Kleine Nebenfrage zum Thema Oberfläche/Lack
Kennt sich hier jemand mit Japanischem Urushi Lack aus?
Hab das für zukünftige Dinge im Auge.
 

flüsterholz

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Die Stammlösung setze ich in 1 zu 5 an. Daher 1 Teil Schellackflocken und 5 Teile Ethanol. Dann wird nochmal verdünnt auf polierstärke auch 1 zu 5 ca. Dann lasse ich das Pigment einsumpfen und dann gut vermischen. Während man das Gemisch aufträgt muss man auch immer wieder rühren da es sich schnell absetzt.

Ja ich beize vorher weiß mit Wasserfarbe. Aber ehrlichgesagt weis ich nicht was es wirklich bringt ausser das sich immer wieder die fasern aufstellen und man wieder schleifen muss.

LG
Ist mir gerade erst aufgefallen beim nochmaligen durchlesen. Du verdünnst ja die 1:5 Lösung nochmal1:5. Das ist ja wirklich sehr dünn. Hatte ich hier aber schon mal gelesen, der arbeitete mit einer 5% Lösung. An anderer Stelle wurde mit einer 30% Lösung gearbeitet. Also noch nicht einmal 1:4. Die Bandbreite scheint ja enorm zu sein bei Schellackpolituren.
 

Nudelwurm

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Die Bandbreite scheint ja enorm zu sein bei Schellackpolituren.
Ja, weil jeder etwas anders poliert und seine eigene Art und Vorlieben hat. Auch der Ölanteil bei der Deckpolitur ist bei jedem anders.
Andererseits nehme ich auch die Stammlösung zum Streichen zb in Schubladen um Gerüche zu unterbinden. Da verdünne ich dann nicht.
 
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