Versatzfreie Verleimung

lunateide

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Hallo Alle,
wenn ich Kreissegmente zu einem Kreisring zusammenlege und mit einer Rohrschelle spanne, habe ich eine absolut ebene Oberfläche.
Sobald jedoch Leim ins Spiel kommt und die Segmente gepresst werden, entsteht hier und da ein feiner Versatz. Was ich bisher trotz aller Bemühungen nicht verhindern konnte.

Zur Info: Es handelt sich um 12 Segmente, die einen Kreisring von D= 20 cm ergeben. Verwendet wird Weißleim, der Versatz ist gering, aber störend und ca. 0,2 mm geschätzt.

Wodurch entsteht ein solcher Versatz und wie kann man das verhindern.

Druck von oben ist auch nur begrenzt möglich, da die Segmente sich beim Zuziehen der Schelle horizontal aufeinander zu bewegen müssen.

Ratlos wie immer
Roland
 

Mitglied 59145

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Leim ist rutschig. Leim enthält Wasser und das Holz quillt minimal auf.

Wäre was mir so einfällt.
 

hobbybohrer

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Hallo,
es gibt die Möglichkeit, den Leim nach dem Auftrag anziehen zu lassen, bis er beginnt glasig zu werden und erst dann zusammensetzen. Ansonsten wird nach dem Zusammenleimen immer noch einmal gehobelt oder geschliffen.
Grüße Richard
 

lunateide

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Hallo benben,
am Aufquellen kann es nicht liegen. Die betroffenen Segmente sind nicht insgesamt dicker geworden. Sie haben sich lediglich minimal nach oben verschoben (dem Versatz auf der Oberseite entspricht ein Hohlraum auf der Unterseite).

Wie kann ich das zukünftig verhindern?

Roland
 

Mitglied 59145

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Was ist denn da für ne Verbindung, wie wird geleimt?

Also rutscht ein Teil nach oben weg?
 

derdad

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Hallo benben,
am Aufquellen kann es nicht liegen. Die betroffenen Segmente sind nicht insgesamt dicker geworden. Sie haben sich lediglich minimal nach oben verschoben (dem Versatz auf der Oberseite entspricht ein Hohlraum auf der Unterseite).

Wie kann ich das zukünftig verhindern?

Roland
Eine komplett bündige Fuge ohne zusätzliche Hilfsmittel (Verleimfuge, Dübel, Feder,.....) ist beinahe unmöglich. Mit Erfahrung und Gefühl schafft man es manchmal mit einem harten Schlag (kein Gummihammer) die beiden Teile bündig zu klopfen. Aber wie gesagt, bedarf Gefühl für die härte des Schlags und viel Erfahrung.
LG Gerhard
Edit: Carsten war schneller
 

Mitglied 59145

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Kleine Nägel einschlagen und abkneifen, dann einmal trocken zusammen.

Wieso kannst du nicht von oben zwingen?

Wieso nicht etwas dicker lassen und dann schleifen?

Was wird das?
 

lunateide

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Zum Thema verleimten Segmentring schleifen oder hobeln.
Das mache ich z.Zt. Und das ist bei dem geringen Versatz auch kein Aufwand.
Allerdings funktioniert das nicht, wenn der Segmentring aus mehreren Schichten besteht. Z.B. untere Schicht helles Holz, oben eine dünne Schicht dunkles Holz.
Beim Hobeln oder Schleifen wird der dunkle Rand dann unterschiedlich dick, und das sieht häßlich aus.

Gruß
Roland
 

lunateide

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Hi Ben,
aus dem Segmentring fräse ich den Korpus einer Runden Dose.
1665342544215.jpeg

Ich kann von oben Druck auf die Segmente in der Rohrschelle ausüben, hab ich versucht, reicht aber offensichtlich nicht aus. Die Segmente müssen sich ja noch horizontal bewegen, wenn die Rohrschelle verengt wird.
Gruß
Roland
P.S. zum Thema Schleifen s. oben
 

Mitglied 59145

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Da bleibt nich viel Platz für Nagelspitzen oder Dübel.

0,2mm ist echt nicht viel.

Ich würde das mit Nagelspitzen gegen verrutschen nochmal überdenken.

