Toenne
ww-nussbaum
- Registriert
- 21. Januar 2007
- Beiträge
- 79
Ich weiss schon, viele werden jetzt aufstöhnen 'nicht schon wieder Kappsägen' .
Aber erstens ist ja zum Glück niemand gezwungen sowas auch zu lesen, und zweitens ist mir bislang noch kein direkter Vergleich der beiden aufgefallen.
Zur Vorgeschichte: Ich war auf der Suche nach einer Kapp/Zugsäge mit drei elementaren Grundforderungen:
- Posaunenauszug
- Beidseitig kippbar
- Kompakt und bezahlbar
Dabei stellte sich schnell heraus dass die Luft hier sehr dünn wurde, die kleineren DeWalt mit Posaunenauszug lassen sich z.B. nur einseitig kippen.
Ich bin dann auf die Metabo gestossen die von der Papierform echt gut aussah, u.a. beeindruckte die maximale Schnitttiefe von 72mm (70er Balken habe ich öfter mal zu schneiden, da hat meine Frau in unserem Garten Unmengen von Ideen...). Doppellaser hat sie auch, und mit knapp 500EUR zwar kein Sonderangebot aber noch bezahlbar.
Leider habe ich immer das Pech dass ich eigentlich nie auf Anhieb ein vollfunktionsfähiges Produkt erhalte, irgendwas ist immer. In diesem Fall liess sich die Säge nicht auf exakt rechtwinkeligen Schnitt justieren, die Verstellweg der Anschlagwinkel reichten dafür nicht aus. Statt sie umzutauschen habe ich sie zu Metabo eingeschickt, Diagnose: Fussteil verzogen, Reparatur nicht möglich, statt dessen Zusendung einer vorab in deren Werkstatt geprüften neuen Säge.
Leider war aber auch die nicht auf 90° justiert, und auch die liess sich selbst unter Ausreizung aller Toleranzen nicht korrekt justieren. Nach einiger Schrauberei und Feilerei(!) hatte ich das Problem zwar gelöst, aber es gab noch ein weiteres: 0.5mm Seitenschlag des Sägeblatts, mit entsprechend miesen Schnittergebnissen. Metabo hat mir zwar fix einen Satz neuer Blattflansche geschickt, das Problem war damit aber nicht gelöst: Eine Überprüfung mit einem Puppitast zeigte direkt an der Flanschfläche der Blattwelle 0.05mm Schlag. Radius hier 10mm, hochgerechnet auf den Radius von ca. 100mm bei dem ich ursprünglich gemessen hatte ergäbe das 0.5mm - voila!
Möglicherweise verkehrt sich hier ein Vorteil in einen Nachteil: Die satte Schnitttiefe erfordert natürlich ein vergleichsweise schlankes Gehäuse damit dieses nicht vorzeitig auf dem Material aufsetzt. Das heisst aber natürlich auch dass Lager und Welle möglicherweise etwas arg knapp dimensioniert sind...nur als Vermutung.
Lange Rede gar kein Sinn: Auf weitere Experimente hatte ich keine Lust, statt dessen ging die Säge jetzt final zurück. Und statt dessen habe ich nochmal weitere 200EUR draufgepackt und nun die KS60 hier stehen. Und kann nun dank noch halbwegs frischer Erinnerungen beide vergleichen - endlich gehts los!
Erster Unterschied: Einmal LED-Schlagschatten, einmal Doppellaser.
Mit dem Schlagschatten lässt sich theoretisch wirklich sehr exakt arbeiten. Praktikabler ist aber der Laser. Der ist nämlich immer sichtbar, auch wenn die Säge ganz oben steht. Man kann also z.B. ein etwas grösseres Werkstück mit beiden Händen greifen und verschieben bis der Anriss mit dem Laser übereinstimmt, dann lässt man eine Hand los und klemmt das Werkstück damit fest derweil die andere es noch in Position hält.
