Tisch nach Anleimen von Verlängerungsstücken mit Ritzen

tritom

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Liebe Woodworker

Nach einer längeren Holzwerkenpause (Nachwuchs kam), habe ich heute mal seit langem wieder etwas gewerkelt. Meinen Bürotisch (keilverzinkte Buche) 150 x 60 x 4cm, habe ich um 7 cm tiefer machen wollen. Dazu hatte ich leider nur 4 einzelne Stücke mit Länge 35 x 7 cm sowie ein kleines Stück 10 x 7. Die 5 Stücke habe ich jeweils mit Lamellos angeleimt. Leider ist zwischen den Stirnholzfugen (siehe Bild) hier und da eine deutlich sichtbare Ritze.

Kann da da noch was retten? Schleifen und Ölen mit Hartöl stehen noch an.

Danke für eure Tipps. Schönen Abend
 

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PrimaNoctis

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Da würde ich in den Fall ganz einfach Kitt reinmachen und es Richtung Wand drehen. Eventuell steht dann auch zufällig etwas drauf.

Als Kitt kann ich Resto Kitt empfehlen, lässt sich auch gut miteinander mischen.
 

PrimaNoctis

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Das ist wie Nutella von der Konsistenz. Das geht schon. Schmaler ist eh besser, bei breiten stellen bricht es eher oder du brauchst mehr Durchgänge, weil es reißt oder einsinkt.

Ich hab 6 Farben von Ahorn bis schwarz. Wenn du öfter Äste oder Fehler kittest, lohnt sich das vielleicht. Für mich Teil der Grundausstattung und nicht teuer.

Du kannst anschließend, wenn es trocken ist, einfach drüber schleifen oder mit der Ziehklinge drüber. Ist super einfach.

Viel Erfolg.
 

PrimaNoctis

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Herzlichen Glückwunsch zum neuen Familienmitglied!!! :emoji_hugging:
Wie unhöflich: Ja, Glückwunsch und alles Gute!
Und schön, dass du dich wieder dem schönen Hobby widmen kannst.

@Friederich Stimmt, aber bei einer keilgezinkten Buchenplatte gilt sicher eher "form follows function". Es muss hier ja keine hohe Möbelkunst werden, sonst hätte man das eh von vorn herein anders gemacht. Da hätte ich hier gar keine Skrupel zu spachteln.
 

tritom

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:emoji_slight_smile::emoji_slight_smile::emoji_slight_smile: danke euch

hab jetzt mal provisorisch ne Masse aus Buchenschleifstaub und Leim angerührt und in die Ritzen gekittet… morgen schleif ich mal drüber. sonst hol ich die Paste

und ja: mit dem Schönheitspreis wirds wohl eher nix dafür stabil und ich hatte die Platte einfach übrig..
 

tritom

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also, das Ergebnis mit dem selbstgemachten Holzkitt ist zufriedenstellend. die Stellen sind dicht. schauen etwas dunkler aus, aber viel besser als die Ritzen. im Gesamtbild fällt es so gut wie nicht auf - wieder mal was gelernt, super :emoji_slight_smile:

=> die Platte ist ja kleinteilig keilgezinkt - meint ihr es gibt Probleme, wenn ich nur die Oberseite + Vorderkante öle?
(habe weisspigmentiertes Hartäl von Auro genommen)

schönen Tag euch und danke an alle für ihre Inputs
 

PrimaNoctis

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Du kannst die Unterseite einfach mit Ölen, muss ja nicht wahnsinnig viel Öl drauf und auch nicht zweimal geölt werden. Immer beide Seiten machen.
 

tritom

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danke. klar, klingt logisch.

hab halt heute früh nur geschafft die Oberseite zu schleifen und ölen und die Platte ist jetzt am Auslüften in der Wohnung im Arbeitszimmer, mangels besserer Alternativen, bis ich heute nach der Arbeit nach Hause komme. Stinkt schon alles *seufz* und ich hatte mich halt gefragt, wie gross das Risiko bei einer keilgezinkten Platte ist, dass sie später einseitig arbeitet wenn ich sie so belasse... wenn das Risiko wirklich so gross ist, geh ich natürlich nochmal ran.

ist halt in der Wohnung immer so ne Sache mit der Staub und Dämpfe-Belastung.
 

