Verebbender Strahl am Wasserhahn?

yoghurt

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Hallo,
eine Frage ganz ohne Holz - aber ihr wisst ja sonst auch immer alles...!

Seit Jahren frage ich mich, woran es liegt dass wenn ich einen Wasserhahn ein wenig aufdrehe (so dass etwas Wasser fließt), das fließende Wasser immer weniger wird und es schließlich nur noch tröpfelt. Es kann doch nicht sein, dass der Wasserdruck absinkt! Es kann auch nicht sein, dass der Wasserhahn sich von alleine wieder schließt!

Und dieses Phänomen kenne ich seit Jahren von eigentlich allen Wasserhähnen die ich nicht "richtig überzeugend" aufdrehe!

Woran liegt's?

Vielen Dank für die Aufklärung!
 

DiDiGru

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Moin,
ich habe es bisher nur bei Hähnen älterer Bauart mit Gummi-Dichtung beobachtet.
Die Gummi-Dichtung wird beim Zudrehen gequetscht.
Wird der Wasserhahn etwas geöffnet, dehnt sich das Gummi wieder aus und der Durchfluß verringert sich.
Besonders groß ist die Ausdehnung beim Warmwasserhahn.

Zumindest ist das meine Überlegung dazu.

Gruss
Dietrich
 

Time_to_wonder

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Macht der Hahn das nur bei Warmwasser oder auch bei Kaltwasser? Ich kenne das nur vom Warmwasser und erkläre es mir so, dass sich da in der Armatur irgendwas bei Erwärmung ausdehnt und den Querschnitt zunehmend beengt. Vielleicht stimmt's ja, ich lese gespannt mit.
Gruß Jörg
 

Mitglied 59145

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Hallo,

wenn man einen Boiler/Speicher hat tritt das auf. Jedenfalls kenne ich es nur daher. Man entnimmt warmes Wasser und kaltes fließt nach, die Wassertemperatur im Boiler nimmt ab und somit auch der Druck.

Oder es ist eine so alte Installation das man es nie rausfindet....:emoji_grin:

Gruss
Ben
 

tract

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Hallo,
eine Frage ganz ohne Holz - aber ihr wisst ja sonst auch immer alles...!
Seit Jahren frage ich mich, woran es liegt dass wenn ich einen Wasserhahn ein wenig aufdrehe (so dass etwas Wasser fließt), das fließende Wasser immer weniger wird und es schließlich nur noch tröpfelt. Es kann doch nicht sein, dass der Wasserdruck absinkt! Es kann auch nicht sein, dass der Wasserhahn sich von alleine wieder schließt!
Und dieses Phänomen kenne ich seit Jahren von eigentlich allen Wasserhähnen die ich nicht "richtig überzeugend" aufdrehe!
Woran liegt's?

an den Gummidichtungen - habe an der Spüle in der Küche hier vor etwa zwei Jahren eine Hahn mit keramischen Dichtungen verbaut, dort tritt dieser Effekt nicht mehr auf.
Beim Zudrehen drückt man die Dichtungen ja zusammen - dreht man den Hahn auf, dann dehnt sich das Gummi wieder aus (passiert bei Wärme schneller)
 

werists

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an den Gummidichtungen - habe an der Spüle in der Küche hier vor etwa zwei Jahren eine Hahn mit keramischen Dichtungen verbaut, dort tritt dieser Effekt nicht mehr auf.

Hi,

gerade da, beim neuen Hahn mit Keramikdichtung, tritt bei mir der Effekt am deutlichsten auf. Die von Ben genannte Ursache halte ich ich dem Fall auch für die Wahrscheinlichste. .
 

tract

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Hi,
gerade da, beim neuen Hahn mit Keramikdichtung, tritt bei mir der Effekt am deutlichsten auf. Die von Ben genannte Ursache halte ich ich dem Fall auch für die Wahrscheinlichste. .

dann liegts bei Dir an etwas anderem - wie erwähnt: drehe ich hier ein wenig Warmwasser in der Küche auf, dann gibt es dort nicht diesen Effekt; bei allen anderen Hähnen im Haus (Gummidichtungen) aber schon 'immer'.
Es liegt ganz klar an dem von mir geschilderten Effekt.
Bei Warmwasser passiert das schneller, da Gummi bei Wärme ja 'weicher' wird - somit sich auch schneller in die 'normale' Gestalt zurück verformt.
 

