Warum so wenige Absaugungen mit Zyklon ?

spider37

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Hallo zusammen,
ich möchte gerne eine Diskussion um die Verwendung von Zyklon-Abscheidern in Absaugungen starten ...

In den USA scheint die Verwendung der Zyklonen weit verbreitet zu sein. Es gibt viele Selbstbauanleitungen und eine Vielzahl von kommerziellen Absaugungen die diese Methode einsetzen.
Hierzulande sind die aber kaum anzutreffen. Bisher fand ich nur eine Produktline von Holzkraft und eine Lösung von IVAT.

Hier im Forum gibt es auch einige Threads um den Selbstbau von Zyklon- Abscheidern und anscheinend sind alle - die einen haben - sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Daher meine Frage:
Warum wird diese Lösung so stiefmütterlich behandelt und warum gibt es so wenige kommerzielle Produkte die sie verwenden, obwohl es doch anscheind sehr gut funktioniert und ähnliche Ergebnisse wie bei den Reinluftabsaugern ohne aufwändige Filtertechnik erreicht werden können?

Haben wir eine Filtersack-Mafia in Europa? :emoji_wink:
 

bello

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Hallo,

die hier vorgestellten Lösungen haben mich allgemein auch interessiert, und manche Ausführungen sind schon beachtlich.

Persönlich finde ich es unhandlich mit einer weiteren Tonne zu agieren. Neben meiner Absaugung käme ein Zyklon für handgeführte Maschinen in Frage.
Würde ich dann einen Staubsauger auf eine Baustelle mitnehmen, müsste ich diesen erst vom Zyklon wieder trennen, danach wieder anschließen. Machbar, aber es ist mir einfach zu aufwändig.
Am Fräsmodul habe ich meistens einen Sauger mit automatischer Abrüttlung, dann auch keinen Beutel oder Festool-Sauger mit Longlife-Säcken (Z.B. beim Aufteilen von Platten mit der TS). Bei meinen Nilfisk-Saugern sind die Beutel eher preiswert - und kommen hier eher beim Lackschliff oder Feinschliff in Gebrauch.

Gruß
 

sebastian69

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Ich würde sagen ja, es gibt eine Filtersack Mafia. Ist das gleiche Prinzip wie bei Druckern.
Es gibt ja auch z.B. im Haushaltssauger Bereich Zyklonensauger, leider mit sehr kleinem Behälter, die Meinungen sind geteilt.
Ich glaube ja dass es nicht viel kosten würde einen Midi Sauger entsprechend um zu rüsten, ohne dass dieser gleich nicht mehr transportabel wird.
Aber manche Hersteller lernen langsamer, was der Kunde will, andere besetzen jede Nische.
 

tomkaes

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Daher meine Frage:
Warum wird diese Lösung so stiefmütterlich behandelt und warum gibt es so wenige kommerzielle Produkte die sie verwenden, obwohl es doch anscheind sehr gut funktioniert und ähnliche Ergebnisse wie bei den Reinluftabsaugern ohne aufwändige Filtertechnik erreicht werden können?

Das Zyklon-Vorabscheider Prinzip (Trennung der Grob- und Feinbestandteile) hat mit einer Reinluftabsaugung nichts zu tun.
Da geht es um den Reststaubgehalt der an den Raum wider abgegebenen, gefilterten Absaugluft der bestimmte Maximalwerte nicht überschreiten darf.
Der wird durch einem Zyklon (Grobabscheider) nicht verändert bzw. verringert.
 

spider37

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Das Zyklon-Vorabscheider Prinzip (Trennung der Grob- und Feinbestandteile) hat mit einer Reinluftabsaugung nichts zu tun.
Da geht es um den Reststaubgehalt der an den Raum wider abgegebenen, gefilterten Absaugluft der bestimmte Maximalwerte nicht überschreiten darf.
Der wird durch einem Zyklon (Grobabscheider) nicht verändert bzw. verringert.

