Tischplatte richtig finalisieren

Puffblende

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Hallo zusammen,

ich habe gesehen, dass es schon tausend Fragen zum Versiegeln von Echtholzplatten gibt. In meinem Fall ist es jedoch schon so, dass ich "eigentlich" eine Versiegelung drauf habe, die mir gefällt und ich nicht weiß wie ich weitermachen soll.
Aber von Anfang an...
Ich wollte mir einen neuen Schreibtisch bauen. Da ich schon Container hatte, musste ich nur noch eine Tischplatte kaufen und diese nach meinen Wünschen behandeln. Da an dieser Tischplatte ein Monitorständer befestigt wird, der 3 Bildschirme trägt, war mir bei einer Spannweite von fast 2m wichtig, dass er nicht durchhängt. So habe ich mich für Eiche Leimholz entschieden. Das war so auch die richtige Entscheidung. Ich wollte das Holzgefühl und die Maserung der Oberfläche unbedingt behalten und gleichzeitig die Platte schützen und abdunkeln (die Möbel im Raum sind recht dunkel- Eiche Natur war zu hell dafür). So habe ich die Platte vorbereitet (fein geschliffen) und OSMO Dekorwachs aufgetragen. Laut Hersteller:
  • Leicht zu verarbeiten
  • Holzgerecht und atmungsaktiv
  • Abriebfest und schmutzabweisend, unempfindlich gegen Haushaltschemikalien
  • Speichel- und schweißecht, geeignet für Kinderspielzeug
Das Ergebnis sieht auch toll aus- eigentlich genau so wie ich es will. Leider ist das mit dem Abriebfest so ne Sache. An der Stelle wo man am Tisch sitzt und der Bauch oder Pulli oder was auch immer die Tischplatte berührt, trägt man mit der Zeit Material ab. Die Oberfläche ist zwar wasserabweisend geworden, aber ich habe jetzt schon Angst, was passiert wenn ich versehentlich mal über diese Platte kratze.
Jetzt überlege ich die abgeriebenen Stellen nochmal nachzuwachsen, was auch sicher funktionieren wird. Aber danach muss ich die Platte irgendwie zusätzlich versiegeln, so dass das farbige Wachs da auch drauf bleibt. Meine Überlegung ist einen matten Klarlack zum Sprühen zu verwenden, jedoch habe ich Angst dass ich damit das schöne Gefühl von Naturholz und seinen "Glanz" zerstöre.
Habt ihr hier Erfahrungen und könnt mir einen nützlichen Tipp geben wie ich die Platte gegen Abrieb schützen kann? Im Optimalfall ohne sie komplett nochmal abzuschleifen.

PS: Auf dem Bild sieht man besagte Stelle und den Abrieb. Die Platte ist jetzt etwa seit 6 Wochen in Betrieb. Nicht auszudenken wie sie nach 1-2 Jahren aussieht :emoji_grin:
 

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Osmo hat klares Öl, das müsste passen. Damit 2 mal rüber. Osmo hat bestimmt eine Telefonnummer.

Gruss
Ben
 

elmgi

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Habt ihr hier Erfahrungen und könnt mir einen nützlichen Tipp geben wie ich die Platte gegen Abrieb schützen kann? Im Optimalfall ohne sie komplett nochmal abzuschleifen.

Über das Dekorwachs eine/zwei Lage(n) Osmo Hartwachsöl (farblos) auftragen.

PS: Das Hartwachsöl braucht einige Tage bis es durchgehärtet ist. Also, solltest Du diesen Weg wählen, etwas Geduld bei der Nutzung mitbringen.
 

Puffblende

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Osmo hat klares Öl, das müsste passen. Damit 2 mal rüber. Osmo hat bestimmt eine Telefonnummer.
Über das Dekorwachs eine/zwei Lage(n) Osmo Hartwachsöl (farblos) auftragen.

Darüber habe ich schon nachgedacht, aber funktioniert das noch? Wenn die Oberfläche jetzt schon "wasserabweisend" oder zumindest "sehr gering saugfähig ist"? Öl müsste doch vom Holz eigentlich aufgenommen werden und das habe ich doch im Optimalfall mit der Wachslasur schon verhindert- oder täusche ich mich da?
 

SteffenH

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Die Kante ist relativ scharf, der Abrieb wird früher oder später wieder auftreten. Das ist kaum zu verhindern, weil bei mehr oder weniger scharfen Kanten die Stärke der Beschichtung gegen Null geht.
Kante.jpg
 

Friederich

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Hallo, das ist schonmal überhauptkein Kriterium. Klingt zwar irgendwie richtig, aber Holz muss nicht weiter atmen können, sobald erst mal trocken. Im Gegenteil: Es sollte seine Feuchte möglichst konstant halten.

