Unebenheiten bei verleimten Leisten

lunateide

ww-robinie
Registriert
9. April 2010
Beiträge
1.692
Hallo Woodworker,

wenn ich auf Maß gehobelte Leisten (Querschnitt 10 mm) trocken nebeneinander lege, oder auch horizontal spanne, sind nahezu keine fühlbaren Unebenheiten festzustellen.

Sobald aber Leim ins Spiel kommt, entstehen Unebenheiten, selbst wenn ich nicht nur horizontal, sondern auch vertikal spanne.

Die einzige Erklärung für mich ist, daß der nach unten austretende Leim stellenweise die Leisten gene jeden Spanndruck anhebt.

Was aber kann ich dagegen tun?

Könnte es helfen, die Leisten nicht auf einer ebenen Unterlage, sondern auf Leisten liegend zu verleimen?

Hat jemand einen Vorschlag?

Gruß

Roland
 

holz2006

ww-eiche
Registriert
18. Dezember 2011
Beiträge
371
Alter
64
Ort
Gräfenroda
Hallo,
trage mal den Leim, ich vermute mal Weißleim, mit einem Leimroller schön gleichmäßig und dünn auf. Dann quillt schon mal nur sehr wenig aus den Fugen.
Aber die eigentliche Ursache sehe ich darin, das Dein Holz, vor allem in den schwachen Abmessungen durch den feuchten Leim etwas quillt und sich dabei natürlich leicht verzieht.
Je nach Verlauf der Maserung schwindet das Holz auch unterschiedlich stark.
Beim verleimen würde ich Leisten unterlegen und oben drauf auch noch eine die Du dann untereinander fest zwingst.
Mach das aber nicht zu fest damit die Leisten auch noch dem Druck beim verleimen nachgeben.

Vielleicht gibt es ja noch andere Meinungen.
Bleib am Holz
Axel
 

WoodenCarpenter

ww-esche
Registriert
21. Dezember 2012
Beiträge
590
Ort
Middlfranggn
Hallo Roland,

spannst Du beim verleimen nicht oben und unten ein Brett oder eine Bohle drüber um das Ganze bündig zu bekommen? Um zu vermeiden daß diese Hölzer mit am Leim festkleben kannst Du da auch einen Streifen Zeitungspapier dazwischen legen.

Ich hab auch schon gesehen, daß zum bündig zwingen Hölzer angefertigt wurden, die einen leichten Buckel auf der Leimgutseite hatten um den Druck in der Mitte zu steigern.
 

lunateide

ww-robinie
Registriert
9. April 2010
Beiträge
1.692
Hallo Ihr Lieben,

bei den Begriffen Leimroller, sowie Brett oder Bohle mußte ich bei allem Respekt doch ein wenig grinsen.

Es geht hie, wie gesagt um Leisten mit einem Querschnitt von 10 x 10 mm, Länge 5 cm, 8 Stück an der Zahl.

Ich verleime auf einer Lochplatte, wo sich oben ein fester Anschlag befindet, gegen den gedrückt wird.
Den horizontalen Druck erzeuge ich dan mit Veritas Verleimzwingen.

Über den verleimten Leisten lege ich ein Vierkanteisen, welches über 2 Gewindestangen senkrecht Druck ausübt.

Theoretisch haben die Leisten keine Möglichkeit, sich zu bewegen.

Aber es ist in der Tat der austretende Leim, der halt immer noch einen Weg unter die Leisten findet.

Ich habe jetzt den Leim etwas verdünnt und die unteren Kanten leicht angefast.
Mal sehen, ob das was bringt.

Das ganze sind Bestandteile eines Inlays, das in die Wände einer Schatulle eingefräst wird.

Gruß
Roland
 

narrhallamarsch

ww-robinie
Registriert
9. Juni 2011
Beiträge
2.102
Ort
Bad Dürkheim
moin Roland,

die Leistchen auf Leisten, die ordentlich abgerichtet wurden, zu verleimen ist schon mal nicht schlecht.

