Tischbeine aus zwei Teile verleimen

borisffm

ww-robinie
Registriert
31. Oktober 2013
Beiträge
1.275
Ort
Frankfurt am Main
Hallo,

Für mein Projekt (Tisch aus Eiche) sind die Beine 80x50 mm geplant. Dafür habe ich bereits eine Leimholzplatte 25mm dick. Bein soll aus zwei Teilen (2 mal 80x25mm) verleimt werden. Wie mache ich das richtig, so, dass später die Fugen nicht sehr sichtbar werden und die Beine auch nach mehreren Jahren noch zusammen bleiben? Ich habe zwar über verschiedene Verleimarten nachgelesen, wie ich die zwei Teile am besten verleime, habe ich aber noch nicht wirklich verstanden. Empfehlungen über Vorbereitung von Fläche wäre für mich auch sehr interessant.

Danke im Voraus.

Boris
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
Leinholz halte ich nicht für so ideal.
Aber im Grunde muss die Oberfläche eben sein damit der Leimspalt minimal ist. Dann muss das nur mit ausreichen Pressdruck mit PVAC Leim verpresst werden. Anschließend schleifen.

Wenn die Oberfläche ausreichend eben war sieht man die Leimfuge kaum.
 

borisffm

ww-robinie
Registriert
31. Oktober 2013
Beiträge
1.275
Ort
Frankfurt am Main
Leinholz halte ich nicht für so ideal.
Aber im Grunde muss die Oberfläche eben sein damit der Leimspalt minimal ist. Dann muss das nur mit ausreichen Pressdruck mit PVAC Leim verpresst werden. Anschließend schleifen.

Wenn die Oberfläche ausreichend eben war sieht man die Leimfuge kaum.

Danke für die Antwort,
Wie mache ich die Oberfläche eben genug? Die Leimholzplatte ist natürlich vorgeschliefen und eigentlich eben (Platte 1m x 1m hat minimale Schüsselung).
Ich habe keine wirkliche Erfahrung mit dem Hobeln (Handhobel habe ich mir bestellt zum probieren). Kann man das mit Holzklotz oder Korkklotz und 120 Schleifpapier eben schleifen? Oder mit dem Swing-/ Exzenterschleifer?
Und zweite Frage.
Ich habe Holzklemmzwinge (Klemmy). Ist das ok, oder brauche ich in diesem Fall mehr Druck?

Danke
 

Pendejo

ww-robinie
Registriert
29. Mai 2012
Beiträge
652
Danke für die Antwort,
Wie mache ich die Oberfläche eben genug? Die Leimholzplatte ist natürlich vorgeschliefen und eigentlich eben (Platte 1m x 1m hat minimale Schüsselung).
Ich habe keine wirkliche Erfahrung mit dem Hobeln (Handhobel habe ich mir bestellt zum probieren). Kann man das mit Holzklotz oder Korkklotz und 120 Schleifpapier eben schleifen? Oder mit dem Swing-/ Exzenterschleifer?
Und zweite Frage.
Ich habe Holzklemmzwinge (Klemmy). Ist das ok, oder brauche ich in diesem Fall mehr Druck?

Danke

Gleich vorweg - planschleifen ist mit Elektrohandwerkzeug nicht wirklich möglich für eine Verleimung. Hier eignet sich das Hobeln um wirklich plane Oberflächen zu erhalten, die man dann schön verleimen kann. Allerdings denke ich nciht, dass du bei gekauften Leimholzplatten noch etwas hobeln oder schleifen musst. Einfach Teile passend zusägen und dann verleimen mit normalem Holzweissleim. Idealerweise möglichst viel und gleichmässigen Druck aufbringen beim Verleimen und schauen, dass nichts verrutscht. Denn das Verrutschen führt viel eher zu sichtbaren Übergängen als die Planheit der Leimholzplatten.
Evtl. bietet es sich auch an, deine Platten im Übermass miteinander zu verleimen und danach passend zu sägen. So hätte ich das jedenfalls bei 50mm Enddicke gemacht. Dann sieht man das auch fast nicht mehr.

