Tischplatte aus Bambus

Elduderino

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Hallo,
ich möchte mit einfachen Mitteln einen neuen Couchtisch für unser Wohnzimmer bauen. Da wir viele 60er Jahre Möbel haben, wollte ich einfach eine Holzplatte mit Hairpin Tischbeinen verschrauben. So bin ich auf eine Bambusplatte gekommen, die im Baumarkt als 3 Schichtplatte angeboten wird.
Meine Frage wäre jetzt, ob die Platte bei einer Stärke von 18/19mm und den Maßen 100/110cm x 50cm gerade bleibt oder verziehen bzw. durchhängen kann.
Außerdem bin ich noch nicht sicher, welches Finish sich für Bambus eignet. Bisher habe ich gelesen, dass ölen schwierig ist, weil Bambus extrem saugfähig ist.
Vielleicht hat jemand von euch Erfahrungen mit dem Material und kann mir ein paar Tipps geben.
Beste Grüße
 

Dietrich

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Hallo,

musste erst mal g..geln, Tischbeine aus Draht, nein geht nicht, der "Tisch" wird wackeln, und bei Belastung sich selbst spreizen.
Es braucht eine Tischzarge und Tischbeine keine Drahtwackler.
Bestimmt die Idee der Hausherrin aus dem Heft mit den Kufentischen...
Zudem ist Bambus für uns in EU kein nachhaltiges Holz, weil es um den halben Erdball gekarrt wird, und dabei beneidet man uns um unseren Wald.

Gruß Dietrich
 

Elduderino

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Hallo Dietrich,
danke für die Hinweise. Das war schon meine Idee... Das mit der Tischzarge war meine eigentliche Frage. Die Hairpins wackeln nicht zwangsläufig, wir haben sie an einem Schreibtisch. Als Alternative hatte ich auch schon an eine Multiplexplatte gedacht. Eine andere Idee ist einen alten Tisch zu kaufen und neue Beine zu montieren. Unser Problem ist vor allem einen passenden Tisch aus der Zeit zu finden, entweder zu lang oder zu hoch etc.
Gruß
Thomas
 

Dusi

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Wenn die Beine 10cm vom Rand angebracht sind, muss die Tischplatte 80cm überspannen. Beim bekannten Billy Regal sind die Regalböden 16mm bei gleicher Breite. Das wird also gut klappen. Vielleicht sollten sich nicht zwei Leute auf den Tisch setzen...

Bambus kann man auch ölen... ist kein wirkliches Problem. Kann sein, dass es etwas mehr saugt als anderes Holz, ich habe das aber schon häufiger gemacht und keine Probleme festgestellt.
 

WinfriedM

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Ölen ist kein Problem, hab ich schon öfter gemacht. Ich würde ein nicht zu dünnflüssiges Öl verwenden, z.B. ein lösemittelfreies Arbeitsplattenöl. Auch das recht beliebte Osmo Hartwachsöl funktioniert.

Bambus finde ich einen guten Ersatz für Holz, dürfte auch ökologisch günstig sein.
 

pixelflicker

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Ich habe auch schon ein paar Sachen aus Bambus gemacht. Hab mich damals geärgert, dass der Baumarkt behauptet es wäre Leimholz und dann Dreischichtplatte liefert, aber damit hab ich mich mittlerweile abgefunden.
Ölen war nie ein problem, hab ich schon öfter gemacht, konnte keinen wirklichen Unterschied gegenüber anderen Hölzern gesehen. Leimen ging auch sehr gut.

Auch wenn Bambus Botanisch gesehen kein Holz ist, so ist es aus Schreinersicht wohl doch eins, jedenfalls lässt es sich genauso verarbeiten und sieht auch so aus.
 

Mitglied 30872

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...Zudem ist Bambus für uns in EU kein nachhaltiges Holz, weil es um den halben Erdball gekarrt wird...

Das tut der Nachhaltigkrit keinerlei Abbruch. Im Netz kannst Du Dich gerne mal dazu bilden. Bambusanbau ist nachhaltig und schafft dort Arbeitsplätze.
Problem ist der Transportweg, den habe ich aber auch bei anderen Holzarten, bspw. Hard maple, Black sherry usw. Aber auch diese Hölzer werden m. W. nach nachhaltig gewonnen.
 

