Verbindungen Schreibtisch

WoodBender

ww-pappel
Registriert
18. März 2020
Beiträge
4
Ort
Gießen
Servus,

ich plane gerade einen Schreibtisch in L-Form aus Birke-Multiplex mit einer 30mm Platte und einem Schrank aus 18mm wobei die zwei Seiten des Schranks noch aus der 30mm Platte gefertigt werden. Ich habe ein paar Fragen bezüglich der Verbindungsmöglichkeiten, welche man im Idealfall nicht sehen soll.

1. Einzelnes Standbein Rechts
Hier fehlt mir noch eine gute Idee. Aktuell bin ich bei Geotec Möbelverbinder Exzenter Spreizverbinder oder ähnlichen von Häfele. Hinzu Winkel aus Metall um das Standbein zusätzlich gegen Abknicken zu sichern. Habt ihr hier noch weitere Vorschläge? Es fällt mir so schwer, da der Schreibtisch zerlegbar sein soll, sodass man ihn in Platte, Bein und Schrank für den Transport aufteilen kann.

2. Das eiserne L
Im hinteren Teil des Schreibtisches würde ich gerne unter die Platte ein eisernes L schrauben, welches die Platte zum Standbein stabilisiert, da es beides verbindet und dort "unsichtbar" eingefügt werden kann.

3. Seitenwände Rückwand
Ich bin mir überhaupt nicht sicher, wie ich dies gut befestigen kann. Evtl mit Winkeln direkt unterhalb der Böden und an ober und unterseite mit "Pocket Holes" welche zum Glück von der Platte und dem Boden verdeckt werden?

4. Trennwende
Die sollten durch die obere und untere Platte des Schrankes mit Holzschrauben festgeschraubt werden, jedoch bin ich am überlegen, ob das mit dem Multiplex auch gut mit diesen Typischen Ikea-Inbus-Schrauben geht? z.B.
Einteilverbinder (Häfele Confirmat, Senkkopf, für Bohrloch-Ø 5 mm, SW4). Alternativ könnte ich sie auch von der Mitte aus mit Pocketholes festschrauben, da dort noch Schubladen eingefügt werden sollen und sie somit nicht mehr sichtbar sind.

5. Böden
Die Böden sollen mit "Pocket Holes" festgeschraubt werden.

Allgemein freue ich mich natürlich über Designverbesserungen und Tipps.
 

Anhänge

  • Schreibtisch Stand 18. März.PNG
    Schreibtisch Stand 18. März.PNG
    1.002 KB · Aufrufe: 117

Dominik Liesenf

ww-esche
Registriert
18. Dezember 2010
Beiträge
569
Ort
Maifeld, nähe Polch
Hallo!

Prinzipiell würde ich das wie eine Lüche aufziehen.
Schränkt einzeln, darauf die Platte. Das Bein mit Scheulenburg-Tischbeschlägen befestigten. Dadurch, das der Schrank die meisten längskräfte beseitigt, muss das Bein gar nicht mal mehr soviel tragen.

Gegen Schwingen der Platte hochkant 2 Streifen Arbeitsplatte o.ä. drunter.
 

hemmi1953

ww-robinie
Registriert
10. Juni 2006
Beiträge
1.694
Ort
Lüneburg
Eine kleine Design-Anmerkung: Entweder an beiden Wangen die Platte überstehen lassen, oder an beiden Enden bündig abschließen.
 
Registriert
3. Februar 2016
Beiträge
1.622
Ort
65307 Bad Schwalbach
Was mich am Design viel mehr stört: Dass die beiden großen Fächer des Unterschranks nur zugänglich sind, wenn man unter den Tisch krabbelt.
Sofern der Unterschrank frei steht, würde ich die Rückwand im Bereich der beiden großen Fächer nach innen versetzen, sodass man von außen her Zugriff hat.
 

WoodBender

ww-pappel
Registriert
18. März 2020
Beiträge
4
Ort
Gießen
Hallo!

Prinzipiell würde ich das wie eine Lüche aufziehen.
Schränkt einzeln, darauf die Platte. Das Bein mit Scheulenburg-Tischbeschlägen befestigten. Dadurch, das der Schrank die meisten längskräfte beseitigt, muss das Bein gar nicht mal mehr soviel tragen.

Gegen Schwingen der Platte hochkant 2 Streifen Arbeitsplatte o.ä. drunter.
Danke für deinen Hinweis.
Was meinst du mit Lüche?
Der Schrank unter der Platte ist einzeln, sieht man auch auf dem Bild, dass unter der oberen Platte noch eine Platte ist.
Die Scheulenburg-Tischbeschläge haben leider eine zu große Basisplatte.

Für die zwei Streifen hochkante Arbeitsplatte muss ich mal schauen, ob noch genug Material dafür da ist. Wie breit sollten die Streifen den sein?

Eine kleine Design-Anmerkung: Entweder an beiden Wangen die Platte überstehen lassen, oder an beiden Enden bündig abschließen.
Danke, ich werde es mir mal anschauen, es würde es natürlich deutlich einfacher machen, wenn die Platte links etwas überstehen kann. Da muss nur noch die Dame zustimmen für die der Schreibtisch ist.

