Unterschied Spiralnutfräser Schlichtfräser

michaelhild

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Was Spiralnut bedeutet sollte ja klar sein.
Schlichtfräser heißt, die Schneiden sind durchgängig, feine Oberfläche.
Schruppfräser bedeutet, die Schneiden sind unterbrochen, Späne werden kleiner, lassen sich besser abtransportieren, Spanabnahme wird erhöht, schnelleres Fräsen, bei schlechterer Oberfläche.
Beides sind Spiralnutausführungen.
 

Johnny Pojer

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Vielen Dank, jetzt geht mir ein Licht auf!

Ist für eine Nut (Rückwand) in Hartholz ein rechts- oder linksdrehender Fräser besser geeignet?
 

rafikus

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Wenn du mit einer üblichen Oberfräse arbeitest, dann kannst du nur einen rechtsdrehenden Fräser gebrauchen. Eine Oberfräse mit umschaltbarer Drehrichtung, um einen linksdrehenden Fräser einsetzen zu können, ist mir noch nicht vor die Augen gekommen.
 

marcus_n

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Linksdrehende Fräser werden auf rechtsdrehenden Oberfräsen im ziehenden Schnitt verwendet um eine saubere Fräskanten zu erreichen. Sollte man aber am besten in einer Tischfräse einsetzen. Für die Nuten einer Rückwand genügt ein normaler rechtsdrehender Spiralnutfräser.
 

thschi

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Linksdrehende Fräser werden auf rechtsdrehenden Oberfräsen im ziehenden Schnitt verwendet um eine saubere Fräskanten zu erreichen. Sollte man aber am besten in einer Tischfräse einsetzen. Für die Nuten einer Rückwand genügt ein normaler rechtsdrehender Spiralnutfräser.
Hi, das sind dann aber keine linksdrehenden Fräser, sondern rechtsdrehend mit Linksdrall!

Grüße
Thomas
 

Ironwood

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kann mir jemand erklären, was der Unterschied zwischen einem Spiralnutfräser und einem Schlichtfräser ist?
Das sind zwei grundsätzlich verschiedene Fräserattribute:

Spiralnut bedeute, dass die Schneiden nicht gerade (parallel zum Schaft), sondern schräg (spiralförmig wie bei einem Bohrer) angeordnet sind.
Es gibt rechts- und linksspiralige Fräser
Wenn bei Spiralnutfräsern Hartmetallschneiden gewünscht sind, dann sind die Fräser in der Regel VHM (Vollhartmetall). Haupteinsatzgebiet: CNC-Fräsen

Vorteil rechtsspiralige Fräser: ziehender Schnitt, sie fördern die Späne nach oben aus dem Werkstück = weniger Verstopfungsgefahr, weniger Fräserbruch
Nachteil rechtsspiraliger Fräser: Ausrisse an der Oberseite, dünne Werkstücke (Furnier etc.) werden nach oben angehoben und Flattern = schlechtes Fräsbild.

Vorteil linksspiraliger Fräser: drückender Schnitt, fast keine Ausrisse an der Oberseite, Werkstück wird auf die Auflagefläche gedrückt = kein Flattern
Nachteil linksspiraliger Fräser: erhöhte Gefahr von Fräserbruch durch Verstopfung speziell bei Nuten / CNC-Nesting.

Sonderbauform: rechts - linksspiralig. Fräserspitze ist rechtsspiralig, Rest ist linksspiralig. Ergibt bei richtiger Anwendung wenig Ausrisse an Ober- und Unterseite. Aber Gefahr von Verstopfung / Fräserbruch wie Rechtsspiralig.

Schlichtfräser optimiert für beste Oberflächengüte der Schnittkante, dadurch aber geometriebedingt geringe Spanabnahme

Stirnanschliff: Wenn auch der Fräsgrund (z.B.: Taschen) sauber werden soll, dann gibt es spezielle Stirnanschliffe (Fischschwanzanschliff). Zum Eintauchen sind auch noch spezielle Stirnanschliffe erhältlich.

Schruppfräser sind optimiert für große Spanabnahme / schnellen Vorschub. Schneiden sind "verzahnt" (ähnlich Gewindeschneider) aber nicht unterbrochen um möglichst guten Spanbruch zu erreichen. Leichter Rechtsdrall für Spanabfuhr nach oben.

Nutfräser mit geraden HM-Schneiden (Fräser für die Hand-Oberfräse). Aufgelötet Schneiden, Fräser Grundkörper ist kein Hartmetall, dadurch günstiger in der Herstellung. Beim Nutfräsen hohe Gefahr von Verstopfung - Fräserbruch wird aber durch den Handvorschub meist intuitiv vermieden. Für CNC deshalb nur bedingt geeignet

Gruß - Paul
 

marcus_n

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rafikus: Nein ich schrieb oben ich empfehle einen normalen Fräser mit Rechtsdrall. Der mit dem Linksdrall macht ein schöneres Bild, saubere Oberfläche und so. Dafür ist aber die Abnutzung des Fräsers auf Dauer größer. Bei einer Rückwandnut ist es nicht so wichtig ob die super sauber ist.
 

Komihaxu

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Und ich sage, dass man für die meisten Aufgaben gar keine teuren Spiralnuter braucht. Ein normaler Nutfräser mit geraden Schneiden macht den Job in 90% der Fälle genauso gut. Scharf muss er sein!

Wer dünne Nuten (ich sag mal kleiner 8mm) machen will, sollte sowieso einen Scheibennutfräser benutzen, das geht wesentlich besser (und viel schneller) als so ein dünner Nutfräser, der bei sowas gerne abbricht.

scheibennuter_2-300x245.jpg


https://holzwerkerblog.de/2014/05/26/besser-nuten/
 

Ironwood

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Und ich sage, dass man für die meisten Aufgaben gar keine teuren Spiralnuter braucht. Ein normaler Nutfräser mit geraden Schneiden macht den Job in 90% der Fälle genauso gut. Scharf muss er sein!
Das Problem ist auch ein anderes: Spiralnutfräser haben in der Regel (Ausnahmen bestätigen die Regel) einen Schaftdurchmesser der dem Schneidendurchmesser entspricht. Heißt z.B.: ein 5mm VHM Spiralnutfräser hat auch einen 5mm Schaft. Da wird es mir der Oberfräse (Spannzange) dann schwierig.
Aber die gute Spanabfuhr noch oben - im Vergleich zu geradschneidigen Fräsern - macht schon Laune wenn man einen Spiralfräser hat der in die Oberfräsen-Spannzange passt.

Gruß - Paul
 

SvenT.

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Und ich sage, dass man für die meisten Aufgaben gar keine teuren Spiralnuter braucht. Ein normaler Nutfräser mit geraden Schneiden macht den Job in 90% der Fälle genauso gut. Scharf muss er sein!

Wer dünne Nuten (ich sag mal kleiner 8mm) machen will, sollte sowieso einen Scheibennutfräser benutzen, das geht wesentlich besser (und viel schneller) als so ein dünner Nutfräser, der bei sowas gerne abbricht.

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Bei beschichtetem Plattenmaterial (Möbelbauplatte weiß) würde ich aber eher einen Spiralnut- bzw. einen "normalen" Fräser nehmen. Man kann aber auch eine Tauchsäge mit Führungsschiene nutzen.
 
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