PrimaNoctis

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Servus.
keilgezinkt heißt (für mich) immer Abfallstückverwertung, kunterbunt zusammengeworfen. Da achtet in der Industrie keiner auf Jahresringe, wobei das bei den durchgehenden Lamellen (DL) auch ein Problem ist. Ausgleichen und aufheben tut sich da nichts, sonst würde der Schreiner das ja umso mehr hinbekommen, dass die Platten gerade bleiben. Da braucht's aber auch beidseitiges Ölen und eine entsprechende Unterkonstruktion bzw. mind. eine gute Holzauswahl, siehe z. B. hier: https://www.woodworker.de/forum/threads/mutation-von-kernbuche-bohlen.113828/

Ich würde an deiner Stelle heute die Unterseite der Platte auch ganz normal ölen und das ganze dann aushärten lassen. Letztens hatte doch jemand hier so ein Problem mit einer kgz. Platte: https://www.woodworker.de/forum/threads/tischplatte-schüsselt.118843/

Wenn du die Unterseite auf dünne Leisten / auf Dreiecke legst und dort helle Stellen entstehen, stört es dann keinen. Gegen den Geruch hilft nur lüften oder in den Keller etc. tragen. Ich nutze Natural Öle, da verfliegt es nach wenigen Tagen und riecht auch davor nicht unangenehm.
Gegen Staub hilft nur ein ordentlich abzusaugender Schleifer (der Festool Rutscher saugt vieeel besser ab als der kleine Bosch blau, kostet aber auch deutlich mehr) und ein vernünftiger Sauger. Ich habe mit Mirka Abranet da sehr gute Erfahrungen, da bleibt fast nichts zurück. Der Sauger ist für mich eine der wichtigsten Maschinen.

(Editiert.)
 

tritom

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wow, vielen lieben Dank! dann werde ich wohl nochmal ran gehen. Könnte sie höchstens auf den Dachboden tragen, aber das ist ne sehr wackelige Treppe. Keller wären 4 Stochwerke, danach bräuchte ich Physiotherapie :emoji_wink: das Ding ist sauschwer und ich nicht der Stärkste…

deinen Tipp mit den Naturalölen verfolge ich mal. ich mag halt gerne weissligmentierte Öle, da sie mir bei Fichte und Buche sonst zu arg anfeuern und zu gelblich bzw. rötlich werden. hab noch das Standardöl von Dictum und das feuert mega.

super, die Links führe ich mir auch zu Gemüte
 

PrimaNoctis

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Öle gibt's ja von ganz vielen Herstellern. Nachdem ein Produkt eines großen Herstellers mir 6-8 Wochen die Bude ausgestunken hat mit Lösemittelgeruch, habe ich Natural Farben probiert. Das riecht auch, aber anders. Und die Beratung am Telephon ist top. Letztlich Sache von Geschmack und persönlicher Gewichtung, aber für mich echt ein Faktor bei Treppen oder großen Flächen, die mir lang in der Werkstatt stehen und "duften", so wie kürzlich. Weißpigmentiert / verschiedene Farben bekommst du bei Natural auch, hab ich nämlich auch im Schrank.

Ich glaube, bei dir ist heute Abend grillen angesagt oder ein tolles Vesper, damit ein, zwei kräftige Jungs aus der Nachbarschaft zum Tragen kommen. :emoji_grin::emoji_muscle: So groß ist die Platte für 2 Mann ja nicht. Im Treppenhaus ist kein Platz (Fluchtwege passierbar lassen)?
 

tritom

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jetzt steht‘s 1:1 Pro zu Contra Unterseite Ölen ja/nein… :emoji_slight_smile:)) was soll ich jetzt machen, herje? :emoji_wink:

noch was zum Hintergrund: die Platte liegt jetzt ca. 1 Jahr im gleichen beheizten Zimmer. auf 2 Böcken. keine direkte Sonneneinstrahlung. bisher kein Schüsseln oder ähnliches.
 
