Tragfähigkeit Leimholzplatte (keilverzinkt) 40mm --> Sitzmöbel

[cRemE-fReSh]

Hallo zusammen,

ganz kurz zu mir: Ich habe eine ganz gut ausgestattete Werkstatt und baue selbst aus Holz für den eigenen Bedarf selbst sehr viel: kleinere Möbel, Fensterläden, Hütten/Unterstände, Fassadenverkleidung, etc...
Für mein nächstes Projekt habe ich allerdings ein Problem, bei dem ich nicht so recht weiterkomme: Ich habe vor, Sitzmöbel fürs Wohnzimmer zu bauen.

Nachfolgend eine Zeichnung, wie die Grundkonstruktion (ohne Polster) aussehen soll. Länge 200cm, Tiefe 80cm.


Mein Ziel ist es, die 200cm möglichst freitragend und ohne Stützen zu überspannen.
Als Material habe ich aus Designgründen an keilverzinktes Leimholz, 40mm, Buche gedacht. Allerdings habe ich selbst keinerlei Erfahrungswerte zur Tragfähigkeit, noch finde ich hierzu sinnvolle Angaben im Netz.
Dem Bauchgefühl nach hätte ich gesagt, das klappt so nicht.

Kann mir hierzu jemand einen Tip geben?
Es wäre natürlich auch denkbar, drunter ein Vierkantrohr zur montieren und in dem Zuge die Auflage seitlich etwas zu vergrößern. Ohne wäre aber natürlich noch besser....

Viele Grüße und Danke für jede Hilfe!

 

[flüsterholz]

Und wenn du die Beine etwas zur Mitte verschiebst? Oder noch hochkant einen Querbalken druntermachst? Oder soll das unbedingt so aussehen? Evtl mit Platz für Schubladen? Hätte jetzt an sowas gedacht

 

[Peter Schiendzielorz]

Hallo,
in solchen Fällen verzichte ich auf Einschätzungen und auf statische Berechnungen.
Ich lege im Baumarkt (oder besser: beim Holzhändler) die gewünschte Platte provisorisch auf zwei Auflager im passenden Abstand und setze mich (in deinem Fall mit 3 Personen) vorsichtig drauf.
Dann vorsichtig wippen. Und nicht erwischen lassen.
Das ist sicher nicht der fachlich richtige, war aber für mich als Laien immer der aufschlussreichste Weg.
Gruß

 

[carsten]

Hallo

also bei 2 Metern passen zwischen 3 und 5 Personen auf die Sitzfläche. Das können dann locker mal 400 kg+ sein. Das entspricht auch dem für was eine Bierzeltbank ausgelegt ist (Länge üblicherweise 2200 mm).

Ich würde behaupten das Holz hält. Bei der Verleimung könnte es Probleme geben. Da wird offensichtlich gespart.
Der tatsächliche Schwachpunkt ist die Konstruktion. Die Füße würde ich durch einen verbindenden Steeg oder bei 800 mm Tiefe auch 2 stabilisieren. Der Stützt dann auch gleichzeitig die Sitzfläche. Kann man auch deutlich einrücken dann fällt er von vorn nicht auf.
Alternative Knaggen

 

[Leibhaftiger]

Hast Du bei der Konstruktion irgendeine Stabilisierung in Längsrichtung vorgesehen? Ich hätte Bedenken, dass mir die Bank durch "Parallelogrammen" zusammenkracht. Mit einem ordentlich dimensionierten Längsriegel unter die Sitzfläche, hättest Du beide Probleme (Durchhängen und Längsstabilisierung) mit einem Streich gelöst.

 

[Time_to_wonder]

Sag mal, wie hält denn die Lehne?

 

[raziausdud]

Zur Kombination von Längsstabilisierung und Anti-Durchhängen noch eine Idee: mit stabiler Rückwand bauen. Die muss ja nicht bis zum Boden gehen. An der Rückwand ein oder zwei nach vorn oben auslaufende Dreiecke befestigen, quasi wie Regalbodenträger. Eventuell noch kombiniert mit einem Längsträger.

