Tischplatte - Lamellen stirnseitig verleimen

Hausi84

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Servus zusammen,

ich bin relativ neu im Schreinerhandwerk unterwegs und habe mich jetzt an ein für mich ehrgeiziges Projekt gewagt, den Bau eines Esstisches aus Eiche. Die Tischplatte soll 210x100x4cm werden. Die Füße werden aus Winkelstahl ausgeführt.
Zur Herstellung der Tischplatte habe ich bereits aus Eichendielen die einzelnen Lamellen zurechtgesägt und abgerichtet. Leider musste ich die Bretter aufgrund einer doch recht starken Biegung in Längsrichtung teilen (1/3 zu 2/3), da sonst zu viel Material beim abrichten verloren gegangen wäre und ich keine 40mm Plattenstärke mehr erreicht hätte. Daher habe ich jetzt Stücke mit einer Länge von 145cm und 75cm und einer Breite von ca. 13cm die ich stirnseitig wieder verleimen muss.
Beim längsseitigen Verleimen zur Tischplatte werde ich im Wechsel eine kurze Seite an eine lange Seite verleimen.

Jetzt zu meiner Frage, würdet ihr die Bretter erst stirnseitig verleimen (ggf. nochmals abrichten) und danach erst längsseitig zur Platte verleimen?
Hier habe ich die bedenken dass die Verbindung beim Verspannen/Pressen der Platte ggf. wieder aufbricht, wenn die Lamellen nicht absolut plan aneinander liegen.

Oder würdet ihr die stirnseitige Verleimung in einem Arbeitsgang mit dem längsseitigen Verleimen vornehmen?
Dies stelle ich mir sehr schwierig vor, da die Platte gleichzeitig von beiden Richtungen gespannt werden müsste, besonders über die lange Seite (220cm) sehr schwierig. Und die Zeit beim Verleimen eh wegläuft.
Auch habe ich bedenken dass die stirnseitige Verbindung einen Spalt haben könnte.

Um die stirnseitige Verbindung genau herstellen zu können müssen beide Seiten ja sehr genau von den Winkeln passen, auch dies bereitet mir aktuell noch etwas bedenken.
Die Verbindung der Lamellen untereinander, Längs- sowie Stirnseitig, würde ich mit Lamellos ausführen, da ich leider keine Keilzinken fräsen kann.

Welche Erfahrung hat ihr gemacht und könnt ihr mir vielleicht Tipps geben?

Vielen Dank schon mal!

Gruß Christoph
 

Mitglied 30872

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...würdet ihr die Bretter erst stirnseitig verleimen (ggf. nochmals abrichten) und danach erst längsseitig zur Platte verleimen?...

Um die stirnseitige Verbindung genau herstellen zu können müssen beide Seiten ja sehr genau von den Winkeln passen, auch dies bereitet mir aktuell noch etwas bedenken.
Die Verbindung der Lamellen untereinander, Längs- sowie Stirnseitig, würde ich mit Lamellos ausführen, da ich leider keine Keilzinken fräsen kann....

Hallo Christoph,
so würde ich das machen. Vorher den rechten Winkel an der Säge prüfen, peinlich genau einstellen. Dann einfach zwei Lamellen anschneiden und auf dem Boden zusammenlegen. Dann siehst Du schon, ob es winkelt, und wenn nicht, ob das mit einem weiteren Fügen geklärt werden kann.
Letztlich kommt die Stabilität dann im Verbund.
 

Hausi84

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Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Hilfe und Tipps.

Habe gestern mal versucht die Stirnseiten zum Verleimen sauber anzuschneiden. Die Winkel passen an sich sehr gut, nur leider hab ich das Problem dass der Schnitt Hohl/Konkav ist und beim fügen im inneren Bereich ein großer Spalt ist. Hab etliche Schnitte probiert aber immer das gleiche.

Was mach ich falsch?

Welches Sägeblatt verwende ich am besten für Eiche um einen möglichst genauen und ebenen Schnitt hinzubekommen? Großes oder kleineres Sägeblatt? Blattstärke? Zähnezahl und -art?
Bisher habe ich ein 250x30x3 mit 60Zähnen (Wechselzahn).


@Ernstl: Danke für den Tipp. Diese Einschlaglamellen kannte ich noch nicht. Hab mir gleich mal ne Packung bestellt und werde das so ausprobieren.

Grüße
Christoph
 

schrauber-at-work

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Hallo Christoph,

für Längsschnitte (Gehe mal davon aus Du möchtest die Hölzer längs verleimen) ein Blatt mit möglichst wenigen Zähnen und möglichst großem Durchmesser bei maximaler Schnitttiefe. Klappt meiner Erfahrung nach am besten.
Ich gehe mal davon aus das sich das konvexe/konkave auf Grund der Spannungen im Holz ergibt. Ich Richte im Regelfall 2 Seiten winklig zueinander ab, säge dann längs auf Format und richte dann die beiden gesägten Flächen ab. Kommt immer mal wieder vor dass ich dann die zu erst abgerichteten Flächen nochmal durch den Dickenhobel lassen muss weil sich die Leisten nochmals etwas "werfen" (Konvex/Konkav):eek:

Bis zu einem gewissen Maß lassen sich die "Spalten" auch durch geschickte Sortierung der Hölzer minimieren.

