Verleimständer optimieren

Wolfi12

ww-birke
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Servus Kollegen, Projekt ist vielleicht etwas hoch gegriffen, finde hier aber keine bessere Kategorie zum Einstellen.

Mich hat schon lange beim Arbeiten mit dem Verleimständer immer wieder folgendes genervt:

Leimüberschuss reagiert mit der (Stahl-)Führungsschiene des Hydraulikstempels. Dadurch hast Du immer wieder Sauerei auf der Schiene, weswegen der Stempel ruckelt beim Ablassen. Schlimmer jedoch sind die Rostflecken am und im Holz, die Du wieder mit mehr Aufwand rausschleifen musst, hast also Materialverlust und zusätzlichen Zeitaufwand. Versuche, die Schiene neu zu lackieren, mit Klebeband abzudecken und dergleichen mehr schlugen jedoch fehl.

So war die Idee geboren, die Schienen mit Messing zu belegen. Der Gedanke: Messing reagiert nicht mit Weissleim (habe ich mit einer Probe sowohl an Messing als auch an Bronze getestet). Kein Rost weder an der Schiene noch auf dem Verleimgut. Und durch die "Selbstschmierung" von Messing und Stahl gleitet der Stempel auch weicher.

Dazu musste aber erst Material auf der Schiene abgetragen werden, und zwar in der Tiefe der aufzubringenden Dicke der Messingauflage. Im ersten Anlauf sollte die Auflage verschraubt werden, also habe ich mir für einen Abtrag von ca. 2,5 mm entschieden. Ein Metallerkollege hat mich hierbei unterstützt (kann leider keine Videos an dieser Stelle einstellen).

Das Ergebnis funktioniert:

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Wie aber jetzt alle Schienen belegen? Das Abfräsen dauert recht lange und ist aufwendig bei der Zustellung von 2,5 mm.

Dann hoffte ich durch Bekleben mit nur 0,5 mm dicken Streifen den ganzen Prozess weniger aufwendig zu gestalten. Das Abfräsen ging im zweiten Anlauf wesentlich schneller, es war eigentlich mehr ein Glätten.
Die Verleimfläche sowohl auf der Schiene wie auch auf dem Messingstreifen wurden mit Schleifpapier nochmal etwas angerauht, penibelst mit Aceton entfettet und mit Hilfe einer genuteten Zulage mit UHU Plus Endfest verklebt:

IMG_1848.JPEG

Der bereits aufgelegte Messingstreifen links diente nur als Dickenausgleich ohne Verklebung. Ich wollte hier nicht in Zeitnot geraten beim Auftragen des Klebers.

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Ergebnis: wieder mal auf Marketinggequatsche und Herstellerversprechen reingefallen, der Streifen liess sich ohne Mühe abziehen:

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Auch ein zweiter Versuch mit einem 2K-Kleber von Würth schlug fehl.

Ich werde also wohl alle Karma- und sonstwas-Punkte bei meinem Metallerkollegen einlösen müssen um die restlichen 5 Schienen mit verschraubten Messingauflagen zu versehen. Wird zwar ein Riesenaufwand (wie bei der ersten Schiene), das Ergebnis lohnt sich jedoch.

Ein weiterer Effizienzgewinn: wir haben die Knebel durch Schrauben ersetzt. Anfangs haben wir sie mit einer Ratsche bedient, mittlerweile nutzen wir einfach einen Schraubenschlüssel. So lassen sich die Klemmungen wesentlich angenehmer bedienen als mit den z.T. kantigen und ergonomisch zu kurzen Knebeln.

Der Ständer ist mittlerweile auch Geschichte, wir haben die Schienen auf Grund des Raumverlustes durch den Ständer fix an der Wand angeschlagen.
So macht das Verleimen noch mehr Spass:

IMG_1866.JPEG
 
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wostok

ww-eiche
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Hallo,
ich habe genau so einen Maweg Verleimständer. Als ich ihn gekauft habe, war er überall vollgesaut mit altem Leim und ich musste ihn erst einmal reinigen und alles wieder gängig machen. Ich weiß nicht, wie man sonst ohne auszurasten, damit arbeiten kann. Deswegen versuche ich, regelmäßig die Schienen freizukratzen.
Mit Rostflecken hatte ich bisher wenig Probleme, da in meisten Fällen danach noch gehobelt wurde.
Das Problem, was ich mit diesem Ständer noch habe und lösen muss: Beim Verleimen von langen Teilen kommt man mit normalen Zwingen schlecht in die mittleren Bereiche, um das Holz gegen die Schienen zu pressen. Da benutze ich meine wenigen Tiefspannzwingen. Und selbst die sind manchmal zu wenig tief. Da muss irgendwann mal noch eine Spezialkonstruktion her.

