Tiefeneinstellung eines Scheibennutfräsers

Jimmy1104

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Hallo zusammen,
ich möchte für eine Schrankrückwand 8 mm breite und 4 mm tiefe Nuten in die schmale Längsseite von etwa 18-20 mm dickem Leimholz fräsen.

Mir sind bisher die Tischkreissäge und die Oberfräse mit einem Scheibennutfräser als mögliche Werkzeuge eingefallen. Von denen beiden Varianten bevorzuge ich die Oberfräse, weil mir meine Oberfräse immer zur Verfügung steht, während ich die Zeit an der Tischkreissäge mieten müsste. Außerdem verfüge ich über mehr Erfahrung mit der Oberfräse.

Für mein Vorhaben habe ich überlegt, einen 4 mm Scheibennutfräser von ENT zu kaufen. In zwei Durchgängen kann ich 8 mm fräsen und bin dennoch frei auch schmalere Nuten zu fertigen. Die Nuttiefe kann ich durch Austausch des Kugellagers mit Ring bzw. des Anlaufrings variieren. Das ist allerdings recht teuer und beschränkt mich stets auf einige ausgewählte Tiefen.

Die Variante mit einem regulären Nutfräser und Fräsvorrichtung die schmale Seite direkt von oben zu fräsen halte ich für suboptimal mit Blick auf die Reproduzierbarkeit. Und an der Tischkreissäge habe ich auf der schmalen Seite wenig Auflagefläche, die selbst mit zusätzlichen Hilfsbrettern links und rechts etwas wackelig zu führen sein dürfte.

Gibt es ein einfaches Verfahren, mit dem ich auf preiswerte Weise die Nuttiefe beim Fräsen variieren kann? (durch Verwendung eines Opferholzes o.ä.)

Danke im Voraus für eure Hilfe und beste Grüße

Jimmy
 

Time_to_wonder

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Also diese Kippelei mit dem Scheibennuter - nee. Für solche Anwendungen ist doch der 8mm-Nutfräser mit Parallelanschlag prädestiniert. Die Widerholgenauigkeit reicht doch für ne Rückwand allemal.
 

mreu

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Ich nehme dafür einen Spiralnutfräser. Die Platte liegt und kann sicher am Anschlag geführt werden
 

Jimmy1104

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Ok, wenn du sagst, dass sich eine Oberfräse mit Parallelanschlag ausreichend sicher auf einer 20 mm Kante führen lässt ... Dann kann ich mir den Kauf des Scheibennutfräsers sparen. Einen regulären 8 mm Nutfräser habe ich.

Ich nehme dafür einen Spiralnutfräser. Die Platte liegt und kann sicher am Anschlag geführt werden

Wie meinst du das? Du führst die Oberfräse in der Horizontalen, der Fräser läuft parallel zur Unterlage? Was meinst du mit Anschlag? Den Parallelanschlag?
 

raziausdud

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Hallo Jimmy,

die Nuten für eine Rückwand kommen doch in die Fläche, genauer an den Rand der Flächen von Seitenwand, Deckel und Boden - und nicht auf die Stirnseite. Also wird das mit einem "normalen" Nutfräser und dem Parallelanschlag der Oberfräse gemacht, die Platten liegen flach auf dem Werktisch. Alles "normales" Fräsen.

Oder verstehe ich etwas falsch?

Nuttiefe: Oberfräse auf zwei Klötzchen mit der gewünschten Frästiefe aufsetzen, absenken, fixieren, diese Stellung am Tiefenanschlag einstellen, Fixierung lösen. Zum Fräsen dann Paralleanschlag ansetzen und einstellen, Oberfräse in Position bringen, bis zum Tiefenanschlag eintauchen und ab geht es ...

Rainer
 

mreu

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Ich habe meine Oberfräse im Tisch eingebaut, da guckt der Fräser dann nach oben raus und ich kann die zu fräsende Platte liegend am Anschlag rüberschieben. Man könnte auch die Fräse freihand mit Anschlag nehmen.
 