Dann Zulagen zum Geradehalten der Breitenverleimung sind auch gut, da das Zeug immer verrutschen wird, sobald Leim im Spiel ist.

Insofern verleime ich nie Bretter mit Fertigmaß, sondern plane immer etwas Reserve ein, damit ich die Unebenheiten aushobeln kann danach.

Bei stärkerem Material nehme ich auch gerne mal Dominos zu Hilfe, damit alles in einer Ebene
bleibt, Lamellos eignen sich ebenfalls hervorragend für sowas.

Da Du ja aber fast ausschließlich im kleineren Maßstab arbeitest, würde ich IMMER mit Zugabe in der Dicke arbeiten, auch bei kleinen Bauteilen.

Gruß

Frank
 

holz2006

ww-eiche
Registriert
18. Dezember 2011
Beiträge
371
Alter
64
Ort
Gräfenroda
Hallo Roland,
bei allem Respekt, Du hast in Deiner Anfrage lediglich von Leisten im Querschnitt von 10 mm gesprochen.
Wenn Du dich zukünftig etwas genauer ausdrücken würdest könnten sich andere Forenteilnehmer die Mühe ersparen dir dazu irgendwelche Tipps zu geben.
Diese werden ja von Dir offensichtlich ins lächerliche gezogen.

Aber einen Tipp noch, verleime doch Leisten von 10x 16 mm auf 50 cm länge und hoble das getrocknete Brett dann auf die 10 mm aus.
Da ist es eh egal ob da mal eins etwas verrutscht beim verleimen, das fertige Stück ist dann jedenfalls in seiner Oberfläche top und Du brauchst es nur noch auf Länge zu schneiden.

Axel
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
9.027
Ort
Kiel
Ja, von einem erfahren User sollte man eigentlich erwarten können, dass er die relevanten Daten mitteilt. ZB auch wofür er das braucht. Ich sag nur Schlosschrauben.
 

WoodenCarpenter

ww-esche
Registriert
21. Dezember 2012
Beiträge
590
Ort
Middlfranggn
Na, eine Antwort kann nur so gut sein wie die Frage.... :emoji_wink:
(frei im Sinne von: Ein Computer ist nur so gut wie der, der davorsitzt)

Also okay, Unfug beiseite... Ich hatte da jetzt was anderes im Hinterkopf, 1 cm dick und halt a Stückerl breiter... und von der Länge her auch so in etwa die zehnfache... :emoji_open_mouth:

Wie wäre es, Dreikantleisten unterzulegen? Dann liegen die Leisten nimmer satt auf und der Leim kann runtertropfen...
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
Registriert
12. Februar 2012
Beiträge
3.194
Ich kann hier Frank nur beipflichten, zur Anfertigung von Leimholz nie vorher auf Mass hobeln.
Es muss sich ja nur eine Leiste ein bisschen aus dem Glied bewegen und das ganze Teil hat dann nach dem Abrichten Untermass, auch wenn es nur um 5 cm Lättchen geht.
 

narrhallamarsch

ww-robinie
Registriert
9. Juni 2011
Beiträge
2.102
Ort
Bad Dürkheim
na na na,

jetzt hackt mal nicht so auf Roland rum! ich hab selten jemanden gesehen, der so systematisch an die sache rangeht.

im prinzip ist der maßstab ja auch vernachlässigbar. ob 30 mm und 2 m lange bohlen oder eben kleine stäbe.
 

lunateide

ww-robinie
Registriert
9. April 2010
Beiträge
1.692
Hallo,

die Wogen schlagen ja ganz schön hoch.
Vorab, ich wollte nichts und niemanden lächerlich machen.
Jeden, der das so verstanden hat, bitte ich um Entschuldigung.

Wenn ich mich ungeschickt ausgedrückt habe, möge man mir auch das nachsehen.

