Umsetzung einer grauen Tischplatte aus Eiche

enbima

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Hallo zusammen,

ich habe eine 40mm starke Massivholzplatte (Keilgezinkt) aus Eiche und möchte diese als Tischplatte verwenden.

Diese Tischplatte würde ich gerne grau machen, damit Ihr eine Vorstellung habt was ich unter "grau" verstehe hier mal zwei Beispiele was mir gefallen würde:

Laminat Grau

Eiche Grau

Meine Eichenplatte hat einen ziemlich starken "aprikosenfarbenen" Ton also einen orangenen Farbstich. Was meint Ihr, wie ich vorgehen sollte um das so grau zu bekommen? Folgendes habe ich mir überlegt:

1) Tischplatte mit 80 Papier schleifen (aktuelle missratene Schicht muss runter)
2) Tischplatte wässern
3) Aufgestellte Fasern mit 120er Papier abtragen
4) Tischplatte ein zweites mal wässern
5) Die restlichen aufgestellten Fasern mit 120er Papier abtragen
6) Tisch Grau beizen
7) Ggf. mit einer grauen Holzlasur Grauton intensivieren?
7) Oberflächenbehandlung vornehmen (Wachslasur von Clou)

Bei der Oberflächenbehandlung würde ich gerne eine Wachslasur von Aqua verwenden, da ich damit schon super Ergebnisse erzielt habe. Was meint Ihr wie ich vorgehen sollte? Könnt ihr ggf. eine gute Beize empfehlen?

MfG
 

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Feiner schleifen, so bis 180.

Natural Farben hat ganz gute Sachen um bei Eiche die Farbe zu ändern, wäre meine Wahl.

Wichtig ist auch was jetzt drauf ist, also mehr Infos:emoji_wink:.

Gruss
Ben
 

carsten

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Hallo

2 mal wässern ist irgendwie hier mal aufgekommen aber der Sinn erschließt sich mir nicht.
Das macht der Schreiner wenn er mit wasserverdünnbaren Beizen das Holz behandelt. Dient dem zweck dass sich in Folge der Feuchteeinwirkung die aufstellenden Fasern nicht beim Beizen sondern im Vorfeld beim Wässern aufstellen können und gekappt werden können.
Korn 120 ist dafür viel zu grob. Bei Eiche reicht Schleifen mit Korn 150 dann wässern und Fasern kappen mit scharfen Schleifpapier ich nehm meist Korn 220 und NUR in Maserrichtung streicheln. Ein zweites mal wässern bringt eigentlich nix.
Beizen dann Lasieren und dann wachsen ist ne gänzlich unübliche um nicht zu sagen unsinnige Oberflächenbehandlung.
Sowohl Beizen als auch Lasieren ist ein Färben von Holz so das die Maserung noch durchscheint. Lasur beinhaltet auch gleich eien schützende Oberfläche. Diese Oberflächenschicht ist aber recht weich und für Tischplatten würde ich das nicht empfehlen.
Beizen ist nur das Färben und braucht eine schützende und die Farbpigmente schützende Schicht. Üblich sind hier Lacke genauer Klarlacke.
Öle sind meist wenig schichtbildend und schützen nicht optimal und dauerhatf. Es besteht die Gefahr das sich durch Abnutzung eine unschöne fleckige "Oberfläche" bildet.
Wachse sid noch weicher als Lasuren und für eine Tischplatte aus meiner Sicht nicht geeignet.
Wenn du nicht beizen UND lackieren willst würde ich auch zu einem pigemntierten Öl raten. Ben hat ja schon einen mgl Hersteller genannt.
Da man dort für die Oberfläche bei einem Produkt bleibt kann auch nachgepflegt werden.
 

enbima

ww-pappel
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Feiner schleifen, so bis 180.

Natural Farben hat ganz gute Sachen um bei Eiche die Farbe zu ändern, wäre meine Wahl.

Wichtig ist auch was jetzt drauf ist, also mehr Infos:emoji_wink:.

Gruss
Ben

Aktuell ist eine ganz dünne Schicht Osmo Dekorwachs drauf, gefällt mir aber gar nicht deswegen wird alles komplett runter geschliffen.

