Torx

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Heyhey,
ich stehe am beginn meiner Tischlerlehre und bin 23. Ich würde sehr gerne auf Wanderschaft gehen und bin am überlegen meine Ausbildung zu verkürzen (zum einen damit ich schnelle lostippeln kann und zum anderen weil ich schon eine andere Ausbildung dreijährig absolviert habe). Nun zu meiner Frage: wisst ihr im welchem durchnschnittsalter die meisten lostippeln und würdet ihr empfehlen eine tischlerlehre um ein Jahr im Vorraus oder am ende der Ausblidung ein halbes Jahr zu verkürzen?
Bei aller Fehrnweh und Abendteuerlust die ich habe, ist es mir dennoch wichtig, in der Ausbildung gut zu lernen.
 

Mitglied 59145

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Hmmm, immer schwierig.

Kommt auf echt vieles an.

Es ist zum einen die Frage wie gut du in dem Lehrbetrieb zurecht kommst und was du mitnehmen kannst.

Wie meinst du im Vorraus oder zum Ende? Macht das einen Unterschied?
Ich würde anfangen und dann entscheiden.

Losgehen ist komplett unterschiedlich. Also echt egal.

Ich hatte das auch eine Weile im Kopf, habe das dann aber anders gemacht. Mit mehr Geld und Luxus, gesehen habe ich aber auch viel, erlebt auch genug.

Inzwischen bin ich froh das nicht gemacht zu haben. Ich wäre da nicht richtig gewesen.
 

wirdelprumpft

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Heutzutage ist das 1. Lehrjahr nahezu unnütz
wer zinkt noch von Hand oder macht Gratverbindungen, Schlitz und Zapfen noch von Hand?
Von daher wäre nur der theoretische Teil wichtig aber beim Meister ist das fast der identischer Stoff also 1 Jahr verkürzen und gleich zum Meistervorbereitungskurs anmelden….
Gut die Zwischenprüfungen/ Arbeitsprobe im 2 bzw. 3 Lehrjahr könnten schwieriger werden da da vermutlich immernoch diese antiken Techniken benötigt werden
 

wirdelprumpft

ww-robinie
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Dabei geht es doch nicht darum, es später ernsthaft anzuwenden, sondern um die Materialeigenschaften zu verinnerlichen. Finde ich unverzichtbar.
das war mal heutzutage ist Schreiner wohl überwiegend Startknopfdrücker wahlweise an CNC oder Plattensäge bzw. KAM
Von Hand also mit Werkzeug ohne Akku - das kommt in meinem Alltag nicht mehr vor
Dito Materialeigenschaften - MDF - Spanplatte oder gelegentlich Leimholz - wenn Massivholz aus Rohware meist Blockrahmen etc.
sorry Schreiner ist kein romantischer Beruf mehr wenn er es je war es sei denn man hat das Glück in einer Schreiberei zu arbeiten die entsprechende Kundschaft hat aber viele wird es da nicht mehr geben
95% sind weiße Platte hin und wieder mal Holzdekor oder Uni aber furnierte Möbel oder gar Massivmöbel kommt so gut wie nicht mehr vor spätesten nach Angebot wird es Dekor
 

weissbuche

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Ich habe einige Freunde un Kollegen die gewandert sind. Auch einige unserer Lehrlinge sind getippelt. Es gibt keinen dabei, der diese Jahre bereut oder als verschenkte Zeit sieht. Bei unseren Lehrlingen sehe ich das so: die gehen als Spacken und kommen als vernünftige Typen zurück, mit denen man was anfangen kann. Nach meiner Lehre vor 50 Jahren war das sowas von Exotisch, das das keiner gemacht hat bzw. es war garnicht bekannt. Also wenn Du das machen willst, nur zu. Nimm Kontakt mit einem der Schächte auf und lasse Dich von einem der Altgesellen beraten.Die Diskussion über den Sinn von Zinken usw. will ich hier nicht wieder aufleben lassen, hatten wir schon zu oft hier im Forum. Führt zu nichts und w ird schnell persönlich. Ich sehe das kritisch. Sieh zu das Du in der Lehre möglichst viel, auch unterschiedliche, Sachen machst. Wenn Du wanderst, bedeutet das ja auch, daß Du unterwegs Arbeiten mußt. Da wird von Dir einiges erwartet und Du hast da keinen Welpenschutz als Lehrling, Du bist Geselle. Aber wie gesagt, Kontakt aufnehmen und beraten lassen, überlegen und dann entscheiden. Über die Verkürzung der Lehre entscheidest Du auch nicht alleine. Schule und Ausbilder haben da auch noch mitzureden.
Torx hat nicht nach dem Sinn des ersten Lehrjahres oder nach dem Romantikfaktor des Tischlerberufs gefragt, diese Diskussion ist hier überflüssig wie ein Kropf.
 

