Treppe entlacken - Was ist das für ein Lack?

Papawaa

ww-pappel
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Hallo zusammen,

in meinem Haus aus den 1800er bin ich gerade dabei die Treppe zu entlacken.
Sie hat im laufe der Jahre an verschiedenen Stellen einige Lackschichten abbekommen. Am Handlauf mindestens vier Schichten.

Die Lackschichten gingen meistens problemlos ab.

IMG_6709.jpg 699E406E-C8B0-442A-905A-5F53AF4D8617.JPG C264E2E2-1ABF-46DD-84A9-34D1A982FD80.JPG IMG_7345.jpg

Verwendet habe ich Furtec Bond von Furth Chemie und die Heißluftpistole + Spachtel. Das ging bisher sehr gut.
Abbeizer von Hornbach ging bei der schwarten Schicht auch. War aber nicht so erfolgreich.

Nun bin ich aber am Treppengeländer auf Lackschichten gestoßen, die sich nur schwer entfernen lassen.

IMG_7332.jpg IMG_7333.jpg

Die unterste Schicht hat einen geblichen Eidotter Ton und erinnert mich mehr an Gips als an Lack. Ist aber Ultrahart.

Kann mir jemand sagen was die unterste Schicht ist?
Müsste mindestens aus den 1960ern sein.
Was hat man damals verwendet? Mit was löst man das ab?

Viele Grüße

Thomas
 
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hlzbt

ww-esche
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Könnte eine Ölfarbe aus den 50ern/60ern sein. - Not sure, evtl. geht es mit Ablauger (Owatrol Dilunett)
 

flüsterholz

ww-robinie
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Besser nicht schleifen. Dieser gelbliche Ton könnte auf Bleiweiß hindeuten. Und das ist, besonders als Schleifstaub, giftig. Bleiweiß sollte nur im Nassverfahren entfernt werden, am besten von einem Fachbetrieb. Sollte es kein Bleiweiß sein, lässt sich Ölfarbe auch gut ablaugen. Aber auch dabei ist Schutzkleidung zu tragen.
Gruß Michael

Edit: Da fällt mir gerade auf, dass Ablaugen nicht so die beste Idee war. Erstens gibt das eine ziemliche Sauerei und zweitens wird es bei dem schon freigelegten Holz zu Verfärbungen führen. Also besser nicht.
 
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Papawaa

ww-pappel
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Hi, danke für eure Hilfe.

Wurde Bleiweiß als Treppenfarbe eingesetzt? Ich habe zum ersten mal davon gehört und Wikipedia ausgequetscht. Es scheint mir mehr eine Künstler- & Gemäldefarbe zu sein. Der Hausstandort ist in einem eher ländlichen Stadtteilen (früher sicher ärmlichen) von Heidelberg. Viele Bauern, Scheune etc. Fancy Farbmixturen für die Oberschicht scheiden also aus :emoji_grin:

Ich werde mal an einer verdeckten Stelle die Lauge ausprobieren.

EDIT:emoji_open_mouth:k, jetzt hab ich den Wiki Abschnitt auch entdeckt. Scheint ja gerne in Holzfarben eingesetzt worden zu sein.
 

XXL-DD

ww-pappel
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Wenn es doch eine Chance gibt, das es auf Basis von Leinöl ist könnte man eine stark entfettendes Reinigungsmittel nehmen (aber keinen Bremsenreiniger). Im Campingbereich ist Chante Clair 'Sgrassatore universale' sehr beliebt. Damit bekommt man auch tief sitzende Verunreinigungen aus Kunststoffoberflächen raus oder den viele Jahre alten Schmodder von Dauercamperwohnwagen herunter - Einwirkzeit mus man begrenzen sonst kriedet die Farbe aus.

Wenn man damit eine geölte Holzoberfläche einsprüht und ein paar Minuten wartet, wird se aufgeweicht und entweder man kann sie dann mit lauwarmen Wasser mit einer Prise von dem Mittelchen und einem Lappen einfach abwischen oder die Konsistenz reicht um es recht einfach mit einem Farbschaber in Faserrichtung abzuziehen (das Holz wird natürlich mit aufgeweicht ist ist dann empfindlich auf Arbeit gegen den Strich).

Man macht sich bei der Methode die verbliebene Atmungsaktivität des verharzten Öles zu Nutze. Bisher habe ich damit schon Leinölfirnis, Tungöl und was auch immer auf alte Holzhobel aufgetragen wurde entfernt - die Patina ist dann natürlich zu 90% weg, nur die mechanischen Spuren eines langen Lebens bleiben erhalten, weil man ja nicht alles plan schleift.

Es empfiehlt sich Handschuhe zu tragen, sonst wird die eigene Haut sehr trocken, der Geruch ist schon intensiv, aber ok. Eher als ob eine Putzkolonne durch das Haus gezogen ist und eine Grundreinigung durchgeführt hat.

Bei Bleiweiß wäre die Frage wie das in der Farbe gebunden ist, eventuell löst sich das Bindemittel auch auf diese Art, dann hätte man keinen Bleistaub, nur die abgekratzten Farbreste müssten dann fachgerecht entsorgt werden und man muss professionelle Handschuhe tragen - kein Einweghandschuh wird diese Prozedur lange genug mitmachen.
 
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