Verdunstet Supergleit rückstandslos? kann man danach leimen?

hhirte

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Moin, hab gerade ein paar 30mm Zapfen hergestellt, um die dann zum Verleimen zu verwenden.
Damit der Zapfenschneider nicht so heiß wird und quietscht hab ich ein paar Spritzer Supergleit (normal für die Abrichttische) dran getan.
Nun ist das Holz nach 24 Stunden aber immer noch leicht verfärbt.
Kann mich erinnern, daß auf der Supergleitflasch stand, Holz wäre hinterher leimbar und lackierbar.

Was mach ich nun? für 30 Minuten in den Backofen bei 100C? In Aceton baden?
 

KaiX0

ww-robinie
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Du meinst nicht etwa SILBERgleit?
Wie Du die vermuteten Anhaftungen entfernst, hm, das ist doch auf Petroleumbasis, mit Pinselreiniger, Aceton....
Reduziere beim nächsten Mal die Drehzahl, da braucht man nix schmieren.
 

Guido_CH

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angesichts der nicht gerade üppigen Informationen rate ich mal:
- Falls Silbergleit, müsste das Blanco gemeint sein (das einzige, das ich in der Flasche mit Sprühkopf kenne)
- normal ist es transparent. Wenn man das hinterher sieht, muss es schon reichlich auf dem Holz drauf sein. Der Hersteller geht von hauchdünner Verwendung aus, darauf würde ich auch seine Aussage bzgl. Leimbarkeit beziehen

Warum machst Du Dir nicht einen zusätzlichen Zapfen unter gleichen Bedingungen (oder nimmst einfach denjenigen mit den schlimmsten Spuren), bohrst in ein Restholz ein Loch und probierst einfach aus, ob die Verleimung funktioniert? Ich persönlich würde vorher noch ein paar Sekunden mit Schleifpapier drübergehen - nicht um die sichtbare Verfärbung wegzubekommen, sondern um ein bisschen aufzurauen. Das ist doch schneller und sicherer, als hier raten zu lassen, was in Deinem speziellen Fall zutrifft...
 

hhirte

ww-birke
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Mag auch Silbergleit heißen - das Zeug hab ich vor 25 Jahren mal bei Felder gekauft und bisher wenig gebraucht.
Hab es in einer Sprühflasche - Originalbehälter ist lange entsorgt.
Die Drehzahl ist eine Sache (600Upm), aber die Zapfen sind 7cm lang und auf dem Weg dahin gibt's ordentlich Reibung.
Das bringt den Schneider zum Schwingen.
 

WinfriedM

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Das verdunstet natürlich nicht rückstandsfrei, sonst würde es auf dem Abrichttisch ja nicht funktionieren. Die Mittel sind in der Regel auf Wachsbasis in viel Lösemittel gelöst. Auf dem Tisch löst sich davon kaum was und stört die Verleimung nicht. Aber wenn du es direkt auf den Bohrer bzw. das Holz sprühst, ist das schädlich für Verleimung und spätere Oberflächenbehandlung.

Kannst versuchen, etwas mit Lösemittel auszuwaschen (Terpentinersatz oder Verdünner dürfte funktionieren). Ich denke, es wird hinreichend gut funktionieren mit der Verleimung, aber eine Garantie kann dir keiner geben. Bleibt riskant.
 

hhirte

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ok, danke für die Antworten. Ich hab die Zapfen jetzt in die Drehbank gespannt und mit Schmirgelleinen auf Maß gebracht, damit sie saugend in die Löcher passen. Irgendwie schneiden alle meine Zapfenschneider ein leichtes Übermaß von 0.1mm und die Forstnerbohrer ein leichtes Untermaß.

Eine Seite wird sowieso nur gesteckt und muß seitlichen Druck aufnehmen, die andere Seite wollte ich fest einleimen. Das ist wohl nach der Behandlung mit dem Schleifpapier jetzt möglich. Nur die obere Stirnseite (die hat am meisten Supergleit abgekriegt) ist noch verfärbt.

Ich war der Meinung, Supergleit ist ein Terpentin-Produkt auf natürlicher Basis. Das verdunstet ja auch rückstandslos.
Es braucht wohl etwas länger für das Verdunsten.
Die Abrichttische z.B. fühlen sich eine Zeitlang ölig an, nach einem Tag jedoch überhaupt nicht mehr.
Wenn das in den Poren steckt braucht es wohl noch länger - mal in die Mittagssonne stellen.
 

WinfriedM

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Ob es komplett verdunstet, kannst du einfach feststellen: Auf eine Glasscheibe oder Spiegel ganz dünn mit Wattestäbchen auftragen und 2-3 Tage warten.
 

hhirte

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hmm, danke, das klingt nicht nach leichtflüchtig - allerdings wohl leichtlöslich in Reinigungsbenzin z.B.
Hab trotzdem mal den Test mit einem Spiegel gemacht.
 

SebastianThiel

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Kann halt die Festigkeit der Leimfuge beeinflussen.
Muss ja nicht automatisch heißen, das sie in jedem Szenario nicht halten wird.
 

WinfriedM

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Achtung: Was im SDB steht, ist nur das, was überhaupt dort deklariert werden muss. Da kann z.B. eine Menge Wachs drin sein, ohne dass das dort aufgeführt ist.
 

hhirte

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Auflösung:
verdunstet nicht rückstandslos. Auf dem Spiegel ist immer noch ein Fettfleck zu sehen.
Baden in Reinigungsbenzin hat allerdings eine deutliche Besserung gebracht.
Ich schätze das läßt sich jetzt sehr gut verleimen.
 

magmog

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Guuden,

Zapfenschneider tuen sich häufig leichter, wenn sie mit niedriger Drehzahl betrieben werden,
und der Spannauswurf durch Ansetzen knapp am Holzrand sitzend, optimiert wird,
so dass die Rundung noch im Holz verläuft, die Schneiden jedoch über den Rand hinaus verlaufen.
 
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hhirte

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Ich hab die oft im Zweibackenfutter (Langlochzusatz) betrieben und das hängt am Ende der Hobelwelle (die dreht dann rückwärts).
Das ist natürlich viel zu schnell bei großen Durchmessern.
Diesmal hatte ich meine Metallfräse in einem relativ niedrigen Gang benutzt (gerade nochmal gecheckt - es waren 453Upm) und das ging eigentlich recht gut.
Das Schmieren war ein Versuch, um zu sehen, ob das was bringt. Ja es bringt was, aber das Holz ist eben hinterher ölig und muß gereinigt werden. Oder man nimmt was anderes zum Schmieren.
 

Astlochfräser

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Wenn Du das vor 25 Jahren gekauft hast, dann würde ich das getrost entsorgen, insbesondere wenn es nicht luftdicht im Originalgebinde sondern in einer Sprühflasche aufbewahrt wurde. Organische Kohlenwasserstoffe bauen sich im Laufe der Zeit ab (insbesondere bei Sauerstoffzufuhr, UV, Bakterienzersetzung).

Nicht umsonst trinkt man auch keinen Riesling von 1998 mit Gummirkorken,

/Georg
 

hhirte

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Danke für den wohlgemeinten Rat, aber aliphatische Kohlenwasserstoffe sind recht stabil.
Bei Reaktion mit Sauerstoff (Verbrennung) entsteht CO2 und Wasser und für Bakterien ist das Zeug ziemlich uninteressant, weshalb man Altöl auch nicht in die Natur kippen sollte.
Vielleicht hattest Du überlesen, daß das Zeug noch einwandfrei funktioniert, auch nach 25 Jahren noch. Da wäre es reine Geldverschwendung.
 
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