asphaltblau

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Auch die Lehrzeit können schon durch Auslandspraktika belebt werden. Durch Erasmusförderung ist auch die Finanzierung keine große Hürde mehr.
Ich möchte keinen Tag meiner dreijährigen Ausbildung missen obwohl ich auch hätte verkürzen können. Besonders im Berufsgrundbildungsjahr saugt man die Eigenheiten des Werkstoffes Holz regelrecht auf. Wenn du unbedingt verkürzen möchtest, dann ein halbes Jahr am Ende. Ich habe viele Verkürzer in meinem Berufsleben erlebt, die sich das 1. Ausbildungsjahr geschenkt haben. War für alle und mich ein kompletter Krampf und wenig brauchbar. Blöderweise lässt sich eine verkürzte Lehrzeit nicht verlängern, wenn man eine 2-jährige Ausbildung vertraglich abgeschlossen hat und merkt, dass das vielleicht doch nicht das Richtige war.
 

DZaech

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das war mal heutzutage ist Schreiner wohl überwiegend Startknopfdrücker wahlweise an CNC oder Plattensäge bzw. KAM
Von Hand also mit Werkzeug ohne Akku - das kommt in meinem Alltag nicht mehr vor
Dito Materialeigenschaften - MDF - Spanplatte oder gelegentlich Leimholz - wenn Massivholz aus Rohware meist Blockrahmen etc.
sorry Schreiner ist kein romantischer Beruf mehr wenn er es je war es sei denn man hat das Glück in einer Schreiberei zu arbeiten die entsprechende Kundschaft hat aber viele wird es da nicht mehr geben
95% sind weiße Platte hin und wieder mal Holzdekor oder Uni aber furnierte Möbel oder gar Massivmöbel kommt so gut wie nicht mehr vor spätesten nach Angebot wird es Dekor

Das liegt dann wohl vor allem an dir und deiner Betriebsausrichtung :emoji_wink: Verallgemeinern darf man das keinesfalls. Kenne da ganz viele absolut gegenteilige Erfahrungen, einschliesslich der bei meinem eigenen Betrieb.
Massivholz ist wieder viel gefragter, es gibt immer mehr komplexe Beschläge die hohe Präzision und viel Fachwissen erfordern. Auch mit Halbfabrikaten wie Furnierspan kommt man bei den heutigen Wünschen und Qualitätsanforderungen nicht sehr weit…
 

Holzrad09

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Heutzutage ist das 1. Lehrjahr nahezu unnütz
wer zinkt noch von Hand oder macht Gratverbindungen, Schlitz und Zapfen noch von Hand?
Also das sehe ich ebenfalls komplett anders. Diese Übungen dienen ja in erster Linie dazu, mit holzbearbeitungs Handwerkszeugen umgehen zu lernen oder soll ein Tischler nach seiner Ausbildung weder ein Brett gerade von Hand abschneiden noch ein Stecheisen halten können.
Bei uns gibt es keine CNC, da wird alles noch konventionell mit Standardmaschinen gemacht, ist eben noch ein richtiger Handwerksbetrieb.
Der alte geht aber auch bald in Rente und es ist kein Nachfolger in Sicht. Deswegen hat er vielleicht auch keine Investitionen getätigt.
LG
 

wirdelprumpft

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@DZaech schön für dich ich hab so Kundschaft leider nicht und wenn ich mir die Händler und deren Lagerhaltung bei Massivholz und Furnier so ansehe bzw. nicht mehr ansehe da nicht mehr vorhanden scheint sich da ein gewisser Trend abzuzeichnen -
@Holzrad09
ist vielleicht Regional unterschiedlich in Region Stuttgart würde ich mal behaupten überwiegen die CNC - Betriebe
und die anderen wird es in kürze nicht mehr geben da nicht mehr konkurenzfähig außer in Nischen


aber wie schon in 6# geschrieben bringt diese Diskussion den Fragesteller nicht weiter

