Treppenbau: eingestemmte Stufen und Handlauf

frib

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Hallo,

Die Suche hat leider nichts ergeben, daher ein eigenes Thema:

Ich plane eine Wangentreppe zu bauen:
-Geschosshöhe 3000mm / Auskragung 2100mm (Länge also ca. 3800mm) / Breite 700mm.
-Stufen und Wangen aus 27mm starkem Leimholz Fichte mit durchgehender Lamelle. Wangen 220mm breit, Stufen 200mm breit.
-11 Stufen (ich weiß dass das recht wenig ist aber die Treppe wird selten benutzt und soll im Raum möglichst "unauffällig" sein) / keine Setzstufen.

Die Stufen sollen in den Wange eingestemmt werden. Und hier nun meine Fragen:
a) Wie tief sind die Nuten in den Wangen zu fräsen? Gibt es hier übliche Tiefen im Treppenbau?
b) Wie werden Stufen und Wangen üblicherweise verbunden? Von außen durch die Wangen in die Stufen jeweils zwei Holzschrauben? Oder eher garkeine Verbindung und die Wangen mit einer Zugstange / langen Gewindestange zusammenziehen?

c) Außerdem noch eine Frage zum Handlauf: An einer anderen Treppe ist ein Handlauf aus haptisch sehr angenehmen Holz verbaut. Das Holz fühlt sich "weich" und etwas samtig an. Außerdem ist es sehr gleichmäßig, fasst ohne erkennbare Maserung, und relativ hell. Hat jemand einen Tipp was das sein könnte? Oder kommt diese angenehme Haptik nur vom langen "polieren" durch die Nutzung?

Schonmal Danke für die Antworten.

lg. Bertram
 

Frankenholzwurm

ww-robinie
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Eins vorweg, von Treppenbau hab ich nicht viel Ahnung.

Aber: Deine Materialstärke ist WESENTLICH zu schwach.

27 mm für Stufen sind nicht zulässig, es müssten glaub ich 42 oder 45mm sein.

Die Wangen sind ebenfalls wesentlich zu schwach, vorallem auf deine Länge.

Und fast 30cm Stufenhöhe ist seehr viel, wird schlecht zu laufen sein, auch wenn es nur selten ist.

Soviel von mir...

Zur Konstruktion wissen andere hier bestimmt mehr.
 

frib

ww-pappel
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Danke für deine Hinweise. Ich habe wahrscheinlich vergessen zu erwähnen, dass es sich um eine Bodentreppe handelt.
Hab zur Stufenstärke zwei Werte gefunden: ein Tischler meinte dass 40mm üblich sind und laut irgendeiner Vorschrift sollte es Treppenbreite durch 20 sein(also 700mm/20=35mm). Dabei scheints aber immer drum zu gehen, die Durchbiegung gering zu halten gegen knarren. Das ist für meine Bodentreppe aber eher egal. Habs zwar nicht durchgerechnet aber rein von der Belastbarkeit sollten 27mm kein Problem darstellen.
Gleiches bei den Wangen. Da hat die Breite einen sehr viel größeren Einfluss als die Dicke und die sind immerhin 220mm breit. Außerdem ist die Auskragung nur 2000mm. Aber hier stellt sich halt genau die Frage, wieviel von der Dicke noch für die Nuten draufgeht.
Eine Stufenhöhe von 3000mm/12 also 250mm ist zwar nicht so angenehm wie die üblichen 170mm, aber als Bodentreppe sollte es gehen.
Außerdem ist das Holz schon da, also zu spät zum umplanen:emoji_slight_smile:
Trotzdem danke für deine Bedenken.