Ob deine Holzklemmzwingen genügend Druck aufbringen kann ich nciht beurteilen, da ich keine solche habe. Soviel mir ist, haben die aber nur wenig Pressdruck. Evtl. reicht das in deinem Fall also nicht, aber da können dir andere mehr dazu sagen.
 

borisffm

ww-robinie
Registriert
31. Oktober 2013
Beiträge
1.275
Ort
Frankfurt am Main
Idealerweise möglichst viel und gleichmässigen Druck aufbringen beim Verleimen und schauen, dass nichts verrutscht. Denn das Verrutschen führt viel eher zu sichtbaren

Gegen Verrutschen kann eventuell paar Flachdübel helfen. Macht es sinn?
Wegen Verleimen und danach noch auf die Masse sägen überlege ich. Ich habe aber nur Handkreissäge.

Boris
 

dascello

ww-robinie
Registriert
9. Januar 2008
Beiträge
4.485
Ort
Wuppertal
Gegen das Verrutschen schlage ich in eines der Bretter zwei kleine geköpfte Nägel ein. Dann drücke ich das andere Brett an und bohre an den entstandenen Markierungen die Löcher für die Nägelchen, die später einfach drin bleiben.
Dann Leim dran und Zwingen. sechs müssten pro Bein reichen.

Wenn es geschüsselt ist, dann bitte konkav an konkav leimen. Dann geht auch nichts auf.


Gruß vom sich verdunkelnden Rhein


Michael
 

dascello

ww-robinie
Registriert
9. Januar 2008
Beiträge
4.485
Ort
Wuppertal
Aber mal ehrlich: Warum besorgst Du nicht 60er Vollholz und lässt das beim Tischler aushobeln? Das ist dann doch viel amtlicher.

MB
 

Mathis

ww-robinie
Registriert
7. Juni 2007
Beiträge
3.253
Ort
Im Dorf in 'ner Stadt
... Empfehlungen über Vorbereitung von Fläche wäre für mich auch sehr interessant.
Eine Verleimung von so grob geschliffenen Flächen wie sie Leimholz typischerweise hat, wird zwar halten, sieht aber sehr bescheiden aus.
Weiteres Schleifen wird die Flächen zwar glatter, aber auch unebener machen, als sie ohnehin schon sind.

Es gibt eigentlich nur eine vernünftige Arbeitsweise: beide Flächen müssen einmal über die Abrichte geschoben (abgerichtet) werden, dann sind sie wirklich plan, und dann sofort mit ordentlichen Zwingen verleimen, Klemmsias reichen da nicht.
Dann siehst du garantiert keine Leimfuge mehr.

Ein Tischler um die Ecke macht das sicher gegen ein gutes Trinkgeld.
 

borisffm

ww-robinie
Registriert
31. Oktober 2013
Beiträge
1.275
Ort
Frankfurt am Main
Eine Verleimung von so grob geschliffenen Flächen wie sie Leimholz typischerweise hat, wird zwar halten, sieht aber sehr bescheiden aus.
Weiteres Schleifen wird die Flächen zwar glatter, aber auch unebener machen, als sie ohnehin schon sind.

Es gibt eigentlich nur eine vernünftige Arbeitsweise: beide Flächen müssen einmal über die Abrichte geschoben (abgerichtet) werden, dann sind sie wirklich plan, und dann sofort mit ordentlichen Zwingen verleimen, Klemmsias reichen da nicht.
Dann siehst du garantiert keine Leimfuge mehr.

Ein Tischler um die Ecke macht das sicher gegen ein gutes Trinkgeld.

Ich kaufe mir 4 massive Schraubzwinge. Das ist nicht teuer. Tischler ist keine Option. Es geht um selber machen. Wenn die Teile nicht genau passen werden, versuche ich mit dem Handhobel. Damit soll doch auch gehen.

Boris
 

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.439
Ort
Südniedersachsen
Hallo,

da bei Dir Selbermachen an erster Stelle steht ...

Solltest Du am Ende irgendwo eine kleine Fuge haben, kannst Du noch ein wenig "Schummeln". Holzleim in die Fuge und gleich feucht mit Schleifpapier drüber, der Schleifstaub streift sich an der Fuge ab und verbindet sich mit dem Leim zu einer Art Spachtelmasse.

Herzliche Grüße
Rainer
 

Alterholzwurm

ww-esche
Registriert
23. Januar 2014
Beiträge
448
Ort
Manila
Hallo,

da bei Dir Selbermachen an erster Stelle steht ...