Da der Fragesteller schon ne Ausbildung hat wird er evtl. mit Handwerkszeug umgehen können je nach dem was der Ausbildungsberuf war
 

teluke

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Also das sehe ich ebenfalls komplett anders. Diese Übungen dienen ja in erster Linie dazu, mit holzbearbeitungs Handwerkszeugen umgehen zu lernen oder soll ein Tischler nach seiner Ausbildung weder ein Brett gerade von Hand abschneiden noch ein Stecheisen halten können.
Bei uns gibt es keine CNC, da wird alles noch konventionell mit Standardmaschinen gemacht, ist eben noch ein richtiger Handwerksbetrieb.
Der alte geht aber auch bald in Rente und es ist kein Nachfolger in Sicht. Deswegen hat er vielleicht auch keine Investitionen getätigt.
LG
Das wäre doch die Gelegenheit für Dich!
 

fahe

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Ich war früher recht oft in der "Schmiede" in Dresden. Das ist seinerzeit nicht nur eine gemütliche Kneipe gewesen, sondern auch Dresdner Bude der Fremden Freiheitsbrüder. Das waren immer sehr interessante junge Leute, die ich da kennengelernt habe. Und wirklich jede(r) hat bestätigt, dass sie/ihn die Tippelzeit wirklich schneller hat reifen lassen, was Menschenkenntnis, Fachwissen, Toleranz etc. pp. anbelangt, als wäre sie/er zu Hause geblieben.

Und ich? Ich halte seither bei jeder/m Wandergesellin/-gesellen am Straßenrand... und fahre auch ein Stück zurück, wenn Anhalten gerade einmal schwierig war.

Also klares Zureden von einem, der wie der Blinde von der Farbe spricht, weil er das nur von der anderen Seite kennt. :emoji_wink:
 

Torx

ww-pappel
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Hmmm, immer schwierig.

Kommt auf echt vieles an.

Es ist zum einen die Frage wie gut du in dem Lehrbetrieb zurecht kommst und was du mitnehmen kannst.

Wie meinst du im Vorraus oder zum Ende? Macht das einen Unterschied?
Ich würde anfangen und dann entscheiden.

Losgehen ist komplett unterschiedlich. Also echt egal.

Ich hatte das auch eine Weile im Kopf, habe das dann aber anders gemacht. Mit mehr Geld und Luxus, gesehen habe ich aber auch viel, erlebt auch genug.

Inzwischen bin ich froh das nicht gemacht zu haben. Ich wäre da nicht richtig gewesen.
 

tritom

ww-eiche
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Also ich bin zwar nicht aus der Holzbranche und habe ganz andere Ausbildungen gemacht. Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, dass die grössten Entwicklungschritte für mich fachlich und persônlich meist mit Ortswechseln kamen. Erster 4wöchiger Urlaub als Jugendlicher allein im Ausland, danach Auslandsstudium, nach vielen Jahren Berufserfahrung dann Wegzug von Deutschland in die Schweiz, dann nach weiteren vielen Jahren kompletter Branchen und Berufswechsel.

Ich wäre heute wohl ein komplett anderer Mensch wenn ich im ersten Beruf, bei der ersten Firma in DE geblieben wäre. kaum vorstellbar.
Der Wechsel des sozialen Umfelds bringt immer die Möglichkeit eines kleinen inneren Neustarts.

Daher kann ich dich nur ermutigen diesen Schritt mit der Wanderschaft zu machen und deine Erfahrungen zu sammeln
 

Jaquiria

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Ich zitiere mich mal selbst:
Ich würde es dir sehr empfehlen.
Stand vor der gleichen Frage, mit Abitur und Ausbildung, 27 Jahre alt. Habe in verschiedenen Betrieben Praktika gemacht - die großen hätten mich alle ohne bgj genommen, die kleine Möbelschreinerei zu der ich schlussendlich wollte, nur mit BGJ. Ich bin sehr froh, dass ich das gemacht hab! Habe zuvor schon relativ viel mit Holz gemacht, allerdings eher "Bauschreinerei" und Hobby.
Die handwerklichen Grundfertigkeiten kennst du dann von der Pike auf und lernst den Werkstoff mit seinen Eigenheiten gut kennen. Außerdem ist in den Prüfungen die Zeit ein erheblicher Faktor, wenn du das nicht unter Zeitdruck geübt hast, bekommst du echt Probleme.

In der Theorie war es ein sehr entspanntes Jahr, da kommt man mit gut zuhören eigentlich gut durch :emoji_wink: aber im zweiten werden eben viele Dinge als bekannt vorausgesetzt, das wäre schon einiges was selbst aufzuholen ist.