Erhöht die Stabilität, bleibt aber bei „normaler“ Ansicht von oben unsichtbar.

Rainer

 

[Mitglied 98162]

Dass eine 40mm Bucheplatte bricht oder sich durchbiegt, glaube ich nicht. Bei Deiner Konstruktion wären mir aber die Beine zu instabil gegen Wegklappen zur Seite hin.
Was mich aber mehr interessiert sind die aufzulegenden Polster. Ich habe mehrere Sofas und Sessel mit Schaumstoffpolster gehabt und alle waren nach einer gewissen Zeit (von 6 Monaten (!) bis 2 Jahre) durchgesessen. Ich möchte keine Couch mehr ohne Ferderkernpolster haben.

 

[cRemE-fReSh]

Hallo,

vielen Dank für eure Rückmeldung. Ich versuche mal, zu allem Stellung zu beziehen.

Und wenn du die Beine etwas zur Mitte verschiebst? Oder noch hochkant einen Querbalken druntermachst? Oder soll das unbedingt so aussehen? Evtl mit Platz für Schubladen? Hätte jetzt an sowas gedacht

Die Beine sollen seitlich bleiben. Schubladen o.ä. kommt nichts drunter - ganz schlicht. Ein Querbalken/Vierkantrohr ist wie gesagt möglich, will aber möglichst darauf verzichten.

Hallo,
in solchen Fällen verzichte ich auf Einschätzungen und auf statische Berechnungen.
Ich lege im Baumarkt (oder besser: beim Holzhändler) die gewünschte Platte provisorisch auf zwei Auflager im passenden Abstand und setze mich (in deinem Fall mit 3 Personen) vorsichtig drauf.
Dann vorsichtig wippen. Und nicht erwischen lassen.
Das ist sicher nicht der fachlich richtige, war aber für mich als Laien immer der aufschlussreichste Weg.
Gruß

Das ist ne feine Idee. Merk ich mir

Hallo

also bei 2 Metern passen zwischen 3 und 5 Personen auf die Sitzfläche. Das können dann locker mal 400 kg+ sein. Das entspricht auch dem für was eine Bierzeltbank ausgelegt ist (Länge üblicherweise 2200 mm).

Ich würde behaupten das Holz hält. Bei der Verleimung könnte es Probleme geben. Da wird offensichtlich gespart.
Der tatsächliche Schwachpunkt ist die Konstruktion. Die Füße würde ich durch einen verbindenden Steeg oder bei 800 mm Tiefe auch 2 stabilisieren. Der Stützt dann auch gleichzeitig die Sitzfläche. Kann man auch deutlich einrücken dann fällt er von vorn nicht auf.
Alternative Knaggen

Vielen Dank für den Vergleich mit der Bierzeltbank. In der Tat ist das recht vergleichbar! Und die ist dabei dünner.
Ich hatte vor, die Beine durch ein oder auch zwei konstruktive Dreiecke zu stabilisieren. Habs mal noch grafisch eingefügt.

Hast Du bei der Konstruktion irgendeine Stabilisierung in Längsrichtung vorgesehen? Ich hätte Bedenken, dass mir die Bank durch "Parallelogrammen" zusammenkracht. Mit einem ordentlich dimensionierten Längsriegel unter die Sitzfläche, hättest Du beide Probleme (Durchhängen und Längsstabilisierung) mit einem Streich gelöst.

Was meinst du mit "Parallelogrammen"?

Sag mal, wie hält denn die Lehne?

In etwa so:

Zur Kombination von Längsstabilisierung und Anti-Durchhängen noch eine Idee: mit stabiler Rückwand bauen. Die muss ja nicht bis zum Boden gehen. An der Rückwand ein oder zwei nach vorn oben auslaufende Dreiecke befestigen, quasi wie Regalbodenträger. Eventuell noch kombiniert mit einem Längsträger.

