Tischplatte verleimen

mopedmichl

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Hallo,

ich habe 55mm Eichenbohlen, unbesäumt, hier liegen (seit zwei Jahren in meinem Esszimmer, davor 25 Jahre unter Dach) und möchte mir einen Tisch daraus bauen. Der Fuß wird aus Stahl zusammengezimmert. Es geht nur um das Herstellen der Platte.

Die Tischplatte soll 250cm x 120cm x 4,5cm werden. (Dicke, was nach dem Abrichten noch übrig ist)

Zum besäumen habe ich eine HKS mit Schiene (zwei Schienen zusammen mit Adapter, da komme ich dann auf 280cm).

Ich habe zwar einen Hobel, der ist aber vermutlich zu schwach (Chinakombimaschine). Daher werde ich die einzelnen Leisten zum örtlichen Stallbauer zum abrichten bringen (mal sehen wie viel Kisten Kronburger fällig werden…).

Nun zu meinem eigentlich Problem:
Ich möchte die Platte selber verleimen (am besten im Esszimmer, das ich das Monster nicht mehr bewegen muss...)

Folgende Fragen treiben mich noch um:
- Lamellos oder nicht?
- Welche Zwingen und wie viele davon?
- „Vollgas“ die Zwingen anziehen oder eher „Halbgas“?
- Gegenpressen, dass sich die Platte nicht wölbt? (Habe es im Netz mit und ohne Gegenpressen gesehen)
- Welcher Leim? (Eigentlich sollte doch stinknormaler Weißleim, nicht wasserfest reichen) Der Leim sollte halt eine vernünftige Topfzeit haben, da es ja schon ein paar Leisten sind und ich nicht möchte, dass er antrocknet, bevor ich pressen kann.
- Gratleisten? (Gibt schöne aus Alu)

Die Hilfsmittel dürfen ruhig ein bisschen was kosten. Was ausfällt ist eine Verleimpresse (Stahlrahmen), da mein Keller leider nur 2,2m hat und ich keine vernünftige Presse gesehen habe, die so niedrig ist.

Danke für Infos!!

Grüße,
Michael
 

skae

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Moin,
Lamellos kann man, muss man nicht, die machen den Tisch nicht stabiler. Vorteil ist, wenn man ungeübte ist beim Verleimen bleiben die Kanteln auf einem Niveau und man muss nicht so viel schleifen im Nachgang.
Welche Zwingen, ich bin Fan von Korpuszwingen, aber die sind halt echt teuer.
Als Verleimpresse, schau dir mal die Scheppach Plan an, bekommt man ab und an für 400€, mit 5 Elementen und 2x 1m Schienen. Das kommt billiger als wenn du dich jetzt an Zwingen komplett neu anrichten musst.
Normaler Weißleim reicht.
Beim Rest werden die Profis fundierter Antworten geben können als ich.
Grüße
 

predatorklein

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Was ausfällt ist eine Verleimpresse (Stahlrahmen), da mein Keller leider nur 2,2m hat und ich keine vernünftige Presse gesehen habe, die so niedrig ist.

Hallo

Dann hast du falsch gekuckt :emoji_wink:

Die hier ist von Polzer , hat keinen festen Rahmen .
Die Halter oben und unten schraubt man einfach an die Wand .
Bei krummen Wänden auf ein Kantholz , welches man an die Wand schraubt .

Kollege hat die auf 150 cm Höhe gekürzt , bei dem hängen über der Presse Hängeschränke .

Problem dürfte eher sein , dass man momentan kaum was auf dem Markt findet , und wenn , dann zu überhöhten Preisen .
Wobei du für deine Tischplatte garantiert keine Rahmenpresse brauchst .

Ich würd gebrauchte Türenspanner kaufen , so wie die hier :

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...ingen-tischplattenspanner/2371591189-282-9360

Scheppach Plano ist auch ok , für den Preis ist mir die aber etwas zu viel " Leichtbau " :emoji_grin:

Gruß
 

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ChrisOL

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Lamellos helfen den Höhenversatz zu minimieren. Du wirst trotzdem noch viel schleifen müssen.

Bitte achte darauf die Kekse nicht zu weit außen zu platzieren, sonst sieht man die beim formatieren der Platte wieder. Das sieht blöd aus.