Vor dem Sortieren (Denke so ähnlich sieht es bei Dir auch aus)

DSC_0706_zps1su0fudl.jpg


DSC_0707_zpsjtzy3nub.jpg



Nach dem sortieren (noch vor dem verleimen)

DSC_0712_zpsqkk2zyoe.jpg


Während dem verleimen

DSC_0732_zps0htjhm1x.jpg


War auch meine erste Leimholzplatte, am Anfang dachte ich auch: Das wird nix!
Einfach mal probieren, dann wird das schon.

Nach dem Leimen & verschleifen

DSC_0739_zps8a9hzvi7.jpg


DSC_0748_zpsnlwq40ot.jpg


Ich denke man erkennt ganz gut was alleine die Sortierung ausmachen kann. Platte ist mittlerweile mein Couchtisch :emoji_grin:

2016101809551700_zpsjalgeiqk.jpg


Hoffe ich konnte Dir etwas helfen damit.

Gruß SAW

EDIT: Bitte nicht krumm nehmen, gerade gesehen ist im Bereich Neuling fragt Profi :eek: Bin allerdings auch Neuling. Habe erst Anfang des Jahres begonnen mir eine kleine Tischlerwerkstatt einzurichten. Im Fall einfach nicht beachten bzw. löschen.
 

Hausi84

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Hallo SAW,

danke dir für deine Antwort, macht mir etwas Mut dass bei dir auch nicht alle Bretter komplett gerade sind vor dem verleimen. Das Ergebnis schaut auf jedenfall echt gut aus.

Mein Problem mit dem Konkav bezog sich jedoch auf den Querschnitt, da ich zwei Bretter aneinander stoßen muss um die gewünschte Länge zu erhalten!

Hier mal ein Bild von meinem Problem:

DSC_0791.png

Ein Ursache habe ich bereits gefunden, der Schiebeschlitten ist nicht ganz parallel zum Sägeblatt verlaufen, dadurch ist das Bretter beim durchschieben minimal zum Sägeblatt gelaufen.
Dies habe ich beseitigt, leider ist das Problem immernoch leicht vorhanden.

Jemand noch Ideen woran das liegen könnte?

Danke an alle!
 

Holzrad09

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leider ist das Problem immernoch leicht vorhanden.

Jemand noch Ideen woran das liegen könnte?
Spiel im Schiebeschlitten, welche Tischkreissäge ? ( flatterndes Sägeaggregat), welches Sägeblatt ? ( Billigteil vom Baumarkt ).
Persönlich finde Ich 13 cm breite Lamellen auch zuviel :rolleyes:
mfg
 

Hausi84

ww-pappel
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Spiel im Schiebeschlitten, welche Tischkreissäge ? ( flatterndes Sägeaggregat), welches Sägeblatt ? ( Billigteil vom Baumarkt ).
Persönlich finde Ich 13 cm breite Lamellen auch zuviel :rolleyes:
mfg

Es ist eine Metabo TK1688 mit einem 240er HM-Sägeblatt mit 60Zähnen (Wechselzahn), musste von Schumann sein.
Denke eine Sägeblatt mit 40Zähnen wäre hierfür besser geeignet oder?
Welche Hersteller könnt ihr empfehlen? (Werde hier auch mal die Suchfunktion des Forums bemühen...)

Spiel im Schiebeschlitten habe ich bereits kontrolliert, ist sehr eng geführt.
Ein flattern des Sägeaggregates ist mir nicht aufgefallen, werde ich aber nochmal explizit kotrollieren.
 

beppob

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grüß euch,

13cm breite für die Lamellen ist schon noch in Ordnung, breiter würde ich sie aber auch nicht machen.

@ SAW ein blatt mit möglichst wenig zähnen (flachzahn) nimmt man für Längsschnitte, zum ablängen ist ein wechselzahnblatt mit 48 zähnen bei (250 - 315mm) schon richtig.
 

schrauber-at-work

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@ SAW ein blatt mit möglichst wenig zähnen (flachzahn) nimmt man für Längsschnitte, zum ablängen ist ein wechselzahnblatt mit 48 zähnen bei (250 - 315mm) schon richtig.

Das ist klar. Dachte an Längsschnitt da so eine Abweichung bei Querschnitten eher selten vorkommt. Das Bild von Hausi84 hat es dann ja gezeigt.

Gruß SAW
 
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