Vitrinenbau - Leimen und Lackieren?

checkalot

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Hallo woodworker,

ich baue gerade eine kleine Vitrine (für Modelle - Märklin Spur Z wen's interessiert :emoji_slight_smile: ), Maße ca. 80x60x8 cm aus 19mm Tischlerplatte. Dabei kommen 2 alte Glasscheiben aus 4mm starkem Glas von ca. 40 x 60 cm Größe zum Einsatz. Diese laufen in einem E-förmigen Kunststoffprofil, für welches ich bereits Nuten gemacht habe. Links und rechts soll eine kleine Doppellochreihe für die Träger rein, Fachböden sollen dann Plexiglasstreifen werden.

Nun habe ich drei Fragen:
- Die Tischlerplatten wollte ich jeweils auf Gehrung schneiden und dann mit Weißleim verleimen - meint ihr, das hält die Glasplatten aus oder sollte ich eher stumpf leimen und noch zusätzlich Schrauben reindrehen?
- Den Rahmen erst lackieren (PUR-2K-Lack) und dann Verleimen oder umgekehrt? Ich bin mir nicht sicher, was schlauer ist. Vorteil von erst Leimen und dann Lackieren wäre eben, dass kein Lack auf die zu verleimenden Flächen kommt und beim Zwingen der Lack nicht beschädigt werden kann. D.h. kann man einen rechtckigen Rahmen allseitig sauber lackieren?
- Wann sollte ich die Lochreihen bohren? Geht das vor dem Lackieren oder setzt der Lack sonst die Löcher zu?
Viele Grüße
Georg
 

Neumayr Robert

ww-eiche
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Ob auf Gehrung oder Stumpf verleimt dass ist egal. Das Zauberwort heisst Dübel oder Lamello. Ansonsten wirst du keinen Spaß haben.
Vorher lackieren! Verwende einfach den Trick mit dem Tesa. In dem Bereich welcher gelemt wird, klebst du ein Tesaband auf. Nach dem Lackieren ziehst du das Tesa wieder ab und hast eine Lackfreie Leimfläche.
Wenn du den Korpus verspannst nimmst du doch sicherlich Zulagen, oder?
Somit dürfte der Lack nicht beschädigt werden.

Viel Spaß
 

checkalot

ww-robinie
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Ob auf Gehrung oder Stumpf verleimt dass ist egal. Das Zauberwort heisst Dübel oder Lamello. Ansonsten wirst du keinen Spaß haben.

Danke - jetzt wird mir (so glaube ich) auch mein Denkfehler klar: wenn ich Tischlerplatte einfach nur verleime, dann verleime ich ja im Prinzip Hirnholz und das ist ja dann gleich unfachgerecht wie Massivholz auf Gehrung, oder?

Na gut, muss ich halt noch versuchen, da jeweils noch einen Flachdübel reinzubringen...

Auch danke für den Tesa-Trick; manchmal ist es so einfach - man muss nur draufkommen!
 

Neumayr Robert

ww-eiche
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Danke - jetzt wird mir (so glaube ich) auch mein Denkfehler klar: wenn ich Tischlerplatte einfach nur verleime, dann verleime ich ja im Prinzip Hirnholz und das ist ja dann gleich unfachgerecht wie Massivholz auf Gehrung, oder?

Das ist wohl richtig. Hirnholzholzverleimen ohne Verbinder (Dübel/Lamello) wird nichts.

Der Tesastreifen ist die billigste Variante. Natürlich könntest du auch Lackleim verwenden. Ist halt ein bisschen teurer. Für ein einzelnes Projekt lohnt sich das nicht.
Aber warum immer in die Ferne schweifen wenn das gute so nah?

Wenn du in die Vitrinenserienproduktion einsteigst dann kannst du dir das auch mal überlegen.

Wie stark verwendest du eigenlich die Multiplexstreifen?
Bei einer Spannweite von 60 cm kann es dir die vieleicht Durchbiegen?
 

checkalot

ww-robinie
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Wie stark verwendest du eigenlich die Multiplexstreifen?
Bei einer Spannweite von 60 cm kann es dir die vieleicht Durchbiegen?

Hmm - meinst du den Rahmen oder die "Fachböden". Den Rahmen wollte ich aus 19mm Tischerplatte machen. Das müsste halten, weil die Glasscheiben einer defekten Billig-Vitrine entstammen, die aus 16mm Spanplatte gemacht wurde und da bog sich nix durch, daher bin ich da optimistisch.

Etwas mehr Angst habe ich, dass sich meine "Fachböden" aus 8mm Plexiglas durchbiegen, diese müssen ja fast 80cm überspannen...

Viele Grüße
Georg

P.S.: nein, in die Serienproduktion möchte ich nicht einsteigen, Spur Z geht ja wirklich eng zusammen und meine Sammlung an rollendem Material möchte ich nicht mehr erweitern :emoji_slight_smile:
 

dascello

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Ich habe so was selbst an der Wand, allerdings für Märklin HO.

Auch ich nahm Plexiglas, auch 8 mm und ja, das biegt sich durch.
Aber wenn Du an der Rückwand der Vitrine auf halber Strecke einen Bodenträger einbohrst, dann reicht das. Z Spur wiegt ja fast nichts.

Es kann passieren, dass die Platte durch die mittig nur einseitige Abstützung tendiert, windisch zu werden. Dagegen hilft eine M3-Schraube, im Plexiglas vorgebohrt und rechts und links von hinten reingedreht. Dadurch können die hinteren Ecken der Plexiglasplatten nicht mehr nach oben weg (das wollen die nämlich) und die Sache bleibt gerade und stabil.

Bei mir seit 25 Jahren.



Gruß

Michael
 
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