Wachslasur auf Zedernholz klebt !!!

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Sehr geehrte Damen und Herren,<br><br>als engagierter Hobbyschreiner habe ich für <br>meine Tochter ein Klappbett aus massivem <br>Zedernholz gebaut. Die Holzoberfläche habe <br>ich mit der CLOU-Wachslasur (farblos) <br>gestrichen. Diese Lasur hat bei meiner <br>ebenfalls selbst hergestellten Schrankwand <br>aus Buche eine sehr gute Oberflächenqualität<br> ergeben. Deshalb habe ich sie auch für das <br>Zedernholzbett eingesetzt.<br>Leider mußte ich bereits nach dem ersten <br>Auftrag feststellen, daß sich die Wachslasur <br>an einigen Stellen, besonders dort, wo Äste <br>im Holz sind, klebrig anfühlt. Der zweite <br>Auftrag brachte zwar zunächst eine Besserung<br> (nach Trocknung der Lasur waren keine <br>klebrigen Stellen vorhanden), aber nach ca. <br>einem Tag wurde das Bett an einigen Stellen <br>erneut klebrig. Es muß also ein Stoff im <br>Zedernholz vorhanden sein, der die <br>Wachslasur durchdringt und unbrauchbar <br>macht.<br><br>Offensichtlich ist die CLOU-Wachslasur nicht<br>für Zedernholz geeignet. Was ist zu tun?<br><br>Über Ihren fachlichen Rat würde ich mich sehr<br>freuen.<br>
 

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hallo<br> <br>wenn sich die klebrigen flächen ausschließlich auf den bereich der äste beziehen würde ich in erwägung ziehen diese mit selbstgemachten Dübeln<br>aus zedernholz ausflicken.Darauf achten das in den neuen dübeln keine äste sind.Soltet ihr keinen Bohrer haben mit dem Ihr die Dübel fertigt In den meisten Schreinereien ist ein bohrer zum erstellen selbsgemachter dübel vorhanden freundliches anfragen bei dem ansässigem schreiner hilft. Holz mitnehmen.<br> &nbsp; <br>
 

khr

ww-esche
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25. August 2003
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572
Ort
46244 Kirchhellen
Hallo Herr Grunwald ! <br>Die Probleme dürften mit dem recht hohen Harzgehalt des Zedernholzes in Verbindung stehen, so dass es hier, vor allem im Bereich der Äste, &nbsp;wenn überhaubt nur zu einer nur sehr langsamen Aufnahme des Wachses kommt, da die Dichte dees Holzes hier extrem hoch ist. Wird das Wachs dann zu &quot;dick&quot; aufgetragen, so zieht´s nicht ordnungsgemäß in´s Holz ein sondern bleibt auf der Oberfläche stehen. Es bekommt erstmal eine Haut &nbsp;auf der Oberfläche , weil´s von außen das Trocknen anfängt. Da es nach innen nicht wegziehen kann, wird dann aus dem auf der Oberfläche verbleibenden Material eine klebrige Masse. Buche, die nahezu keinerlei Holzinhaltsstoffe besitzt, kennt die Probleme nicht, da die alles aufsaugt wie ein Schwamm. Zeder hingegen ist von sich aus bereits derart resistent, daß Sie es auch außen unbehandelt verbauen können, ohne daß es zu Schäden kommt, sofern Sie´s richtig machen.<br>Im vorliegenden Fall schlage ich vor, die Oberfläche mit einer geeigneten Verdünnung vorsichtig abzuwischen (nebelfeucht) bis nix mehr klebt, ein paar Tage zu warten und dann, sollten matte Stellen auftreten, das Wachs möglichst verdünnt und möglichst dünn nochmals mit einem Lappen auftragen. Treten keine Flecken auf und klebt´s nicht mehr, belassen Sie´s so wie es ist. &nbsp;
 

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<br>Vielen Dank für die Antworten auf meine Frage.<br><br>Das &quot;Ausbessern&quot; mit selbst hergestellten Dübeln<br> ist sicher ein guter Tipp.Es kommt für mich aber<br> aus ästhetischen Gründen nicht in Frage, weil das<br>den Maserungsverlauf des Holzes stört. Außerdem <br>waren die klebrigen Stellen teilweise zu <br>großflächig.<br><br>Inzwischen habe ich herausgefunden, daß es<br>wahrscheinlich auch kein Harzproblem, sondern ein<br> Ölproblem ist. Zedernholz ist offensichtlich ein<br>ölhaltiges Holz. Leider fehlen diesbezügliche <br>Informationen in den gängigen Holzatlanten. Harz <br>ist zusätzlich im Holz. Es gibt auch ein paar<br>Harzgallen, aber die sind nicht das Problem.<br><br>Auch waren meine Versuche mit Nitroverdünnung und<br> Reinigungsbenzin nicht zufriedenstellend. Es <br>blieb klebrig.<br><br>In einem Fachbuch &quot;Handbuch der Holzbearbeitung&quot; <br>fand ich den Hinweis, daß man die Holzoberfläche <br>von ölhaltigen Hölzern, die die ansonsten die<br>üblichen Lacke, Lasuren etc. nicht annehmen, auch<br> mit Öl (Leinöl, Teak-Öl,Tungöl etc.) versiegeln<br>kann. Diesen Tipp hab ich ausprobiert und dadurch<br>mein Problem wie folgt gelöst:<br><br>Mittels Ziehklinge den kompletten Wachsbelag<br>entfernt. (ca. 6 Std. Extra -Arbeit ! ). <br>Anschließend Oberfläche erneut geschliffen.<br>Anschließend mit Lappen Holzöl<br>(Fabrikat Liberon) aufgetragen. <br>Ergebnis: sehr zufriedenstellend. Es klebt nichts <br>mehr, die Oberfläche ist durch das Holzöl <br>gehärtet und versiegelt und der natürliche <br>Charakter des Holzes ist erhalten geblieben.<br><br>Mit freundlichen Gruessen<br>Bernd Grunwald<br>
 
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