Hallo Thomas,
Die in USA angebotenen Absaugungen kombinieren häufig den Zyklon Abscheider mit einem Feinluftfilter am Luftausgang und kommen dann auf einen Reststaubgehalt von unter 0,1 mg/m³ und diesen Wert haben die Reinluftanlagen doch auch.
Oder verwechsle ich etwas?
 

spider37

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Würde ich dann einen Staubsauger auf eine Baustelle mitnehmen, müsste ich diesen erst vom Zyklon wieder trennen, danach wieder anschließen. Machbar, aber es ist mir einfach zu aufwändig.

Hallo Bello,
ja sicher für die Montage ist eine selbstgebaute Kombination mit Zyklon nicht praktikabel.

Stellt sich natürlich die Frage warum die Hersteller keine Staubsauger mit integriertem Zyklon anbieten ... aber es gibt sogar dafür eine - zugegeben nicht sehr kompakte - Lösung wie den dust deputy für festool (findest du leicht per Google)
 

poobear

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Zyklone sind im industriellen Umfeld die Standardtechnik zur Partikelabscheidung. In aller Regel wird ein Feinfilter nachgeschaltet.
In kleinen Hobbywerkstätten, die mit "Staubsaugern" und mehr oder weniger mobilen Absauganlagen arbeiten, wird der Mobilitätsverlust und der Aufwand nicht lohnen. Obwohl ich schon aus Neugierde darüber nachdenke .... naja.
In Haushaltsstaubsaugern gibt es das häufiger. Am bekanntesten dürfte die Marke Dyson sein. Nun ist es aber eine Sache einen Teppich zu saugen, eine andere den Schleifstaub eines Exzenterschleifers abzusaugen.
Je "leichter" die Partikel sind, umso mehr muss die Luftgeschwindigkeit sinken, umso größer muß der Durchmesser des Zyklons sein. Das ist natürlich stark vereinfacht ausgedrückt - es gibt reichlich Literatur dazu.
Und hier dürfte der Bauraum das Problem sein.

Alex
 

WinfriedM

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In Haushaltsstaubsaugern gibt es das häufiger. Am bekanntesten dürfte die Marke Dyson sein. Nun ist es aber eine Sache einen Teppich zu saugen, eine andere den Schleifstaub eines Exzenterschleifers abzusaugen.

An dem Punkt würde ich eher sagen, genau das geht super mit den Dyson-Saugern. Blöd ist nur, dass man bei den Dingern die Saugkraft oder Motorleistung nicht regulieren kann.

Probleme sehe ich hingegen bei den Geräten, wo man große Mengen Späne absaugt. Denn da sieht man ja auch bei den Dysongeräten, dass die für ihre Größe relativ wenig Platz für das Sauggut haben. Wenn man also einen schönen kleinen Sauger haben will, dann geht das mit Zyklon nicht. Für kleinere stationäre Absauganlagen im Hobbybereich sehe ich aber keine Probleme. Da schluckt ein Zyklon nicht so viel Platz.

Bei den stationären Absauganlagen für den Hobbybereich scheinen mir die Hersteller zu schlafen. Oder die sind innovationsfeindlich, nach dem Motto: "Bauen wir schon seit 100 Jahren genau so und nicht anders!"
 

Dietrich

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Hallo,

Zyklone sind für so leichten Feststoffanteil einfach nicht nötig!
Und dort wo sie in der Industrie eingesetzt werden, wo man nach Korngrößen trennt mit Zyklonen, finden sich ganze Batterien von hintereinander geschalteten Zyklonen, die Stromrechnung der installierten Lüfterleistungen will sicher keiner freiwillig zahlen.

Zyklonanlagen mit nachgeschaltetem Feinstaubfilter dürften hier nach Holz-BG nicht betrieben werden, weil die Hauptlüfter schmutzluftseitig installiert sind und deshalb die Gefahr besteht das Staubanteile an Verbindungsteilen herausgedrückt werden.
Bei unseren Reinluftanlagen ist auf dem gesamten Rohrleitungsnetz Unterdruck, kein Staub kann entweichen.

Gruß Dietrich
 

WinfriedM

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@Dietrich: Verstehe ich nicht. Hier gibt es doch massenhaft Leute im Forum, die sich Zyklone bauen. Die scheiden fast alles ab und im Werkstattsaugerbeutel kommt so gut wie nichts mehr an. Der praktische Nutzen ist doch klar vorhanden.
 

