Ich habe ein kleines Holzdeck (3 qm) aus Holz von Menz. Zur Langzeithaltbarkeit kann ich noch nichts sagen, es ist erst 2 Jahre alt. Bis jetzt keine negativen Erscheinungen. Es handelt sich um "Thermo-Ulme".
Natürlich vergraut das Holz (wie jedes Holz) sehr schnell, nach 6 Monaten war alles (hell-) grau. Abgesehen davon konnte ich bis jetzt nichts Negatives erkennen. Die Bretter arbeiten nicht, weder Schüsseln noch Verziehen konnte ich erkennen.
Die Sortierung und Qualität würde ich als "perfekt" bezeichnen. Üblicherweise sortiere ich bei sowas die Bretter nach Qualität und nehme die schlechteren irgendwohin, wo man sie nicht so sieht. Bei den Menz-Brettern gab es praktisch nichts zu sortieren - alle absolut astfrei, sehr sauber gehobelt und ohne irgendwelche Mängel. Der optische Eindruck ist besser als bei vielen Parkett-Angeboten.
Nachteil ist natürlich der Preis. Wenn man auch das Verlegesystem dazu nimmt, wird das für 30 qm sehr teuer. Für das Verlegesystem zur unsichtbaren Verschraubung gilt das gleiche wie für die Bretter: Sehr gut, aber entsprechend teuer.
Etwas "gewöhnungsbedürftig" waren die mitgelieferten Unterkonstruktionsbalken (Bälkchen) aus "Thermo-Fichte". Die sind sehr, sehr weich, man muss aufpassen, die Schrauben nicht zu überdrehen. Da die Bretter nicht arbeiten, kommt allerdings auch kaum Kraft auf die Schrauben. Sonst sind die Dielen gut zu verarbeiten, allerdings ist das Holz sehr spröde, man braucht ein scharfes Sägeblatt, sonst reißt es aus.
Ich würde persönlich kein Tropenholz verwenden, irgendwie finde ich es etwas pervers, hunderte von Jahren alte Bäume zu fällen und um die halbe Welt zu transportieren, um dann Terrassen damit zu belegen. Muss aber jeder selbst entscheiden. Wobei ich zugeben muss, dass ich auch nicht weiß, wo der Menz seine Ulmen herkriegt.
Zur Haltbarkeit: Die hängt vor allem vom konstruktiven Holzschutz ab. Ich habe noch eine Terrasse aus deutscher Lärche, die über 20 Jahre alt ist, da mussten zwischenzeitlich vielleicht drei Bretter getauscht werden, und das war wohl Splintholz. Die hat eben ordentlich Platz nach unten, so dass sie gut abtrocken kann.
Darüber hinaus würde ich die Frage aufwerfen, wie lange die Terrasse wirklich halten muss - sowas ist doch, wenn die Unterkonstruktion nicht zu aufwendig ist, an einem Wochenende gebaut. Wenn z.B. Lärche nach 15 Jahren morsch wird, wird eben neu gebaut - für den Preis von Thermoholz bekommst Du 3-4 Terrrassen in Lärche, und die halten vermutlich länger. Die o.g. Terrasse ist 40 Jahre alt, wurde vor 20 Jahren einmal neu gemacht, und ich werde sie wohl noch einmal erneuern, dann dürfen meine Erben sich darum kümmern
. Drei Wochenende im Leben mit Terrassenbau zu verbringen, finde ich jetzt nicht unzumutbar.
Noch eins zum Abschluss: Nimm möglichst glatte Bretter. Diese "Riffeldielen" halte ich für Unsinn, das Wasser läuft schlechter ab und sie splittern auch eher.