Was mich am Design viel mehr stört: Dass die beiden großen Fächer des Unterschranks nur zugänglich sind, wenn man unter den Tisch krabbelt.
Sofern der Unterschrank frei steht, würde ich die Rückwand im Bereich der beiden großen Fächer nach innen versetzen, sodass man von außen her Zugriff hat.
Das ist ein Wunsch von der Person, die den Schreibtisch bekommen soll. Wobei die Fächer für Büroordner sein soll, an welche man eh nicht so oft ran muss.
 

WoodBender

ww-pappel
Registriert
18. März 2020
Beiträge
4
Ort
Gießen
Ich habe nun das linke Bein etwas eingerückt um es dem Rest anzupassen. Wie kann man es denn am besten an der Tischplatte befestigen?
 

suit

ww-birke
Registriert
15. April 2016
Beiträge
64
Servus,

ich plane gerade einen Schreibtisch in L-Form aus Birke-Multiplex mit einer 30mm Platte und einem Schrank aus 18mm wobei die zwei Seiten des Schranks noch aus der 30mm Platte gefertigt werden. Ich habe ein paar Fragen bezüglich der Verbindungsmöglichkeiten, welche man im Idealfall nicht sehen soll.

Ich hab meinen Schreibtisch aus 24 mm Birke Multiplex gebaut - ähnlich wie dieser, nur dass es kein L ist sondern gerade und der Schrank ist auf einer Seite, auf gut 1,8 Meter ist der Durchhang minimal - hinten ist eine 250 mm Querstrebe verbaut - 30 mm wirken schon sehr wuchtig und sind in dieser Größe auch verdammt schwer.

1. Einzelnes Standbein Rechts

Du meinst das einzelne Standbein links? Wenn der Tisch zerlegbar sein soll ist das tatsächlich schwierig - eine starre Verbindung geleimt wäre hier praktisch unzerstörbar bei 30 mm - da delaminiert eher das Sperrholz. Exzenterverbinder sind eine Möglichkeit und dann auf der Innenseite halt Stopfen rein, damit man sie nicht sieht - da muss man dann unter den Tisch krabbeln, dass man sie sieht. Ggf. reicht es aber auch wenn Platte + linkes Bein als einzelne Einheit zerlegbar ist - wenn der tisch ~ 70 cm hoch ist, kommt man damit auch problemlos durch jede Standard-Tür.


Warum nicht einfach Arbeitsplattenverbinder für Küchenarbeitsplatten? die sieht man von unten auch nicht und sind bombenfest - oder gleich an den unteren Korpus von unten Schrauben?

3. Seitenwände Rückwand

Einen 08/15- Korpus bauen mit Dübeln, Dominos oder Flachdübeln - kommt auf dein Werkzeug an und die Rückwand entweder in einen Falz oder genutet. Winkel und Pocket Holes sind fürchterlich hässlich und hier auch überhaupt nicht notwendig


die Vertikalen Trennwände kannst du genauso wie den Korpus bauen und mit Dübel/Domino/Flachdübel befestigen oder eben schrauben, sieht man von unten und oben eh nicht - einfach normale 08/15-Senkkopfschrauben, fertig - oder wenn du es zerlegbar haben möchest Eewindeeinsätze und metrische Schrauben mit Zylinderkopf und Innensechskant (sehen ähnlich aus wie Confirmat, nur hast du nicht das Problem, dass die Gewinde im Holz irgendwann ausnudeln, wenn du sie öfter zerlegst.


Pocket Holes? Mach das nicht :emoji_slight_smile: System 32 Lochreihen fräsen und die Böden 5 mm Bodenträger - die Abstände gleich korrekt fräsen, dann hast du später kein Problem wenn du mal Türen oder Schubkästen nachrüsten willst (wie du oben schreibst), oder einfach nur wenn du einen Boden schnell in der höhe verstellen willst - glaub mir, der minimale Zusatzaufwand lohnt sich.
 

WoodBender

ww-pappel
Registriert
18. März 2020
Beiträge
4
Ort
Gießen
Vielen Dank für deine Hilfestellung!

Du meinst das einzelne Standbein links? Wenn der Tisch zerlegbar sein soll ist das tatsächlich schwierig - eine starre Verbindung geleimt wäre hier praktisch unzerstörbar bei 30 mm - da delaminiert eher das Sperrholz. Exzenterverbinder sind eine Möglichkeit und dann auf der Innenseite halt Stopfen rein, damit man sie nicht sieht - da muss man dann unter den Tisch krabbeln, dass man sie sieht. Ggf. reicht es aber auch wenn Platte + linkes Bein als einzelne Einheit zerlegbar ist - wenn der tisch ~ 70 cm hoch ist, kommt man damit auch problemlos durch jede Standard-Tür.
Wie würdest du im Falle von Leimen das linke Bein befestigen? Also welche zusätzliche Verbindung würdest du einsetzten oder wie würdest du den Übergang gestalten?

