Tischlerplatten: Geeignet für Schrankbau? Welche Ausführung?

Wonka

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Hallo Profis,

ich hatte mal vor längerem eine Frage bzgl. Schrankbau und Stärke für die Rückwand gestellt. Das Projekt möchte ich nächstes Jahr endlich angehen. Und zwar geht es um Schränke, die in unserer Scheune für Ordnung sorgen sollen. Die Wand, an die die Schränke kommen hat eine Länge von mehr als 8 m und davon will ich etwa 6 m mit Schränken, jeweils 1 m breit und einer Tiefe von 62,5 cm (halbe Plattenbreite - dicke des Sägeblatts) bauen. Das "besondere" ist, dass sie 2,5 m (komplette Platte in der Länge) hoch werden sollen. Eine OSB-Schrank-Armada möchte ich mir ersparen, Multiplex ist mir in dem Fall zu teuer. Eine günstigere Alternative, habe ich gelesen, seien Tischlerplatten. Ich meine mich auch zu erinnern, dass ich auf YT gesehen habe, dass diese oft furniert für professionelle Möbel vom Tischler verwendet wurden/werden, was auch den Namen erklären würde?

Gelesen habe ich auch, dass das spezifische Gewicht bei "nur" 470 kg/m³ liegt, wohingegen es bei 550 - 600 kg/m³ bei OSB und bei Multiple sogar bei 650 - 800 kg/m³ liegt. Klingt für mich alles viel, aber keine Ahnung, was es mir genau hinsichtlich Stabilität in meinem Fall sagt.

Noch als Hinweis vorab: Ich werde nicht schaffen, mehrere Schränke gleichzeitig zu bauen, zu lagern und dann direkt nacheinander aufzubauen. Das gibt der Platz leider nicht her. Mein Plan war: Schrank 1 auf einen freien Teil der Wand bauen, alles aus einem der alten Schränke und Regale umräumen, diese abbauen, dann mit Schrankbau 2 beginnen und das so lange, bis alle Schränke und Regale ersetzt sind.

Deshalb meine Frage: In welcher Stärke sollte ich diese Schränke bauen, damit sie auch bei dieser Höhe frei stehen können. Den ersten Schrank würde ich der Stabilität halber 1 m breit bauen. Reichen da 15 mm? Gibt es etwas, das aus eurer Sicht gegen den Einsatz der Platten spricht? Eventuelle optische Punkte vielleicht ausgenommen, die mir in dem Fall nicht so wichtig sind -> OSB sollte es trotzdem nicht werden.

Vielen Dank und viele Grüße!
 

MTrp

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Meiner Einschätzung nach ist 15mm für so große (2,5x1x0,6m) Schränke grenzwertig wenig. Ich würde 18-19mm nehmen. Weiters glaube ich, dass für Dein Vorhaben Drei-Schicht-Platten besser geeignet wären als Tischlerplatten. Ich sehe diese im Vorteil sowohl hinsichtlich der mutmaßlich schweren Beladung als auch der stark schwankenden Luftfeuchtigkeit.

Was die Stabilität betrifft, so steht und fällt diese zum einen mit der Rückwand und deren Verbindung mit den Seitenteilen. Bei schwerer Beladung empfehle ich Dir außerdem ungefähr auf halber Höhe zumindest einen der Fachböden mit den Seitenwänden zu verschrauben, damit sich die Seitenwände nicht mit der Zeit nach außen wölben können, bis die Böden durchfallen. Für diese Verschraubung wären Pocketholes eine sehr gute Wahl (auf der Unterseite des Bodens, von innen nach außen). Das Verschrauben der Schränke mit der Wand wäre vermutlich auch kein Fehler.
 

carsten

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Hallo

für eine Scheune ???? Da wäre ich beim Korpus in der Tat bei OSB.
Tischlerplatte wäre fast schon Perlen vor die S..... Da liegt m² Preis der Faktor 5 und mehr dazwischen.
Noch günstiger wäre Spanplatte roh.
Bei allen bleibt aber das "Problem" der Kante. Ansehnlich und "stabil" ist keine. Es kommt auch noch darauf an welche Optik gebraucht wird, sprich wie und für was werden die Schränke genutzt.
 

