Toleranzen für Holz-Spiralbohrer?

Mr_Mxlptlk

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Hallo,

ich möchte mir Führungshülsen von 20 mm Länge für Holzbohrer herstellen. Diese sollen aus Edelstahl sein und werden in Multiplexplatten eingepresst.

Ich hadere aber noch ein bisschen mit dem Innendurchmesser der Hülsen. Einerseits muss der Holzbohrer sauber und klemmfrei darin laufen. Andererseits darf nicht zu viel Spiel vorhanden sein, da ansonsten die Bohrungen im Holz schief werden könnten. Ich habe nirgendwo im Netz eine Toleranztabelle für Holzbohrer finden können und meine Bohrer haben recht unterschiedliche Außendurchmesser (6mm = 5,85-6,05mm / 8mm = 7,86-8,1mm).

Gibt es hierzu Richtlinien?
 

Komihaxu

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Andererseits darf nicht zu viel Spiel vorhanden sein, da ansonsten die Bohrungen im Holz schief werden könnten.
Die Frage gehört wieder in die Kategorie "wenn Menschen aus der Metallverarbeitungsbranche anfangen, mit Holz zu bauen". :emoji_wink:

Bitte mache dir klar, mit welchem Werkstoff du arbeitest. Diese Genauigkeit ist bei Holz gar nicht nötig.

Willst du dennoch auf Perfektion hinaus, wirst du dir einige identische Holzbohrer kaufen müssen und deine Hülsen mit einer Reibahle selbst auf Passung reiben müssen. Und die Bohrer müssen dann auch bei der Hülse bleiben und dürfen eigentlich für nichts anderes verwendet werden. :emoji_grin:
 

Time_to_wonder

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Ich habe so eine Dübelhilfe von Wolfcraft. Die hat Hülsen für 6er, 8er und 10er-Bohrer. Da kann ich morgen gern mal den Messchieber reinhalten und die Maße durchgeben. Leider aber erst morgen...
 

schrauber-at-work

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Moin,

mir ist da keine "Richtlinie" bekannt. In der Regel sind die Bohrer eher ein wenig kleiner als das Nennmaß.
Wieso eigentlich Buchsen aus Edelstahl?
Ich würde ganz normale Bohrbuchsen nach DIN 172 bzw. 179 verwenden. Sind günstig zu bekommen und genau für diesen Zweck gemacht. Die Buchsen haben i.d.R. eine F7 Passung (in deinem genannten ØBereich als +0,013 bis +0,028mm Übermaß) für die Bohrung. Sind zudem gehärtet (>60HRC).
Mir wäre Edelstahl (ich gehe mal davon aus Du meinst Nichtrostenden Stahl z.B. 1.4305 o.ä.) "zu weich".

Gruß SAW

@Jörg: Kannst Dir sparen, s.o. :emoji_grin:
Mit dem Messschieber eine Passung zu messen ist eh sinnfrei (Auch wenn die digitalen einem "Vorgaukeln" man könne damit 0,01mm messen) :emoji_wink:
 

borisffm

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Hallo,

Ich habe mir auch vor paar Monate eine einfache Dübelschablone hergestellt.
Und ich habe die Bohrer nicht gemessen. Einfach ein 8mm (Innendurchmesser) Metallrohr aus Hornbach genommen und in MPX eingepresst. Danach mit einem Metallbohrer 8mm noch mal "angepasst". Es funktioniert gut.

Boris
 

Mr_Mxlptlk

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Ja - vielen Dank erst einmal für Eure Antworten.

@Time_to_wonder:
das mit dem Messen der Durchmesser der Wolfcraft-Lehre ist natürlich eine Riesenidee - die müssen das Ding ja auch für die gesamte Streuung passend gemacht haben.

@Komihaxu:
Du hast völlig recht - ich komme ursprünglich aus dem Metallhandwerk, befasse mich aber seit Ewigkeiten mit dem Lautsprecherbau, werde aber den Genauigkeitswahn nicht wirklich los. Ich will ja auch nicht Schludern...

@schrauber-at-work:
Edelstahl nutze ich, weil es in der regel nicht rostet. :emoji_slight_smile:
 

schrauber-at-work

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Einfach ein 8mm (Innendurchmesser) Metallrohr aus Hornbach genommen und in MPX eingepresst. Danach mit einem Metallbohrer 8mm noch mal "angepasst". Es funktioniert gut.

Für das Geld was Du für das Rohr aus "Spritzkannenblech" bezahlt hast bekommst locker die gehärtete Bohrbuchse (z.B. bei ebay ab ~1,20€/ Stück):eek:

Mit dem Metallbohrer anpassen ist halt auch nicht sonderlich genau, verschleißfest auch nicht.

Wenn es eine Bohrlehre werden soll würde ich da nicht mit irgendwelchen Röhrchen rumbasteln.

Gruß SAW

@Mr_Mxlptlks: Höher vergütete Stähel rosten auch nicht so extrem.
 

borisffm

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Für das Geld was Du für das Rohr aus "Spritzkannenblech" bezahlt hast bekommst locker die gehärtete Bohrbuchse (z.B. bei ebay ab ~1,20€/ Stück):eek:

Mit dem Metallbohrer anpassen ist halt auch nicht sonderlich genau, verschleißfest auch nicht.

Wenn es eine Bohrlehre werden soll würde ich da nicht mit irgendwelchen Röhrchen rumbasteln.

Gruß SAW

Ja, das stimmt.
Es soll aber schnell gehen. Und mit der Schablone, was ich gehabt hatte, klappte nicht. Deswegen habe ich das genommen, was ich im Keller gefunden habe. Und nach 30min war die Schablone fertig.
Ich denke, wenn man wirklich oft mit den Dübel arbeitet, lohnt sich etwas wie Dübler von Jessem oder etwas ähnliches anzuschaffen.

