Versiegelung von Bücherständer (Eiche/Esche)

Hainling

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Einen wunderschönen Sonntag wünsche ich dem gesamten Forum.

Ich habe einen Bücherständer (ähnlich einem Notenpult) gebaut und hätte nun eine Frage zur Oberflächenbehandlung. Das Gestell ist aus Eschenholz (massiv) und die Ablageplatte aus Eichen(-leimholz). Bisher habe ich Eiche nur selten verarbeitet, aber ich finde immer mehr Gefallen daran.

Bloß stellt sich mir die Frage wie ich sie bei diesem besonderen Anwendungsfall versiegeln soll.

Zuerst dachte ich an Hart(wachs)öl, aber die zu erwartende Farbänderung ins Gelbliche sagt mir nicht zu. Bei einem Tischaufsatz aus demselben Eichenholz habe ich Biopin Bienenwachs genommen und damit ohne weitere Vorbehandlung gute Erfahrung gemacht. Dieses Wachs enthält obendrein noch Carnaubawachs und ist demnach kein reines Bienenwachs.

Ich habe jedoch die Befürchtung, dass das Wachs bei längerer Verweildauer zu Fettflecken auf Büchern führen könnte. Diese Gefahr besteht vermutlich auch bei einigen (natürlichen) Ölen. Was empfehlen die Experten für die Oberflächenbehandlung? Einfachen Klarlack?

Ich sollte noch anmerken, dass meine Erfahrungen aus dem Gebiet des Holzwerkens begrenzt sind. Insofern kommen keine anspruchsvollen Mittel wie eine Schellackpolitur in Frage. Es sollte so einfach wie möglich gehen.

Es würde mir sehr weiterhelfen, wenn jemand so freundlich wäre mir hierzu einen Ratschlag zu erteilen. Danke.
 

WinfriedM

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Kann man durchaus machen mit dem Biopin Bienenwachs. Weil keine Öle/Fette drin sind, kann es auch keine Öl- oder Fettflecken hinterlassen. Das ist einfach nur eine Mischung aus Bienenwachs und Carnaubawachs und Lösemitteln. Letztere verfliegen vollständig.

Theoretisch wären Wachsflecke möglich, dann müsste es aber schon recht heiß werden, bis das Wachs schmilzt. Auch aus praktischer Erfahrung hatte ich da bisher keine Probleme.

Würde so eine Oberfläche dann aber nicht feucht abwischen. Wachs schützt da sehr wenig.

Schellack würde übrigens ähnlich anfeuern, wie ein Öl.
 

Hainling

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Dann werde ich das vorhandene Biopin Bienenwachs nehmen. Das spart zugleich Geld. Ich hatte halt die Befürchtung, dass es ähnlich wie Paraffinkerzen das Papier durchtränkt und so nicht behebbare Schäden an den Büchern anrichtet.

Damit wäre jedenfalls meine Frage beantwortet. Ich danke dir für deine Hilfe, Winfried.
 

Hainling

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Mittag,

die Oberflächenbehandlung ist zufriedenstellend gelungen. Es gibt keinerlei Flecken bei Benutzung. Ich habe ein saugfähiges Papier über Nacht beschwert mit einem schweren Stück Holz auf den Bücherständer gelegt und am Morgen gab es nicht die geringsten Spuren von Wachsflecken.

Nochmals vielen Dank für deine Hilfe, Wilfried. Mit Säge, Hobel und dergleichen mag ich leidlich umgehen können, aber die Oberflächenbehandlung ist noch immer ein Buch mit sieben Siegeln für mich. Dabei kann man durch Unwissenheit eine Menge verkehrt machen.

Ich habe ein Bild vom Endergebnis angehangen. Ich weiß, dass das Leimholz für die Platte nicht das Beste ist ("billigste" Baumarktware) und dass meine Konstruktion einige Mängel aufweist. Diese sind neben meinem Können dem vorhanden Werkzeug geschuldet. Ich habe den Bücherstände komplett mit Handwerkszeug gebaut; ohne Maschineneinsatz.

MfG Hainling

PS: Leider ist mein Bücherstände nicht so einmalig, wie ich dachte. Ich habe im Nachhinein ein Bild von einem recht ähnlichen Exemplar entdeckt. Das ärgert mich ein wenig. Klick
 

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WinfriedM

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Selbst gemacht ist immer einmalig :emoji_wink:

Macht eine robusten Eindruck. Ein Tischler würde ganz sicher die sichtbaren Spax-Schrauben vermeiden, das wird gerne als Makel gesehen. Ist aber auch nur eine Vorstellung und Wertung im Kopf, ohne wirkliche Substanz.
 

Hainling

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Bei den Spax Schrauben stimme ich dir zu. Optisch ansehnlich sind sie nicht gerade. Ich habe sie nur deshalb verwendet, weil Gratnuten an der Unterseite der Platte zu aufwendig gewesen wären ohne Oberfräse. Mit Feinsäge, Stechbeitel und Grundhobel hätte ich mangels Übung zuviele Anläufe gebraucht. Das war es mir angesichts des drohenden Ausschusses an Holz nicht wert. Und wenn ich Spax Schrauben schon bei der Platte verwendet habe, habe sie dann bei der Unterkonstruktion nicht mehr geschadet. Ein bisschen Weißleim war außerdem zur besseren Verbindung im Spiel.

Auf dem Bild hat der Buchständer einen leichten Rotstich. Das gibt die Kamera durch den hohen Kontrast zum weißen Hintergrund nicht korrekt wieder. In natura wird lediglich die Esche durch das Bienenwachs von Biopin leicht angefeuert. Die Eiche hat ihren ursprünglichen Farbton beinah unverändert beibehalten; abgesehen vom neuen Seidenglanz.
 

Komihaxu

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Bei den Spax Schrauben stimme ich dir zu. Optisch ansehnlich sind sie nicht gerade. Ich habe sie nur deshalb verwendet, weil Gratnuten an der Unterseite der Platte zu aufwendig gewesen wären ohne Oberfräse.
Ein paar Holzdübel wären eine Alternative. Diese könntest du sogar jetzt noch (hinterher) einsetzen, wenn du die Löcher aufbohrst.

Dann natürlich die Dübel aus dem gleichen Holz selbst herstellen. Ein Abfallstück müsste sich (eingespannt in eine Bohrmaschine) aus ohne Drechselbank rund bekommen lassen.
 

Hainling

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@Komihaxu: Danke für den Tipp. Beim nächsten Mal sollte ich es tatsächlich mit Holzdübeln versuchen. Den jetzigen Buchständer werde ich jedoch nicht umarbeiten. Während der Planung habe ich sogar kurz an (verdeckte) Holzdübel gedacht. Mit denen stehe ich allerdings auf dem Kriegsfuß. Jedenfalls den geriffelten und gepressten Fertigdübeln. Meine Bohrlöcher haben selten die nötige Zentrierung und weichen obendrein vom Lot ab. Das sind in der Regel kleine Abweichungen, bei Holzdübeln wirkt sich dieser Umstand indes schnell negativ aus. Ich sollte über die Anschaffung eines Bohrständes nachdenken. Meine bisherigen Gehversuche bei Schubladenfronten waren jedenfalls reichlich schwerfällig und haben einige Nacharbeit gekostet. Es ist eben noch kein Meister vom Himmel gefallen.

MfG Hainling
 

WinfriedM

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Die meisten tendieren ja zur Flachdübelfräse, gerade wegen der Negativerfahrungen beim normalen Dübelbohren.
 
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