Ihr habt ja keine Mühen gescheut, euer Problem zu lösen, Respekt!
Interessanter Ort, ist das eine alte Fleischerei oder Bäckerei?
 

wasmachen

ww-robinie
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...gibt so 'Gleitklebeband', Igus hat da n recht Gutes. Da dürfte Leim kaum drauf halten.
Hab auch schon ne günstigere Variante davon gesehen, wird landläufig als Teflonband bezeichnet.

Deine Klemmer werden alao 'nur' auf der Schiene gespannt, keine Rastlöcher, korrekt?
Wie halten die unteren Auflagen?
 

Claus P.

ww-nussbaum
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Hallo zusammen,

das Problem mit den rostenden und eingesauten Führungsschienen kenne/ kannte ich bei meiner Rahmenpresse auch, insbesondere bei der Verwendung von Weißleim.
Meine Rahmenpresse ist von Hess und hat eine Rasterung. Beim Verleimen meiner Bankplatte für meine Hobelbank hatte ich auch das oben beschriebene Problem, dass an den Austrittsstellen Rostflecken auf dem Eschenholz sichbar war, ebenfalls. Siehe hierzu meinen Post unter Projekten.
Nachdem die Bankplatte nochmals durch den Dickenhobel musste, war dies nicht weiter schlimm, was das Werkstück anbelangt, aber das Reinigen der ganzen Führungen und Rahmenteile war sehr nervig und aufwändig.
Ich hab das Problem so gelöst, dass ich jetzt zuerst die Klemmer auf die richtige Höhe einhänge. Dann werden die Führungen mit einer Lage Abdeckfolie (Malerfolie) umwickelt und mit Kreppband fixiert. Die Rahmenteile von der Presse hab ich ein paar Mal umwickelt, denn die Malerfolie ist recht dünn und reißt leicht.
Der Leim tritt beim Pressen trotzdem aus und verklebt sich mit der Folie. Macht aber nichts, wenn man das Werkstück entfernt, reißt die Malerfolie einfach ab und bleibt am Werkstück. Mit einem Schaber bekommt man die am Werkstück klebende Folie ganz leicht ab und die Presse bleibt sauber. Ich decke so immer vor dem Verleimen die Führungen ab. Seit dem hab ich kein Problem mehr mit den eingesauten Führungen.

Ich hänge mal ein Bild ein, wo man die Rahmenpresse ohne Abdeckfolie sieht.
 

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teluke

ww-robinie
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Das Problem, was ich mit diesem Ständer noch habe und lösen muss: Beim Verleimen von langen Teilen kommt man mit normalen Zwingen schlecht in die mittleren Bereiche, um das Holz gegen die Schienen zu pressen. Da benutze ich meine wenigen Tiefspannzwingen. Und selbst die sind manchmal zu wenig tief. Da muss irgendwann mal noch eine Spezialkonstruktion her.
Ich habe mir dafür zwei einhängbare Andruckschienen konstruiert.
Damit kann ich auch in der Mitte das Leimgut geradehalten.
Geht super schnell.
Bei kurzem Leimgut sind dann auch keine Zwingen nötig.
 

wostok

ww-eiche
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Ich habe mir dafür zwei einhängbare Andruckschienen konstruiert.
Damit kann ich auch in der Mitte das Leimgut geradehalten.
Geht super schnell.
Bei kurzem Leimgut sind dann auch keine Zwingen nötig.
Genau so was soll es werden. Ich hatte vorhin kurz bei zwei Herstellern geschaut und die haben auch so einfache Druckbügel konstruiert.
 
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