Vertiefung mit Rundung hobeln (ohne Fräse)

berliner_1982

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Guten Abend,

für einen Salz/Pfefferstreuerhalter aus Eiche (siehe Skizze) mit 8mm Vertiefung sehe ich 2 Wege:
- Aus 1 Holzstück, die Vertiefung wird mit Stemmeisen und Grundhobel geschnitzt. Die saubere Rundung muss ich dann mit Stemmeisen machen, da der Grund für gerade flachen besser geeignet. Die Rundung mit Forstnerbohrer zu machen funktioniert denke nicht, da die Forstnerbohrer-Spitze ein Loch erzeugt
- Aus 2 Holzstücken fertigen: 12mm Grundplatte und 8mm dekupier-ausgesägtes Teil, das aufgeleimt wird. Für eine saubere Rundung ist ein Forstnerbohrer dann verwendbar

Welche Variante würdet ihr bevorzugen? Ggf. kennt ihr eine 3-te Variante?

Eine Fräse ist nicht vorhanden und soll auch nicht gekauft werden

Danke Euch
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PrimaNoctis

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Mit den genannten Bedingungen würde ich Nr. 2 wählen, geht sicher schneller. Du kannst die Rundung auch mit Raspel und Feile leicht nacharbeiten, klarer Pluspunkt. Und du kannst es bei Bedarf noch farblich absetzen.

Eine OF gehört für mich zur Grundausstattung und wäre da meine persönliche Wahl. Wenn du die Durchmesser deiner Streuer kennst, wären auch 2 Löcher mit Forstner ohne Verbindung daziwschen denkbar und das allereinfachste. Du hast dann in der Mitte vom Loch die kleine Vertiefung von der Spitze.
Bohrkrone / Kreisschneider + Nachstemmen wäre noch eine Idee, falls eh vorhanden.
Wenn es oval werden soll, mit Messer sauber anreißen und mit Stemmeisen ausstemmen. Ist kein Hexenwerk. Azebiki falls vorhanden kannst du auch nutzen zum etwas vorsägen.
 

ChrisOL

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Moin,

Variante 3 wäre für mich das Ausarbeiten mit der Oberfräse. Wenn du die nicht hast, dann Variante 2.
 

berliner_1982

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Was ich vergaß zu erwähnen, ich hab ein abgerichtetes 23mm Eichen Brett. Bei Variante 2) müsste ich erst Brett auftrennen bzw. abhobeln. Dickte und Bandsäge ebenso nicht vorhanden, nur Japansäge und entsprechende Holzhobel. Eine Azebeki noch nicht aber ein Grundhobel mit Anschlag.

Bin mittlerweile am Überlegen, beides aus Lernerfahrung auszuprobieren.
 
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PrimaNoctis

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Wenn du das machst, nimmst du die abgerichtete Seite nach innen, sprich die wird verleimt. Wenn du Spaß dran hast bzw. schon ein wenig Erfahrung mit den Handwerkzeugen, versuch es. Du kannst ja erstmal mit was anderem das Sägen üben. Einfach rundrum mit Streichmaß / Bleistift eine Markierung ziehen und los. Wenn nicht, dann gibt's ja die Option mit den Forstnern ohne längliche Vertiefung.
Bitte am Ende zeigen. :emoji_slight_smile:
 

Batucada

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Es gibt eine Variante, die auch mit Hilfe eines Forstners erstellt werden kann.

Ein kleiner Trick. In die Rückseite arbeitet man eine Vertiefung ein, etwas breiter als die späteren Bohrungen, das alles so, dass es von der Seite nicht sichtbar ist. Die Vertiefung kann dabei problemlos mit dem Grundhobel sauber bearbeitet werden. Die Vertiefung wird später mit einer genau passenden Einlage ausgefüllt, das Holz muss aber dicker sein als die Vertiefung tief ist, mindestens um die Länge der Forstnerspitze.

Dann wird gebohrt, aber von der Oberseite (Sichtseite), die Einlage dient dabei als "Opferholz", damit die Bohrungen nicht ausfransen. Die Einlage soll dabei nicht geopfert werden, eben nur so weit, dass die Spitze des Forstners eindringen kann. Hernach die Einlage umdrehen und verleimen. Den Überstand der Einlage abhobeln.

Batucada
 

seschmi

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Wenn nur die Spitze des Forstners ein Problem ist, kann man die auch wegschleifen. Von Famag oder Dewalt gibt es auch welche, bei denen die Spitze herausnehmbar ist.