tract

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Eben deshalb schrieb ich "in dem Fall". Es gibt wahrscheinlich mehrere Ursachen für das gleiche Phänomen.

und weil sich dieser These nach der Druck im Boiler ändert, tritt es Deiner Ansicht nach bei den sich in der Form nicht verändernden keramischen Dichtungen stärker als bei elastischen Gummidichtungen auf?
Erscheint mir zwar unlogisch, aber egal.
 

werists

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und weil sich dieser These nach der Druck im Boiler ändert, tritt es Deiner Ansicht nach bei den sich in der Form nicht verändernden keramischen Dichtungen stärker als bei elastischen Gummidichtungen auf?
.
Nein. :confused: Ich schrieb "tritt bei mir am deutlichsten auf". Von einem generell stärkeren Auftreten bei der keramischen Variante habe nichts geschrieben.
Ich wollte lediglich feststellen, dass es nicht nur bei Gummidichtungen auftritt bzw. dies nicht die einzige Ursache sein kann.

Gut Nacht
Thomas
 

threedots

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Hallo,

es hat tatsächlich mit dem Boiler zu tun. Häufig werden dort Reduzierstücke eingesetzt, die den Leitungsquerschnitt verkleinern. Zweck dieser Maßnahme ist es, auch heißes Wasser beziehen zu können. Ohne diese Querschnittsverkleinerung und zu hohem Wasserdruck würde man sonst nur mäßig warmes Wasser beziehen können.

Sind alle Warmwasser-Zapfstellen geschlossen, hat sich der versorgerseitig vorgegebene Wasserdruck im Leitungssystem eingestellt. Beim nur leichten Öffnen einer Zapfstelle kommt es zu einem langsamen Druckabfall hinter dem Reduzierstück, der den geschilderten Effekt liefert.

Das Phänomen tritt aber auch bei älteren Leitungssystemen auf, wo die Querschnittsverringerrung auf Ablagerungen in den Leitungen zurückzuführen sind. Ist bei uns zuhause so. Die zentrale Warmwasserversorgung ist über 40 Jahre alt und die Warmwasserleitungen sind total zugesetzt.
 

Time_to_wonder

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Hallo Roland,

das kann ich garnicht glauben. Ich habe hier im Haus mehrere Einhebelmischer und nur an zwei Stellen Drehventile. An den Einhebelmischern tritt der Effekt nicht auf, auch wenn ich sie ganz na h rechts ganz wenig öffne. Da bleibt der Austritt konstant.

Hm...

Gruß Jörg
 

tract

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das kann ich garnicht glauben. Ich habe hier im Haus mehrere Einhebelmischer und nur an zwei Stellen Drehventile. An den Einhebelmischern tritt der Effekt nicht auf, auch wenn ich sie ganz na h rechts ganz wenig öffne. Da bleibt der Austritt konstant.

weil Einhebelmischer anders aufgebaut sind, die funktionieren wie Schieber.
Bei den Drehventilen drückt man eine Gummischeibe auf den Sitz:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/14/Tap.png
dabei verformt man den Gummi, soll ja abdichten.
Öffnet man den Wasserhahn dann ein wenig, so verformt sich der Gummi natürlich, wie ich bereits geschrieben hatte, zurück.
Das passiert schneller, wenn dieser warm ist.
Durch das Zurückformen wird der Spalt durch den das Wasser strömt wieder kleiner = man muß nachregeln.

Wenn ich hier z.B. beim 'Keramik-Hahn' (darin sind ja auch Schieber) das Warmwasser so aufdrehe, daß eine dünner 3mm-Strahl austritt, dann kommt logischerweise erstmal eine ganze Weile kaltes Wasser - im Durchmesser des Strahls ändert sich jedoch garnichts; auch wenn irgendwann warmes Wasser kommt.
Mache ich das bei den Hähnen mit Gummidichtung, dann verringert sich der Strahl, unmittelbar nach dem Öffnen von 3mm auf Tropfen bist nichts

Und genau das ist der Effekt, den yoghurt
woran es liegt dass wenn ich einen Wasserhahn ein wenig aufdrehe (so dass etwas Wasser fließt), das fließende Wasser immer weniger wird und es schließlich nur noch tröpfelt.
beschrieben hat.


