Tischplatte aus Baudielen

speca_mbp

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Ein Hallo an die Profis da draussen,

vielleicht kann mir der Ein oder Endere hier meine Frage beantworten.

Ich würde gerne eine Tischplatte (800x1800mm) aus 4 Baudielen (jeweils 40x200x1800) herstellen. Diese würde ich jedoch gerne nicht herkömlich, mit Leisten von unten verschrauben, sondern mit einer Gewindestange zusammenhalten.

Sprich, man müsste (so gedacht) an 3 Stellen entlang der dielen Bohrungen vornehmen. Diese muessten so ganau sein, dass am Ende die Gewindestange durch geht und die Dielen auch noch sauber anliegen bzw. nichts übersteht.

Nun die Frage: ist es technisch realisierbar, eine 20cm breite udn 4cm starke Diele seitlich zu durchbohren? Oder sollte ich den Gedanken lieber gleich verwerfen und die Tischplatte ganz ordinär von 'untern' mit 2-3 Leisten verschrauben.


Vielen Dank für die Antworten, bereits im Voraus!
 

Friederich

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Hallo, willst Du die Dielen außerdem noch verleimen?

Die Gewindestange wirst Du auf Dauer nicht auf Spannung halten können.
Im Winter, wenn das Holz trocknet, wird die Schraubverbindung locker werden. Drehst Du dann nach, gibts im nächsten Sommer Probleme: Die Platte wird dann nämlich wieder breiter, und die Mutter auf der Stange wird ins Holz gequetscht. Und vielleicht auch die Stange in der Länge gedehnt. Quellendes Holz hat unererhörte Kraft. Damit kann man sogar Felsbrocken spalten.
Nächsten Winter wirds dann wieder locker, wenn die Platte schrumpft.

Falls der Tisch eine Zarge hat, wäre Befestigung der Platte mit Nutklötzen/Halteklötzen eine sehr bewährte Lösung. Druntergeschraubte Leisten oder Gratleisten wären bei dieser Konstruktion dann überflüssig.

Achteauch mal drauf, ob bei den Dielen Mittelbretter dabei sind, also mit Markröhre. Die wären vollkommen ungeeignet, weil sie mit ziemlicher sicherheit Risse bilden.
 

speca_mbp

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Vielen Dank erstmal...

an Verleimung habe ich nicht gedacht, da ich es gerne etwas wilder/roher mag.
Es dürften also auch ruhig kleine Spalte/Unebenheiten zwischen den Dielen sein, natürlich
ohne dass es zu 'loddelig' wird.

Zargen wird der Tisch nicht haben... Ziel ist es, eine möglichst minimalistische Platte herzustellen.
Die 'Gewindestangen-Lösung' wäre für mein ästhetisches Empfinden am schönsten. Die leicht sichtbaren Muttern und die nicht vorhandenen/sichtbaren Leisten von unten würden am ehesten
meinem Geschmack entsprechen :/
 

speca_mbp

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... wie gesagt, einfach vier 4x20x180cm Dielen nebeneinander und diese am besten via
Gewindestange (drei Bohrungen entlang der 180cm) zusammenhalten,
oder eben die Notlösung mit den leisten von unten.

Die Tischbeine werden modular drangemacht, erst einmal gehts nur um die Platte.

Der Tisch soll ausschliesslich im Innenbereich verwendung finden.
 

Friederich

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an Verleimung habe ich nicht gedacht, da ich es gerne etwas wilder/roher mag.
Es dürften also auch ruhig kleine Spalte/Unebenheiten zwischen den Dielen sein, natürlich
ohne dass es zu 'loddelig' wird.
Mehr oder weniger loddelig wird es schon, wenn nur trocken mit der langen Schraube zusammmengehalten wird.
Wenn Spalten nicht stören, würd ich eher auf drei Querbretter schrauben. Mit je 2-3mm Luft. Langlöcher braucht man in diesem Fall nicht.
 

speca_mbp

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Danke Friederich,

du rätst also von der Gewindestange-Variante ab und tendierst zur herkömlichen Methode?
Mich interessiert, ob es überhaupt eine Bohrmaschine bzw. Vorrichtung gibt, mit der man
20cm lange Löcher präzise quer durch eine Diele bohren kann.
 

speca_mbp

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Habe soeben ein Beispielbild gefunden...

