Vollauszug Kugelführung montieren

mkraemerx

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Hallo zusammen und ein Frohes Neues Jahr!

ich habe mit Vollauszügen / Kugelführung einen innenliegenden Schubkasten für einen Küchenschrank gebaut. Wir haben leider recht dumme Schränke in der Küche, die nur 30 breit sind. Mein Versuch ist eine Mischung aus praktischem Umbau und Experiment, ich wollte mal was mit Auszügen machen. Anspruch auf Schönheit hat es nicht. Ich habe zum Probieren auch eher günstige Auszüge von S+O verwendet.

IMG_4211 (1).jpg

Der Auszug ist drin und funktioniert, aber läuft nicht so sauber wie ich das erwartet hätte. Ich fürchte das liegt daran, dass er seitlich zu wenig oder zu viel Spiel hat. Wir sprechen da von ca. 0.5mm. Aber ich habe leider keine Idee, wie ich das genauer messen und bauen könnte oder welche Möglichkeiten ich hätte, das seitliche Spiel zu justieren.

Damit der Auszug an der äusseren Drehtür vorbei kommt, habe ich links als Abstand eine Leiste in den Schrank geschraubt, an der der Auszug befestigt ist. Die könnte ich in der Dicke variieren. Ist leider eingebaut im Schrank (sehr schmal) nicht möglich. Einen Eckensimshobel habe ich leider nicht. Ausbauen und wieder einbauen fürchte ich bekommt den Schrauben in der Spanplatte nicht.

Hat da jemand einen Praxistipp für mich?

Gruss, Michel
 

Neige

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aber läuft nicht so sauber wie ich das erwartet hätte
Wie genau kann man das verstehen? Bei zu viel Spiel würde der Auszug hin und her beweglich sein, bei zu wenig würdest du ein schleifen hören. Hmm...hättest du mal was eher gefragt, dann hatte es die seitliche Leiste nicht gebraucht, denn dann wär dir (zumindest von mir) geraten worden, die Topfbänder gegen 0-Einsprungscharniere zu tauschen. Die sind extrag für innenliegende Auszüge gedacht, und du hättest etwas an Breite gewonnen.
 

carsten

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Hallo

mit ein Grund weshalb ich die Kugelführungen nicht mag. Die sind sehr wenig maßtolerant.
Rollenführung oder die Unterflurführung sind mir da wesentlich lieber.
 
Zuletzt bearbeitet:

holz2006

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Hallo Michel,
die Auszüge von S+O verwende ich selbst fast ausschließlich für den Möbelbau
und bin damit immer recht gut gefahren. Die Auszüge haben ein Einbaumaß von 12,5 mm
im Paar also 25 mm das ist erst mal Dein absolutes Richtmaß was du beachten solltest und vor allem genau
einhalten musst. Auf dem Bild sehe ich einen Boden aus Leimholz welches natürlicher Weise stark quillt und schwindet
je nach Luftfeuchtigkeit. Ich würde das eher aus einer Span- oder Multiplexplatte machen. Diese Materialien sind
verzugfester wie Massivholz. Die Bänder haben zum Anschrauben verschiedene Bohrungen, ich schraube die immer
in den Bohrungen mit der Lasche an den Korpus. Das ist extra so gefertigt, die Lasche gibt dem Band eine Elastizität
ähnlich einer Feder. Der Schub sollte eher geringfügig schmaler sein wie berechnet, ca.1 mm ist ausreichend.
Das wird dann spielend über die Federwirkung ausgeglichen und alles läuft sauber hin und her.

Gruß Axel
 

magmog

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Guuden,

Schubkasten schmaler hobeln, fräsen, schleifen, schneide oder was auch immer.
Oder einen Sprieß unter dem Schubkasten einbauen der den Korpus einen halben mm weitet.
 

mkraemerx

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Wie genau kann man das verstehen? Bei zu viel Spiel würde der Auszug hin und her beweglich sein, bei zu wenig würdest du ein schleifen hören.

In meinem Fall ist da evtl. zu wenig Spiel. Der Auszug läuft schwergängiger als die reinen Schienen vor dem Einbau. Ich hab das natürlich versucht genau auszumessen und zu bauen, aber da wird schon ein halber mm Toleranz drin sein.. Im Nachhinein hätte ich es wohl besser mit einem halbem mm Untermass bauen sollen.

Hmm...hättest du mal was eher gefragt, dann hatte es die seitliche Leiste nicht gebraucht, denn dann wär dir (zumindest von mir) geraten worden, die Topfbänder gegen 0-Einsprungscharniere zu tauschen. Die sind extrag für innenliegende Auszüge gedacht, und du hättest etwas an Breite gewonnen.