Aber danach muss ich die Platte irgendwie zusätzlich versiegeln
Bei Wachsoberfläche nicht sinnvoll.

Möglichst abriebsfest ist Wachs mit möglichst hohem Carnaubawachs-Anteil.
 

Puffblende

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Ok, also sehe ich das richtig, das es optimal wäre wenn ich mit ner Oberfräse nochmal über die Kante gehe und sie etwas "runde" und danach nochmal das farbige Wachs drauf, damit es wieder zum Rest passt und dann die ganze Platte inklusive Kante mit klarem Hartwachsöl (dünn) 2x überziehen?
Das ist so die Mitte von all dem was ich jetzt hier so aufgeschnappt hab :emoji_grin: Klingt das richtig?
Welche Auswirkungen hat das auf die Maserung des Holzes? Ich möchte auf jeden Fall (wenn möglich) vermeiden, dass da später so ne dicke klare Materialschicht drauf ist und das Holz "eingeschlossen" wirkt.
 

carsten

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Hallo

deshalb soll man es dünn auftragen wie Elmar in #5 schon hervorgehoben hat. Die Klarwachsschicht ist nicht nur die Schutzschicht sondern quasi auch die Opferschicht. Je nach Abnutzung ( die hat man bei allen Oberflächen) einmal pro Jahr reinigen und leicht neu mit dem transparenten Wachs nachpflegen. Dünn- aber das hatte schon mal jdm geschrieben. Dieses recht problemlose Auffrischen ist eines der Vorteile einer Öl / Wachsoberfläche. Ich mache sowas bevorzugt dann wenn ich eh über ein langes Wochenende weg bin oder gar noch länger den Tisch / Oberfläche nicht benutze.
 

Mitglied 59145

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@carsten bist du echt so einer, der seine Oberflächen zu Hause pflegt? Ich sage mir immer wenn die Kinder nicht mehr alles mitnutzen. Das ist noch so lange, bis dahin fällt mir was anderes als Ausrede ein!:emoji_sunglasses:

Gruss
Ben
 

Mitglied 59145

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Und ich bevorzuge als Ausrede ob meines fortgeschrittenen Alters: "Das lohnt sich nicht mehr. Geh´ lieber ins Eiscafé, da hast du mehr davon!" :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

Das ist gut, fehlt halt noch eine Ausrede für die Zeit dazwischen! Nicht das die dann aus Mitleid soooo lange bleiben!
Sowas wie "Jetzt muss ich erstmal die Zeit alleine mit meiner Frau geniessen", ich werde mir das mit "lohnt nicht mehr" auf jeden Fall merken.

Vielleicht gibt es ja Enkel.......oder irgendwelche Eiche kauenden Haustiere oder sowas!

Gruss
Ben
 

carsten

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Hallo

äh ja nun ehm.....

Meine Tischplatte wartet seit geraumer Zeit auf Überarbeitung. Da hat eine "explodierte" Ketchupflasche einen unschönen Fleck hinterlassen.
Aber bei meinen Eltern ist das für 2 Möbelstücke seit Jahren ein Pflichtprogramm. Eine alte bzw zumindest auf alt gemachte Eichentruhe ( tatsächliches Baujahr ist 1982) und die Tischplatte vom Couchtisch im Wohnzimmer.
 

marcus_n

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Verzeihung wenn ich hier jetzt mal einhake, aber ich bin da ein wenig irritiert.
Ich habe das so gelernt, dass man beim Aufbau einer Oberfläche von Grund auf zunächst ölt (Leinöl, Walnussöl, Firniss) und danach Wachs (Bienenwachs, oder eine Mischung) aufträgt. Nicht aber umgekehrt.
Öl auf Wachs finde ich nicht so geschickt. Öl allein für sich betrachtet ist gut, genauso wie Wachs als einzige Schicht.
Hartöl ist ein Sonderfall, da hier sowieso schon Wachse und Harze eingemischt sind. Bei Gebrauchsflächen ist eine oben liegende Bienenwachsschicht nicht so glücklich, da zu weich, deswegen hier immer eine Mischung mit ausgeprägtem Carnaubawachsanteil und evtl. sogar beim Ölen darauf achten, dass Tungöl beigemengt wird.
Auf dem Foto in Beitrag eins sieht man vor allem den Abrieb der beigemischten Farbstoffe, weniger eines Wachses. Sollte ein Schutz einer höher belasteten Oberfläche gewünscht sein, würde ich eher zu einem Lack, einem Arbeitsplattenöl, oder zu etwas mit hohem Harzanteil raten. Wachse werden nunmal weich, wenn man sich darauf lehnt und drüberreibt, das liegt in der Natur der Sache.
Ich lasse mich jetzt sehr gerne korrigieren, wenn ich hier falsch liege. Möchte ja auch dazulernen.
 

seschmi

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Verzeihung wenn ich hier jetzt mal einhake, aber ich bin da ein wenig irritiert.
Ich habe das so gelernt, dass man beim Aufbau einer Oberfläche von Grund auf zunächst ölt (Leinöl, Walnussöl, Firniss) und danach Wachs (Bienenwachs, oder eine Mischung) aufträgt. Nicht aber umgekehrt.
Öl auf Wachs finde ich nicht so geschickt.