lg Bertram
 

holzz

ww-eiche
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Ich finds ja immer wieder gut wenn sich ambitionierte Hobbyhandwerker mit einer gewissen Kaltschnäuzigkeit an Dinge wagen von denen man als Außenstehender eigentlich abraten muß, frei nach dem Motto: wieso, die anderen kochen doch auch nur mit Wasser.
Allerdings nur unter ganz bestimmten Vorraussetzungen.
Punkt1: man informiert sich im Vorhinein (bevor man z.B. Holz kauft) möglichst umfassend und vollständig über handwerkliche, rechtliche und technische Aspekte (einschlägige Fachliteratur).
Punkt2: wenn man sich Rat einholt sollte man grundsätzlich bereit sein diesen auch anzunehmen.
Sorry nicht böse werden, anhand deiner Postings kann man beides nicht erkennen.
Frankenholzwurm hat völlig recht mit seinen Einwendungen, da bleibt allerdings noch ein ganzes Füllhorn von Aspekten die noch nicht erwähnt wurden.
Ich kann dir von hier aus gesehen von deinem Treppenprojekt nur abraten; insbesondere im Hinblick auf deine Gesundheit und die deiner Familie/Mitbewohner.
Schönen Gruß, Henrik
 

frib

ww-pappel
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Also doch mal durchgerechnet. Die Wangen haben eine max Biegespannung von etwa 6N/mm2 und die Stufen kommen auf 20N/mm2. Jeweils angenommen es stehen 2 Erwachsenen in der Mitte der Treppe bzw einer Stufe. 20N/mm2 ist knapp aber 2 Erwachsene genau in der Mitte einer 700mm breiten Stufe ist auch mehr als knapp. Sicherheitsfaktor hängt dann von der genauen zulässigen Spannung des Holzes ab. Entsprechende billige Baumarkttreppen nutzen bei ähnlichen Abmessungen noch geringere Holzabmessungen:
Gebrder Dolle GMBH - Burgau
Diese Treppe kommt auf eine maximale Biegespannung von 21N/mm2 in den Treppenstufen (wie gesagt: immer mit 1,5kN in der Mitte).
Ein Tischler bei dem ich angefragt hatte, hätte mir die Treppe auch bedenkenlos aus 27mm Holz gefertigt. Der meinte zwar Vorschrift wäre etwa 40mm aber bei Raumspartreppen und ähnlichem gilt das nicht zwingend. (bevor hier Fragen kommen: der wollte 800 Euro. Das ist zwar wahrscheinlich gerechtfertigt aber für mich doch zu teuer)
Bei oben verlinkter Treppe werden die Stufen einfach jeweils mit einer Holzschraube mit den Wangen verschraubt. Meine Frage ist jetzt, ob es eine „elegantere“ Lösung gibt.
Eine Stufenhöhe von 250mm lässt sich auf jeden Fall noch steigen. Die meisten Treppen bei uns im Haus haben über 200mm Höhen und die alte Treppe hatte eine Stufenhöhe von 260mm.
Versteht den Satz „das Holz ist schon da“ bitte nicht als „ich habs gekauft ohne drüber nachzudenken“.
Zu Pkt.1: Ich habe mich wie oben gezeigt sehr wohl im vornherein informiert. Die Treppe hält die Belastung und ist von der Stufenhöhe her begehbar. Rechtlich bin ich dafür verantwortlich und damit kann ich leben. Technisch ist alles soweit klar (Dimensionierung, Fertigung und Montage) nur hätte ich zu den 2 Punkten eben nochmal gerne eine andere Meinung gehört:
a)Wenn mir nichts besseres einfällt würde ich die Stufen also einfach mit Holzschrauben von außen mit den Wangen verbinden. Aber vielleicht gibt es ja noch eine elegantere Lösung?
b)Die Nuten würde ich etwa 6mm tief fräsen weil die in der alten Treppe so waren. Gibt es hier andere Meinungen/Tipps. (ja auch das fräsen habe ich im vornherein versucht und es funktioniert problemlos) (und ja, die Frästiefe müsste man bei obiger Rechnung noch mit einbeziehen. Geht aber linear ein und damit bleibt man trotzdem noch weit unter 20N/mm2)
Zu Pkt.2: Natürlich freue ich mich über Hinweise und nehme diese auch gerne an. Allerdings habe ich mich im Vorfeld sehr wohl mit dem Vorhaben beschäftigt und alle Möglichkeiten abgewogen. Nachdem ich dann also die Maße der alten Treppe abgenommen habe und geschaut habe, ob ich die Nuten selber fräsen kann (wie gesagt-geht sehr gut) habe ich mich entschieden das ein Selbstbau die beste Lösung ist.
Nun suche ich halt nur noch bei zwei Punkten eine zweite Meinung. Ich wahr immer der Meinung, damit wäre ist man in Foren genau richtig. Natürlich ist der Hinweis, dass das alles auf meine Gefahr hin passiert und ihr durch Antworten keine Gewährleistung übernehmt, angebracht. Aber wie gesagt: ich denke ich weiß was ich tue und wäre für Antworten dankbar.