Zur Sache, woran ich bastele:

Im Endzustand soll das Teil aussehen wie eine Reihen eines Schachbrettes und ähnlich einer Furnierader in die Seiten einer Schatulle eingelegt werden, wobei die Sichtseite nicht Stirnholz sein soll.

Dazu habe ich

1. zwei schmale Brettchen, einmal hell, einmal dukles Holz aufeinandergeleimt.
Soweit noch keine Schwierigkeiten.

2.Quer zur Faser Streifen geschnitten

3. jede zweite Reihe umgedreht und dann miteinander verleimt.

Dabei entstanden diese Unregelmäßigkeiten.

Ich habe jetzt eine Leiste, bei der Quadrate von 1 cm Kantenlänge per Stirnholz miteinander verleimt sind.

Diese Leiste abzurichten, habe ich mich noch nicht getraut.

Gruß und nix für ungut,

Roland
 

WoodenCarpenter

ww-esche
Registriert
21. Dezember 2012
Beiträge
590
Ort
Middlfranggn
Also okay, Unfug beiseite...

Ich hoffe, man kann daraus ersehen, daß ich mit dem vorhergehenden Text weder ausdrücken wollte daß ich mich beleidigt oder sonstwie auf den Schlips getreten fühle. Meine Antwort war halt aufgrund der gegebenen Informationen nach bestem Wissen und Gewissen gemacht...

Und einen Konstruktiven Lösungsvorschlag gab ich ja auch danach noch...

Abrichten würde ich lassen, durch die Erschütterungen die die Messerwelle macht kann da schon mal was zu fliegen anfangen, die Gefahr daß die Finger da in die Welle rutschen wäre mir zu groß... Mit einer Lade zum Abrichten vielleicht, aber wie gesagt, mir wäre es zu gefährlich, ein so aufwändig gefertigtes Werkstück zu verlieren...

Nach Deinen Ausführungen zu schließen hast Du jetzt überall Längsholz, und das alles in einer Richtung... Wie wäre es, das Ganze mit der Oberfräse durch Einlegen in eine Schablone (wie ein Rahmen) erst abzurichten und danach (umdrehen und Oberfräse ein wenig tiefer stellen) auf Dicke zu bringen???Wenn Deine Leisten am Rand die gleiche Höhe haben wie Dein Werkstück, paßgenau sind und - zumindest teilweise - mit abgefräst werden hast Du an den Kanten auch gleich einen Ausreißschutz beim Fräsen... Und bei 5x8 cm ist das Ganze so groß, daß Du mit der Oberfräse überall auf der Schablone eine Auflage hast und trotzdem die ganze Oberfläche bearbeiten kannst...

Ich hoffe, Du verstehst was ich meine...

EDIT: grade gesehen: Eine Leiste mit 1x1 cm... dann die Schablone eben schmaler und die Leiste dazwischen eingelegt...

Nochmal EDIT: guck hier mal, das ist im Prinzip so wie ich das Beschrieben habe...
 

lunateide

ww-robinie
Registriert
9. April 2010
Beiträge
1.692
Hallo Hans,
ich glaube, ich habe das Prinzip verstanden, die grauen Zellen brauchen aber noch etwas, um das auch umzusetzen.
Allerdings habe ich keine handgeführte Oberfräse, nur die "Dicke Berta von Festool" und die habe ich in den Frästisch verbannt.

Wäre folgende Überlegung realisierbar: Der Anschlag meines Frästisches ist links zu rechts verstellbar wie bei einer Abrichte Aufgabe- und Abnahmetisch.
Mit einer sicheren Führungshilfe könnte ich doch auch hier mit einem Bündigfräser "abrichten".

Was die Dicke betrifft hätte ich dann keine Bedenken, das Teil durch meinen kleinen Proxxon Dickenhobel zu schieben.

Gruß
Roland
 
Oben Unten