Umlaufende Nut in Stirnseite eines Holzrades einbringen

[RolfBrands]

Hallo Holzwürmer,

ich restauriere gerade einen alten Tee- oder Servierwagen. Die vorhandenen Holzräder aus 325 mm Vollmaterial muss ich dabei gänzlich austauschen, da gibt es nichts mehr zu restaurieren. In die alten Räder war für die Aufnahme eines Gummiprofils eine ca. 8mm breite und ca. 10 mm tiefe Nut eingelassen. Könnt Ihr mir mal kurz erklären, wie ich so etwas nachbilden kann und welche Werkzeuge ich dafür benötige?

Vielen Dank Euch allen im voraus.

Rolf

 

[steigerwälder]

frästisch.
einfach und sicher in der anwendung. notfalls einfach einen einfachen selbstbau für eine hoffentlich vorhandene oberfräse.

 

[koala]

Guten Morgen Rolf,
geht´s jetzt nur um die Nut oder um die Anfertigung des ganzen Rades?
Also für die Nut würde ich eine Art Führung bauen mit Achse, auf dieser das Rad befestigen. Eine Halterung für eine Oberfräse anbauen, Nutfräser 8mm verwenden, in mehreren Zustellungen unter vorsichtigem drehen des Rades die Nut fräsen.
Hab hier gerade keine Möglichkeit, eine Skizze anzufertigen, aber vielleicht kannst du dir ja was drunter vorstellen...

 

[welaloba]

Moin
ist das denn eine "eckige" Nut oder eher eine Kehle? Die eckige würde ich wahrscheinlich an der Kreissäge machen - aber nur, wenn keiner zuguckt.
Eine Kehle - also quasi eine " Rinne" würde wohl einen passenden Fräser in Kombination mit einem Frästisch erfordern. Kannst du trotz allem ein Foto von den nicht mehr zu restaurierenden Rädern zeigen?
Gruß Werner

 

[Philipp]

Ich würde das mit einem Scheibennutfräser mit Anlaufkugellager im Frästisch machen, zwei Durchgänge bei Verwendung eines Fräsers mit D < 8 mm.

Gruß, Philipp

 

[nautik]

Ich würde es mit so [ame=http://www.youtube.com/watch?v=4fV-_-iH4YQ]Table Saw Spline Miter Jig - YouTube[/ame] einer selbstgebauten Vorrichtung am Frästisch (oder auch Kreissäge) machen. Das Rad mit einer Schraube (als Achse) an der Rückwand sichern und langsam drehen. Immer nur feine Spanabnahme, um ein ungewolltes rotieren bzw. losreissen zu vermeiden.
MfG Chris

 

[Oldie]

Drechselbank?

Werner

 

[Fiamingu]

Wir haben früher mal ein paar Spinnräder gebaut und und mit Motor, Riemenscheiben und Keilriemen, verbunden mit einer runden Holzplatte (kugelgelagert auf Achse) eine Art Drechselbank für die grossen Räder gebaut (70 cm Durchmesser). Ob sich der Aufwand für zwei Räder lohnt?
Fällt mir gerade ein: Scheibe/Rad auf einer Platte fixieren und mit dem Lamellofräser rundumfahren. Vielleicht auch eine Möglichkeit.

 

[dew-tool]

Hallo Rolf

Hast du vielleicht jemanden der dir so etwas auf einer Drehmaschine anfertigen kann ( Dreher oder Schlosser)

Gruß Jürgen

 

[Oldie]

Das wäre in dem Falle aber eine Drechselbank. Ich würde mich ja anbieten, aber ich fürchte, die Spitzenhöhe meiner Bank ist da etwas zu knapp. Ich mess heut mal nach.

Werner

 

[RolfBrands]

Danke Euch allen für die guten und schnellen Ratschläge. Da ich noch nicht über einen Frästisch verfüge (mit diesem Thema will ich Euch nächstes Jahr quälen), habe ich heute mal bei 3 Schreinereien die Einbringung der Nut angefragt. Das Ergebnis hat mich zutiefst verblüfft - diese sogenannten Schreinereien leben wohl nur noch von Verlegearbeiten oder Maßanfertigungen aus Plattenmaterial. Jetzt werde ich mich wohl mal intensiver mit dem Vorschlag von Koala auseinander setzen - ich halte Euch mal auf dem Laufenden.

Viele Grüße aus Frankfurt und allen ein schönes Wochenende.

 

[FridolinA]

Hier gibt's auch noch ein paar Tipps.

 

[Gast aus Belgien]

Da Du die Frage nach der Form der Nut nicht beantwortet hast, was ja eigentlich ichtig wäre um eine passende Arbeitsweise vorzuschlagen, schiesse ich einfach mal ins Blaue.
Mach Dein Rad aus 3 Scheiben, 2 x 325 Durchmesser und 1 x 315 Durchmesser und 8 mm dick. Die Dicke der äusseren Scheiben kann ich nicht nennen, da wir ja auch die Dicke der Râder nicht kennen.
Leime dann diese 3 Scheiben zusammen zu Deinem Rad und Du hast Dein Rad mit einer perfekten Nut für den Gummi.

 

[RolfBrands]

Hallo Harald, Danke für diesen Tip - entspricht zu 100% meiner Vorstellung zu einer Problemlösung - quick and dirty. Meine Nut soll ja rechteckig werden.

Übrigens, meine Nichtbeantwortung der Frage nach der Form der Nut bitte nicht als Unhöflichkeit betrachten - ich dachte, mein Hinweis auf die "Aufnahme eines Gummiprofils" sei ausreichend. Aber anscheinend denken Amateure wie ich manchmal nicht weit genug - werde in Zukunft jede Frage beantworten.

Da wir gerade beim Thema Gummiprofil für Holzräder sind: könnt Ihr mir evtl. Lieferanten benennen und mir verraten, welchen Kleber ich einsetzen sollte?

Danke,

Rolf

 

[Gast aus Belgien]

Rolf, quick & dirty ist meine Spezialität, oder halt wie mit wenigen Mitteln doch das Ziel zu erreichen

Ich dachte schon dass es Dir nicht echt deutlich war dass die Form der Nut Einfluss auf die Arbeitsweise haben könnte

Zum Gummiprofil nun, ist das nur ein einfacher Gummiring in Vierkantprofil, oder ein "breiter" Gummiring mit einem Vierkantprofil an der Innenseite, oder selbst nur ein einfacher runder Gummiring?
Einfache Gummiringe kauf ich im Baumarkt und dazu probiere ich meine Durchmesser so wählen zu können dass ich die Dichtringe von Pvc-Rohren benützen kann.
Zum Kleben in einer passenden Nut nehme ich TEC7 (vergleichbar mit BisonKit), erst eine dünne Wurst in die Nut und dann einfach den Gummi auflegen.
Ich habe so die "Ersatzräder" für meinen Kompressor gebaut und die Gummi's haben sich in den letzten 5 Jahren noch keinen Millimeter bewegt.

 

[Glismann]

Eine entsprechende Platte rund aussägen. auf das Rad spannen und mit der Oberfräse
und einem Nutfräser mit Anlaufring einmal rum. fedich.

 

[flywolf]

Nur mal so
Ich würde die Räder nicht aus einer Platte bauen sondern aus 4 oder 8 Segmenten, so das die Maserung wie Speichen immer nach außen verläuft