lg Bertram

p.s.:
"Sorry nicht böse werden, anhand deiner Postings kann man beides nicht erkennen.
Frankenholzwurm hat völlig recht mit seinen Einwendungen, da bleibt allerdings noch ein ganzes Füllhorn von Aspekten die noch nicht erwähnt wurden."
Ich würde mich freuen wenn du mir sagt auf was du das beziehst bzw. was ich nicht bedacht habe. Ich habe halt zunächst nur alle Aspekte beschrieben, die ich für die beiden Punkte für relevant hielt.

Änderung:
p.p.s. Ich hab oben bei der Rechnung zur Spannung in der Wange etwas stark vereinfacht. Genauere Rechnung sollte etwa 8N/mm2 ergeben.
 

holzz

ww-eiche
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Ich sag ja, du bist beratungsresistent.
sorry, ich werde dir keine Tipps geben zu einer Treppe aus 27mm Fichtenleimholz.
Gönn dir einen Praxistest:
Leg deine Stufen auf zwei Bierkästen mit dem Abstand deiner Wangen und lass einen 180 Kilo Mann von einer Haushaltsleiter auf die Stufe springen, dann wirst du verstehen was ich meine.

Gruß
 

Frankt

ww-fichte
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Hallo!
Das Problem ist ja das man solch einen Schrott ja so auch fertig im Baumarkt kaufen kann. Rechtliche Seite hin oder her.
Wenn der Kunde sich das in den Kopf gesetzt hat, wird es immer schwer..... "Da passiert doch nichts" "Da gehe ich doch nur selber hoch".....
Was will man da machen?
Genau: Am besten die Finger davon lassen.

Gruß
Frank
 

frib

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Hallo Henrik,

mich würde in diesem Zusammenhang interessieren, was du zu der verlinkten Treppe von Dolle sagst.
Hier nochmal der Link: Gebrder Dolle GMBH - Burgau

Ich denke nicht das ich allzu beratungsresistent bin. Ich bin für Hinweise dankbar und berücksichtige diese; was aber nicht heißen kann diese bedenkenlos zu befolgen. Noch dazu wenn diese Hinweise mit "Vom Treppenbau habe ich auch keine Ahnung..." beginnen und so ganz ohne bzw. ohne schlüssige Begründung daher kommen. Ich würde selbstverständlich sofort die Bedenken teilen, wenn mir jemand zeigt an welcher Stelle ich derartig grobe Fehler begehe und vor allem worin diese warum bestehen. Bis jetzt kam leider nur: "27 sind zu wenig". Zum beispiel hier würde mich das warum interessieren (hier wieder der Verweis auf die Beispieltreppe von Dolle)
Ich werd mal schaun ob ich einen 180kg Mann auftreiben kann. Wie hoch genau ist denn deine Haushaltsleiter. Wäre interessant um etwa abzuschätzen wieviel Kraft du aufbringen willst; dann kann ich dass bestimmt auch anders realisieren/rechnen. Abgesehen davon schreibt nach meinen Informationen selbst die DIN 1055 bei offenen Treppen in Wohnräumen nur eine Einzellast von 1,5kN vor.
Aber nichts desdo trotz - es wird wohl das gleiche passieren wie bei einem gleichen Versuch mit oben verlinkten Treppe.
Ich denke im Übrigen nicht, dass ich an irgendeiner Stelle in unserem Haus ein 180kg-Gewicht von einer etwa 1,8m hohen Haushaltsleiter fallen lassen könnte ohne Schaden anzurichten.
Würde mich freuen wenn du mir schreibst was du von obiger Treppe hälst oder wenn mir noch jemand andere Tipps bzw. einen Hintergrund für 27-sind-zu-wenig geben kann.
Und ganz abgesehen von der Einschätzung meiner Fähigkeiten: was spricht dagegen denoch Tipps zu den gestellten Fragen zu geben wenn klar ist, dass man dadurch keine weitere Verantwortung übernimmt?