Solltest Du am Ende irgendwo eine kleine Fuge haben, kannst Du noch ein wenig "Schummeln". Holzleim in die Fuge und gleich feucht mit Schleifpapier drüber, der Schleifstaub streift sich an der Fuge ab und verbindet sich mit dem Leim zu einer Art Spachtelmasse.

Herzliche Grüße
Rainer
Und nach dem Beizen, Lackieren oder Sonstwas
schauts noch schlimmer aus als vorher!!!
 

v8yunkie

ww-robinie
Registriert
7. März 2012
Beiträge
1.679
Ort
Niedernhausen
Tischbein

Ich hab so etwas bei meinem Ahorn-Schrank auch gemacht:

- Leimholz einfach so zu verleimen gibt sichtbare Fugen.
- Die Flächen müssen mit dem Abrichthobel oder von Hand mit der Raubank (so hab ich es gemacht) ausgehobelt werden.
- Maßnahmen gegen Verrutschen wie von den Vorrednern erwähnt sind sehr sinnvoll.
- Leim nur dünn am Rand auftragen - das reicht völlig. NICHT auf der ganzen Fläche, sonst "schwimmen die Stücke auf" und man braucht immens viel Pressdruck, um den Leim komplett rauszudrücken.
- Das Tischbein sollte dann nochmal auf Endmass gehobelt werden, heißt also, die Stücke sollten etwas Übermass haben. Direkt auf Fertigmass verleimen ist sehr schwer.

Gruss,
Thomas
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
- Leim nur dünn am Rand auftragen - das reicht völlig. NICHT auf der ganzen Fläche, sonst "schwimmen die Stücke auf" und man braucht immens viel Pressdruck, um den Leim komplett rauszudrücken.

Das halte ich für falsch. Immer den Leim auf die ganze Fläche auftragen.
 

v8yunkie

ww-robinie
Registriert
7. März 2012
Beiträge
1.679
Ort
Niedernhausen
Leim

Sehe ich anders:
1) Für die Festigkeit ist das - zumindest nach meiner Erfahrung - nicht erforderlich
2) Der Zahnspachtel hilft nur dann, wenn man genau die Leimschicht-Dicke erwischt, die das jeweilige Holz aufnehmen kann (hängt ja von der Offenporigkeit des jeweiligen Holzes ab). Hat man aber zuviel Leim aufgebraucht (d.h. die Raupen des Leimes, die der Spachtel sind hinterläßt sind zu dick), dann muss man per Pressendruck den Leim zur Seite auspressen, um geschlossene Leimfugen zu bekommen. Und dann muss ich mit der Flächenpressung, die man aufbringen kann, viel mehr Leim "rausquetschen", also wenn man nur eine Raupe am Rand hat.

Also wenn man bedenkt, wie fest eine Leimraupe zwei Hölzer verbindet - nämlich i.d.R. so, dass eher das umliegende Holz reisst, als die Verleimung - dann sehe ich wirklich nicht, wozu man den Leim in der Mitte brauchen sollte.

Gruss,
Thomas
 

Alterholzwurm

ww-esche
Registriert
23. Januar 2014
Beiträge
448
Ort
Manila
Also wenn man bedenkt, wie fest eine Leimraupe zwei Hölzer verbindet - nämlich i.d.R. so, dass eher das umliegende Holz reisst, als die Verleimung - dann sehe ich wirklich nicht, wozu man den Leim in der Mitte brauchen sollte.
Ja Thomas,
da muss ich Dir recht geben.
Auch wenn eine gewisse Haarspalterei dabei ist.
Bei 5cm kann man theoretisch auch eine Leimraupe in schlangenlinien aufgeben, also Fabrikmaessig.
Das wuerde auch ausreichen.

Waere echt mal interessant wie das die Leimbinderhersteller so machen!
Die koennte da viel Leim sparen.
 

der-Tim

ww-nussbaum
Registriert
30. März 2011
Beiträge
91
Ort
Lüneburg
Mal ganz theoretisch:

Würde man in so einem Fall rechte Seite an rechter Seite (runde Seite) miteinander verleimen und es ist nur am Rand Leim angegeben. Könnte es knack machen und hinüber ist das Tischbein. Deswegen vollflächig auftragen! Mit dem richtigen Zahnspachtel, ist das alles kein Problem.

Es wurden gegen das "schwimmen" ja schon Methoden genannt, wie man sein Maß beibehält. Oder auch auf übergröße verleimt und dann auf Maß bringt.