Warum nicht einfach Arbeitsplattenverbinder für Küchenarbeitsplatten? die sieht man von unten auch nicht und sind bombenfest - oder gleich an den unteren Korpus von unten Schrauben?
Mir geht es da eher um eine Stabilisierung des linken Beins mit einem eisen in L-Form, wo der lange teil unter der Tischplatte verläuft und der kurze im hinteren Teil des Tisches am linken Bein befestigt wird.

Pocket Holes? Mach das nicht :emoji_slight_smile: System 32 Lochreihen fräsen und die Böden 5 mm Bodenträger - die Abstände gleich korrekt fräsen, dann hast du später kein Problem wenn du mal Türen oder Schubkästen nachrüsten willst (wie du oben schreibst), oder einfach nur wenn du einen Boden schnell in der höhe verstellen willst - glaub mir, der minimale Zusatzaufwand lohnt sich.
Hier besitze ich die notwendigen Schablonen nicht. Zudem dachte ich mir, dass festes Verschrauben dem Korpus zusätzliche Stabilität gibt, was die eingelegten Böden mit den Lochreihen nicht tun.
 

suit

ww-birke
Registriert
15. April 2016
Beiträge
64
Wie würdest du im Falle von Leimen das linke Bein befestigen? Also welche zusätzliche Verbindung würdest du einsetzten oder wie würdest du den Übergang gestalten?

Bei 30 mm kannst du es einfach stumpf verleimen - wird halten, allerdings besteht hier die Gefahr, dass die das obere Furnier delaminiert - darum musst du ggf. mit Runddrübeln oder Dominios verstärken - Flachdübel eignen sich weniger, das hilft bei der Ausrichtung. Oder du nutest über die ganze Breite eine Hartholzfeder ein.

Alternativ eben mit lösbaren Korpusverbindern (z.B. Häfele Ixconnect oder ähnliches), die kannst du mit einem Bohrer und Forstnerbohrer + Schablone auch ohne spezielles Werkzeug verarbeitet.

Egal wie du es drehst und wendest, wenn dann jemand mit etwas zu hoher Geschwindigkeit mit dem Sessel dagegenrollt, kann es sein, dass das Bein rausbricht - darum eben auf Nummer sicher gehen und eine Querstrebe an der Rückseite (muss auch nicht hoch sein, 10 cm sowas wirken schon wunder).

bzw. ggf. vorher ein Teststück bauen und schauen ob dir die Stabilität ausreicht


Mir geht es da eher um eine Stabilisierung des linken Beins mit einem eisen in L-Form, wo der lange teil unter der Tischplatte verläuft und der kurze im hinteren Teil des Tisches am linken Bein befestigt wird.

Ich fürchte ich hab immer noch nicht verstanden, wozu das gut sein soll bzw. wie das genau funktionieren soll.

Hier besitze ich die notwendigen Schablonen nicht. Zudem dachte ich mir, dass festes Verschrauben dem Korpus zusätzliche Stabilität gibt, was die eingelegten Böden mit den Lochreihen nicht tun.
Stabilität gewinnst du natürlich wenn du die Böden verschraubst, das ist aber imho Stabilität die du nicht brauchst. Die meiste Stabilität gewinnt so ein Korpus durch die die Rückwand. Die meisten Korpusmöbel (Küche, Schlafzimmer etc.) sind deutlich höher als das was du hier vorhast und haben in sehr seltenen Fällen verschraubte Böden, zudem sind diese üblicherweise "nur" aus Dekorspanplatten. Das macht man idR. nur bei Dingen, die wirklich stark belastet werden - Zwischenböden für Backrohr oder Kühlschrank z.B. aber normale Einlegeböden brauchen das nicht. Oder bei sehr hohen Korpusmöbeln wie Schlafzimmerschränken, da wird idR. der mittlere Boden verschraubt, damit sich der Korpus nicht auseinanderzieht - da gibt es aber eigene Einlegebodenhalter, die man von Innen in das Lochraster schraubt (Hettich Sekura7 z.B.). Bei deiner Höhe aber unnötig..

Entsprechende Schablonen brauchst du eigentlich nicht, geht auch ohne - die kosten aber nicht die Welt. Für Topfbänder gibt's die um ein paar Euro und sind es auf jeden Fall wert, weil du dir sehr viel Anzeichnearbeit sparst: von Hettich z.B.Für Lochreihen selbst ist eine Schablone eine Komfortfrage, da gibt's auch welche um ein paar Euro - aber wenn du nicht gerade einen Schrank baust wo du hunterte Löcher anzeichnen und bohren müsstest, reicht ein Lineal und ein Bleistift auch.

Und natürlich musst du längst nicht alle bohren anfertigen - wenn du weißt wo ca der Regalboden hin soll, machst du dort im Rastermaß die Bohrungen (und ggf. noch ein Loch drüber und drunter) und alle anderen machst du nicht - damit stellst du zumindest sicher, dass du bei späteren Erweiterungen für Schubkästen etc. keine unnötigen Löcher an den falschen Stellen hast bzw. wenn du drauf kommst, dass du den Regalboden doch zu hoch oder zu niedrig gemacht hast noch flexibel ändern kannst.​
 
Oben Unten