Tragfähige Holzverbindung: Himmelsliege

Winzer

ww-pappel
Registriert
28. März 2021
Beiträge
6
Ort
Mülheim an der Ruhr
Guten Abend,

ich bin neu im Forum und hoffe, mich an alle Gepflogenheiten zu halten.

Ich plane eine Himmelsliege zu bauen, für deren Gerüst ich 4 cm dickes Lärchenholz verwenden möchte. Eine Liege, die ich im Urlaub gesehen habe, hat mich zu diesem Projekt inspiriert.

Unsicher bin ich mir, wie die Verbindung zwischen der Wange, die auf dem Boden stehen wird, und dem Seitenteil, das das Gewicht der darauf liegenden Person tragen muss, wenn die Latten aufgeschraubt sind, ausgeführt werden soll.

Ich hatte an wetterfeste 100 mm lange Mahagoni-Dübel mit 12 mm Durchmesser gedacht, bin allerdings unsicher, ob ich hier auf dem - sorry - Holzweg bin. Hoffe, anhand des Fotos kann man erahnen, was ich meine.

Vielen Dank im Voraus für die Hilfe und viele Grüße
Winzer

IMG_20210805_1525268.jpg
 

Roterbischof

ww-robinie
Registriert
5. November 2019
Beiträge
933
Ort
Ludwigshafen
Hallo, hier würde ich unten einen zapfen von 12 x12 cm fertigen und den Rest nach oben in einer 2cm nut führen ohne diese zu verleihen. Also nur den zapfen mit D4 1 K Weißleim verleimen.
 

Winzer

ww-pappel
Registriert
28. März 2021
Beiträge
6
Ort
Mülheim an der Ruhr
Hallo,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

Die Lösung klingt sehr tragfähig. Das Problem dürfte allerdings sein, dass ich nicht genug Material habe, um einen 12cm-Zapfen zu fertigen.

Gibt es noch eine Alternative? Und ist von der Dübel-Lösung generell abzuraten?

Viele Grüße.
 

Roterbischof

ww-robinie
Registriert
5. November 2019
Beiträge
933
Ort
Ludwigshafen
Hallo, ein 10 cm zapfen fällt auch nicht ab.
Mit Dübel im ist das ein Problem, klar würden z. B. 3 16er Dübel halten, wenn das Brett seitlich am Fuß aber quillt oder schwindet reißt das Brett auseinander. Wie gut das halten würde die drei Dübel sehr eng bei einander in das erste Brett zu machen, mmmhhh also im freien, geht das glaube ich nicht lange gut. Mfg
 

VolkerDK

ww-robinie
Registriert
23. August 2018
Beiträge
1.541
Ort
Graasten
Hallo!
Also diese Liegen gibt es ja in allen Formen und Varianten.
Ist die Liege permanent der Witterung ausgesetzt? Dann bietet sich eine Verleimung mit Epoxy an, wie im Bootsbau.
Gestemmte Zapfen wie im Fachwerkbau sind auch moeglich, oder Schrauben mit Tellerkopf.

Die Fuesse kann man in Epoxy traenken zum Beispiel.

Es gibt ja auch Modelle wo es verleimte Wangen aus einem Stueck gibt....das ist auch mit relativ wenig Aufwand darstellbar.
Vielleicht hast du ja eine Zeichnung / Bild wie das Ganze mal aussehen soll.
 

Manohara

ww-buche
Registriert
1. August 2023
Beiträge
274
Ort
Witzenhausen
"Schrauben mit Tellerkopf"
Seit ich im letzten Jahr beim Dachstuhl-Bau gesehen habe, welche Kraft Holzschrauben inzwischen haben, nutze ich die weit öfter als bisher.
Da wurden Holzbalken mit 18 cm Dicke einfach "durchgeschraubt und hin-gezogen", auch wenn vorher Lücken da waren. Und sie halten auch in Hirnholz.

Bildschirmfoto 2023-08-22 um 09.51.16.png

Da muss man nur aufpassen, das sie die Bretter nicht spalten (eventuell gut abgemessen vorbohren).
Das ist handwerklich natürlich nicht so schick, aber es hält.
Und ein Vorteil ist: so eine Schraubverbindung ist pippileicht zu herzustellen
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.728
Ort
am hessischen Main & Köln
Guuden,

Die Maserungsrichtung des Keils um 90° drehen, dann sind alle bekannten Verbindungen gut möglich.
Schrauben mit PU-Leim wäre die meinige.
Unten wie mit „Pocketholes" verschrauben.
 

Winzer

ww-pappel
Registriert
28. März 2021
Beiträge
6
Ort
Mülheim an der Ruhr
Erst noch einmal vielen Dank für eure Tipps. Absolut zielführend und hilfreich.

Die Idee mit den Zapfen (falls ich es handwerklich hinbekommen sollte) finde ich prinzipiell sehr gut. Das Problem könnte nur sein, dass ich nicht genug Material habe, um sie herzustellen, weil ich Amateur leider erst nach meiner Holzbestellung daran gedacht habe. Die Dübel-Problematik kann ich gut nachvollziehen.