Mitglied 30872

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Botanisch betrachtet, ist Bambus gar kein Holz, sondern ein Süßgras... :emoji_slight_smile:

Das stimmt. Aber was ist Holz? Darf Holz nur von Bäumen kommen? Oder vielleicht auch von Gräsern? Wer bestimmt das? Das hat sicher eher was mit dem Bauern zu tun, der manches nicht kennt.
 

Dietrich

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Hallo Stefan,

explizit den Transport habe ich angesprochen, das der Bambus alle 5 Jahre geerntet werden kann ist nicht neu und war mir durchaus bewusst.
Ich persönlich verwende heimische Holzarten bestenfalls Birkensperrholz, welches meißt aus Finnland stammt.

Den Bambus wird es bei uns nur solange geben wie der Chinamann den für kleines Geld erntet und verarbeitet, im eigentlichen Sinne also Lohndumping bzw. Nutzung des Wohlstandsgefälles, dazu den Transport...nicht nachhaltig!

Gruß Dietrich
 

Daniboy

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Vielleicht kann man sagen, Bambus ist nachhaltig(*), hat aber eine schlechte(re) Ökobilanz?

*...im Sinne der Definition von Nachhaltigkeit:

Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann.
 

Elduderino

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Danke für die vielen Antworten!
Ich hatte wie schon gesagt auch über mpx als Alternative nachgedacht. Dann müsste ich mir aber noch Gedanken über das finish machen, weil so helles Holz nicht in den Raum passt. Bambus haben wir noch in einem Ikea Wandregal, das würde gehen. Benutzt eigentlich irgendwer Lasuren im Innenbereich?
 

magmog

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Hallo Stefan,

explizit den Transport habe ich angesprochen, das der Bambus alle 5 Jahre geerntet werden kann ist nicht neu und war mir durchaus bewusst.
Ich persönlich verwende heimische Holzarten bestenfalls Birkensperrholz, welches meißt aus Finnland stammt.

Den Bambus wird es bei uns nur solange geben wie der Chinamann den für kleines Geld erntet und verarbeitet, im eigentlichen Sinne also Lohndumping bzw. Nutzung des Wohlstandsgefälles, dazu den Transport...nicht nachhaltig!

Gruß Dietrich


Guuden,

dass die Birken für finnisches Birkensperrholz, zu weiten Teilen unter fragwürdigen Umständen,
sowohl sozial als auch ökologisch, aus Russland importiert werden, sollt nicht unterschlagen werden.
Finnische Firmen lassen dort auch Birkensperrholz fertigen, bestimmt nicht unter den in der EU üblichen Bedingungen.
 

magmog

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Guuden,

gerade mal zum Thema "Bambus ist kein Holz" recherchiert,
und auf einer Bambuslobbysite gefunden:

"Bambus - Holz oder Gras?
Botanische Einordnung
In der Pflanzensystematik gehört Bambus nicht zu den Holzgewächsen, sondern wird der Familie der Gräser zugeordnet. Die verholzenden Bambus Arten gehören zur Untergattung der Süßgräser und weisen auch baumähnliche Merkmale auf.

Festigkeit
Für die Festigkeit der Halme ist, wie bei Harthölzern auch, der Verholzungsprozess verantwortlich bei dem Lignin in die Zellen eingelagert wird.
Neben dem festigenden Holzstoff Lignin stützt sich der Zellaufbau von Bambus auch auf die eingelagerten Zellulose Fasern die den Halm elastisch und biegsam machen.
Den nicht verholzenden Bambus Gewächsen fehlt diese Festigkeit. Diese grasartig, in Horsten wachsenden Arten werden nur wenige Meter hoch."

Quelle: https://www.bestbambus.de/wissenswertes.htm





Daraus schließe ich, die Pflanze ist ein Gras, das tischlerisch genutzte Material ist Holz.
 