Wenn du es dir finanziell leisten kannst, ein Jahr länger Azubigehalt zu bekommen, dann mach es auf jeden Fall.

Die Ausbildung hintenraus zu verkürzen kannst du noch im zweiten Lehrjahr entscheiden, zum tippeln kann ich leider nichts beitragen. Kann mir aber vorstellen, dass es in der Persönlichkeitsentwicklung viel bringt.
 

Lorenzo

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Ich würde das erste Jahr auf jeden Fall mitnehmen. Da geht's um Basiswissen, und nicht zu knapp. Erst kommt das Fundament, auf dem baut sichs deutlich sinnvoller.

Und wenns dich in die Ferne zieht, dann mach dich zu gegebenem Zeitpunkt auf den Weg. Sonst trauerst du hinterher ner verpassten Chance nach. Ich kenn niemand der seine Wanderschaft bereut hat, ich selbst war zwar nur für paar Monate im Ausland, aber die Einblicke in ganz anderes Arbeiten als in einer deutschen Schreinerei will ich nicht missen. Und das fachliche ist nur ein Teilaspekt..
 
Zuletzt bearbeitet:

Mitglied 59145

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Wichtig ist anzufangen, also hophop zur Ausbildung :emoji_wink:

Dabei kommen dann Eindrücke und, jedenfalls bei mir, auch Kontakte zu Wandersleuten. Dann gibt es noch viele andere Faktoren, eine Partnerschaft, eine Erfüllung im Job, ganz andere Möglichkeiten was zu sehen und vielleicht auch ganz andere Eindrücke wie es weiter gehne soll.

Fang an und halt die Augen offen!

Für mich war der Weg ohne Wanderschaft richtig, aber auf keinen meiner "Wechsel" und Eindrücke möchte ich verzichten. Insgesamt passt das, ich gebe zu nicht alles war immer geil. Ist eine Wanderschaft aber ganz sicher auch nicht :emoji_wink:

Aber meistens!

Also anfangen und Augen auf, gerade auch auf das was du willst. Das kann gut die Wanderschaft sein!
 

joh.t.

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bei den Zwergen
3 Jahre sind sehr sinnvoll.
Kommt natürlich auch auf den Betrieb an wo man lernt.
Erkundige dich bei den unterschiedlichen Schächten.
 

Torx

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danke für die ganzen Antworten!
bei uns im bundesland gibt es leider kein bgj, dennoch kann ich verstehen, wenn das eine Jahr bzw ein halbes Jahr länger sinvoll sind, um möglichst viel mitzunehmen.
Ich werde mir weiterhin Gedanken drum machen wie ich die Ausbildungszeit gestalen werde und bin noch offen für weitere Ansichten.
Das Verzinkungen mit der Hand heutzutage im gängigen Tischleralltag nicht mehr üblich sind, ist mir bewusst. Dennoch ist es ja auch ein teil des alten Handwerks was ich spannend zu erlernen finde. War aber nicht meine Absicht diesbezüglich eine Disskusion auszulösen.
Es ging mir eher darum in welchem alter Leute auf Wanderschaft gehen und ob es sinnvoll ist von der pike an zu lernen oder ein Quereinstieg auch machbar ist.
 

wirdelprumpft

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Dennoch ist es ja auch ein teil des alten Handwerks was ich spannend zu erlernen finde.
dann auf jeden Fall das 1. Lehrjahr machen
ob es sinnvoll ist von der pike an zu lernen oder ein Quereinstieg auch machbar ist.
kommt auf den Betrieb an - bei modern ausgestatteten Schreinereien wird das meiste in der Arbeitsvorbereitung gemacht und dann auf die jeweilige Maschine übertragen - der Startknopfdrücker arbeitet das dann ab - dafür braucht man das 1. Lehrjahr eher nicht.
In herkömmlichen Betrieben wo noch alte Maschinentechnik steht macht es Sinn da man da ggf. Zeichnungen lesen muss und Stücklisten erstellt etc. das lernt man Teilweise im 1. Lehrjahr + Fachtheorie - geht aber auch so siehe hier im Forum die Fragen von "Woodinator Profibastler":emoji_wink:
 

Tilia

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Im ersten Lehrjahr werden Basics vermittelt -praktisch und fachtheoretisch- auf die im Tischler-/Schreinerhandwerk alles Weitere aufbaut. Die Grundlagen zu überspringen macht meiner Meinung nach nur Sinn, wenn diese schon durch eine andere, einschlägige HOLZhandwerkliche Ausbildung, und/oder Berufserfahrung und Eigenstudium vorhanden sind.