Genau, die Liege stünde im Freien und wäre dem Wetter ausgesetzt.

Schrauben mit Tellerkopf halte ich ebenfalls für eine gute Idee - auch wenn ich die Verbindung natürlich lieber versteckt ausführen würde. Gibt es nicht so eine Art versteckten Metalldübel oder so etwas?

Ich hänge noch mal ein Foto der ganzen Liege an. Vielleicht ergeben sich hieraus noch Ideen.

Viele Grüße an alle Mitdenkenden. :emoji_slight_smile:
 

Anhänge

  • IMG_20210805_1523426.jpg
    IMG_20210805_1523426.jpg
    304,9 KB · Aufrufe: 56

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.437
Ort
Südniedersachsen
Wenn Material fehlt, kannst Du einen Zapfen auch nachträglich „einbauen“. Holz entsprechend schlitzen und passenden Zapfen einleimen. Zusätzlich als Sicherung quer mit ein paar Holzstangen/-Dübeln. Die kannste später auch an der fertigen Zapfenverbindung anbringen.

Leim natürlich wasserfest.

Rainer
 

Mitglied 67188

Gäste
wenn du keine Schlitz und Zapfenverbindung herstellen möchtest,
sind deine Mahagoni oder Eichedübel schon eine Lösung.
12mm Ø vielleicht ein wenig zu schwach.. 14mm würde ich schon nehmen, bzw. 1/3 von der Wangenstärke.
2 Dübel verwenden und dazwischen mit Tonnenmutter oder Trezi-Fix Halbschalen (u.a. f. Treppenbau) sichern.
Das hält locker.
Diese 3 Verbindungen Dübel | Tonne | Dübel im unteren Drittel dieses "Dreiecks" verteilen.
Bei der Tonnenmutter brauchst du noch eine Gewindestange evt. aus A2
Bei Trezi-Fix könntest du eine Stockschraube verwenden.
IMG_20210805_1523426.jpg

trezi-fix_II.jpg trezi-fix.jpg
 

VolkerDK

ww-robinie
Registriert
23. August 2018
Beiträge
1.541
Ort
Graasten
Da koenntest du leicht eine lange Tellerkopfschraube und die oben genannten Duebel nehmen.
Du kannst fuer die Schraube ja 3cm mit 20mm Forstnerbohrer vorbohren, sodass der Kopf komplett im Holz verschwindet. Und dann einen Eichenduebel eintreiben ohne Leim, falls es sich mal loswackelt, kannst den wieder rausbohren und nachziehen. Einfach und haltbar...
 

Winzer

ww-pappel
Registriert
28. März 2021
Beiträge
6
Ort
Mülheim an der Ruhr
Vielen Dank für die weiteren Anregungen. Ich finde sowohl die Idee mit dem eingebauten Zapfen als auch den Vorschlag mit Tonnenmutter/Trezi-Fix/Tellerkopfschraube sehr interessant.

Witzigerweise hatte ich vor Kurzem noch eine solche Tonnenmutter-Verbindung gesehen - allerdings im Innenbereich, so dass ich mir nicht sicher war, ob ich es auch im Außenbereich wagen kann.

Hier auch noch mal herzlichen Dank für die detaillierte Behinderung, die mir sehr geholfen hat.

Morgen kommt das Holz hoffentlich an. Dann werde ich in den kommenden Tagen mal die von euch vorgeschlagenen Möglichkeiten durchspielen.

Letztlich muss ich es mit meinen Fähigkeiten zusammenbringen. Klar, eine Zapfenverbindung würde mich schon reizen. Aber ohne Oberfräse wohl kaum realisierbar.

Viele Grüße in die Runde.
 

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.437
Ort
Südniedersachsen
Schlitz und Zapfen „gehen“ auch per Hand. Für geringe Stückzahlen oft schneller als man (als Amateur) eine Maschine genau einstellen kann. Genau anreissen, Händsäge und Stechbeitel als Werkzeug. Dazu gibt es etliche Videos im Netz.

Wenn Du (noch) unsicher bist, zuerst den Schlitz anfertigen, dann den Zapfen etwas zu stark anlegen, mit dem Beitel allmählich dünner stechen bis er passt. Vorher ein-zweimal mit anderen Werkstücken probieren.

Rainer
 
Zuletzt bearbeitet:

VolkerDK

ww-robinie
Registriert
23. August 2018
Beiträge
1.541
Ort
Graasten
Ich habe eine BM16 Stemmaschine mit Stemmbohrern zu verkaufen :emoji_slight_smile: Die kann eckige Zapfenloecher stechen....bruach ich nicht mehr, da ich eine Domino habe.
Fuer Weichholz geht sie gut, fuer Hartholz nur bis 13mm. Falls du Interesse hast, PM an mich :emoji_slight_smile:
 
Oben Unten