Hallo

2 mal wässern ist irgendwie hier mal aufgekommen aber der Sinn erschließt sich mir nicht.
Das macht der Schreiner wenn er mit wasserverdünnbaren Beizen das Holz behandelt. Dient dem zweck dass sich in Folge der Feuchteeinwirkung die aufstellenden Fasern nicht beim Beizen sondern im Vorfeld beim Wässern aufstellen können und gekappt werden können.
Korn 120 ist dafür viel zu grob. Bei Eiche reicht Schleifen mit Korn 150 dann wässern und Fasern kappen mit scharfen Schleifpapier ich nehm meist Korn 220 und NUR in Maserrichtung streicheln. Ein zweites mal wässern bringt eigentlich nix.
Beizen dann Lasieren und dann wachsen ist ne gänzlich unübliche um nicht zu sagen unsinnige Oberflächenbehandlung.
Sowohl Beizen als auch Lasieren ist ein Färben von Holz so das die Maserung noch durchscheint. Lasur beinhaltet auch gleich eien schützende Oberfläche. Diese Oberflächenschicht ist aber recht weich und für Tischplatten würde ich das nicht empfehlen.
Beizen ist nur das Färben und braucht eine schützende und die Farbpigmente schützende Schicht. Üblich sind hier Lacke genauer Klarlacke.
Öle sind meist wenig schichtbildend und schützen nicht optimal und dauerhatf. Es besteht die Gefahr das sich durch Abnutzung eine unschöne fleckige "Oberfläche" bildet.
Wachse sid noch weicher als Lasuren und für eine Tischplatte aus meiner Sicht nicht geeignet.
Wenn du nicht beizen UND lackieren willst würde ich auch zu einem pigemntierten Öl raten. Ben hat ja schon einen mgl Hersteller genannt.
Da man dort für die Oberfläche bei einem Produkt bleibt kann auch nachgepflegt werden.

Ich habe gelesen, dass man mit einem groben Schliff bessere Ergebnisse beim Beizen erzielt, da das Holz dann offener ist und die Beize besser eindringen kann.

Ich weiss nicht was das genau in der Wachslasur von Clou drin ist aber ein Bekannter von mir hat ausschließlich damit seinen gebeizten Tisch in mehreren dünnen Schichten und jeweiligem Zwischenschliff behandelt. Die Oberfläche ist einfach super geworden, sowohl optisch als auch haptisch.

Ich möchte auf jeden fall nicht mehr zu einem Öl greifen sondern mit Beize + Lack/Lasur arbeiten da mein erster Versuch alles andere als zufriedenstellend war.
 

carsten

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Hallo

das mit dem eher grobem schliff vor dem Beizen kenne ich auch so aber Korn 120 ist schon arg grob.
Mach auf jeden Fall ein Muster DEINER Oberfläche
 

Besserwisser

ww-robinie
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Also das grau von den verlinkten Fotos bekommst du meiner Meinung nach nicht hin. Das grau. Ganz grau, da sind keine anderen Farbtöne mehr drin, das sind Fotos, bei denen man die Farbe rausgedreht hat. Beim Beizen bleibt immer ein Stück weit der ursprüngliche Holzton drin, also rot/braunstichig.
 

WinfriedM

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Ich denke auch, da wird man schon ganz schön tricksen müssen, um so einen einheitlichen grauen Ton hinzubekommen. Vielleicht erstmal bleichen und dann erst beizen. Wachse oder Öle auf Beize sind auch kritisch, weil viele Beizen nicht wasserbständig sind und dann bei Feuchtigkeit ausbluten. Auch brauchst du auf einer Beize eigentlich eine belastbare Schicht, also einen Lack. Dann vermutlich auch eher einen stumpfmatten Lack, damit der Lack nicht auffällt.

Würde auf jeden Fall auch erstmal an Mustern testen und üben.
 

enbima

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Ich denke auch, da wird man schon ganz schön tricksen müssen, um so einen einheitlichen grauen Ton hinzubekommen. Vielleicht erstmal bleichen und dann erst beizen. Wachse oder Öle auf Beize sind auch kritisch, weil viele Beizen nicht wasserbständig sind und dann bei Feuchtigkeit ausbluten. Auch brauchst du auf einer Beize eigentlich eine belastbare Schicht, also einen Lack. Dann vermutlich auch eher einen stumpfmatten Lack, damit der Lack nicht auffällt.