Der Schlagschatten ist dagegen nur dann ausreichend klar sichtbar wenn man das Blatt bis kurz über die Materialoberfläche absenkt, und dafür braucht man schon mal die eine Hand. Mit der anderen Hand kann man dann versuchen das Werkstück zu verschieben (dabei immer schön plan am Anschlag anliegend) und muss noch aufpassen, dabei nicht das abgesenkte Blatt zu touchieren und das Werkstück zu vermackeln. Praktisch geht anderes, da gefiel mir der Doppellaser weitaus besser. Zumal man nach 2-3 Schnitten weiss wo der tatsächliche Schnitt an der Laserlinie liegt, der Laser lässt sich ja auch ganz easy justieren.
Der Punkt geht aus meiner Sicht an die Metabo.
Zweiter Unterschied: Der Kippmechanismus.
Er wird bei der Metabo über von vorne gut zugängliche Hebel gelöst/fixiert, bei der Kapex muss man dazu ans Drehrad hinter der Maschine greifen. Auf den ersten Blick Vorteil Metabo, de facto gehen die Hebel aber etwas stramm so dass ich hier eher Gleichstand sehe.
Dafür bietet die Kapex ausser auf 90° keine Raststellungen, das ist mir völlig unverständlich und ein ganz fettes Minus. Mal eben kurz *zack* auf 45° oder 30° kippen? No way, und schon gar nicht wiederholgenau. Ist nicht eigentlich normalerweise absolute Präzision der Hauptpunkt pro Festool? Und hier soll man jedesmal den Winkel nach Augenmass nach Skala genau einstellen? Sorry, aber: Deutlicher Vorteil Metabo.
Desweiteren genügt es bei der Metabo bei starkem Kippen den oberen Teil des Anschlags ganz zurückzuziehen, bei der Kapex muss man ihn komplett entfernen. Auch hier wundere ich mich: Steht nicht gerade Festool für bis ins Detail durchdachte Maschinen? Die Fixierschrauben sind zudem reichlich fisselig, schön fassen lassen die sich nicht, die der Metabo sind grösser und griffiger.
Dritter Unterschied: Schwenktisch.
Beim Schwenkbereich schiesst die Kapex mit >60° natürlich den Vogel ab, absolut grandios! Die Metabo bescheidet sich hier mit 50°. Klarer Vorteil Kapex, das werde ich voraussichtlich hin und wieder ausnutzen.
Dafür lässt sich der Tisch der Kapex eher etwas zäh drehen, gerade bei ganz feinen Korrekturen ist das etwas lästig, das geht bei der Metabo weitaus leichtgängiger. Dabei ist die Bedienung des Arretierhebels der Kapex zwar ergonomisch generell gut gelöst, hat aber das grosse Manko dass man die Arretierung nicht gänzlich abschalten kann. Will man z.B. +/-1° einstellen dann zieht die Arretierung die Säge auf 0° und schnappt ein. Man braucht also für diesen Fall beide Hände: Eine Hand hält den Hebel gezogen, die andere dreht die Fixierschraube fest...und beide Hände sind sich irgendwie im Weg.
Bei der Metabo hat der Hebel zwei Stellungen: In einer Stellung ist die Raste deaktiviert und der Tisch lässt sich frei drehen, in der anderen Stellung rastet er bei der nächsten Fixposition ein.
Alles weitaus leichtgängiger und praktikabler, der Punkt geht klar an Metabo.
Genauso klar geht dafür aber ein Punkt an die KS60 für die Winkelskala. Den 'Skalenstrich unter Glas' kennt man ja auch von diversen TKS, besser lässt sich eine Skala nicht ablesen. Der Blechpfeil der Metabo ist demgegenüber doch arg primitiv und der Maschine nicht würdig.