Leim D2 oder D3 funktioniert, da musst du aber mit Leim angeben bis in die Zwingen in ca 10 Minuten fertig sein. Lass dir dabei helfen und gib Gas beim Leim aufbringen.

Eiche und Stahlfuss kann gut gehen. Kann aber auch schwarze Flecken von der Gerbsäure geben. Ein paar Abstandhalter würde ich vorsehen.

Holz unterm Dach heißt wahrscheinlich draußen. Dann ist das für Wohnräume nicht trocken genug. Das wird weiter runtertrockenen und in der Breite schrumpfen. Da musst du im Stahlrahmen großzügig Langlöcher vorsehen um das aufzufangen.

Beim verleimen würde ich zusätzlich Querbalken aufspannen damit die Platte nicht rund wird. Das können ausreichend starke, hochkant Holzleisten sein. Da darunter kommt eine Lage Klebeband damit die Leisten nicht mit verleimt werden. 3 bis 4 Leisten von beiden Seiten bei der Platte reichen.

Beim verleimen ein paar Zulagen verwenden sonst hast du Abdrücke von den Zwingen die du nur mühsam wieder rausbekommst. Mal eben über die Abrichte oder Kreissäge ist aufgrund der Größe nicht praktisch

Im Wohnzimmer eine Folie unter die Platte legen sonst hast du Leimtropfen auf dem Fußboden, das will keiner. Willst du das wirklich im WZ durchziehen?

Hast du 8 bis 10 kräftige Zwingen mit mehr als 120cm Länge? Wenn du die bei kaufen musst ist das schon eine Investition für die nächsten Jahre oder lass die Platte dort verleimen wo du die Bohlen abrichten lassen willst.

Ansonsten musst du die Zwingen soweit anziehen das dir die Bohlen ohne Lücke zusammen gezogen sind und Leim auf der Fuge austritt.

So weit meine Gedanken.
 

Ed-o-mat

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Meine Amateur-Antwort:

- Lamellos oder nicht?
Wenn Du das Zeug bei der Hand hast, würde ich es machen. Mehraufwand ist sehr überschaubar und es kann beim Leimen zum Ausrichten der Bretter helfen.

- Welche Zwingen und wie viele davon?
Ich würde so alle 30-40 cm eine Zwinge setzen. Bei 2,5 m dann also 8 Stück.

- „Vollgas“ die Zwingen anziehen oder eher „Halbgas“?
Wenn das Holz gut abgerichtet ist und zwischen Abrichten und Leimen nicht zu viel Zeit vergeht, reicht Halbgas. Wichtig ist halt, dass man nirgends mehr einen Spalt findet und trotz dünn aufgetragenem Leim überall Leimauatritt ist.

- Gegenpressen, dass sich die Platte nicht wölbt? (Habe es im Netz mit und ohne Gegenpressen gesehen)
Wenn möglich dann ja. Wenn jedoch Lamellos drinnen sind, gut abgerichtet wurde und bei einer Dicke von 4,5cm oder mehr sowie Halbgas, sollte das kein Problem sein.

- Welcher Leim? (Eigentlich sollte doch stinknormaler Weißleim, nicht wasserfest reichen) Der Leim sollte halt eine vernünftige Topfzeit haben, da es ja schon ein paar Leisten sind und ich nicht möchte, dass er antrocknet, bevor ich pressen kann.
Normaler Weißleim sollte passen.

- Gratleisten? (Gibt schöne aus
Alu)
Aus wievielen Einzelbrettern besteht der Tisch? Verleimregeln beachten, wenn das Holz aif Zielfeuchte ist, würde ich keine Gratleiste machen, dass muss bei >4,5 cm schon ne ordentliche Leiste sein... Also eher Stahl und nicht zu dünn. Aber wie gesagt, ich würde es nicht machen.

Und ich freue mich über Bilder!
 

v8yunkie

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Ich würde empfehlen, die Platte in 4 Schritten zu verleimen: 3x 40cm-Segemente (aus je 2 oder 3 Lamellen... je nachdem wie breit die bei Dir sind). Und dann die 3 Segemente zur Platte verleimen... das ist vom Handling einfacher Du must jedesmal nur 3 Leimfugen "pressen" und nicht 10, wenn Du alles auf einmal verleimst. Ausserdem hast zum Leimaufbringen und zusammensetzen mehr Zeit pro Fuge.

Gruss,
Thomas
 
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