Erhöht die Stabilität, bleibt aber bei „normaler“ Ansicht von oben unsichtbar.

Rainer

Das wäre auch eine Idee. Die Rückwand hinten ist, wenn man die 10cm hoch macht, von vorne quasi unsichtbar. Das würde gleichzeitig evtl. auch die Dreiecke zur Stabilisierung der Beine ersetzen. Die nach vorne auslaufenden Dreiecke könnte man optional machen, je nachdem, obs hält oder nicht...

Dass eine 40mm Bucheplatte bricht oder sich durchbiegt, glaube ich nicht. Bei Deiner Konstruktion wären mir aber die Beine zu instabil gegen Wegklappen zur Seite hin.
Was mich aber mehr interessiert sind die aufzulegenden Polster. Ich habe mehrere Sofas und Sessel mit Schaumstoffpolster gehabt und alle waren nach einer gewissen Zeit (von 6 Monaten (!) bis 2 Jahre) durchgesessen. Ich möchte keine Couch mehr ohne Ferderkernpolster haben.

Beine siehe Zitat raziausdud, bzw. carsten.
Wir hatten bisher tatsächlich nie Polstermöbel mit Federkern. Bei selbstgebauten Sitzmöglichkeiten, auch im Außenbereich, habe ich bisher gute Erfahrungen mit Kaltschaum Bultex 38/32 gemacht. Ja - die sind sicher nicht ganz so im Dauereinsatz wie eine Couch... Zur Not kann man aber den Schaumstoff auch nach einigen Jahren erneuern. OK - nicht sonderlich nachaltig. Aber die Rückenlehnen halten weitaus länger und dann sinds auch nur 0,1m³ Schaumstoff....


Ich werde es glaube ich einfach mal versuchen. Eure Einschätzungen unterstützen aber meine Tendenz, dass es tragfähig genug sein sollte. Aber der Tip mit dem Auflegen und probieren, ist gut. Das ist schnell gemacht.

Viele Grüße und schöne Feiertage!

 

[IngoS]

Hallo,

wenn die massive Rückenlehne mit der Sitzfläche verschraubt ist, bringt das viel mehr Stabilität in die Sitzfläche, als dies grün eingezeichnete Brett. Das kannst du weglassen.
Übrigens hinkt der Vergleich mit ner Bierbank, weil da die Beine erheblich eingerückt sind und sich die Stützweite dadurch deutlich reduziert. Andererseits ist so eine Bank natürlich deutlich schmaler und dünner.

Gruß Ingo

 

[raziausdud]

wenn die massive Rückenlehne mit der Sitzfläche verschraubt ist, bringt das viel mehr Stabilität in die Sitzfläche, als dies grün eingezeichnete Brett. Das kannst du weglassen.

Richtig. Aber nur in Hinsicht der Durchbiegung der Platte.

Das grün eingezeichnete Brett stützt auch (!) die Beine ab. Also sollte es meines Erachtens schon bleiben. Es muss aber wegen der Stützfunktion der Lehne nicht durchgehen, sondern würde dreieckig in beiden Winkeln ausreichen. Die Dreiecke haben dann nur (!) die Stützfunktion für die Beine.

Rainer

 

[IngoS]

Richtig. Aber nur in Hinsicht der Durchbiegung der Platte.

Das grün eingezeichnete Brett stützt auch (!) die Beine ab. Also sollte es meines Erachtens schon bleiben. Es muss aber wegen der Stützfunktion der Lehne nicht durchgehen, sondern würde dreieckig in beiden Winkeln ausreichen. Die Dreiecke haben dann nur (!) die Stützfunktion für die Beine.

Rainer

Hallo,

Im Beitrag 9 sind doch schon Dreieckstützen mittig bei den Beinen eingezeichnet. Drum.
Ansonsten gebe ich dir Recht.

Gruß Ingo