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tritom

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Danke euch nochmals recht herzlich für die Inputs - wieder viel gelernt - und dir, @PrimaNoctis ganz besonders für die ausführlichen Erklärungen und Links. Also wenn's mal ein Vesper gibt für Helfer, dann bist du auf jeden Fall eingeladen :emoji_slight_smile:

Also ich lasse es wohl erst mal so, wie es ist und beobachte die Sache.... leider hat mein Schleifer keine Absaugung. ich weiss was du meinst, hatte mal einen Festtool Getriebeschleifer ausgeliehen, das war genial.... und ps: meine Platte ist ja 50% dicker (40mm statt 27) und nicht so breit wie das verlinkte Beispiel, wo es so übel geschüsselt hat. hope that helps :emoji_slight_smile:
 

Wikipediot

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Hallo, beim Weißleimkitt vor dem Ölen die Stellen mal anfeuern mit Wasser und gucken, ob das noch gut aussieht. Sonst ärgert man sich nachher, weil nicht genug geschliffen worden ist.
 

tritom

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@Wikipediot danke, werde ich das nächste mal dran denken. das Ergebnis ist recht gut geworden. bin zufrieden, aber ein paar Schleifdurchgänge über die RItzen mehr hätten sicher gut getan. ist aber im Rahmen
 

Time_to_wonder

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Ich komm mal zurück auf #1. Es sieht so aus, als ob Du die 7-cm-Stücke einfach an die große Platte geleimt hast, ohne sie vorher zu verbinden. So kannst Du nur in eine Richtung verzwingen und bekommst die stirnseitigen Fugen nicht dicht - technologisch nicht möglich..

Ich habe mal viele Reste zu einer Platte verleimt und habe immer zuerst die kleinen Stücke mit Runddübeln stirnseitig verleimt. Die entstandenen Streifen habe ich dann gefügt (oder das gemacht, was ich dafür halte :emoji_slight_smile: ) und die entstandenen "Lamellen" dann an den langen Seiten verleimt.

So entstehen natürlich keine Meisterwerke, aber zumindest dichte Fugen.
 

tritom

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Fugen dicht bekommen / richtig Fügen oder richtig Ablängen? :emoji_slight_smile:

@Time_to_wonder danke für deinen Input

Ich habe alle Stücke längs mit Lamellos an die Kante der grossen Platte "gefügt" (korrektes Wort?). nur leider konnte ich die kleinen Stücke nicht gegeneinander zwingen. Hatte nicht genügend lange Zwingen - nur 2 90er und die habe ich gebraucht um die Stücke an die Kante der Hauptplatte zu pressen.

Ein anderer Grund war wohl, dass die Stirnseiten irgendwie nicht exakt 90 Grad waren, ein Bruchteil eines Grades schräg. mit dem Auge nicht zu sehen, aber unterm Winkel waren minimste Lichtspalte. also wirklich sehr sehr wenig. Leider hatte ich keinen Zugriff mehr auf die TKS auf der ich die Schnitte gemacht habe. fürchte die war nicht exakt 90 Grad eingestellt. also dachte ich, schon okay, aber war's dann nicht. vielleicht ist das auch nicht der Hauptgrund für die Ritzen sondern der von dir angemerkte Punkt. Bin nicht sicher. Muss nächstes mal direkt nach dem Ablängen mit dem Winkel prüfen bzw. die TKS prüfen. steht halt in einer Gemeinschaftswerkstatt und da arbeiten viele mit der TKS und ich kontrolliere halt nicht immer alles bevor ich sie verwende...

(edit)
hab's kapiert, erst die lange gestückelte Lamelle erstellen, dann als Ganzes an die grosse Platte leimen :emoji_slight_smile: ! danke ! :emoji_slight_smile:

Frage ist dann nur: wie zwinge ich die kleinen Stücke über eine Länge von 150cm?
 
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