Vogelbeere/Eberesche trocknen

Mr. Sawfish

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Hallo zusammen,

ich bin durch Glück an einen frischen Stamm Vogelbeere gelangt.
Meine Recherchen im Internet haben ergeben, dass es sich dabei um ein durchaus wertvolles Holz handelt.
Der Stamm ist astfrei - hat einen Durchmesser von ca. 30 cm und ist ca. 140 cm lang.
Ich würde daraus gerne irgendwann Möbel bauen oder etwas schnitzen - ist noch nicht ganz klar. Wer hat Erfahrung mit Vogelbeere? Wofür eignet sich das Holz besonders gut?
Was könnte man aus so einem Stück für ein Möbel anfertigen?
Der Stamm liegt seit 3 Tagen bei Minusgraden unter dem Carpot. Heute habe ich gesehen, dass sich bereits ein dünner Haarriss an der Stirnseite gebildet hat...
Ein baldiges Aufsägen wäre vermutlich sinnvoll. Ich hoffe, dass ich das Sägewerk im Umkreis überreden kann, mir daraus ein paar Bohlen zu sägen. Hat jemand schon mal selbst Bohlen mit der Hand aus einem Stamm gesägt? Was für eine Säge eignet sich dafür? Ich betrachte Sägen durchaus als Fitnesscenterersatz, aber bekommt man das wirklich gut hin? Freue mich über allerlei Anregungen!
Grüße, Nils
 

Philipp

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Hallo Nils,

Vogelbeere ist ein Traumholz, leider kaum zu beschaffen, deshalb kannst Du Dich glücklich schätzen mit Deinem Stämmchen.

Ich würde das Ding schnell aufschneiden lassen, damit sich die Risse in Grenzen halten (Schwundrisse an den Stirnseiten sind aber nicht zu vermeiden). Du kannst aber auch schon mal ein Beil nehmen und damit etwas beherzt die Rinde perforieren, damit die Feuchtigkeit das Holz nicht nur über die Stirnseiten verläßt.

Eigentlich sollte man immer vor dem Aufschneiden wissen, was man später mit dem Holz anfangen will, denn dann kann man bereits die Bohlenstärke sinnvoll festlegen.
Das Stämmchen wird nur für kleinere Projekte taugen, weshalb ich zu relativ dünnen Brettern (ca. 30 mm) tendieren würde. Tischbeine kannst Du daraus natürlich nicht mehr machen. Schwebt Dir ein Stollenbaumöbel vor, dan schau, daß Du 1-2 dickere Bohlen (50 mm) aus der Mitte bekommst.

Ein Möbelchen von mir, das bis auf die Seitenrahmenteile aus Eberesche gebaut ist.

Viele Grüße, Philipp
 

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Mr. Sawfish

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Hallo Philipp,

vielen Dank für deine Antwort. Deine Möbel sehen toll aus! Ich denke, dass ein kleiner Shaker Tritthocker oder ähnliches aus Vogelbeere ganz nett aussehen könnten. Der Tipp mit der Rinde ist gut. Grüße, Nils
 

Holz-Fritze

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Ich würde die Rinde ganz abschälen.
Man kann auch mit einer gute Gestellsäge Bretter aus so einem Stämmchen sägen. Mit ein wenig Übung und genug Muskelschmalz geht das.
 

Herbert 10

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Hallo


Eberesche ist in der Tat ein schönes hartes Holz .
Leider haben die Stämmchen einen kleínen Dm , und auch ist nicht die große Menge verfügbar um genug Holz für ein ordentliches Möbel zu bekommen .

Ich habe auch ca 10 trockene Bretter Eberesche ,und weiß ob der Mindermenge nicht so recht was anzufangen damit .
Den nächsten würde ich als Drechselholz hernehmen .


Rinde auf jedem Fall ab , sonst besucht dich der Schädling :emoji_grin:
 

Ernst Werner

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Hallo,
den Stamm solltest du so schnell wie möglich aufschneinen lassen, wegen evtl. Holzschädlinge.

Stammenden versiegeln damit die Trocknung vorerst verlangsamt wird.
Rinde erst nach dem Einschnitt entfernen.