lg bertram
 

frib

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Hallo Frank,

sorry, hatte das Fenster zu lange nicht aktuallisiert und deine Antwort erst nach dem posten gelesen. Jetzt würde mich aber gerade interessieren, wie die Konstrukteure bei Dolle sich ihre Treppe zurechtrechnen. Wie gesagt, ich komme auf ähnliche Werte und ich denke auch eine als Bausatz verkaufte Treppe muss den Festigkeitsnachweis erfüllen. Oder liege ich da falsch.

lg Bertram
 

holzz

ww-eiche
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O.k.
Treppen sind sicherheitsrelevante Bauteile die meiner Meinung nach nicht in den Bereich "Neuling fragt Profi" gehören. Um nur mal ein paar Schlagworte zu nennen: "Standsicherheitsnachweis", "notwendige Treppe nach Baurecht ja oder nein","Bequemlichkeitsformel". Wangen-und Stufenstärken sind genormt bzw. müssen den sogenannten "allgemein anerkannten Regeln der Technik" entsprechen. Wenn deine Ambitionen wirklich so weit reichen, empfehle ich die Lektüre des u.a. Buches, die Bibel für Treppenbauer.
Zu dem 180 Kilo Mensch: Woher willst du wissen das so jemand nicht eines Tages auf deiner Treppe stolpert? Die Dinge die man baut müßen halt gewissen Spitzenlasten gewachsen sein. Wenn das selbstgebaute Bett zusammenbricht zuckt man mit den Schultern und baut ein Neues. Die Treppe gefährdet Menschenleben.

Ein herrliches Thema, man könnte jetzt weitermachen mit dem Meisterzwang, mit der gesetzlichen Unfallversicherung und und und.

Zu deiner Baumarkttreppe: Diese Treppen werden ohne Montage verkauft, denn der Aufsteller haftet für die Unfälle die dort passieren, entweder weil er sachkundig war und wusste was er für einen Billigschrott aufstellt, oder weil er als Hobbyhandwerker sich hätte informieren müßen. Deshalb können Baumärkte u.ä. so etwas verkaufen.
Ooder: es ist eine NICHT NOTWENDIGE Treppe.

So das wars von mir, ich bin raus.

Henrik
 

Eurippon

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So sieht es aus. Verkaufen darf man fast alles, nur nicht benutzen.Sogar Treppen jenseits von Gut und Böse. Wer sie einbaut haftet somit. Man hätte das Ding ja auch kaufen und frei in den Garten gestellt als Skulptur benutzen können.
Raumspartreppen sind auch nicht für Wohnräume zugelassen.

@Bertram

Mal zur Verdeutlichung des Zweckes von Regelwerk:

Im "selten benutzten Raum" erleidet jemand einen Herzanfall. Einziger Zugang ist die ominöse Treppe. Dieser jemand wiegt leider schon 140kg. Die zwei Sanitäter müssen den armen Kerl auf einer Trage rausschaffen. Jeder Sani wiegt wieder 140kg. Von der Steigung und damit verbundenen Neigung mal ganz zu schweigen. Feierabend, Sarg aussuchen, Post von Staatsanwalt.

Von Bränden, Massenpanik (das reichen drei Personen) Feuerwehrleuten und Rauchgasopfern im oberen Stockwerk die über eine angekokelte Treppe geborgen werden müssen fange ich erst gar nicht an.:rolleyes:

Na, dämmerts jetzt?

Es werden schon genug Treppen von "Fachfirmen" vermurkst, da unterstütze ich als jemand - der forsch behauptet - nachweislich Ahnung vom Treppenbau hat, keinen Nonsens.