DZaech

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Ich würde vorschlagen in diesem Fall Fichte 1-Schicht 18mm in C-Qualität zu verwenden. Das hat ein Format von 5000 x 1220 (oder 1240, je nach Hersteller). Du kriegst also 4 solcher Schrankseiten hin mit einer Platte. Die Plattenkante ist direkt fertig und das Material ist günstig, robust und passend für den Zweck.
 

Wonka

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Vielen Dank erstmal für eure hilfreichen Antworten.
Meiner Einschätzung nach ist 15mm für so große (2,5x1x0,6m) Schränke grenzwertig wenig. Ich würde 18-19mm nehmen. Weiters glaube ich, dass für Dein Vorhaben Drei-Schicht-Platten besser geeignet wären als Tischlerplatten. Ich sehe diese im Vorteil sowohl hinsichtlich der mutmaßlich schweren Beladung als auch der stark schwankenden Luftfeuchtigkeit.
Die 15 mm waren rein ein Bauchgefühl und ich wollte einfach mal eine Zahl in den Raum werfen. Schwere Beladung ist relativ. Die Hoffnung ist, Ordnung in die Schränke zu bekommen / "thematisieren", Pinsel in ein Fach, Lackdosen in ein Fach,... und sie dadurch auch nicht übertrieben schwer, weil die einzelnen Fächer auch nicht zu voll werden sollten. Ich hoffe ja auch, dass ich einiges ausmiste. Wenn ich den Schrank aus Pappe bauen würde wären aber halt wohl schon die paar Pinsel zu schwer. Von daher weiß ich nicht, was schwer genau bedeutet. Wenn aber bis jetzt jeder die 15 mm für zu wenig sieht, dann würde ich das auch machen.
Keine Ahnung, wie es mit der Luftfeuchtigkeit aussieht, aber die Scheune ist natürlich kein gedämmtes Haus, geschweige denn beheizt. Unter dem Scheunentor zum Betonboden ist auch bestimmt ein 3 - 5 cm großer Spalt, zum Hof hin ist nur eine Holztür, die auch nichts isoliert oder so.
Was die Stabilität betrifft, so steht und fällt diese zum einen mit der Rückwand und deren Verbindung mit den Seitenteilen. Bei schwerer Beladung empfehle ich Dir außerdem ungefähr auf halber Höhe zumindest einen der Fachböden mit den Seitenwänden zu verschrauben, damit sich die Seitenwände nicht mit der Zeit nach außen wölben können, bis die Böden durchfallen. Für diese Verschraubung wären Pocketholes eine sehr gute Wahl (auf der Unterseite des Bodens, von innen nach außen). Das Verschrauben der Schränke mit der Wand wäre vermutlich auch kein Fehler.
Ich hätte ringsum Nuten gefräst und dann eine dieser dünnen Wändchen eingefügt. Genau, einen Boden hätte ich verschraubt. Achso: Zum Aufbau der Schränke ist geplant, dass ich so 1 bis 1,5 m, muss ich schauen, Schubladen verbaue, um Kleinzeug wie Schrauben, Nägel und so Zeug, das sich hier seit Generationen gesammelt hat, ordentlich verstaut bekomme. Pocketholes habe ich noch nie gemacht, aber wäre auch eine gute Möglichkeit, mal was neues auszuprobieren. :emoji_wink:
für eine Scheune ???? Da wäre ich beim Korpus in der Tat bei OSB.
Tischlerplatte wäre fast schon Perlen vor die S..... Da liegt m² Preis der Faktor 5 und mehr dazwischen.
Noch günstiger wäre Spanplatte roh.
Bei allen bleibt aber das "Problem" der Kante. Ansehnlich und "stabil" ist keine. Es kommt auch noch darauf an welche Optik gebraucht wird, sprich wie und für was werden die Schränke genutzt.
Am Ende werden das ja so 6 Schränke. Da hatte ich auch schon überlegt, ob ich vielleicht nur die beiden äußersten Außenwände der Schränke, also die rechte Wand von Schrank 1 und die linke von Schrank 6, und die Türen/Schubladenblenden mit einem hübscheren Holz mache und die Zwischenwände der anderen Schränke aus Preisgründen mit OSB. Der Plan war dann, dass ich die Tiefe der OSB-Schränke etwa einen cm geringer mache und dann an die Stirnseite einen cm des hübschen Holzes drauf klebe/nagle. So eine Art furnier mit dickem Material, was wohl einfacher für mich zum Selbstmachen und zum Anbringen wäre.
Für was werden die Schränke gebraucht? Die Hauptpriorität hat, dass Dinge, die aufgehoben wollen, ordentlich verstaut werden können. Aktuell ist die Scheune an beiden Längswänden zugestellt mit alten Kleiderschränken, Spinden und Regalen. Das verhindert zum einen, dass ich das Auto drin parken kann und zum anderen ist ein Teil der Scheune auch meine "Werkstatt" - die ich darauf folgend auch ordentlich einrichten wolle. Bisher sind alle Werkstattschränkchen, die schon da sind, aus OSB. Finde ich einerseits nicht toll, aber passt irgendwie auch zu den rustikalen Maschinen.
Ich würde vorschlagen in diesem Fall Fichte 1-Schicht 18mm in C-Qualität zu verwenden. Das hat ein Format von 5000 x 1220 (oder 1240, je nach Hersteller). Du kriegst also 4 solcher Schrankseiten hin mit einer Platte. Die Plattenkante ist direkt fertig und das Material ist günstig, robust und passend für den Zweck.
5 Meter klingt auch interessant. Mein Holzhändler macht auch Transportschnitte. Wäre nur die Frage, weil ich mir diese 1-Schicht-Platten angeschaut habe, ob die auch mit schwankenden Temperaturen, etc. ohne Probleme klar kommen. Ich dachte, der Vorteil der Mehrschichtplatten sei die Formfestigkeit gegenüber solchen 1-Schichtplatten.