Machbar scheint es also zu sein und Gewindestangen kosten auch nicht die Welt.
Es stellt sich nur die Frage, ob man die Bohrungen ohne all zu grossen
zeitlichen und witrschaftlichen Aufwand hinbekommt.

tischplatte.png
 

Dietrich

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Hallo,

Vorrichtung ist gut, nennt sich Schlangenbohrer, durfte im Dez. ´12 bei einem bekannten Hersteller von Elektrowerkzeugen mit einem 1000 mm langen Schlangenbohrer mit 50mm Durchmesser in einen Leimbinder-Block bohren:emoji_slight_smile:
Angetrieben von einer BE 75-16, ausgestattet mit langem Zusatzhandgriff, allerdings dürfte diese Kombi an 1000 € kosten.
Gibt aber auch kleinere Schlangenbohrer in 300mm Länge usw.

Ganz allgemein scheint das ja ein Riesentrend zu sein "Möbel" aus Bauholz, Palettenholz oder ähnlichem zu bauen. Die Ergebnisse bekommen wir hier selten zu sehen, das was man im Netz findet macht einen eher bescheidenen Eindruck.
Das rustikale, althergebrachte, ehrliche und äußerst langlebige und vllt. einfach aussehende Robustmöbel bspw. aus starkem Eichenholz hat damit nichts zu tun, das ist nämlich richtige Arbeit, da braucht es perfekte Holzverbindungen und erfordert einige Erfahrung im Umgang mit Holz.

Gruß Dietrich
 

speca_mbp

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Danke Dietrich,

Schlangenbohrer findet man reichlich, auch in diversen Längen.
Allerdings stellt mich eher die Präzision vor ein wesentlich größeres Problem.
Immerhin müssen 4 Dielen mit jeweils 3 Bohrungen versehen werden...
Diese sollten, wenn man die Bretter wieder zusammenlegt, möglichst identisch
auf-/übereinander liegen.

'Frei Hand' ist das doch kaum machbar, oder?
 

Friederich

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Habe soeben ein Beispielbild gefunden...
Machbar scheint es also zu sein...
Anhang anzeigen 28235
Machbar ist es natürlich, ein Loch durchzubohren und eine Gewindestange durchzustecken.
Die Schraube wird sich aber in jeder Heizperiode lockern. Und wenn die Einzelbretter nicht zusammengeleimt sind, dann werden sich Fugen öffnen.
Was also soll der Sinn sein?
 

speca_mbp

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... wie bereits erwähnt:

da die Tischpatte keine Zargen haben wird, würde man die die Querbretter sehen, wenn man
z.B. aus einer sitzenden Position auf/unter den Tisch schaut. Unebenheiten und eventuelle Fugen
sind beabsichtigt und würden mich auch nicht weiter stören...

Durch einfaches zusammenschrauben 'von unten' würde ich vielleicht eine bessere Planlage
(duch den Anpressdruck) erreichen, aber die Spalte/Fugen wären auch bei dieser Variante sichtbar.

Für einen Profi mag es banausenhaft klingen, Bretter nicht zu verleimen oder gar die Oberfläche
nicht feinsäuberlich zu hobeln, schleifen, polieren, versiegeln etc. aber ich hätte keine Probleme damit.

Auch während der Heizperiode die Muttern etwas festzuziehen und im Frühjahr/Sommer etwas zu lösen würde ich der Optik wegen in Kauf nehmen. Sorgen bereitet mir eher das Bohren :/
 

miho

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Hast Du vielleicht eine Langlochbohrmaschine mit ausreichend Hub zur Verfügung? Damit kann man sicher einigermaßen gerade bohren. Allerdings kann der Bohrer immer noch im Holz verlaufen. Je dicker der Bohrer desto steifer ist er natürlich.

Ich würde die Muttern etwas ins Holz versenken und Federringe drunter tun. Die gleichen schon einiges der Schrumpfung des Holzes aus. Um mehr Weg zu haben, könntest Du auch noch zwischen die Bohlen Federringe mit u-Scheiben auf beiden Seiten tun.