Jetzt verstanden?
 

frib

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wenns vielleicht mal jemand anderen interessiert:
-15mm scheint ein übliches maß für die frästiefe der nuten in den wangen zu sein.
-Und ja, es gibt treppenschrauben mit denen einfach die Wangen zusammengezogen werden. genauso anerkannt scheint es aber zu sein, die stufen als zugstab zu gebrauchen wobei das entweder über unter den stufen montierte winkel passieren kann oder eben über spax von außen durch die wangen in die stufen. soviel zum eigentlichen thema.

zum thema was kann alles passieren: natürlich kann man bei jeder auslegung immer einen noch schlimmeren fall finden der dann die belastbarkeit übersteigt. ein haus wird aber auch nicht auf einen eventuellen flugzeugabsturz hin ausgelegt obwohl der eintreten kann. hier gibt es halt normen, womit man zu rechnen hat. und so wies aussieht sind das für offene treppen halt eine senkrechte einzellast von 1,5kN und nicht zwei sanis mit patient oder 180kg-mann beim springen. wenn also ein 180kg-mann stolpert und die treppe das nicht aushält wird mir jeder richter bestätigen, das ich die darauf auch nicht hätte auslegen müssen. irgendwann ist halt einfach ende mit zu ertragender last und ab wann das so ist, ist in den normen festgelegt. mich würde dabei mal interessieren wie die besagten zwei sanis samt patient die sonst üblichen bodentreppen, die man aus einer Öffnung in der decke klappt, runterkommen.

vielleicht mal noch ein kurzer ausflug ins reich der normen (bei projekten im privaten, nicht kommerziellen bereich): es ist keines falls so, dass man sich zwingend an normen halten muss. das denken viele, ist aber in vielen fällen schlichtweg falsch. Es gibt nur wenige fälle, in denen die einhaltung von DINnormen durch gesetzte vorgeschrieben wird. DIN-Normen gelten, wie von ... ja schon gesagt, vielmehr als "allgemein anerkannten Regeln der Technik": ich kann mich dran halten oder nicht. Es geht dabei nur darum, wer im Schadensfall in der Beweispflicht ist. Wenn ich mich nicht dran halte, nach einem Schadensfall aber nachweisen kann dass alles richtig war (z.b. Tragfähigkeitsnachweis) ist das für jeden richter ok.
Soll zum beispiel heißen: unfall weil stufe gebrochen->hätte ich mich an die norm gehalten gäbe es keine weiteren fragen-der fehler lag woanders.Hätte ich mich nicht an die norm gehalten, kann aber nachweisen das die stufe denoch den anzunehmenden belastungen hätte standhalten müssen, ist auch alles io.

Ich unterstelle euch mal das ihr den Begriff boden und bodentreppe falsch versteht. Es geht um einen Bereich in einem einfamilienhaus der in jedem anderen Haus durch solch eine Treppe erreicht wird:
Gebrder Dolle GMBH - DOLLE Hobby
ICH BIN BEI DER TREPPE MAL AUF SANIS, MASSENPANIK UND RAUCHGASOPFER GESPANNT.
 

raftinthomas

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imho kann man da durchaus so eine hühnerleiter einbauen. schon die stufenhöhe deutet eher auf leiter denn auf treppe. und bei sonst entsprechender dimensionierung und ausführung wird das ding den zu erwartenden lasten stand halten.
rechtlich entscheidend (auch was normen etc angeht) ist die landesbauordung und die frage, ob der damit zu erreichende raum ein wohnraum ist oder nicht.
der fairness halber sollte man anmerken: fast immer, wenn nicht diese klappdinger eingebaut werden, handelt es sich um wohnraum...


edit: die wangen sind zumindest nicht breit genug bei der länge *ausmbauchraus*
 

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"edit: die wangen sind zumindest nicht breit genug bei der länge *ausmbauchraus* "

das kam mir vorher auch so vor darum hatte ich vor beginn schonmal überschlagsmäßig gerechnet. wobei mir jetzt im nachhinein auffällt, das ich dabei immer nur mit einer wange gerechnet habe. die spannung würde sich also nochmal halbieren wenn man die zweite wange mit einbezieht. Zur veranschaulichung heist das: ich könnte acht normalgewichtige menschen in die mitte der treppe stellen ehe ich mir sorgen machen muss.

entspr. landesbauordung §35 abs.3 (2) Einschiebbare Treppen und Rolltreppen sind als notwendige Treppen unzulässig. Einschiebbare Treppen und Leitern sind bei Wohngebäuden mit nicht mehr als zwei Wohnungen als Zugang zu einem Dachraum ohne Aufenthaltsräume zulässig; sie sind als Zugang zu sonstigen Räumen, die keine Aufenthaltsräume sind, zulässig, wenn wegen des Brandschutzes Bedenken nicht bestehen.
laut musterbauordnung gehts um geb.klasse 1 und 2 aber auch das trifft noch zu.