Die Werkstückauflage der Kapex ist eher schmal, hier bietet die Metabo mehr Auflagefläche. Das ist natürlich teilweise auch dem grösseren möglichen Gehrungswinkel geschuldet, trotzdem geht auch der Punkt an die Metabo.
Dafür lassen sich die Tischverbreiterungen bei der Kapex etwas komfortabler an der Vorderseite lösen/fixieren, daher ausgleichend hierfür einen Punkt .
Billig ist dafür wiederum die Werkstückklemme der Kapex, nix anderes als eine billige Schraubzwinge. Die der Metabo ist zwar auch nicht gerade HighTech, bietet aber immerhin eine Schnellverstellung. Wünschenswert bei der KS60 wäre eine rückwärtige lochförmige 16mm Aufnahme wie sie viele andere Sägen bieten - wie neben der Metabo z.B. auch die KS120. Dann liesse sich dort die Schnellspannklemme von Festool) oder ein entsprechender Eigenbau) verwenden, die jetzt beiliegende Klemme landet jedenfalls über kurz oder lang in der Kruschelkiste und wird durch ein eigenes System ersetzt (in Arbeit).
Die Idee mit der Winkelschmiege ist prima, irgendwie aber auch wieder nicht ganz zu Ende gedacht. Es fehlt am Tisch eine Nut o.ä. in die dann eine entprechende Erhöhung der Schmiege exakt 'einrastet'. Denn so ist es - nicht zuletzt wegen oben beschriebener mässigen Einstellbarkeit des Tisches - doch etwas Fummelei bis der Winkel übertragen ist. Gut durchdacht dafür wieder die Unterbringung der Schmiege rückseitig, einwandfrei.
Für die Schmiege selbst gibts keine Punkte, denn die kann man ja auch zukaufen und dann an der Metabo verwenden...200EUR Preisunterschied bei den Sägen reichen dafür gerade so aus...
Sonstiges: Begeistert war ich bei der Metabo über den Antrieb. Läuft seidenweich hoch, ist erstaunlich leise und das Laufgeräusch dabei noch recht angenehm. Die Kapex ist da leider das totale Gegenteil: Himmel, ist das Ding laut! Und das Geräusch geht durch Mark und Bein...schwierig zu beschreiben, einfach total unangenehm. Mit der Metabo hatte ich keine Hemmungen abends um 23:00 noch mal fix ein Brettchen abzulängen, bei der Kapex werde ich mir das dreimal überlegen, um des lieben Hausfriedens willens. Ganz deutlicher Vorteil Metabo.
Weiterhin finde ich die Metabo besser zu transportieren. Erstens lässt sie sich über einen gefederten Dorn in komplett abgesenkter Stellung fixieren, das ist dann eine vergleichsweise starre Einheit. Und entsperrt wird sie indem man sie leicht herunterdrückt und damit die Spannung abbaut und dann den Dorn wieder herauszieht - Fehlbedienung eigentlich unmöglich, denn im gespanntem Zustand lässt sich der Dorn nicht ziehen.
Bei der Kapex greift der Verriegelungshebel schon ein gutes Stück vor der unteren Endstellung, somit lässt sich der Sägenkopf auch in verriegelter Stellung noch ca. 1cm weiter herunterdrücken, das macht die ganze Geschichte irgendwie 'wobbeliger'. Richtig blöd aber: Mit schon leichtem versehentlichem Druck nach innen auf den Hebel wird die Verriegelung wieder gelöst und die Säge schnalzt hoch! Kein Witz, ist mir schon passiert.
Die Metabo hat an der Rückseite zusätzlich noch einen ausklappbaren Traggriff, bei der Kapex kann man nur in oder unter die (zu kleine) Kabelaufwickelung greifen. Alles in allem: Auch hier ist die Metabo praktikabler.
Die Kapex bietet zusätzlich noch eine ganz nette Nutfunktion, mal schauen ob ich die überhaupt mal verwende. Dafür aber nur 60mm Schnitttiefe statt 72mm, das werde ich sicher noch vermissen.