Gruß
Michael
 

speca_mbp

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Michael,

genau so, oder zumindest so ähnlich hatte ich es vor... Auch die Muttern hätte ich etwas eingelassen :emoji_wink:
Bin leider nicht wirklich gut ausgestattet und besitze lediglich eine einfache Bohrmaschine und einen
Akkuschrauber. Habe allerdings nicht einmal einen Bohrständer, mit dessen Hilfe ich einigermaßen
senk-/waagerechte Löcher bohren könnte.

Vielleicht sollte ich mit meiner Idee mal einen Schreiner besuchen... Wer weiss, ggf. hat er das
passende Werkzeug parat und Bohrt mir die 12 Löcher für n' schmalen Taler.
 

TomfromMuc

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Hallo speca

wenn es denn unbedingt dieser Tisch sein soll und Du das selbst machen möchtest: das Bohren bekommst Du schon halbwegs hin. Mit Deinen Mitteln würde ich jede Bohle einzeln bohren. Alles sauber anzeichnen und jede Bohle von beiden Seiten bis zur Mitte bohren. Dann hast Du Ein- und Austritt des Gewindestabes an der richtigen Stelle. Etwas größer bohren und mit etwas kleinerem Bohrer das Loch nacharbeiten, da Du mittig sicher nicht fluchtgerecht aufeinander treffen wirst. Ist etwas gefummel und nicht lehrbuchmäßig, führt aber zum Erfolg. Alternative: die Langlochbohrmaschine beim Schreiner um die Ecke.

Das die Konstruktion der Tischplatte grundsätzlich nicht richtig ist, hat man Dir ja schon mehrfach gesagt. Aber wir lernen ja alle durch unsere Fehler :emoji_wink:

Viel Erfolg, LG Tom
 

speca_mbp

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Danke Justus,

die Variante mit den Arbeitsplattenverbindern klingt plausibel und würde ihren Zewck sicherlcih erfüllen. Ich quatsche die Tage mal mit einem Schreiner und schaue, was er dazu meint.

Vielen Dank an alle...
 

Snekker

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Hallo!
Ganz am Anfang ist hier von Baudielen gesprochen worden. Das geht für den Innenraum schon mal gar nicht. Baudielen haben eine viel zu hohe Holzfeuchtigkeit. Für den Innenraum muss das holz erheblich Trockener sein. Ich frage mich wozu den ganzen Aufwand. Gehe in den nächsten Baumarkt und kaufe dir eine entsprechende Leimholzplatte. Keilverzinkt wenn möglich die kannst du ohne große Probleme verwenden. Dann montierst du von unten noch auf jeder Seite eine Gratleiste oder du machst dir die Arbeit mit der Hirnleiste. Wie das geht, siehst du, wenn du auf den angehängten link klickst.

Google-Ergebnis für http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/tlex/illusgr/l3/l3030.jpg
 

Friederich

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Snekker, "Baudielen" bezeichnet nur den ursprünglich vorgesehenen Verwendungszweck.
Sie können jede beliebige Feuchtigkeit haben.
 

Besserwisser

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Snekker, "Baudielen" bezeichnet nur den ursprünglich vorgesehenen Verwendungszweck.
Sie können jede beliebige Feuchtigkeit haben.

Stimmt. Aber normal liegt die bei den Dingern bei run 30%. Manchmal darf man die auch nirgends "für gut " hinlegen, weil das Wasser quasi noch raustropft.
 

speca_mbp

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Auch auf die Gefahr hin, dass sich hier der ein oder andere auf den Schlips getreten fühlt...

Ich bin mir über die Feuchtigkeit des Holzes im Klaren und habe es auch schon angetrocknet. Man wird es kaum glauben, aber es soll Leute geben, denen eine 'unebene' Tischplatte besser gefällt, als eine technisch perfekt verarbeitete 500,- eur Nussholzplatte, auch wenn evtl. mal der ein oder andere Krümel in einer Fuge landet :emoji_wink:

Was spricht eurer Meinung nach z.B. gegen einen solchen Tisch?
 

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