Ich habe mir die Tischlerplatten optisch nochmal genauer angeschaut. Die haben ja nur eine ganz dünne obere und untere Platte und der Mittelteil ist sehr dick. Was ich auf YT gesehen habe waren dann wohl eher 3-Schichtplatten?!

Ich werde am Wochenede grob alle Maße ausrechnen, die ich benötige und eine E-Mail an den Großhändler schreiben und die von euch erwähnten Platten einfach mal anfragen, was die kosten. OSB frage ich auch mal an. Ich muss auch sagen, wenn ich die Preise für das gesamte Projekt sehe entscheidet vielleicht doch die Rationalität und die Preisbewusstheit (= Geiz).
 

FredT

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Für Scheune wäre mir grad noch beschichtete Spanplatte ausreichend, alles andere wie @carsten sagte: Perlen. Und gern auch im möbelüblichen Maß aufbauen, dann könnte man Kaufschubladen verwenden, also 60 cm, oder auch Sperrmüllteile.
 

FredT

ww-robinie
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Du kennst aber die Preise derzeit? MPX ist da weit oben... Und ob die Witterung einer Scheune dafür optimal ist?
 

mscholz1978

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Am besten alte Kleiderschränke in Eiche Brutal die will keiner haben - findet man immer wieder - ist nur Abbau und Transport! Türen kann man unten kürzen und Schubladen einbauen!
 