Das stimmt im Prinzip, Du musst aber bedenken, dass bei Osmo die Marketingabteilung die Produktnamen erfindet, wie in den meisten Firmen. Und wie jeder weiß, ist im Marketing Drogenkonsum quasi Standard, bei Osmo vermutlich Bio-Cannabis-Öl...

Jetzt im Ernst: Dass da „Wachs“ draufsteht, heißt nicht, dass das Wachs ist. Bei Fertigprodukten ist es immer ratsam, die technischen Merkblätter zu lesen, oder einfach anzurufen. Meist haben die eine Anwendungsberatung, die genau solche Fragen kompetent beantwortet. Die Namen helfen da wenig: Da kann ein Öl Lasur heißen, oder ein Acryllack Öl.

Es haben aber auch schon einige kompetente User Auskunft gegeben, denen ich vertrauen würde.

P.S.: Die korrekte Ausredenreihenfolge ist: „Das mach ich, wenn die Kinder groß sind“, danach „Wenn ich Rentner bin, brauch ich ja auch noch was zu tun“ und dann „Für die paar Jahre lohnt sich das jetzt nicht mehr“. Schwierig ist es dann nur noch für Religionen, die an Wiedergeburt glauben...
 

marcus_n

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seschmi: Ich bin ja im ersten Teil hängengeblieben. Das die ganze Aufarbeitung den Rest des Lebens einnimmt und wahrscheinlich noch von den Folgegenerationen zu verwirklichen ist, ist ja keine Frage.
Ich hab auch kein Problem, wenn einer den Hanfballen mit einem Baumwolllappen verwechselt und mal tief durchschnauft. Ich will nur einfach kein Öl auf Wachs schmieren, auch wenn das Wachs nur noch aus Erdölderivaten besteht.
Und schliesslich und schlussendlich steh ich total auf Alterungsspuren und Abrieb und Patina und Kratzer und gebraucht und so. Neu und fehlerfrei ist wie ein Scheufele ohne Rauchbier? Verstehst?
 

Mitglied 59145

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P.S.: Die korrekte Ausredenreihenfolge ist: „Das mach ich, wenn die Kinder groß sind“, danach „Wenn ich Rentner bin, brauch ich ja auch noch was zu tun“ und dann „Für die paar Jahre lohnt sich das jetzt nicht mehr“. Schwierig ist es dann nur noch für Religionen, die an Wiedergeburt glauben...

Damit sind die großen Fragen in meinem Leben geklärt! :emoji_innocent:
Perfekt:emoji_sweat_smile:

Gruss
Ben
 

ChristophW

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Puffblende

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Ja, was für ein bescheuertes Wortungetüm..
Endbehandeln, oberflächenbehandeln, versiegeln, abschließen...geht auch auf deutsch.
Ok. Tut mir Leid dass es für dich so störend ist/war. Und gleichzeitig danke ich dir für deinen (einzigen) Beitrag.
Voll der Horror was da alles passieren könnte... Ich würde sofort das ganze in Folie ein schweißen und mindestens 1.5 m Abstand ist ja auch Corona :emoji_fearful:
Ich habe keine Angst vor Kratzern im Material selbst. Ich fände es nur unglücklich wenn dabei auch immer gleich die Farbe mit runter geht. Und da die Platte aktuell sehr empfindlich ist, bin ich mir sicher dass ich die Farbe ohne großen Aufwand mit dem Fingernagel runterkratzen könnte. Und das ist ja nicht Sinn der Sache.

...Sollte ein Schutz einer höher belasteten Oberfläche gewünscht sein, würde ich eher zu einem Lack, einem Arbeitsplattenöl, oder zu etwas mit hohem Harzanteil raten.

Ja mein Gedanke war auch schon einen Klarlack aufzutragen. Ich wollte eigentlich gerne vermeiden, die Maserung des Holzes mit einem Lack zuzuschmieren. Daher auch die Frage nach einer sinnvollen Alternative. Wobei ich jetzt natürlich verunsichert bin, ob das mit dem Hartwachsöl dann so ne gute Idee ist, wenn ja schon "Wachs" drunter ist.
 
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