Das hätte ich für diesen Schrank eh nicht gemacht, weil der nicht mir gehört. Ich hab noch einen anderen Schrank, wo ich das evtl. machen würde, aber ich verstehe noch nicht ganz was ich da gewinne. Da wäre dann nur die Tür komplett weg, das Scharnier steht aber immer noch nach innen, oder?
 

mkraemerx

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Hallo

mit ein Grund weshalb ich die Kugelführungen nicht mag. Die sind sehr wenig maßtolerant.
Rollenführung oder die Unterflurführung sind mir da wesentlich lieber.

Unterflurführung wollte ich nicht weil ich dadurch Höhe verliere und es in diesem Schrank daran eh mangelt. Ich hab den Auszug als zusätzliche Ebene und dadurch musste ich eh überall was abzwacken.

Und ich dachte Rollenführungen wären so ein ganz billiger Käse, der gar keine grossen Vorteile hat. Liege ich da falsch?
 

mkraemerx

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Die Auszüge haben ein Einbaumaß von 12,5 mm
im Paar also 25 mm das ist erst mal Dein absolutes Richtmaß was du beachten solltest und vor allem genau
einhalten musst.
Gruß Axel

Das hab ich versucht. Ich denke aber genauer als 0.5mm bekomme ich das mit meinen Mitteln nicht hin.

Auf dem Bild sehe ich einen Boden aus Leimholz welches natürlicher Weise stark quillt und schwindet
je nach Luftfeuchtigkeit. Ich würde das eher aus einer Span- oder Multiplexplatte machen. Diese Materialien sind
verzugfester wie Massivholz.
Gruß Axel

Das ist 3-Schicht-Platte, Maserung der Mittelschicht ist quer. Sieht man nicht gut auf dem Bild. Sollte aber nicht so viel quellen, oder?

QUOTE="holz2006, post: 617131, member: 49999"] Die Bänder haben zum Anschrauben verschiedene Bohrungen, ich schraube die immer
in den Bohrungen mit der Lasche an den Korpus. Das ist extra so gefertigt, die Lasche gibt dem Band eine Elastizität
ähnlich einer Feder. Der Schub sollte eher geringfügig schmaler sein wie berechnet, ca.1 mm ist ausreichend.
Das wird dann spielend über die Federwirkung ausgeglichen und alles läuft sauber hin und her.

Gruß Axel[/QUOTE]

Mir ist diese Lasche nicht aufgefallen, das muss ich morgen mal nachschauen. Ich hab am Ende irgendwelche Löcher genommen, an die ich halbwegs dran kam. Das ist wohl ein guter Tipp. Auch das mit dem Untermass, das war auch schon meine Vermutung dass sowas Sinn macht.
 

mkraemerx

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Also, das sind einige super Tipps, was ich beim nächsten Mal anders machen würde.

In diesem Fall hier werde ich glaub zunächst mal mit einer Spreizzwinge den Korpus etwas weiten um zu schauen ob es dann besser läuft. Und falls das hilft, werde ich wohl wirklich den Einsatz etwas schmaler hobeln.

Was ich noch gar nicht erwähnt habe weil mir meine Dummheit etwas peinlich ist: Ich habe es natürlich geschafft, beim Bauen ein paar Sägespäne in die Kugelführung zu streuen. Ich hoffe es liegt nicht daran, aber wenn ich sonst alles ausschliessen kann, dann weiss ich wenigstens dass ich beim nächsten Mal das mit den Sägespänen besser lasse :emoji_wink:

Guuden,

Schubkasten schmaler hobeln, fräsen, schleifen, schneide oder was auch immer.
Oder einen Sprieß unter dem Schubkasten einbauen der den Korpus einen halben mm weitet.
 

Dusi

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ich benutze diese Führungen häufig und hatte auch am Anfang immer mal das Problem, dass sie schwergängig waren. Jetzt mache ich zwei Dinge:

1) Das Maß der Führung ist 12,7mm, wenn ich mich recht erinner. Also bei zwei Führungen 25,4 mm. Ich plane immer mit 26mm, das hat sich bei mir bewährt, ich denke immer, wenn ich die Schublade zu schmal konstruiere kann ich leichter bei der Montage der Schienen was unterlegen als die Schublade schmaler zu schleifen.

2) Beim Bohren benutzt man ja die Schiene als Schablone. Ich nutze da immer so einen selbstzentrierenden Bohrer. Dabei passiert es aber immer, dass die Späne die Schiene verdrecken, insbesondere weil die Schiene ja auch eingeölt ist. Ich habe schon zwei Lösungen benutzt. Zum einen hatte ich eine Schiene mehr und habe immer diese zum Bohren benutzt und dann eine "frische" benutzt zum Festschrauben oder man muss die Schiene bevor man sie einbaut wirklich gut reinigen. wahrscheinlich wäre druckluft dafür gut, die habe ich aber nicht.