Boris
 

ranx

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moin,
größer als der Nenndurchmesser werden die Bohrer nicht sein.
Ich hatte mal einen kleinen Satz Bohrer, die waren so weich das die sich über den Daumen krumm biegen ließen, mühelos. Da würde eine lange Bohrbuchse klemmen oder der Bohrer quietschen.
Es lassen sich auch mit Metall-Bohrern schöne Löcher in Holz bohren. Gerade mit Bohrbuchse sollte das gut gehen.
Bei einer kleinen Serie nehme ich für das Bohrbild auch mal Multiplex und bohre dann mit langsamer Drehzahl, evtl. auch nur an.
Für Bohrpositionen haben sich Spax-Schrauben bewehrt die man in der Schablone soweit rein schraubt das die Spitze gerade mal 2-3 mm heraussteht.
So hat man alle Bohrpunkte immer an der gleichen Stelle.

LG uwe
 

Heckmeck

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Es lassen sich auch mit Metall-Bohrern schöne Löcher in Holz bohren. Gerade mit Bohrbuchse sollte das gut gehen.

Ich weiß nicht mehr wo ich das gelesen habe, aber es wurde auch schon einmal explizit empfohlen, bei Verwendung von Bohrbuchsen einen Bohrer ohne Zentrierspitze (zB Metallbohrer) zu verwenden.
Vermutlich aus dem Grund, damit der Bohrer ausschließlich von der Bohrbuchse geführt wird.

Ich habe damit bislang gute Erfahrungen gemacht.
 

SteffenH

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Zu dem Thema habe ich mal was pfiffiges bei YouTube gesehen. Normale Kugellager als Bohrführung, billig, gehärtet, und läuft sogar mit.
 

Khartak

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Ich weiß nicht mehr wo ich das gelesen habe, aber es wurde auch schon einmal explizit empfohlen, bei Verwendung von Bohrbuchsen einen Bohrer ohne Zentrierspitze (zB Metallbohrer) zu verwenden.
Vermutlich aus dem Grund, damit der Bohrer ausschließlich von der Bohrbuchse geführt wird.

Ich habe damit bislang gute Erfahrungen gemacht.

Diese Logik verstehe ich nicht. Wenn doch eine Führung vorhanden ist, kann es der Zentrierspitze doch "egal" sein. Also auf diese Aussage würde ich micht nicht verlassen.

Es wird doch erst geführt und dann ins Werkstück "eingetaucht"... naja
 

Time_to_wonder

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Diese Logik verstehe ich nicht. Wenn doch eine Führung vorhanden ist, kann es der Zentrierspitze doch "egal" sein. Also auf diese Aussage würde ich micht nicht verlassen.

Es wird doch erst geführt und dann ins Werkstück "eingetaucht"... naja

Neenee, da hat er recht, der Heckmeck. Denn bei Führung durch die Buchse und zusätzlicher Zentrierspitze hast Du ja zwei "Führungssysteme", die gegeneinander arbeiten könnten. Ich nehme bei oben genannter Dübelhilfe genau aus diesem Grund immer Metallbohrer.
 

Khartak

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Neenee, da hat er recht, der Heckmeck. Denn bei Führung durch die Buchse und zusätzlicher Zentrierspitze hast Du ja zwei "Führungssysteme", die gegeneinander arbeiten könnten. Ich nehme bei oben genannter Dübelhilfe genau aus diesem Grund immer Metallbohrer.

Naja das würde ich aber noch mal überdenken. Der erste Weg ist die Hülse, somit ist der Bohrer bereits geführt und fluchtet automatisch mit der nachfolgenden Bohrung. Wo soll die Spitze denn hinwandern?
 

Khartak

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Ich bin ja kein Metaller, aber "reiben" Metallbohrer nicht eher das Material? Und Holzbohrer schneiden? Bitte korrigiere mich wenn ich mich irre.
 

Mr_Mxlptlk

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Zu dem Thema habe ich mal was pfiffiges bei YouTube gesehen. Normale Kugellager als Bohrführung, billig, gehärtet, und läuft sogar mit.

An eine Kugellagerführung habe ich auch schon gedacht. Das hat reichlich Vorteile. Passt bei meiner Anwendung leider nicht, weil das Lager einen viel größeren Einbauraum braucht. Ansonsten perfekt.
 

Mr_Mxlptlk

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Ich bin ja kein Metaller, aber "reiben" Metallbohrer nicht eher das Material? Und Holzbohrer schneiden? Bitte korrigiere mich wenn ich mich irre.

Steinbohrer reiben, da negativer Schnittwinkel. Plexi- oder Glasbohrer genauso. Stahlbohrer haben aber einen positiven Schneidwinkel und schneiden daher.
 

tiepel

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Metallbohrer sollen bei einer Dübellehre verwendet werden, um eine Beschädigung der Buchse zu vermeiden. Hat mit der Schneidengeometrie an der Spitze zu tun.

Hi,
Wenn gehärtete Bohrbuchsen verwendet werden, gehen zuerst die äußeren Schneiden am Bohrer hops. Hat mit der Härte und der Schneidengeometrie zu tun:emoji_wink::emoji_grin:
Gruß Reimund
 

Time_to_wonder

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Hier nun die Messergebnisse an der Dübellehre:

6er Loch: 6,1mm
8er Loch: 8,15mm
10er Loch: 10,2mm

Also immer aweng größer, wie der Franke sagen würde...
 
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