Vorstellen könnte ich mir 2 Siebruckplatten, möglichst dick, und mittig ne Gewindestange durch. Wenn du die ungefähr auf den Durchmesser des Segmentrings bringst, kannst du ziemlich kontrolliert Druck ausüben und kommst noch gut an die Schelle.

Wäre eine Idee, kann das was sein?

Ich finde so filigrane Arbeiten immer sehr faszinierend.....
 

lunateide

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@Helibob
Was ist der Hintergrund deier Frage?
Ich mache das aus Freude am Holzwerken und aus "Sucht nach Perfektion".
Ich bin noch ganz am Anfang und habe noch viele Gestaltungsideen hinsichtlich Holzarten, Form und Aufbau..

Ich mache, verwerfe und verschenke zur Zeit und beginne ein neues.
Wenn mir nichts mehr einfällt, wie anders und wie besser zu machen ist Schluß mit runden Schalen.

Es werden dann zwei bis drei für mich übrig bleiben.
Gruß
Roland
 

Helibob

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Naja, wenn du z. B. "viele" vom gleichen Durchmesser fertigen möchtest, würde ich es mit einer Hilfsvorrichtung versuchen.
Ansonsten lohnt sich ein Gedanke daran nicht.
Eine 12-kant-Platte innen, die Ecken gebrochen oder abgebohrt (damit der austretene Leim nicht festklebt, in die Platte mittig eine Bohrung. Dann jeweils 2 Platten (Filmplattel oben und unten mit auch jeweils einer Bohrung, Schraube rein.
Deine Schelle wie gehabt.
Schraube dezent vorspannen, Schelle etwas anziehen, Schraube mehr anziehen…

Gruß Matze
 

derdad

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Zum Thema verleimten Segmentring schleifen oder hobeln.
Das mache ich z.Zt. Und das ist bei dem geringen Versatz auch kein Aufwand.
Allerdings funktioniert das nicht, wenn der Segmentring aus mehreren Schichten besteht. Z.B. untere Schicht helles Holz, oben eine dünne Schicht dunkles Holz.
Beim Hobeln oder Schleifen wird der dunkle Rand dann unterschiedlich dick, und das sieht häßlich aus.

Gruß
Roland
Du hast am Qnfang geschrieben "feiner Versatz". Da versteht man 0,1mm oder so. Wenn man den bündig schleift fällt es in der Dicke nicht auf. Es scheint aber doch mehr bei dir zu sein.
Bei dir ist ja oben und unten noch ein absperrender Ring der die Segmentfugen zusammenhält. Da kannst du die Segmentfugen auch einfach "zusammenreiben". So etwas hab ich früher manchmal gemacht wenn ich Schalen gedrechselt habe. Bis ca 50cm Durchmesser. Ich die Winkel der Segmente so genau als möglich geschnitten. Dann hab ich an die "Gehrungsfugen" der Segmente etwas Leim aufgetragen und einfach händisch ein bisschen zusammengerieben bis es nicht mehr von alleine auseinanderfiel. Dauert keine Minute. Dann das nächste Segment, und so weiter, bis ich einen Halbkreis hatte. Dann den nächsten Halbkreis. Die beiden Halbkreise habe dann an die Kantenschleifmaschine gehalten und hatte 2 sauber passende Fugen zum Verleimen. Leichte Grössenunterschiede der Segmente fallen überhaupt nicht auf. Die Fugen der Halbkreise hab ich mit Klebeband gespannt. In dieser Art habe ich manchmal bis zu 5 Kreise immer etwas kleiner werdend Kreise verleimt (2-3cm hoch) die ich Fugen versetzt übereinander leimen konnte. Leichten Höhenversatz konnte ich ganz einfach händisch verschleifen oder mit dem Stemmeisen bündig stechen. Diese Art der Verleimung hat jede weitere Verarbeitung auf der Drechselbank locker ausgehalten.
Aber wahrscheinlich haben wir verschiedene Herangehensweisen. Für mich ist das schöne Endprodukt wichtig. Für dich die Sucht nach der Perfektion, die leider im Holzbereich nicht immer erreichbar ist.
LG Gerhard
 

raziausdud

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Hallo Roland,

nur eine Idee zur Ursache: könnte es sein, dass der Spannring nicht haargenau bez der Höhe in der Mitte sitzt? Eventuell kann der - selbst mittig platziert - gar nicht gleichmäßig angreifen, weil die einzelnen Teile inhomogen sind, also an einer Seite minimal stärker gequetscht werden, wodurch eine minimale Keilform entsteht …?