In der Industrie werden sie Leimflächen auch vollflächig ausführen, aber auch auf den minimalsten Leimverbrauch optimiert. Wo kommen wir denn da hin, wenn wir nur noch mit Leim rumkleksen? Wer würde solche Bauhölzer zulassen?
 

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.439
Ort
Südniedersachsen
Und nach dem Beizen, Lackieren oder Sonstwas
schauts noch schlimmer aus als vorher!!!

Ihr habt natürlich (auch ,,,:emoji_wink:) Recht, Pardon. Meine Tipp beruht wohl darauf, dass ich selten Beize, Lackiere oder Sonstwas.

Aber darüber hinaus ist mir als reiner Hobby-Holzwerker ein minimal andersfarbiger Spalt lieber als ein deutlich sichtbarer Spalt. Klar, dass bei der Methode auf den Flächen absolut Nichts vom Leim zurückbleiben darf. Beim Ölen hab ich so auch nie die Erfahrung gemacht, dass es schlimmer aussieht als vorher.

Rainer
 

beppob

ww-robinie
Registriert
5. Juni 2012
Beiträge
3.045
Ort
Oberallgäu
grüß dich boris,

laß die beine etwas länger, dann kannst du das ganze an den enden mit einer schraube fixieren, da verrutscht dann nichts mehr. nach dem verleimen erst ablängen, dann kannst du die schrauben wieder wegsägen :emoji_wink:
natürlich den leim vollflächig auftragen. wenn du keine zahnspachtel hast, kannst du so kleine flächen auch mit dem pinsel einleimen, auf kleinen flächen gibt das eher weniger sauerei, als mit der zahnspachtel :cool:
 

Alterholzwurm

ww-esche
Registriert
23. Januar 2014
Beiträge
448
Ort
Manila
Habe auch noch einen kleinen Trick zum Fixieren.
Man kann auch 2 kleine Naegel, mitten in der Leimflaeche einschlagen, und die Koepfe abzwicken.
 

borisffm

ww-robinie
Registriert
31. Oktober 2013
Beiträge
1.275
Ort
Frankfurt am Main
Hallo,

Danke für viele wertvolle Antworte. Die Beine sind seit paar Wochen schon fertig. Leimfugen sind teilweise sichtbar, als erste Verleimungrsefahrung für Informatiker finde ich die Beine trotzdem fast perfekt.
Ich habe die zuerst verleimt und danach auf Maß vierseitig abgesägt. Anderes, denke ich, wurde gar nicht gehe. Um Verschiebung zu minimieren habe ich einmal Flachdübel benutzt (ging schlecht, eventuell 2 ist zu wenig) und danach Nägel. Klemsia und Co. ist dafür natürlich gar nicht geeignet. Ich habe 4 Schraubzwinge (Wolfcraft SZ 80-300) gekauft.

Natürlich wäre besser aus einem Stück die Beine zu machen. Wie gesagt, fand ich Holz dafür nicht und Abrichthobel usw. habe ich nicht. Die fertige beine bestellen wollte ich nicht.

Boris
 

Alterholzwurm

ww-esche
Registriert
23. Januar 2014
Beiträge
448
Ort
Manila
Hallo,

Danke für viele wertvolle Antworte. Die Beine sind seit paar Wochen schon fertig. Leimfugen sind teilweise sichtbar, als erste Verleimungrsefahrung für Informatiker finde ich die Beine trotzdem fast perfekt.
Ich habe die zuerst verleimt und danach auf Maß vierseitig abgesägt. Anderes, denke ich, wurde gar nicht gehe. Um Verschiebung zu minimieren habe ich einmal Flachdübel benutzt (ging schlecht, eventuell 2 ist zu wenig) und danach Nägel. Klemsia und Co. ist dafür natürlich gar nicht geeignet. Ich habe 4 Schraubzwinge (Wolfcraft SZ 80-300) gekauft.

Natürlich wäre besser aus einem Stück die Beine zu machen. Wie gesagt, fand ich Holz dafür nicht und Abrichthobel usw. habe ich nicht. Die fertige beine bestellen wollte ich nicht.

Boris
Zumindest hast Du ja vieles daraus gelernt Boris, und kannst Deine Erfahrungen weitergeben.
Ploetzlich hattest Du also doch ein Geraet zum nachtraeglichen ablaengen!
Wer konnte das ahnen?
 
Oben Unten