Jimmy1104

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die Nuten für eine Rückwand kommen doch in die Fläche, genauer an den Rand der Flächen von Seitenwand, Deckel und Boden - und nicht auf die Stirnseite.

Bei einem klassischen Aufbau trifft das zu. In meinem Fall benötige ich die Nuten jedoch in den schmalen Längsseiten bzw. den Kanten. Daher halte ich die Lösung mit dem Parallelanschlag für etwas wackelig. Ein Frästisch steht mir nicht zur Verfügung.
 

xv_treiber

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Wenn die Nut in der Schmalseite des Bretts soll, kann man z. B. einen doppelten Fräs-/Parallelanschlag verwenden (also beidseitig fixieren) oder einfach, um die Auflagefläche zu vergrößeren, einen passenden Vierkant bündig an das Brett zwingen, um eine verbreiterte Auflage zu haben. So wird aus 20 mm gleich mal 180 mm, sollte man zwei 8x8 Vierkant (als Beispiel) links und rechts montieren. Aber eigentlich sollte auch einseitig ausreichend sein (an der dem "Balken" gegenüber liegenden Seite ist ja der Parallelanschlag der Fräse).
Sollte es dann noch kippeln, macht man grundsätzlich was nicht richtig.
 

Dusi

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Für solch einen Anwendungsfall habe ich schon gesehen, dass man zwei Parallelanschläge arbeitet. Suche mal nach Doppel Parallelanschlag. Oder hier ein Beispiel:
 

Guido_CH

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Gibt es ein einfaches Verfahren, mit dem ich auf preiswerte Weise die Nuttiefe beim Fräsen variieren kann? (durch Verwendung eines Opferholzes o.ä.)

Wenn Du einen Scheibennutfräser verwendest, kannst Du die Frästiefe mit dem Parallelanschlag steuern. Du musst nur am Anfang und Ende der Nut vorsichtig sein; da hängt eine Hälfte des Parallelanschlags in der Luft, was gern dazu führt, dass man eben mal zu tief fräst.
Alternativ nimmst du einfach ein schmales Brett (sollte änger sein als die zu fräsende Seitenwand) und klemmst es mit zwei Zwingen so fest, dass Du mit der Oberfräse daran entlangfahren kannst. An die Frästiefe tastest Du Dich am besten heran, wenn es eine ganz genau sein muss.
Vorteil ist, dass die Oberfräse auf der "großen" Fläche aufliegt, nicht nur auf der 20 m starken Stirnseite.

Gruß
Guido
 

tiepel

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Hi,
der Jimmy möchte die Nut für eine Füllung fräsen, würde ich sagen.
Um alle Mißverständnisse auszuschließen, stell doch eine Skizze hier ein, Jimmy.
Gruß Reimund
 

FredT

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Ist eindeutig ein Fall für den doppelten Parallelanschlag, denn meistens stehen dann solch lange Kanthölzer nicht zur Verfügung. Für die Erleichterung der Fräsarbeit kann man gut schon mal mit dem Scheibenfräser auf der planen Platte vorarbeiten. Dann sollte das mit zwei Fräsgängen erledigt sein...
 

Jimmy1104

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Nutvorrichtung.png

Danke für eure Ratschläge. Ich werde ein Brett (ca. 10 cm breit) an die Kante zwingen, das wie von Guido vorgeschlagen etwas länger als mein bearbeitetes Brett ist, und die Nut mit Hilfe eines Parallelanschlags fräsen. Von unten werde ich einen Vierkant an das Brett schrauben. Auf diese Weise kann ich das Brett sauber befestigen, ohne dass die Zwingenenden mich bei der Führung meiner Oberfräse behindern. Wenn ich Zeit und Lust habe, werde ich den Doppelanschlag von Heiko Rech nachbauen. (https://holzwerkerblog.de/werkstatt-2/frasen/zusatzlicher-parallelanschlag-fur-die-oberfrase/) Mir gefällt besonders die Verstellbarkeit dieser Variante, weil ich nicht unzählige Muttern verstellen muss.
 
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