Furniere sind Bretter, nur ganz dünn
Die müssen gefügt werden. Tischlereien haben dafür spezielle Sägen, das geht aber auch von hand und da im Prinzip einfacher als bei dicken Brettern. Du brauchst:
eine Furniersäge. Bei Wikipedia gefunden
Zwei Streifen z.B. Spanplatte mit einer absolut graden Kante
Eine ebene Arbeitsplatte
Einen Hobel, bei längeren Sachen eine Rauhbank
Fugeklebeband. Früher haben wir das mit Nassklebeband und einem Handabroller gemacht. Das scheint es heute nicht mehr zu geben. Das Klebeband schon, aber offenbar nicht mehr die Abroller. Versteh ich eigentlich nicht. Aber es gibt selbstklebendes.
Die zu furnierende Platte schneidest Du grob zu, mit 1,5cm Zugabe in der Breite und 2cm in der Länge, damit Du das nach dem Furnieren genau von Größe schneiden kannst.
Dem Furnierbuch entnimmst Du die entsprechende grade Zahl von Blättern, die Du brauchst, um deinen Grobzuschnitt mit ein wenig Zugabe abzudecken. Dabei musst Du natürlich berücksichtigen, dass der Stapel besäumt wird. Und zwar so, dass die Blume möglichst in der Mitte der Blätter bleibt (da mag es heutzutage auch wieder moderner Ansichten zu geben). Später, wenn die Blätter besäumt und von Größe geschnitten und gefügt sind, werden die gestürzt aneinander geleimt, so dass immer Kern an Kern und Splint/Rand an Rand liegt.
Zum fügen werden die Blätter aufeinander gelegt, darauf einer der Spanplattenstreifen oder was immer du als Richtscheit benutzt obedrauf und mit der Furniersäge daran lang gefahren, um den Stapel zunächst zu besäumen. Anschließend die Breite mit einem Bleistift anreißen und mit der anderen Kante genau so verfahren.
Danach wird gefügt, indem man den genau aufeinander liegenden Stapel Blätter zwischen die Spanplattenstreifen klemmt, dass nur die gesägten Kanten ganz knapp überstehen. Mit Zwingen zusammen klemmen. Die überstehenden Kanten werden dann mit einer auf der Arbeitsfläche liegenden Rauhbank gefügt. Das funktioniert wie bei einer Bestoßlade. Die andere Kante wird genau so bearbeitet. Die Blätter wurden früher mit einem Abroller für das Nassklebeband zusammen geklebt. Der Abroller war so konstruiert, dass die Fuge beim Abrollen zusammen gezogen wurde. Wir hatten auch eine Nähmaschine, die das gleiche erledigte, aber für kleine Sachen ging das mit dem Handabroller schneller. Keine Ahnung, warum das aus der Mode gekommen ist.
Wichtig ist, auch die Enden quer abzukleben, damit die beim Aufleimen nicht aufreißen.
Genau von Größe geschnitten wird erst nach dem Furnieren. danach kann man die Kanten aufleimen. Dann gibt es auch kein Problem mit den Ecken.
Ich hab das vor über 40 Jahren als Lehrling mal nach Anleitung meiner Gesellen gemacht, um zu sehen, dass das geht. Wir haben natürlich damals schon mit einer großen Furniersäge und einer Nähmaschine gearbeitet. Nassklebeband und Abroller haben wir damals allerdings regelmäßig benutzt. Ich kann gar nicht verstehen, dass es das Papier noch gibt, aber die Abroller nicht mehr. Die waren wirklich handlich.
Lico