Gleich gehts weiter, maximale Länge erreicht...
Aber erstens ist ja zum Glück niemand gezwungen sowas auch zu lesen, und zweitens ist mir bislang noch kein direkter Vergleich der beiden aufgefallen.
Zur Vorgeschichte: Ich war auf der Suche nach einer Kapp/Zugsäge mit drei elementaren Grundforderungen:
- Posaunenauszug
- Beidseitig kippbar
- Kompakt und bezahlbar
Dabei stellte sich schnell heraus dass die Luft hier sehr dünn wurde, die kleineren DeWalt mit Posaunenauszug lassen sich z.B. nur einseitig kippen.
Ich bin dann auf die Metabo gestossen die von der Papierform echt gut aussah, u.a. beeindruckte die maximale Schnitttiefe von 72mm (70er Balken habe ich öfter mal zu schneiden, da hat meine Frau in unserem Garten Unmengen von Ideen...). Doppellaser hat sie auch, und mit knapp 500EUR zwar kein Sonderangebot aber noch bezahlbar.
Leider habe ich immer das Pech dass ich eigentlich nie auf Anhieb ein vollfunktionsfähiges Produkt erhalte, irgendwas ist immer. In diesem Fall liess sich die Säge nicht auf exakt rechtwinkeligen Schnitt justieren, die Verstellweg der Anschlagwinkel reichten dafür nicht aus. Statt sie umzutauschen habe ich sie zu Metabo eingeschickt, Diagnose: Fussteil verzogen, Reparatur nicht möglich, statt dessen Zusendung einer vorab in deren Werkstatt geprüften neuen Säge.
Leider war aber auch die nicht auf 90° justiert, und auch die liess sich selbst unter Ausreizung aller Toleranzen nicht korrekt justieren. Nach einiger Schrauberei und Feilerei(!) hatte ich das Problem zwar gelöst, aber es gab noch ein weiteres: 0.5mm Seitenschlag des Sägeblatts, mit entsprechend miesen Schnittergebnissen. Metabo hat mir zwar fix einen Satz neuer Blattflansche geschickt, das Problem war damit aber nicht gelöst: Eine Überprüfung mit einem Puppitast zeigte direkt an der Flanschfläche der Blattwelle 0.05mm Schlag. Radius hier 10mm, hochgerechnet auf den Radius von ca. 100mm bei dem ich ursprünglich gemessen hatte ergäbe das 0.5mm - voila!
Möglicherweise verkehrt sich hier ein Vorteil in einen Nachteil: Die satte Schnitttiefe erfordert natürlich ein vergleichsweise schlankes Gehäuse damit dieses nicht vorzeitig auf dem Material aufsetzt. Das heisst aber natürlich auch dass Lager und Welle möglicherweise etwas arg knapp dimensioniert sind...nur als Vermutung.
Lange Rede gar kein Sinn: Auf weitere Experimente hatte ich keine Lust, statt dessen ging die Säge jetzt final zurück. Und statt dessen habe ich nochmal weitere 200EUR draufgepackt und nun die KS60 hier stehen. Und kann nun dank noch halbwegs frischer Erinnerungen beide vergleichen - endlich gehts los!
Erster Unterschied: Einmal LED-Schlagschatten, einmal Doppellaser.
Mit dem Schlagschatten lässt sich theoretisch wirklich sehr exakt arbeiten. Praktikabler ist aber der Laser. Der ist nämlich immer sichtbar, auch wenn die Säge ganz oben steht. Man kann also z.B. ein etwas grösseres Werkstück mit beiden Händen greifen und verschieben bis der Anriss mit dem Laser übereinstimmt, dann lässt man eine Hand los und klemmt das Werkstück damit fest derweil die andere es noch in Position hält.