Wonka

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Vielen Dank für eure Antworten.
Für Scheune wäre mir grad noch beschichtete Spanplatte ausreichend, alles andere wie @carsten sagte: Perlen. Und gern auch im möbelüblichen Maß aufbauen, dann könnte man Kaufschubladen verwenden, also 60 cm, oder auch Sperrmüllteile.
Beschichtete Spanplatten sehen auch interessant aus. Die werde ich ins Angebot mit aufnehmen.
Mit Kaufschubladen meinst du die Auszüge?! Guter Tipp mit dem üblichen Maß. Im Sperrmüll fahre ich gefühlt immer rum, aber egal ob Badmöbel, Kleiderschränke, was auch immer: Auszüge konnte ich bisher noch nie finden.
Wenn die Optik nicht so wichtig ist würde ich einfacher Sperrholz in 20 mm mal in den Raum werfen.
Die Optik ist schon nicht ganz unwichtig, aber Sperrholz finde ich optisch jetzt auch nicht abschreckend hässlich. :emoji_wink:
Du kennst aber die Preise derzeit? MPX ist da weit oben... Und ob die Witterung einer Scheune dafür optimal ist?
Multiplex verwende ich auf keinen Fall. Das ist zuuuu teuer.
Wenn ich es aus dem Stehgreif mit Baumarktpreisen für OSB, 18 mm, vergleiche ist das etwa 1/4 teurer. Beim Großhändler wird's noch bisschen günstiger werden.
Hallo, ich würde in den Kleinanzeigen nach "zu verschenken"
Schränke schauen. Für eine Scheune währe mir das selbst bauen
schon zu viel und das Geld zu schade. Ausserdem bekommen die
Schränke noch ein zweites Leben.

Am besten alte Kleiderschränke in Eiche Brutal die will keiner haben - findet man immer wieder - ist nur Abbau und Transport! Türen kann man unten kürzen und Schubladen einbauen!
Oh je, dann hätte ich dasselbe wie jetzt mit alten Schränken, nur in deutlich hässlicher. Die Schränke, die ich auf die Schnelle in Kleinanzeigen bei mir in der Nähe gefunden habe sind gruselig. :emoji_wink:

Bitte nicht falsch verstehen, ich will nicht unbedingt Geld verbrennen, aber wenn es am Ende ordentlich aussieht darf es ruhig auch ein bisschen was kosten. Mir geht es in erster Linie darum, dass ich a) eine Ordnung ins Chaos bringe b) Platz schaffe (indem alles in größeren und besser organisierten Schränken verschwindet) und c) es einigermaßen aussieht. Mit einigermaßen aussieht meine ich nicht mal unbedingt die Holzart, sondern dass die Bauweise der Schränke nicht nach komplett zusammengewürfelt und hingepfuscht aussieht. Ein Teil der Scheune ist und wird, wie gesagt, auch meine kleine Werkstatt und ich will mit der Tischkreissäge für größere Werkstücke auch in den Bereich ausweichen, in dem in Zukunft das Auto steht. Sprich, ich halte mich in dem Bereich auch auf und will es einigermaßen so, dass ich mich wohl fühle. :emoji_wink:
 

Martin.G

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Bei meinem Händler gibt's Fichte 3-Schicht B/C+ für ca 17€ netto. Wenns halbwegs "Schön" ausschauen soll, da wär das meine Option.
 

Leibhaftiger

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Hast Du mal verglichen, was IKEA Paxe kosten würden? Ja, ist Spanplatte und ja, ist maximal 236 hoch, aber ist halt fertig und schnell aufgebaut. Ich hätte keinen Bock für eine Werkstatteinrichtung so viel Aufwand zu betreiben. Würde auch nach gebrauchten Pax(en??) schauen, notfalls mit neuen ergänzen. Einfach in Weiss mit einfachen Tür, Schubladen gibt es für weniger Geld als man für Auszüge bezahlt. Und für ne Scheune in meinen Augen ausreichend. Draufregnen sollte es halt nicht.
 

happyc

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Ordnung und der damit verbundene Wohlfühlfaktor ist ja oft nur eine Sache der persönlichen Wahrnehmung und Haltung. Wenn Möbel als Staumöglichkeit vorhanden sind, ist es unter Umständern nur die vorhandene Nutzbarkeit bzw. die Organisation, die eine Unzufriedenheit hervorrufen. Vielleicht da mal ansetzen?
Dann zusätzlich schlecht zu nutzende Staumöbel aussortieren, durch möglicherweise gebrauchte Schränke ersetzen, und für den Wohlfühlfaktor einheitliche Fronten davor - das wäre wesentlich weniger Arbeit (bei 8 lfm immer noch genug), nachhaltig, und trotzdem mit persönlicher Note…
 

