Presspassung...bei einem Konus...das wäre ja mal was ganz neues.
Dann hast Du den Artikel nicht gut gelesen und hast leider auch keine Ahnung von Auto's
Der Konus ist nur ein Teil eines Achsschenkelkugelbolzen, nämlich das Stück dass die Verbindung mit dem Radträger zustande bringt.
Entweder mit Gewinde am Ende des Konusses und wird dann mit einer Mutter von oben gesichert, dann hat der Radträger den passenden Gegenkonus.
Ausbau zum Austausch ist hier sehr einfach, Mutter runter und mit dem Hammer auf das Gewinde, der Konus löst sich aber das Gewinde ist im Arsch.
Zweite Version, der Konus hat eine halbrunde, umlaufende Nut, die Aufnahme am Achsträger ist geschlitzt und eine Querbohrung. Der Konus wird eingeführt und mittels einer Schraube mit Mutter durch die Querbohrung gesichert. Hier ist der Ausbau noch einfacher, Schraube raus und einmal auf den Achsschenkel kloppen und der Konus löst sich.
Eigentlich normal da der Konus ja nicht tiefer "gezogen" werden kann.
Bei diesem tragischen Arbeitsunfall ging es allerdings um den Ausbau des Lager aus dem Achsschenkel.
Hier ist es die geschlossen Pfanne des Kugelgelenkes die in den Achsschenkel eingepresst wird und dies ist eine Presspassung!!
Entweder verwendet man ein Auspresswerkzeug, dies geht auch wenn der Achsschenkel nicht demontiert wird, oder man baut den Achsschenkel aus (sind meisstens nur 3 Schrauben) und presst das Gelenk unter der Presse aus, oder man nimmt den grossen Hammer und schlegelt es raus.
Hat man keine Presse und scheitert der Hammer, schafft man es normalerweise immer um den Kugelbolzen durch die Pfanne zu schlagen, diese kann man dann mit einem Meissel auftrennen.
Kein Google-Wissen sondern praktisches Wissen, denn diese Arbeit habe ich 30x per Jahr.
Hier mal ein Beispiel wie das Ganze in Echt aussieht:
Bei diesem Achsschenkelbolzen ist deutlich das Gewinde zu sehen und unterhalb des Gewindes befindet sich der Konus, beginnend an dem 17mm Durchmesser.
Beachte auch die Abmessungen, die Bohrung im Achsträger hat 40.8 mm Durchmesser, das Ding spannt da seriös und muss ja auch.
Stell Dir vor dass der Achsschenkelbolzen beim Fahren aus dem Achsschenkel springt ...... das Rad hat absolut keine Führung mehr, die Vorderachse macht eine Grätsche und bei einem Frontriebler zieht es Dir auch noch die Antriebswelle aus dem Getriebe.
Hier ist Aufwärmen zum Ausbau die denkbar schlechteste Methode und das sollten die Gesellen eigentlich wissen müssen.
Nicht nur wegen der Gefahr dass das Gelenk (wie geschehen) explodiert, sondern auch weil man das Gefüge des Achsschenkelmateriales und im schlechtesten Fall sogar durch die Stauchung die Abmessung der Bohrung verändert.
Folge kann sein dass sich das neue Gelenk lösen könnte, mit allen Gefolgen für den Fahrer des Wagens.
Aber verzeihe mir bitte diese ausführliche Erklärung.