Der Schlagschatten ist dagegen nur dann ausreichend klar sichtbar wenn man das Blatt bis kurz über die Materialoberfläche absenkt, und dafür braucht man schon mal die eine Hand. Mit der anderen Hand kann man dann versuchen das Werkstück zu verschieben (dabei immer schön plan am Anschlag anliegend) und muss noch aufpassen, dabei nicht das abgesenkte Blatt zu touchieren und das Werkstück zu vermackeln. Praktisch geht anderes, da gefiel mir der Doppellaser weitaus besser. Zumal man nach 2-3 Schnitten weiss wo der tatsächliche Schnitt an der Laserlinie liegt, der Laser lässt sich ja auch ganz easy justieren.
Der Punkt geht aus meiner Sicht an die Metabo.
Zweiter Unterschied: Der Kippmechanismus.
Er wird bei der Metabo über von vorne gut zugängliche Hebel gelöst/fixiert, bei der Kapex muss man dazu ans Drehrad hinter der Maschine greifen. Auf den ersten Blick Vorteil Metabo, de facto gehen die Hebel aber etwas stramm so dass ich hier eher Gleichstand sehe.
Dafür bietet die Kapex ausser auf 90° keine Raststellungen, das ist mir völlig unverständlich und ein ganz fettes Minus. Mal eben kurz *zack* auf 45° oder 30° kippen? No way, und schon gar nicht wiederholgenau. Ist nicht eigentlich normalerweise absolute Präzision der Hauptpunkt pro Festool? Und hier soll man jedesmal den Winkel nach Augenmass nach Skala genau einstellen? Sorry, aber: Deutlicher Vorteil Metabo.
Desweiteren genügt es bei der Metabo bei starkem Kippen den oberen Teil des Anschlags ganz zurückzuziehen, bei der Kapex muss man ihn komplett entfernen. Auch hier wundere ich mich: Steht nicht gerade Festool für bis ins Detail durchdachte Maschinen? Die Fixierschrauben sind zudem reichlich fisselig, schön fassen lassen die sich nicht, die der Metabo sind grösser und griffiger.
Dritter Unterschied: Schwenktisch.
Beim Schwenkbereich schiesst die Kapex mit >60° natürlich den Vogel ab, absolut grandios! Die Metabo bescheidet sich hier mit 50°. Klarer Vorteil Kapex, das werde ich voraussichtlich hin und wieder ausnutzen.
Dafür lässt sich der Tisch der Kapex eher etwas zäh drehen, gerade bei ganz feinen Korrekturen ist das etwas lästig, das geht bei der Metabo weitaus leichtgängiger. Dabei ist die Bedienung des Arretierhebels der Kapex zwar ergonomisch generell gut gelöst, hat aber das grosse Manko dass man die Arretierung nicht gänzlich abschalten kann. Will man z.B. +/-1° einstellen dann zieht die Arretierung die Säge auf 0° und schnappt ein. Man braucht also für diesen Fall beide Hände: Eine Hand hält den Hebel gezogen, die andere dreht die Fixierschraube fest...und beide Hände sind sich irgendwie im Weg.
Bei der Metabo hat der Hebel zwei Stellungen: In einer Stellung ist die Raste deaktiviert und der Tisch lässt sich frei drehen, in der anderen Stellung rastet er bei der nächsten Fixposition ein.
Alles weitaus leichtgängiger und praktikabler, der Punkt geht klar an Metabo.
Genauso klar geht dafür aber ein Punkt an die KS60 für die Winkelskala. Den 'Skalenstrich unter Glas' kennt man ja auch von diversen TKS, besser lässt sich eine Skala nicht ablesen. Der Blechpfeil der Metabo ist demgegenüber doch arg primitiv und der Maschine nicht würdig.
Die Werkstückauflage der Kapex ist eher schmal, hier bietet die Metabo mehr Auflagefläche. Das ist natürlich teilweise auch dem grösseren möglichen Gehrungswinkel geschuldet, trotzdem geht auch der Punkt an die Metabo.