Vorschläge zur Abhilfe wurden ja schon genannt.

p.s.: auch nur Idee, aber zur Abhilfe: statt Spannring Klebeband verwenden. Macht man bei Gehrungen ja auch so.
Rainer
 
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lunateide

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@benben
Den Vorschlag horizontalen Druck durch Siebdruckplatte u. Gewindestange finde ich genial. Werde ich bei der nächsten Dose ausprobieren.
Eine Frage, die dieses Thema nur indirekt berührt: Kann man mit einer Blockbandsäge z.b. von einem 5cm dicken Segmentring horizontal dünne Scheiben abschneiden (4 oder 5 oder 6+mm dick)?
Habe damit noch Probleme, Segmentring mit 20 cm Durchmesser durch die Kreissäge - nicht so mein Ding.
Bandsägen bekannter Schreiner sind angeblich auch nicht geeignet, werden auch meist nur noch für Brennholz genutzt.
Bleibt mir bisher nur die Möglichkeit ca. 10 mm auf das Wunschmaß zu hobeln, was meinem Dickenhobel gar nicht gefällt. Wenn er schlecht gelaunt ist, zerlegt er die Segmentscheibe wieder in Segmente.

Gruß
Roland
 
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Mitglied 59145

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Denkbar ist das, müsste man testen. Unter Sägeblatt bleiben min 27mm liegen. Ich habe aber auch schon Sachen auf Span geleimt um sie dann klemmen zu können.

Man muss halt auf eine größere Platte um das gut befestigen zu können.

Schick mir einen, klein kriege ich den auf jeden Fall :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
 

lunateide

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@derdad
Hallo Gerhard,
die von Dir geschilderte Methode Verleimen durch Reibung ist für mich absolut neu. Was allerdings gar nichts heißen will. Leider habe ich von vielen nützlichen Dingen keine Ahnung.
Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen und habe 2 Segmente aus der Restekiste miteinander verleimt.

Wenn das morgen früh fest verbunden ist, stellt das mein Weltbild auf den Kopf. Aber auch das wird keinen Tsunami auslösen.

Gruß
Roland
 

derdad

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Guten Morgen Roland!
Du darfst natürlich nicht erwarten, dass die Verleimung so fest ist wie bei einer Fugenverleimung mit viel Druck. Aber du wirst überrascht sein wie gut es hält. Mit deinen beiden Ringen oben und unten sind die "Gehrungen" ja dann nochmals gesichert.
Ein schneller Express- Leim ist bei solchen Verleimungen hilfreich.
Wir haben in meiner Ausbildung (4 jährige Fachschule für Tischlerei und Holzbearbeitung in Hallstatt/Österreich) die Theorie rund um Holz durchgekaut bis zum Ende. Und auch sehr gute Lehrer gehabt. In beinahe 40 Jahren Praxis kommt dann noch einiges dazu, dass nicht unbedingt in Lehrbüchern steht.
LG Gerhard
 

lunateide

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Guten Abend
und Dank an alle, die sich um mein Thema bemüht und mit Vorschlägen geholfen haben.
Mein besonderer Dank allerdings gilt Gerhard @derdad , seine Empfehlung hat zum Erfolg geführt.
Ich kann es noch immer nicht fassen, aber die "Reibeverleimung " funktioniert und zwar besser als alles, was ich im Internet gefunden und ausprobiert habe.
Schade um die Zeit, in der ich Vorichtungen und Hilsmittel gebastelt habe, die dann doch nicht zum gewünschten Ergebvnis geführt haben.
Die von Gerhard empfohlene Reibeverleimung führt, so unwahrscheinlich es sich auch anhört, zu feineren Leimfugen als alles, was ich bisher mit Bankhaken und Spannelementen zusammengequält habe und die Verleimungen halten bombenfest.
Nochmals Danke, soviel für heute, aber der nächste Hilferuf wird wohl nicht lange auf sich warten lassen.

Roland
 
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NiklasAG

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Du kannst alternativ auch ein paar Tupfer Sekundenkleber auf die Leimstellen geben und ringsum den Holzleim. dann verrutscht da bei den Grössen auch nichts mehr, wenn du nicht irgendwie rumochst.
 
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