Grüße und viel Erfolg.
 

ChristophW

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Zwecks Montage sieht es für mich aus als hätte er vorhandene Bohrungen verwendet. Ich würde wie gesagt einfach mal eine dünne Pappe unterlegen, geht es dann noch schlechter ist der Schubkasten zu breit, was man mit Schleifpapier oder Raspel beheben können sollte, in diesem Fall reicht es vielleicht auch schon die Leiste dünner zu machen.
 

matutin

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Hallo zusammen,

ich bin auf das Thema hier gestoßen, da ich wohl mit einer Innenschublade auf Vollauszug mit Kugelführung (Blum Accuride 3832TR ) ein ähnliches Problem habe. Bei meinen wirklich beengten Verhältnissen ist an ein anderes, maßtoleranteres Führungssystem leider nicht zu denken (bei optimal eingebauter Schublade sind oben und unten gerade mal 3 mm Luft!). So wie es sich anfühlt, ist die Schublade wohl um die berühmten 0,5mm zu breit. Die Lade ist aus beschichteter Spannplatte (Egger W 1000 St9 aus industriellem Zuschnitt) gefertigt und wohl etwas zu präzise gemessen :emoji_innocent:.

Gibt es die Möglichkeit, ohne all zu großen Schaden zu verursachen, die 0,5 mm bei zu schleifen? Bei Melaminharz o.ä. habe ich da absolut keine Erfahrung :emoji_frowning2:. Wenn das nicht funktioniert, muss wohl als Alternative ein 1mm tiefe Nut in die Seiten gefräst werden, um das Übermaß auszugleichen (oder gibt es eine andere, geniale Idee, auf die wir hier noch nicht gekommen sind :emoji_sunglasses:)?

Vielen Dank und schönen Sonntag,
Lothar
 

teluke

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Ich habe schon ca. 200 dieser Auszüge verbaut und es ist so wie schon oben von jemandem beschrieben.
Es muss sehr genau gearbeitet werden.
Wenn die Schublade 1mm schmaler ist als berechnet passt das noch ganz gut, aber wehe sie ist 1/10mm breiter.

Es wird Dir also kaum was anderes übrigbleiben die Schublade schmaler zu schleifen.
Ob- und wie das bei Deiner Schublade möglich ist kann ich nicht sagen.
Ich verarbeite keine beschichtete Spanplatte.
 

FredT

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Schleifen auf der Anlagefläche der Führung oder auch Fräsen Oberfräse mit Parallelanschlag oder Schiene. Woimmer irgendwas zu breit ist, weg damit
 

predatorklein

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Moin

Wenn die Schublade 1mm schmaler ist als berechnet passt das noch ganz gut, aber wehe sie ist 1/10mm breiter.

Die Erfahrungen haben wir auch gemacht :emoji_wink:

Bei den So - Tech teilen sind es auch nicht 12,5 mm .
Wenn ich mich recht erinnere , sind es 12,7 mm x 2 , also 25,4 mm .
Schon eine blöde Zahl .

Wir machen immer 26 mm , funzt ganz gut .

Gruß
 

teluke

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Genau so ist es.

Ich verbaue schon seit langem nur noch welche mit Einzug.
Denn, wenn richtig eingebaut laufen Kugelauszüge extrem leicht. Da passiert es leicht dass sie durch das leichte Anstoßen beim zuschieben wieder ein paar mm nach vorne prallen und daher überstehen.
Mit dem Einzug bleiben sie aber sauber am Anschlag stehen.

Der große Vorteil der Kugelauszüge ist es dass man die Schubladen bauen kann wie man möchte.
Vorgegebene Längen und Materialdicken gibt es einfach nicht.
 

matutin

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Danke an Alle, Ihr habt mir schon sehr geholfen.
Dann werde ich jetzt mal die Oberfräse anwerfen und "weg damit, was zu breit ist" :emoji_wink:

Schönen Abend, Lothar
 

dsdommi

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Moin.
Ich würde aber an beiden Seiten was abnehmen
Geht auch mit der tks wenn dir das lieber ist
Gruß Dommi
 

matutin

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Hallo Dommi,

Oberfräse passt schon, es wird auf 0,5mm auf jeder Seite hinauslaufen, das schaffe ich mit meiner TKS nicht :emoji_slight_smile:

Viele Grüße, Lothar
 

Johannes

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Hallo,
es ist doch viel einfacher auf einer Seite 1mm wegzufräsen. Das fällt doch garnicht ins Gewicht.

Es grüßt Johannes
 
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