Dafür lassen sich die Tischverbreiterungen bei der Kapex etwas komfortabler an der Vorderseite lösen/fixieren, daher ausgleichend hierfür einen Punkt .
Billig ist dafür wiederum die Werkstückklemme der Kapex, nix anderes als eine billige Schraubzwinge. Die der Metabo ist zwar auch nicht gerade HighTech, bietet aber immerhin eine Schnellverstellung. Wünschenswert bei der KS60 wäre eine rückwärtige lochförmige 16mm Aufnahme wie sie viele andere Sägen bieten - wie neben der Metabo z.B. auch die KS120. Dann liesse sich dort die Schnellspannklemme von Festool) oder ein entsprechender Eigenbau) verwenden, die jetzt beiliegende Klemme landet jedenfalls über kurz oder lang in der Kruschelkiste und wird durch ein eigenes System ersetzt (in Arbeit).
Die Idee mit der Winkelschmiege ist prima, irgendwie aber auch wieder nicht ganz zu Ende gedacht. Es fehlt am Tisch eine Nut o.ä. in die dann eine entprechende Erhöhung der Schmiege exakt 'einrastet'. Denn so ist es - nicht zuletzt wegen oben beschriebener mässigen Einstellbarkeit des Tisches - doch etwas Fummelei bis der Winkel übertragen ist. Gut durchdacht dafür wieder die Unterbringung der Schmiege rückseitig, einwandfrei.
Für die Schmiege selbst gibts keine Punkte, denn die kann man ja auch zukaufen und dann an der Metabo verwenden...200EUR Preisunterschied bei den Sägen reichen dafür gerade so aus...
Sonstiges: Begeistert war ich bei der Metabo über den Antrieb. Läuft seidenweich hoch, ist erstaunlich leise und das Laufgeräusch dabei noch recht angenehm. Die Kapex ist da leider das totale Gegenteil: Himmel, ist das Ding laut! Und das Geräusch geht durch Mark und Bein...schwierig zu beschreiben, einfach total unangenehm. Mit der Metabo hatte ich keine Hemmungen abends um 23:00 noch mal fix ein Brettchen abzulängen, bei der Kapex werde ich mir das dreimal überlegen, um des lieben Hausfriedens willens. Ganz deutlicher Vorteil Metabo.
Weiterhin finde ich die Metabo besser zu transportieren. Erstens lässt sie sich über einen gefederten Dorn in komplett abgesenkter Stellung fixieren, das ist dann eine vergleichsweise starre Einheit. Und entsperrt wird sie indem man sie leicht herunterdrückt und damit die Spannung abbaut und dann den Dorn wieder herauszieht - Fehlbedienung eigentlich unmöglich, denn im gespanntem Zustand lässt sich der Dorn nicht ziehen.
Bei der Kapex greift der Verriegelungshebel schon ein gutes Stück vor der unteren Endstellung, somit lässt sich der Sägenkopf auch in verriegelter Stellung noch ca. 1cm weiter herunterdrücken, das macht die ganze Geschichte irgendwie 'wobbeliger'. Richtig blöd aber: Mit schon leichtem versehentlichem Druck nach innen auf den Hebel wird die Verriegelung wieder gelöst und die Säge schnalzt hoch! Kein Witz, ist mir schon passiert.
Die Metabo hat an der Rückseite zusätzlich noch einen ausklappbaren Traggriff, bei der Kapex kann man nur in oder unter die (zu kleine) Kabelaufwickelung greifen. Alles in allem: Auch hier ist die Metabo praktikabler.
Die Kapex bietet zusätzlich noch eine ganz nette Nutfunktion, mal schauen ob ich die überhaupt mal verwende. Dafür aber nur 60mm Schnitttiefe statt 72mm, das werde ich sicher noch vermissen.
Gleich gehts weiter, maximale Länge erreicht...