Wandanschluss in Blockbohlenwand einnuten?

miho

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Hallo,

ich muss in nächster Zeit einige Renovierungen an einem in Blockbohlen gebauten Holzhaus aus den 30er Jahren ausführen. Bei dem Haus stehen die tragenden Balken der Decken ca. 10cm aus der Wand raus. Die Oberseiten der Balken sind angeschrägt. Ursprünglich waren da mal kleine Abdeckungen aus Kupferblech drauf. Die waren anscheinend direkt auf die Wand geschraubt und wurden vor vielen Jahren aus unerfindlichen Gründen entfernt und durch Bretter über alle Balkenköpfe ersetzt. Die Bretter sind im Laufe der Zeit ziemlich weggegammelt und Wasser ist auch auf die Balkenköpfe gekommen. Deren Oberseite ist dadurch im oberen Zentimeter etwas mürbe, tiefer drunter aber noch OK. Wir haben jetzt provisorisch die Bretter ersetzt, so dass sie wieder einigermaßen dicht an der Wand anliegen und Wasser ableiten. Das ist der derzeitige Zustand auf dem Foto und oben auf der Skizze. Im Interesse einer langen Haltbarkeit würde ich die Bretter und Balkenköpfe darunter gerne mit Kupferblech schützen. Haltet Ihr das für sinnvoll? Wie bringe ich das Blech am besten an? Einfach mit Dichtung auf die Holzwand schrauben (Links unten in der Skizze)? Oder z.B. mit einer Nutfräse ein Nut oberhalb der Bretter ins Holz fräsen und das Blech mit einem Falz da einfädeln und evtl. noch abdichten (Rechts unten in der Skizze)? Sollte man die Nut dann noch schräg machen oder reicht senkrecht ins Holz und oben noch eine geeignete (welche?) Dichtmasse rein?

Danke für alle Hinweise
Michael

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magmog

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Moin,

eine schräge Nut wäre natürlich eine besonders elegante Version.
Zwischen Blech und oberer Nutwange natürlich Luft lassen,
die untere Kante des Blechs auf ~160° umschlagen, dann entstehen dort
keine scharfe Kante, das Blech wird stabiler und sieht besser aus.
 

dieweltistrund

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Guten Abend Michael,
ich hätte noch zwei kleine Verbesserungsvorsschläge für Deine schräge Nutvariante.
Schnelle Skizze anbei.
Die Kantung von dem Blech erweitert um zwei V-Tropfkanten könnten es bei entsprechender Dicke so stabil machen, das die Holzbrettchen nicht zwingend notwendig werden -aber auch nicht schaden.
Durch die schräge Nutung entsteht oben eine Art Tropfkante und das Wasser fällt auf das Blech. Wenn entsprechend Wind geht, drückt er das in die Nut und da ist dann die V-Tropfkante und das Wasser fliesst über das Blech ab. Die untere V-Tropfkante hat den selben Zweck und stabilisiert auch das Blech. Wenn die Nutfräsung sauber gelingt, könnte man in die Nut einen Dichtstoff einspritzen und dann das Blech einschieben und Rest-Montage wie gehabt.

Gruss
Jörg
 

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Mitglied 24010 keks

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Wenn das mit der Nut nicht funktioniert, dann das Blech unten so kanten wie von Jörg @dieweltistrund skizziert und oben einmal komplett umkanten, so dass oben eine "runde" Kante entsteht. Dann kommt da ein Kompriband rein, alle 30 cm ca eine Spanglerschraube und nachträglich oben eine Silikonfugen.
Das wäre dann die klassische Wandanschlusslösung mit Blechen... das funktioniert aber nur solange da nicht permanent Wasser in großen Mengen runterläuft... Das sollte aber ja auch hoffentlich nicht der Fall sein...

Gruß Daniel
 

miho

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Danke für Eure Tips.

Unten umkanten werde ich auf jeden Fall. Die schräge Nut würde ich wahrscheinlich mit einer Flachdübelfräse und dem Brett als Anschlag ziehen. Da würde nur ein einfaches Blech, evtl. mit scharf umgeschlagener Kante reinpassen. Das ließe sich sicher auch ganz gut mit Silikon versiegeln, falls da doch durch die schmale Nut Wasser reinzieht.

Die dargestellte Wand ist auf der Südseite und hat auch etwa 25cm Dachüberstand. Insofern dürfte nicht allzuviel Wasser die Fassade runterlaufen. Auf der Nordseite gibt es aber eine ähnliche Situation, wo ich wohl auch ran muss. Da ist die Wassermenge evtl. kritischer. Ich konnte die Wände aber bisher nie bei starkem Regen beobachten.
 

Mitglied 24010 keks

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Ein Schlagregen tut dem Holz nichts... Silikon bei deiner Konstruktion würde ich vermeiden. Wenn da einmal Wasser reinkommt, kommt es nicht mehr raus. Das wäre fatal.
Schräge Nut mit nur Flachdübelfräse halte ich auch für zu klein. Da bekommst du eine richtig schöne Kapillarwirkung die dir das Wasser rein zieht.
Deine Lösung ist gut, aber nur wenn du da eine min. 8mm Nut reinbekommst (besser 12). Und dann genauso Kanten wir Jörg skizziert hat.

Gruß Daniel

Edit: Auf der Nordseite ist bei uns in Deutschland?, naja zumindest in Bayern, selten was zu erwarten. Hauptwetter kommt aus Süd-West... :emoji_slight_smile:
 

miho

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Ein Schlagregen tut dem Holz nichts... Silikon bei deiner Konstruktion würde ich vermeiden. Wenn da einmal Wasser reinkommt, kommt es nicht mehr raus. Das wäre fatal.
Schräge Nut mit nur Flachdübelfräse halte ich auch für zu klein. Da bekommst du eine richtig schöne Kapillarwirkung die dir das Wasser rein zieht.
Deine Lösung ist gut, aber nur wenn du da eine min. 8mm Nut reinbekommst (besser 12). Und dann genauso Kanten wir Jörg skizziert hat.

Edit: Auf der Nordseite ist bei uns in Deutschland?, naja zumindest in Bayern, selten was zu erwarten. Hauptwetter kommt aus Süd-West... :emoji_slight_smile:

OK, dann muss die kleine Makita mit nem Nutfräser ran. Für die habe ich einen Korb zum Schrägstellen und kann die auch noch ganz gut mit der Hand am Brett führen.

Das Haus ist im Weserbergland, bisschen anders als in Bayern ist das Wetter da schon.
 
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