MTrp

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Hast Du mal verglichen, was IKEA Paxe kosten würden? Ja, ist Spanplatte und (…)

Nein, ist es schon seit Jahren nicht mehr. Stattdessen sind das Karton-Waben mit Pressspan-Streifen an den Außenkanten und ein Dekor über alles drüber. Deshalb ist das Zeug auch so leicht. Für schwere Befüllung ist das ungeeignet. Preislich ist es ebenfalls uninteressant.
 

Wonka

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Vielen Dank für eure Antworten.
Bei meinem Händler gibt's Fichte 3-Schicht B/C+ für ca 17€ netto. Wenns halbwegs "Schön" ausschauen soll, da wär das meine Option.
Die werde ich auch bei der Großhändleranfrage mit aufnehmen.
Hast Du mal verglichen, was IKEA Paxe kosten würden? Ja, ist Spanplatte und ja, ist maximal 236 hoch, aber ist halt fertig und schnell aufgebaut. Ich hätte keinen Bock für eine Werkstatteinrichtung so viel Aufwand zu betreiben. Würde auch nach gebrauchten Pax(en??) schauen, notfalls mit neuen ergänzen. Einfach in Weiss mit einfachen Tür, Schubladen gibt es für weniger Geld als man für Auszüge bezahlt. Und für ne Scheune in meinen Augen ausreichend. Draufregnen sollte es halt nicht.
Habe ich eben gemacht. MTrp hat mir da schon die Antwort etwas vorweggenommen bzw. mich ins Grübeln gebracht: Wenn rein der Korpus eine Selbstbauschranks schon 190 € / Schrank kosten würde, dann müsste ich das gesamte Projekt nochmal überdenken bzw. eventuell wirklich auf die genannten Alternativen wie gebrauchte Schränke zurückgreifen.
So wie er auch schreibt habe ich auch des öfteren gelesen, dass es sich dabei hauptsächlich um Pappe bzw. Leichtstbauweise handelt. Wenn 15 mm Material für die Schränke wohl zu schwach wäre, dann die Schwedenschränke sicher auch.
Ordnung und der damit verbundene Wohlfühlfaktor ist ja oft nur eine Sache der persönlichen Wahrnehmung und Haltung. Wenn Möbel als Staumöglichkeit vorhanden sind, ist es unter Umständern nur die vorhandene Nutzbarkeit bzw. die Organisation, die eine Unzufriedenheit hervorrufen. Vielleicht da mal ansetzen?
Dann zusätzlich schlecht zu nutzende Staumöbel aussortieren, durch möglicherweise gebrauchte Schränke ersetzen, und für den Wohlfühlfaktor einheitliche Fronten davor - das wäre wesentlich weniger Arbeit (bei 8 lfm immer noch genug), nachhaltig, und trotzdem mit persönlicher Note…
Da hast du sicher Recht, dass man mit einheitlichen Blenden auch einiges optisch rausholen könnte. Ich muss echt mal die Preise fürs Holz anfragen. Wenn es zu teuer würde - ich will keine 1.000e € ausgeben. Ggf. bekommen die Schränke erstmal keine Türen und ich suche mir gebraucht Topfscharniere zusammen und baue das peu à peu oder keine Auszüge bzw. Holzgleiter, o.ä. Es darf gerne was kosten, muss sich aber auch in einem Rahmen bewegen, den ich so noch gar nicht ganz einschätzen kann. Ich will am Ende aber nicht teurerere Schränke in der Scheune stehen haben, als sie im Schlafzimmer stehen. :emoji_grin:
Wenn ich auf die schnelle Suche, wer gebrauchte Schränke zu verschenken hat, dann muss ich dafür etwa 40 km nördlich oder südlich in die nächsten Großstädte fahren, dort müsste ich mir die Teile markieren, den Schrank abbauen, das Material eventuell aus dem xten Stock runtertragen, daheim sauber machen, es wieder zusammenbauen und hoffen, dass er noch so stabil steht und keine Verschraubungen nach dem Abbauen so ausgenudelt sind, dass sie nicht mehr halten, diese ggf. reparieren. Damit will ich sagen: Auch das ist mit Aufwand verbunden. Was letztendlich länger dauert, neu- oder ab-/aufbauen, k.A.
Bei der Nachhaltigkeit gebe ich dir Recht, da bin ich auch ein Fan von. Bei so einem Projekt ist meine Befürchtung, dass es mich in den Wahnsinn treibt. :emoji_wink:
Nein, ist es schon seit Jahren nicht mehr. Stattdessen sind das Karton-Waben mit Pressspan-Streifen an den Außenkanten und ein Dekor über alles drüber. Deshalb ist das Zeug auch so leicht. Für schwere Befüllung ist das ungeeignet. Preislich ist es ebenfalls uninteressant.
Das hatte ich auch schon paar Mal gelesen mit der Pappe. Und vom Preis für die einfachste Ausführung mit zwei Türen 190 € finde ich nicht super günstig. Der komplette Schrank inkl. 4, 5, 6 Schubladen und oben Türen in Stabil wäre in Ordnung.
 