Wobei ich mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit sagen kann, das meine treppe höheren belastungen standhält als eine einschiebbare treppe oder eine leiter. Da ich das im falle eines falles auch der zu entscheidenden stelle nachweisen kann, ich in dieser hinsicht zuversichtlich und gehe das "risiko" ein.

Was mir in letzter zeit in vielen situationen aufgefallen ist: viele handwerker scheinen sich häufig eine ganze menge auf ihren beruf einzubilden und alle anderen für grundsätzlich zu blöd zu halten. fragt man dann nach kommt meist keine schlüssige antwort ausser "ich hab das gelernt ich werd ja wohl wissen wies geht und ich sag dir du machst das falsch" -> fragt man nach schlüssigen begründungen oder kommt man mit rechnungen oder anderen gesichteren aussagen wird oben genannter satz stur wiederholt. nicht nur hir im forum .
keine frage - in vielen fällen bedarf es schon einigen jahren erfahrung für projekte - nur sind das meist wesentlich weniger als sich viele einbilden.
 

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vielleicht mal noch ein tipp:
seit etwas vorsichtiger wenn ihr schlussfolgerungen anstellt.
ich schreibe ins neuling-fragt-profi forum weil ich das nicht kommerziell betreibe. ergo kein profi und hier bleibt dann halt nur neuling. daraus zu schlussfolgern dass ich nicht mit holz umzugehen weis und keine ahnung von den randbedingungen habe halte ich für kurzsichtig.
aus meiner wahrscheinlich nicht ganz korrekten begriffswahl darauf zu schließen, dass ich mich mit den begriffen noch nicht weiter beschäftigt habe mag zwar richtig sein. Aber seit wann hägnt das Endergebnis von diesen ab?
ich habe nur die details der treppe beschrieben, die ich für meine fragen für relevant hielt. aus der tatsache, dass ich die genauen aufstellbedingen nicht beschrieben habe, zu schlussfolgern, das sie einer massenpanik standhalten muss halte ich für genauso kurzsichtig.

und mal abgesehen davon: was kümmerts die forenteilnehmer, was ich bei meinen projekten bedenke. es wird ja niemand zum antworten gezwungen. verantwortung übernimmt hier ja so oder so keiner.

eventuell mal etwas weniger wichtigmachen. lieber mal auf fragen antworten oder eben garnicht. so ist das in foren meist üblich.
der hinweis, dass auch andere aspekte zu berücksichtigen sind, ist natürlich angebracht. aber eben als hinweis und etwas weniger oberlehrerhaft.

so bin raus. muss eine treppe bauen und elefanten zum hoch und runter laufen suchen. vielleicht leiht mir henrik.holzz ja seinen 180kg-mann. ich schick euch ein bild wenns soweit ist:emoji_slight_smile:

viel spaß noch.
 

magmog

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guude,

von wem stammt denn nun der letze beitrag? vom themenstarter?

wenn ja, missbrauche bitte foren nicht durch fragen, deren antworten Du schon zu kennen meinst, und um Dich dann hinterher zickig zu beschweren, dass Dir mancher wiederspricht.

gut holz! justus.
 

raftinthomas

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du kannst machen, was du magst, von mir aus dein ding auch mit pritt und tesa aus zahnstochern zusammenkleben. aber:
beschwere dich nicht, wenn erfahrene leute ihre bedenken anmelden. du hast schliesslich gefragt. ziemlich alle hier geben fachlichen rat nach bestem wissen und gewissen. und, ohne zu stinken: das niveau ist ziemlich hoch.
ignoriere ruhig ratschläge, weil du alles durchgerechnet hast. du wirst schon wissen was du tust. ich muss sowas nicht rechnen, sondern dimensioniere aus erfahrung. ich bin schliesslich kein flugzeugbauer. (wenn du mit deiner 27mm wange auf acht leute last kommst, dann stimmt da was nicht.)
 