Steigt man durch Verkürzung ins zweite Lehrjahr ein, steht die Zwischenprüfung bevor. Etwa zur Mitte des Lehrjahres. Mit theoretischem Prüfungsblock der ersten anderthalb Ausbildungsjahre, und sportlich-praktischer Arbeitsprobe. Inklusive dem Erstellen von technischen Zeichnungen straight nach Din 919. Und CNC /CAD Technik startet mit den teils komplexen Programmen auch schon ab Beginn der Ausbildung und wartet mit den Anfängergrundlagen nicht bis zum 2. Lehrjahr.

Also, ich halte es auch für sinnvoller zunächst regulär in die Ausbildung einzusteigen, und dann lieber hinten raus zu sehen ob die „Luft“ wirklich da ist, um dann ggf. das halbe Jahr zu verkürzen.

Ich hab selbst schon Leute erlebt die das erste Lehrjahr abgekürzt haben. Aber die waren entweder durch ihre vorangegangene Berufsgeschichte bereits so einschlägig vorgebildet und handwerklich top, dass es einfach nahe lag den Weg so zu gehen (da war quasi gar nicht großartig die Frage ob verkürzen oder nicht). Oder ein, zwei andere wiederum hab ich gesehen, die waren eben nicht so fit, die hatten dann zu kämpfen sich da durch zu hangeln… machbar ist das je nach dem schon irgendwie. Aber ist das das Ziel? (…offen gemeinte Frage.)

Es ging mir eher darum in welchem alter Leute auf Wanderschaft gehen

Ich habe auch schon hin und wieder Wandergesellen mitgenommen die per Tramp unterwegs waren. Ich halte da ebenfalls grundsätzlich an, wenn es irgend möglich ist. Da war bisher an Altersstufen so ziemlich alles vertreten… ganz junge Burschen, in den Zwanzigern, Anfang der Dreißiger.. bunt gemischt, mein Eindruck was ich bisher so gesehen habe.

Das Meiste haben hier Andere auch schon geschrieben, ich wollt aber meine Sicht auch nochmal ergänzend hier mit dalassen.

Gute Grüße,
Tilia
 

Frank73

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Steigt man durch Verkürzung ins zweite Lehrjahr ein, steht die Zwischenprüfung bevor. Etwa zur Mitte des Lehrjahres. Mit theoretischem Prüfungsblock der ersten anderthalb Ausbildungsjahre, und sportlich-praktischer Arbeitsprobe. Inklusive dem Erstellen von technischen Zeichnungen straight nach Din 919. Und CNC /CAD Technik startet mit den teils komplexen Programmen auch schon ab Beginn der Ausbildung und wartet mit den Anfängergrundlagen nicht bis zum 2. Lehrjahr.
Guter Einwand, aber die Zwischenprüfung kann man verschieben.
Ich mache ja grad ne Umschulung, anderer Bereich, aber die ist auch verkürzt.
Welches Jahr ausgelassen wird, entscheidet die Berufsschule.
Ich habe meine Prüfung deshalb auch verschoben.
Das kann und sollte man aber vorher abklären.
 

NeuWäller

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Ich selbst habe nicht verkürzt, sondern mir volle drei Jahre gegönnt, und das war richtig für mich. Heute arbeite ich an einer BBS, und empfehle, wenn jemand nach Verkürzung fragt, eher das 1. Lehrjahr wegzulassen. Verkürzer sind häufig - durch Abi oder eine andere Ausbildung - schon etwas älter und bringen Motivation und Disziplin mit. Sie können sich die Grundlagen des 1. Jahres gut selbst aneignen. Im 3. Lehrjahr dagegen wird die Vorbereitung auf die Prüfung und die Anfertigung des Gesellenstücks intensiv durch die Berufsschule unterstützt - das sollte man ich nicht entgehen lassen. Und die Zwischenprüfung kann, wie Frank schon schrieb, um ein Jahr verschoben werden.
 

Hoosier

ww-robinie
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Ich habe zwar keine Lehre oder Wanderschaft gemacht, aber ich habe jede Gelegenheit genutzt, ins Ausland zu gehen. Davon kann man nur profitieren weil es andere Sicht- und Denkweisen lehrt und man auch viel über sich selber lernt. Wenn Du die Gelegenheit hast, dann nutze diese. Manche Sachen macht man später nicht mehr weil das Leben sich dann weiter entwickelt hat --> machen:emoji_slight_smile:
 
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