Ich kann dir den schneiden.
Gruß
EW
 

Mr. Sawfish

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Stamm aufschneiden

Hallo Ernst Werner,

du hast geschrieben, dass du mir den Stamm aufschneiden könntest.
Ich bin hier in Quickborn - passt das vom Standort her? Und wenn ja, was nimmst du denn dafür? Grüße, Nils
 

Mr. Sawfish

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An Holz-Fritze, das Aufsägen per Hand finde ich sportlich betrachtet auch reizvoll. Ich habe schon mal ein Stämmchen mit einer Japansäge aufgesägt. Das war dann aber doch eher ermüdend... Leider habe ich noch keine anständige Gestellsäge. Früher haben die Leute das doch mit Schrotsägen gemacht oder? Vielleicht wäre das ja auch eine lohnende Anschaffung für diesen Zweck. Habe da so ein altes Foto vor Augen, wie ein kerniger Typ einen fetten Eichenstamm mit einer Riesenschrotsäge aufsägt. Vielleicht täuscht mich auch meine romantische Vorstellung, aber irgendwie finde ich das faszinierend :emoji_slight_smile:
 

Keilzink

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Off topic: Nicht "einer" - mindestens zwei, oft 4. Es wurde ein Gerüst gebaut, darunter war eine Grube gegraben. Einer stand unter dem Baum, einer drüber. Gesägt wurde auf Zug, nach beiden Seiten - die Zähne waren symetrisch geschärft. Zwei sägten, der dritte sorgte für den Lauf des Sägeblatts und schmierte es. Der 4. machte Pause. Ich hab davon Radierungen gesehen, von Pionieren in Canada / Alaska, die sich Boote aus frisch gefälltem Holz bauten.

On Topic: Dieser "Holz-Ingenieuer" (Mathias Wandel?) hat auf seinen Seiten einen Schlitten, mit dem man kleinere Stämme an der Bandsäge vorbeischieben kann. Sieht recht brauchbar aus.

Andreas
 

Ernst Werner

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Bilder sagen mehr wie tausend Worte.
Aber bei 140cm Stammlänge ?
 

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Herbert 10

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Bei so einem Stämmchen ist der Verschnitt mit einer Motorsäge aber schon eine traurige Angelegenheit .

Bandsäge oder wenn mgl Blockbandsäge erscheint mir da als Lösung
 

Ernst Werner

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Mit einer grösseren Bandsäge ist das aufschneiden möglich,leider verschneidet die leicht. Eine Blockbandsäge ist da schon viel besser oder aufschneiden mit einem Horizontalgatter.
 

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Philipp

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Mit einer grösseren Bandsäge ist das aufschneiden möglich,leider verschneidet die leicht. Eine Blockbandsäge ist da schon viel besser oder aufschneiden mit einem Horizontalgatter.

Wem eine solche Säge zugänglich ist, der verwendet sie natürlich und läßt das mit der verschnittstarken Motorsäge, das ist klar.

Verrätst Du uns, wo ungefähr Deine schöne Säge steht? So ein ähnliches Fossil gibt es bei mir auch in der Nähe (Odenwald), und der Besitzer schneidet damit ganz schöne Oschis ein, Reschpeckt! :emoji_wink:

Gruß, Philipp
 

Herbert 10

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Jo diese Säge ist schön !

Eben solche Auftrennangelegen haben mich zum Kauf einer Blockbandsäge bewogen .

Interessante Einsicht : Obwohl ich mir sicher bin das sich diese Investition mein ganzes leben lang nicht rentiert , habe ich die Anschaffung noch keine Sekunde bereut .:emoji_grin:
 

Ernst Werner

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Verrätst Du uns, wo ungefähr Deine schöne Säge steht?

Ja, im Vorharz 387..

Das Horizontalgatter ist zwar schon ca. 110 Jahre alt aber ein Fossil ist es noch nicht.
Wer möchte darf sich das auch in Funktion ansehen.
EW
 

Mr. Sawfish

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Ein alter Stilemacherbetrieb bei mir im Umkreis hat auch eine Gattersäge und schneidet mir mein Stämmchen nun auf :emoji_slight_smile:
Bilder folgen - danke für alle Tipps!
 

Felix49 (RIP)

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Hi,

Stirnseiten mit Leim od. Farbe bestreichen u. Rinde, wenn möglich entfernen.
Sägewerke können aus techn. Gründen erst ab ca. 2,20 m Länge Stämme aufschneiden.
 

Mr. Sawfish

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Hallo Felix,
...der schneidet auch 1,40 m lange Stämmchen. Obwohl mein Stämmchen neben seinen 6 m Eschen etwas verloren aussah...
Ich habe schon mal Wachs auf die Stirnseiten gemacht - das funktioniert auch ganz gut.
Grüße, Nils
 
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