Eurippon

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wenns vielleicht mal jemand anderen interessiert:
-15mm scheint ein übliches maß für die frästiefe der nuten in den wangen zu sein.
-Und ja, es gibt treppenschrauben mit denen einfach die Wangen zusammengezogen werden. genauso anerkannt scheint es aber zu sein, die stufen als zugstab zu gebrauchen wobei das entweder über unter den stufen montierte winkel passieren kann oder eben über spax von außen durch die wangen in die stufen. soviel zum eigentlichen thema.


"Scheint es aber zu sein..."

Mutmaßungen ohne jede genaue Kenntnis.:rolleyes:
"Spax" existieren im statischen Holzbau nicht.
Stufen werden auch nicht als Zugstab missbraucht, höchstens im Fall von aufgesattelten Wangentreppen werden seperate Querholme zur Austeifung benutzt und diese mittels zugelassenen Schrauben oder Gewindestangen befestigt. Aber das hätte man als jemand der angeblich Ahnung hat und sich Konstruktionen schönrechnen kann wissen können.

Die von Dir angedachten 5mm Frästiefe aufgrund der geringen Wangenstärke sind zwar richtig geplant möglich, aber kann man sich unter Verwendung von handelsüblichen Holzschrauben (vermutlich noch falsch vorgebohrt) getrost in die Haare schmieren.

Leimholz aus dem Baumarkt (selbst Fachhandel, wenn nicht für konstruktiven Holzbau zugelassen) ist für Treppenbau sowieso ungeeignet, da es eine schlechtere Holzqualität (Festigkeitswerte) hat als z.B. reine Fichte Blockware. Unzählige Äste, Harzgallen und mangelhafte Leimfugen sind hier nur einige Gründe.
Aber das hätte man als jemand der sich Konstruktionen schönrechnen kann und andere (erfahrene) Forumsteilnehmer (die damit ihren Lebensunterhalt verdienen) blöd von der Seite anmacht auch wissen können...

Fassen wir zusammen: Du hast anscheinend keinen blassen Dunst von der Materie. Elastizitätsmodule anwenden kann jeder Depp, aber das reicht leider nicht.
 

Skaladesign.de

ww-pappel
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Hallo Forum.,
Dannschreib ich mal meinen ersten Beitrag.
Aber nur zum eigentlichen Thema "Leiterbau"
Zur Stärke der Stufen gibt's eine Faustregel : Treppenbreite / 2 / 10
Entspricht 700 : 2 =350 : 10 =35
Die gewählte Stärke von 27 mm ist zu dünn aber die Stufe wird nicht brechen und für ein yayayippiyippiyea Projekt ausreichend.
Jedoch wird man sich wundern,was die Treppe an horizontalen Schwingungen drauf hat, wenn man sie begeht. ist sie jedoch an der Wand befestigt, wird die "Leiter" nicht zusammenbrechen.
Ich würde trotzdem eine 40 mm Wange benützende Stufen 13 mm tief einstemmen. (13 wegen dem Glück, das keiner sich nen Hals bricht ).
Das Steigungsverhältnis würde ich auch ändern. Nachzulesen im Regelwerk unter Blondelsche Schrittregel.
Dann noch viel Glück beim yayayippiyippiyea Leiterprojekt.
 

stuttederwitz

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Moin!

Das ganze nennt man Beratungsresistenz, dem ist mit Tabletten und guten Worten nicht beizukommen. Schade nur, dass die Unbelehrbaren nach Ausführung hier nie mehr ein Resüme abgeben. Das würde den nächsten Uneinsichtigen vielleicht bekehren.

Zu dem was erlaubt ist in Deutschland, aber dennoch gefährlich ist, kann ich etwas beitragen. In einem Anfall von übermäßigem Geiz habe ich in der Bucht mal ein neues Quad erstanden. Nach etwa 50km sind die ersten Schrauben der Achsaufhängung vorne wie im Wernerfilm in Zeitlupe an mir vorbei geflogen. Das Quad war getüvt, hatte Straßenzulassung, etc. Die nächsten Wochen flog fast alles an dem Quad auseinander, trotz Deutschlands angeblichen Bürokratiewahnsinn. Ich wünsche dem Treppenbauer alles Gute und rate nebenbei, die Treppe nicht durch Unbeteiligte nutzen zu lassen.

Chris
 
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