Die bohren dann recht schlecht, da sie in der Mitte das Material kaum wegkriegen. Aber für so ein kleines Teil könnte es gehen. Eventuell musst Du in der Mitte mit einem anderen Bohrer vorbohren.

Ich nehme für sowas gerne billige China-Kunstbohrer, die ich dann mit einer Diamantfeile (Eze-Lap) erstmal schärfe.

Bohrständer und vernünftige Einspannung ist ein Muss.

Ansonsten fällt mir noch ein, einen Langlochfräser in der Bohrmaschine zu verwenden. Bitte keinen Oberfräser, das Bohrfutter runiert deren Schaft, die sind dann nicht mehr in einer Spannzange verwendbar.

Für den Boden der Vertiefung würde ich wohl eine kleine Ziehklinge nehmen.

Was spricht gegen eine Oberfräse? Ich habe auch eine für den Bohständer, und dazu einen XY-Tisch günstig von Ebay, das ginge auch dafür.
 

ChrisOL

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Was ich vergaß zu erwähnen, ich hab ein abgerichtetes 23mm Eichen Brett. Bei Variante 2) müsste ich erst Brett auftrennen bzw. abhobeln. Dickte und Bandsäge ebenso nicht vorhanden, nur Japansäge und entsprechende Holzhobel. Eine Azebeki noch nicht aber ein Grundhobel mit Anschlag.

Das ist auch eine pragmatische Lösung. Rundherum gut anzeichnen und ohne großen Druck sägen. Dann kannst du mit dem Forstner bohren und innen den Rest sauber ausarbeiten.
 

berliner_1982

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So nach einigen Wochen das Ergebnis,

generell ist Eiche im Filigranen nicht ganz einfach. Faserlauf ungleichmäßig, und wg. Ausrissen muss man sehr vorsichtig sein und bei Verläufen sehr gut aufpassen.

Schnitzvariante:
- Grundhobel in der Mitte war easy, aber die Rundungen im Stirnholz nicht ohne und sehr widerspenstig, dadurch wurden Rundungen unsauber. Musste ordentlich nachschleifen
- Ausrisse am Astloch und Splintverlauf leicht möglich

Auftrennvariante (als 2-ter Versuch):
- Entwurfanpassung: 2cm breiter und Fase an Rändern nur ganz leicht, dadurch Rand "schärfer"
- Gerades Auftrennen mit Japansäge arbeitsintensiv und nicht trivial. Mit Hobel musste nachgearbeitet werden
- Keinerlei Schleifen nötig
- Grob ausgeschnitten mit Laubsäge,
- Doch kein Forstnerbohrer, da nicht in dem gewünschten Durchmesser 32mm vorhanden. Rundungen nach Laubsäge mit Stemmeisen sauber bearbeitet. Stirnholz deutlich leichter zu bearbeiten

Die Auftrennvariante hat klar gewonnen :emoji_slight_smile:

Danke nochmal für den Input.


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FredT

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"Normalerweise" wird sowas mit Schablone gefräst...

Die Köpfe deiner Streuer sind auch etwas Stilbruch... :emoji_rolling_eyes:
 

berliner_1982

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Die Köpfe deiner Streuer sind auch etwas Stilbruch... :emoji_rolling_eyes:

ich hab in der Tat am Modell mehr mit Rundungen und Riffel probiert sah aber überladen aus. Daher Rundung nur in der Vertiefung wiederholt und vordere Kante leichte Rundung gefast.

Da mich Design sehr interessiert: Was wäre aus deiner Sicht ein passenderer Entwurf?
 

FredT

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Wie bei Johannes: schlicht, aus Holz: Kugel, Ellipsoid, Ei. Zum Unterschied mit einem leichten Einstich oder Zapfen versehen
 

werists

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Da mich Design sehr interessiert:
Mir sind es zu viele unterschiedliche Komponenten. (Knöpfe verschiedene Farben, zwei Hölzer) Einen Kontrast zwischen Holzkorpus und Kopf finde ich zwar gut. Aber die Farben sind hier unstimmig und die Riffelung der Köpfe erscheint mir störend. (Besonders die linke zweifarbige)
 

Holzsinn

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Ich finde das Design orginell. Die verschiedenen Materialien geben dem Ganzen einen Vintagecharme, der sehr gut zu einer entsprechenden Einrichtung passen könnte, shabby chic oder so ähnlich. Ist halt einfach kein klasisches Schreinerdesign....

Melanie
www.holz-sinn.de
 

berliner_1982

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Dankeschön für Eure Ansichten. Holz ist alles Eiche, evtl dunkelt die Ablage noch nach oder noch eine Schicht Öl muss rauf
 
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