Treppenbau ohne CNC

Michel1984

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Servus,
ich muss (ich hab auch mal wieder richtig Bock drauf) eine viertelgewendelte Treppe ins Dachgeschoss bauen.
Hab zuletzt vor ca. 15Jahren eine derartige Treppe gebaut!

Leider brauche ich auch etwas Auffrischung was das verziehen angeht. Ich hab noch ein paar Zeichnungen von damals gefunden, damit könnte ich schon was ableiten, aber evtl geht's auch einfacher!

In der Berufsschule haben wir damals ein paar Filme vom "Treppenpapst" angeschaut, die waren echt super! Das war wie ein Treppenbau-Kurs auf VHS-Kasette!
Leider weiß ich nichtmehr wie der Macher der Filme wirklich hieß.
Im Internet finde ich zu dem Thema nicht wirklich brauchbare Videos oder Infos.
Weiß jemand wen ich meine??

Hat jemand von euch gute Tipps wo ich Infos herbekomme?
 

yoghurt

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Hallo,
es gibt vom Europa-Verlag ein Buch zum Treppenbau. Ich habe da mal einen Tag drüber gesessen und fand das sehr interessant und einleuchtend. War in dem Moment aber nur eine theoretische „Fingerübung“, ich musste keine Treppe bauen....
 

brubu

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Hallo
Von Mannes gibt es einige sehr gute Bücher mit Anleitungen.
Gruss brubu
 

Eifel-Schreiner

ww-pappel
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Hallo,

oder wie Opa es gemacht hat bzw. für Mathe faule:
1. Treppengrundriss 1:1 Zeichnen
2. Lauflinie einzeichnen und an ihr entlang die Auftrittsbreiten
3. Leisten an die Teilpunkte der Auftrittsbreite anlegen und die Stufen per Augenmaß verziehen
dabei darauf achten,dass vom Spickeltritt aus, die Stufen entlang der Freiwange immer breiter werden.

Gutes gelingen!
 

PurplePony

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Wir haben das in der FA in der ich lernen durfte auch so gemacht.
Den Grundriss 1:1 auf HDF eingezeichnet, dann die Treppe 1:1 aufgezeichnet.
Wenn es eng werden könnte auch den Schnitt in der Vertikalen.
Grundlage in dem Fall ist ausrechnend Platz.

Ich kenne einen Treppenbauer, der hat ohne CNC die Wangen 1:1 ausgeplottet, den Plot mit Sprühkleber auf die Rohwange geklebt, und dann mit Handkreissäge & Oberfräse die Wangen hergestellt.
Wenn ich eine neue Treppe für unser Haus baue, dann lass ich mir die Planen & Plotten und mache den Rest selbst.
Treppenbau ist bei mir zu lange her als das ich mir das zutrauen würde zu planen.

Ich laufe gefühlt ständig über Treppen die lieblos geplant wurden. Die Grundregeln sind einzuhalten, sonst fühlt es sich schnell seltsam an die Treppe zu begehen.
Im Altbau ist das manchmal schwierig, aber da trennt sich dann Spreu vom Weizen bei der Planung.
 
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magmog

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Guuden,

zu einer guten Verziehung gehört mehr als nur das völlig zurecht Beschriebene wie:
1. Treppengrundriss 1:1 Zeichnen
2. Lauflinie einzeichnen und an ihr entlang die Auftrittsbreiten
3. Leisten an die Teilpunkte der Auftrittsbreite anlegen und die Stufen per Augenmaß verziehen
dabei darauf achten, dass vom Spickeltritt aus, die Stufen entlang der Freiwange immer breiter werden.

Zusätzlich sollten die Übergänge der Wangen, Pfosten und Krümmlinge beachtet werden.
Es ist z.B. blöd, wenn eine Stufenvorderkante ganz knapp in einer Fuge verläuft
oder eine Setzstufe zu Teil.
Manchmal hat man schon die Quadratur des Kreises zu erfinden damit alles stimmig wird.
Aber egal ob klassisch oder per EDV, CAD, CAM, CNC... es ist im Treppenbau immer Kreativität gefragt!
 

brubu

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Hallo
Treppen sind bei mir mehr Hobby als Beruf. Wenn ich mich richtig an Willibald Mannes erinnere sagte er, der Spickeltritt sollte innen eine gewisse
Mindestbreite aufweisen. Glaube ca. 10-12cm, weiss es nicht mehr genau. Ab innerer Ecke der Lichtwange (oder wie man das bezeichnet) sollte nach
unten und oben die Stufen auf einer Länge die etwa der Laufbreite entspricht verzogen sein. Damit verhindert man auf der "Ecke" der Lichtwange
einen steilen "Absturz". Diesen Mangel beobachte ich immer wieder an Treppen von Bauplanern, die nur den Grundriss rein geometrisch einteilen.
Man könnte sich auch an handlaufhängende Treppen wie System Treppenmeister orientieren und gleich alle Stufen verziehen. Dies ergäbe Lichtseitig
eine gleichmässige Steigung.
Ein extrem schlechtes Beispiel einer Metalltreppe kenne ich, da wurden nur die Stufen im Eckbereich verzogen, innen auslaufend auf Null Auftrittsbreite. Der Handlauf entspricht über mehrere Steigungen einem senkrechten Pfosten und dies in einem öffentlichen Gebäude.
Und wie es Justus schreibt, es braucht Fachwissen und geht nicht allein digital.
Gruss brubu
 

Stefan951

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Ich kenne einen Treppenbauer, der hat ohne CNC die Wangen 1:1 ausgeplottet, den Plot mit Sprühkleber auf die Rohwange geklebt, und dann mit Handkreissäge & Oberfräse die Wangen hergestellt.
Wenn ich eine neue Treppe für unser Haus baue, dann lass ich mir die Planen & Plotten und mache den Rest selbst.
Treppenbau ist bei mir zu lange her als das ich mir das zutrauen würde zu planen.

Ich laufe gefühlt ständig über Treppen die lieblos geplant wurden. Die Grundregeln sind einzuhalten, sonst fühlt es sich schnell seltsam an die Treppe zu begehen.
Im Altbau ist das manchmal schwierig, aber da trennt sich dann Spreu vom Weizen bei der Planung.
Genau so habe ich es jetzt auch schon ein paar Mal gemacht seit meinem Tread darüber im Forum. Ich muss mal schauen wie ich den wiederfinde..
MfG
Stefan
 
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