Leibhaftiger

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....
Habe ich eben gemacht. MTrp hat mir da schon die Antwort etwas vorweggenommen bzw. mich ins Grübeln gebracht: Wenn rein der Korpus eine Selbstbauschranks schon 190 € / Schrank kosten würde, dann müsste ich das gesamte Projekt nochmal überdenken bzw. eventuell wirklich auf die genannten Alternativen wie gebrauchte Schränke zurückgreifen.
...

Wenn die Dinger wirklich nur noch Hybridbauweise sind (meine neuesten sind 4 Jahre alt und noch massive Spanplatte), müsste man sich das überlegen. Aber preislich wirst Du nicht mit viel weniger wegkommen:
Dein Schrank hat mit Korpus und Türen ca 6,5 m² Fläche (ohne Rückwand), bei 20 €/m² (war das günstigste, was ich auf die Schnelle gefunden habe) sind das schon 130 Euro (ohne Verschnitt). Dann noch ne Rückwand dazu für nen 10er, dann noch Topfbänder, ein paar Confirmatschrauben und Du bist nicht mehr weit von den 190 des Pax entfernt.
Ein Schrank aus 3-Schichtplatte würde mir besser gefallen, vor allem weil er Feuchtigkeitsausgleichend wirkt. Gerade in ner unbeheizten Scheune vielleicht nicht unwichtig. Aber günstiger wird das nur in Ausnahmefällen. Und mehr Arbeit ist es auch.
 

NOFX

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Bei 20 mm aufwärts würde ich auch keine doppelten Seitenwände bauen, dann spart man sich auch ein ganze Menge Holz. Dann wäre man bei einer Seitenwand plus Deckel und Boden bei ungefähr einer Platte pro Korpus, also ca. 45 € bei Sperrholz und 15€/m². Dazu noch eine Rückwand, da würde wohl der Bereich oberhalb der Schubladen reichen.

In Kombination mit Pocket Holes wäre auch ein anbauen an den schon bestehenden Teil immer wieder möglich. Schubladen musst du dich entscheiden ob Rollenführungen (relativ günstig aber nur Teilauszug, dafür leicht entnehmbar) oder mit Kugel (teurer, gerade in der Menge).



Bei 18€/m² für Dreischicht würde ich auch kein Sperrholz nehmen, habe ich hier aber nirgends gefunden.
 