Wenn sowas mit einem Druckabfall im Boiler, bei keramischen Dichtungen, zu tun haben soll, dann muß das schon eine sehr eigentümliche Anlage sein.
Denn das würde bedeuten, daß wenn man die Rohrleitung vor dem Hahn mit einem 3mm-Bohrer anbohren (oder eine Verschraubung etwas lockern) würde, auch nach dem Anbohren das Wasser nur kurzzeitig fließen würde.
Zumindest hier im Haus würde das nicht passieren :emoji_wink:
 

yoghurt

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Hallo,
zunächst vielen Dank für die Antworten!

ich denke, die Gummidichtungen sind der springende Punkt. Und richtig, bei warmen Wasser tritt der Effekt schneller ein. Hier und da mag der Durchflussbegrenzer des Boilers den Effekt verstärken, aber ursächlich ist er sicher nicht.

Ich habe übrigens bewusst von keinem konkreten Hahn geschrieben, da ich das Phänomen seit Jahren an den verschiedensten Hähnen beobachtet habe.
 

threedots

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Hallo,

tja, wir haben nur keramische Mischerbatterien an den Warmwasser-Entnahmestellen, aber der von Yoghurt geschilderte Effekt ist auch bei diesen reproduzierbar. Mischhebel in Anschlagstellung Heißwasser und dann schnell den Hahn öffnen. Es kommt ein satter Wasserstrahl, der sogleich deutlich an Intensität verliert. In unserem Fall ist das eindeutig auf den verengten Querschnitt zurückzuführen, ebenso wie der Druckabfall, wenn ein anderer Wasserhahn zusätzlich geöffnet wird.
Das Mysterium über die Drehhähne sollte aber doch ein Installateur aufklären können.
 

threedots

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Hallo,

ich hab mal aus Neugier mit unserem Installateur gesprochen. Die zunächst "härtere" Gummidichtung erwärmt sich langsam, wenn bei geringer Hahnöffnung warmes Wasser fließt. Sie wird weicher und durch den Wasserdruck gegen die Dichtfläche des Wasserhahns. gedrückt. Die Folge ist ein verebbender Wasserstrahl.
 

ranx

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moin,
meinst du damit das stehende Wasser was sich durch die Umgebung in der Rohrleitung angewärmt hat?
Wenn das Wasser erstmal die Temperatur hat wie es aus der Erde kommt und man versucht es nochmal mal mit dem leichten öffnen des Hahnes läuft es dann konstant weiter?

Fragen über Fragen :emoji_slight_smile:

LG uwe
 

threedots

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Hallo Uwe,

wir gehen von einem geschlossenen Warmwasserhahn aus. Typischerweise hat der annähernd Umgebungstemperatur. Öffnet man den nun etwas , erwärmt er sich durch das durchlaufende Warmwasser und der geschilderte Effekt stellt sich ein.
 

yoghurt

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moin,
meinst du damit das stehende Wasser was sich durch die Umgebung in der Rohrleitung angewärmt hat?
Wenn das Wasser erstmal die Temperatur hat wie es aus der Erde kommt und man versucht es nochmal mal mit dem leichten öffnen des Hahnes läuft es dann konstant weiter?

Fragen über Fragen :emoji_slight_smile:

LG uwe

Hallo,
nö, so wie ich es verstanden habe dehnt sich der gequetschte Gummi so oder so aus und verengt den Durchlass. Bloß geht es bei warmem Wasser schneller, da der Gummi wärmer und damit elastischer wird.

Wie das jetzt bei Keramikdichtungen analog funktionieren soll (insbesondere bei kaltem Wasser) erschließt sich mir zunächst nicht.
 

tract

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Hallo,
nö, so wie ich es verstanden habe dehnt sich der gequetschte Gummi so oder so aus und verengt den Durchlass. Bloß geht es bei warmem Wasser schneller, da der Gummi wärmer und damit elastischer wird.

genau so - wobei beim warmen Wasser hinzukommt: diesen Hahn dreht man ja zu, wenn bereits viel warmes Wasser hindurchgeflossen ist, somit den Gummi nochmals in sich flexibler gemacht hat.
Dadurch verformt man diesen, bei gleicher Handkraft, beim Zudrehen stärker als beim Kaltwasserhahn.
Dreht man nun den Warmwasserhahn auf - mit dem irgendwann mal beim Zudrehen stärker verformten Gummi, so wird dieser auch beim Öffnen mehr 'Weg' in die Ausgangsform zurücklegen. Dadurch einen kleinen Spalt, bei wenig aufgedrehtem Hahn, schneller schließen.
 
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