Würde auf jeden Fall auch erstmal an Mustern testen und üben.

Danke für die Info. Bleichen war auch mal ein Gedanke, da wäre meine Frage wie ich Eiche vernünftig bleichen kann? Wasserstoffperoxid erhält man ja seit Januar 2017 nicht mehr in vernünftiger Konzentration, was wäre da eine gute Alternative?

Der Lack sollte so sein, damit ich am Ende eine schöne glatte seidenmatte Oberfläche habe. Stumpfmatter Lack wäre vermutlich schon die richtige Wahl denke ich? Irgendwelche Empfehlungen in der Richtung?

MfG
 

falco

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Eiche kann man mit Oxalsäure bleichen, ob das aber in der Intensität wie du sie haben möchtest geht, weiß ich nicht.
 

andama

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Den Link den du eingestellt hast zeigt doch nur Melamin Dekor. :confused:
Im übrigen eine keilgezinkte Platte hat ja schon große Farbunterschiede, das du diese nich gleichmäßig grau bekommst, außer mit stark pigmentierten Ansrichstoffen.
 

seschmi

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Danke für die Info. Bleichen war auch mal ein Gedanke, da wäre meine Frage wie ich Eiche vernünftig bleichen kann? Wasserstoffperoxid erhält man ja seit Januar 2017 nicht mehr in vernünftiger Konzentration, was wäre da eine gute Alternative?

Das ist auch nicht ganz einfach - ich habe einige Versuche gemacht (mit H2O2). Hier im Forum gibt es auch einige Tipps dazu (auch zur Vorbehandlung mit Natronlauge). Es war mir aber nicht möglich, damit gleichmäßige und reproduzierbare Resultate hinzukriegen - teilweise gab es recht eigenwillige Farbstiche ins Grüne. Außerdem wird die Oberfläche angegriffen und rau, und wenn man dann wieder schleift, schleift man die dünne gebleichte Schicht schnell durch.

Gibt es eigentlich wirklich kein H2O2 mehr im Handel? Kremer scheint tatsächlich keines mehr anzubieten.
 

enbima

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Kann man mit 11,9% eine vernünftige Aufhellung erzielen oder ist die Konzentration zu schwach? Früher waren ja eher 30-35% üblich.

Wie sieht es mit der Kombination von grauer Beize und anschließend einer dünnen Schicht grauer Lasur aus? Kann man damit ein optisch ansprechendes Ergebnis erhalten oder habt ihr da eure Bedenken?
 

carsten

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Hallo

also mit dem Bleichmittel die es zu kaufen gibt % satz weiß ich nicht gehe aber von aus das es bei allen Herstellern sich in ähnllichem Rahmen bewegen, haben wir passende Ergebnisse erzielt. Zur Demonstration für die Azubis auch Eiche Reste. Das Ergebnis war deutlich zu sehen. Zur Not kann man die Bleichbehandlung auch wiederholen.

Beachten das sowohl die Beize als auch der Lack für die Verarbeitung auf mit H2O2 gebleichten Oberflächen freigegeben ist.
 

seschmi

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Kann man mit 11,9% eine vernünftige Aufhellung erzielen oder ist die Konzentration zu schwach? Früher waren ja eher 30-35% üblich.

Wie sieht es mit der Kombination von grauer Beize und anschließend einer dünnen Schicht grauer Lasur aus? Kann man damit ein optisch ansprechendes Ergebnis erhalten oder habt ihr da eure Bedenken?

Du kommst hier ums Ausprobieren sowieso nicht drumherum. Dazu ist das Ganze zu experimentell.
Am Besten auf der Unterseite der Tischplatte, oder auf einem Reststück Eiche. Da kannst Du verschiedene Zonen anlegen und jeweils behandeln. Aber prüfe auch nachher den Gebrauchswert (Abriebfestigkeit, was passiert bei einem Fleck).

Direkt auf der Oberseite loslegen würde ich auf keinen Fall. Da kann es schnell passieren, dass das Ergebnis nicht den Wünschen entspricht.
 

enbima

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Okay dann erstmal vielen dank für die Antworten. Ich werde jetzt erstmal ein Versuch mit Bleichen + Beizen starten und schauen ob das Ergebnis was für mich ist.
 
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