WinfriedM

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Verholzung macht es wohl noch nicht zu einem Holz. Hier hab ich was gefunden:

https://www.holzvomfach.de/fachwissen-holz/holz-abc/bambus/

Zitat: "Bambus zählt botanisch nicht zu den Holzgewächsen, sondern ist ein verholztes Gras aus der Familie der Poaceae. Diesem Gras kann jedoch im Vergleich zum Holz in weiten Teilen Asiens, Südamerikas und Afrikas eine größere Bedeutung als Bau- und Werkstoff zugesprochen werden."

Im Marketing hat sich aber schon lange "Bambusholz" eingebürgert.
 

pixelflicker

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Ich glaube den Begriff "Holzewächs" gibt es Botanisch gar nicht. Bei einer kurzen suche habe ich jedenfalls nichts konkretes dazu gefunden. Es scheint nichtmal im Duden zu stehen geschweigedenn in Lexika wie dem Wikipedia.
Deswegen sehe ich kein Problem darin Bambus als Holz zu bezeichnen. Falsch wäre es als Baum zu bezeichnen. Kann es sein, dass in der Botanik eher zwischen Baum und Gras als zwischen Holz und Gras unterschieden wird? Würde für mich mehr Sinn machen.

Also wäre Bambus durchaus Holz.
 

Mitglied 30872

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Es ist doch einfach: Wer definiert denn, dass nur Bäume Holz liefern können? Und das schreibt ein Förster.
Einfach nicht Krampfen. :emoji_slight_smile:
 

brubu

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Hallo
Bambus mag ökologisch wachsen wie andere Gewächse auch. Wieviel Aufwand und Leim ist nötig um daraus einen plattenförmigen
Werkstoff herzustellen? Ich weiss es nicht, auf die Schnelle habe ich keine Massangaben zu den verwertbaren Halm- bzw. Wandstärken
gefunden. Es wäre interessant mehr zur Verarbeitung zu Plattenmaterial zu erfahren.

Gruss brubu
 

magmog

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Guuden,

das ist für mich das Prob mit Bambus,
dass praktisch nur die Wandungen eines Rohrs zur Verfügung stehen,
die auch noch immer wieder Knoten aufweisen.
Deshalb ist für flächige Platten eine große Menge Leim notwendig,
außerdem entsteht viel Abfall.
Der kann natürlich zum Heizen der Pressen eingesetzt werden.

Aber ob das wirklich Sinn macht???
 

WinfriedM

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Deshalb ist für flächige Platten eine große Menge Leim notwendig,
außerdem entsteht viel Abfall.

Bambusplatten, die ich kenne, z.B. von Küchenbrettchen, haben ca. 20mm breite Lamellen und sind 3 lagig. Insgesamt also wesentlich weniger Verleimflächen, als z.B. Multiplex. Ich denke, in dieser Hinsicht ökologisch ganz ok.

Leider hab ich im Netz keine wirklich fundierten Aussagen zur ökologischen Bewertung solcher Platten gefunden. Das Marketing schreibt natürlich überall "ökologische Alternative".
 

ChrisOL

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Es ist doch immer die Frage des Blickwinkels.
MDF und Spanplatte wird wohl deutlich häufiger eingesetzt, verbraucht auch viel Leim und ist mit einem großen Herstellungsprozess versehen. Dagegen kann man Bambus noch ansehen was es mal war.
 

Rookie77

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Nichts für ungut aber liest noch jemand, was der TE gefragt hat? Vielleicht macht es Sinn, sich wieder darauf zu konzentrieren, als der Frage nachzugehen, ob Bambus jetzt Holz oder Gras ist. :emoji_thinking:
 

Holzsinn

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Mit pigmentiertem Öl, z.B. Ölbeizen von Osmo und ein paar Tröpfchen Mixol (Abtönkonzentrat aus dem Baumarkt) kann man sich den gewünschten Farbton zu den alten Möbeln passend, zusammen mischen. Das sieht auch auf mpx gut aus, die fladrige Struktur der Schälfurnieroptik von mpx mag aber nicht jeder. Ich würde auf unterschiedlichen Resten Muster machen und mich dann erst für ein Material entscheiden.

Melanie
www.holz-sinn.de
 
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