Wonka

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Wenn die Dinger wirklich nur noch Hybridbauweise sind (meine neuesten sind 4 Jahre alt und noch massive Spanplatte), müsste man sich das überlegen. Aber preislich wirst Du nicht mit viel weniger wegkommen:
Dein Schrank hat mit Korpus und Türen ca 6,5 m² Fläche (ohne Rückwand), bei 20 €/m² (war das günstigste, was ich auf die Schnelle gefunden habe) sind das schon 130 Euro (ohne Verschnitt). Dann noch ne Rückwand dazu für nen 10er, dann noch Topfbänder, ein paar Confirmatschrauben und Du bist nicht mehr weit von den 190 des Pax entfernt.
Ein Schrank aus 3-Schichtplatte würde mir besser gefallen, vor allem weil er Feuchtigkeitsausgleichend wirkt. Gerade in ner unbeheizten Scheune vielleicht nicht unwichtig. Aber günstiger wird das nur in Ausnahmefällen. Und mehr Arbeit ist es auch.
Bei 20 mm aufwärts würde ich auch keine doppelten Seitenwände bauen, dann spart man sich auch ein ganze Menge Holz. Dann wäre man bei einer Seitenwand plus Deckel und Boden bei ungefähr einer Platte pro Korpus, also ca. 45 € bei Sperrholz und 15€/m². Dazu noch eine Rückwand, da würde wohl der Bereich oberhalb der Schubladen reichen.

In Kombination mit Pocket Holes wäre auch ein anbauen an den schon bestehenden Teil immer wieder möglich. Schubladen musst du dich entscheiden ob Rollenführungen (relativ günstig aber nur Teilauszug, dafür leicht entnehmbar) oder mit Kugel (teurer, gerade in der Menge).

Bei 18€/m² für Dreischicht würde ich auch kein Sperrholz nehmen, habe ich hier aber nirgends gefunden.
Danke für die Beispielrechnung. Da macht NOFX Anmerkung mit nur einer Seitenwand natürlich noch mehr Sinn mit nur jeweils einer Wand zwischen den Schränken.

Bzgl. Auszügen würde ich wohl in den sauren Apfel beißen und günstige Vollauszüge nehmen. Bei allem anderen würde ich mich wohl bei jedem Öffnen der Schubladen nur ärgern.
 

NOFX

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Die Vollauszüge, die ich so gefunden hatte (S+O) waren, wenn man mehrere für 600 mm nimmt bei knapp 10 € pro Paar. Schubladen mit 20mm Rahmen und 12 mm Sperrholz-Boden (~10€/m²), kann man schnell mit einfachem Falz bauen, da kommen ja ein paar zusammen.

Für die Schubladenfronten evtl. weiße Spannplatten oder weiß lackiertes MDF.
 

Wonka

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Die Vollauszüge, die ich so gefunden hatte (S+O) waren, wenn man mehrere für 600 mm nimmt bei knapp 10 € pro Paar. Schubladen mit 20mm Rahmen und 12 mm Sperrholz-Boden (~10€/m²), kann man schnell mit einfachem Falz bauen, da kommen ja ein paar zusammen.

Für die Schubladenfronten evtl. weiße Spannplatten oder weiß lackiertes MDF.
Die von S+O habe ich bisher auch für meine Werkstattschränkchen verwendet. Für die Zwecke finde ich die auf jeden Fall gut genug.

Das mit den Fronten ist eine gute Idee.
 

Leibhaftiger

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Bei 20 mm aufwärts würde ich auch keine doppelten Seitenwände bauen, dann spart man sich auch ein ganze Menge Holz.....

Ehrliche Frage: Welche Beschläge nimmt man dann für die Türen? Bei den klassischen Topfbändern gehen die Türen doch immer über die komplette Seitenwand, oder? Würde dann mit nur einer "Mittelwand" ja nicht funktionieren.
Ich habe mir das schon oft gedacht, dass diese doppelten Wände Materialverschwendung sind, dachte aber, dass muss aufgrund der Bänder so sein.
 

FredT

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Bei Mittelwand dann Topfband für Mittelanschlag und Tür dann nur theoretisch bis zur Mitte, praktisch etwa weniger, eben Fuge. Kannst sie aber auch nur alle einseitig aufschlagend bauen; Aufteilung ist aber die gleiche.
 
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