Dietrich

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Hallo Winfried,

meine Aussagen bezogen sich auf Absaugungen mit 80, 100 oder 125mm Schlauchdurchmesser, beim Werkstattsauger mit 28, 35 oder 52mm Schlauch herrschen völlig andere Bedingungen bez. Unterdruck und Volumenstrom.
Zudem reicht auch beim Werkstattsauger vorgeschalteten Zyklon ein einfaches Faß mit schrägem Eingang und mittigem Anschluß zum Sauger.
Bei der Industrie befinden sich an der Unterseite der Zyklone oft Austragsysteme bspw. Zellenschleuse.

Gruß Dietrich
 

Rani

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Je "leichter" die Partikel sind, umso mehr muss die Luftgeschwindigkeit sinken, umso größer muß der Durchmesser des Zyklons sein. Das ist natürlich stark vereinfacht ausgedrückt - es gibt reichlich Literatur dazu.

Alex

Kannst du das bitte etwas weiterausführen? Mich interessiert das Thema auch. Literaturstellen?
 

fabig

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Ich würde sagen ja, es gibt eine Filtersack Mafia. Ist das gleiche Prinzip wie bei Druckern.
Dann würde es ja keine Abrüttler geben. Ich hab in meinem Starmix noch nie einen Sack drin gehabt und wüsste auch nicht was mir ein Zyklon zusätzlich bringen sollte.

@WinfriedM
Ich denke mal das man wegen dem Zyklon nicht Regeln darf.
 

magmog

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guude,

Zyklone werden im professionellen Bereich fast nur noch in der Rohholzverarbeitung eingesetzt.
Die nassen Partikel sind schwer genug so dass man sie zentrifugieren kann.
Trocken wird meistens einfach durch einen großen Behälter die Strömungsgeschwindigkeit sehr stark verlangsamt, so dass sich die gröberen Partikel von alleine absetzen.
Der feinere Staub muß in allen Fällen ausfiltriert werden.

Ein Zyklon kann die Größe des Spänebehälters vergrößern und Einwegfilter sparen helfen, strömungstechnisch ist er kein Zugewinn.
 

wolgos

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Hi
also in einigen Fällen bin ich nicht so ganz einverstanden.
Die BG läßt keine Zyklone zu, weil der Hauptlüfter schmutzluftseitig installiert ist?
Zyklone und Feinfilter werden doch vor dem Lüfter geschaltet. Wobei der Zyklon den gröberen Schmutz herausfiltert und den Feinfilter schont/entlastet. Geräte nur mit Feinfilter sind sogar für Asbeststäube zugelassen. Festinstallierte, zugelassene Asbestaubabsaugungen sind mir nicht bekannt.
Zyklone sind unhandlich? Es gibt doch Bauberichte, wobei der Zyklon auf einen Systainer gebaut wurde. Ich versuche gerade einen Systainer zu bauen, wo der Vorabscheider im Systainer verbaut ist. So ist ein Systainer gleichzeitig Vorabscheider und Auffangbehälter. Dieser kann dann auf den Sauger aufgeklippt werden.
Zyklone scheiden nur schwere Teile ab? Gerade in einem Zyklon werden durch die Drehung Zentrifugalkäfte entwickelt, die ein vielfaches der Schwerkraft entsprechen. Je kleiner der Zyklon ist, um so schneller dreht sich das Filtermaterial und um so stärker werden gerade Feinstäube nach außen gedrückt. Dyson verbaut kleine Zyklone von gerade mal ca.1,5 cm. Wenn auf den Dächern von Sägewerken Mehrfachzyklone aufgebaut sind, so dienen sie den großen Luftmengen die bei den Maschinen anfallen. Man könnte auch einen großen Zyklon verbauen. Aber dann würde die Umdrehungszahl der verschmutzten Luft abnehmen und die Filterleistung abfallen. Also lieber zwei/drei kleine, als einen großen Zyklon. Außerdem muß jeder Staubbunker einen eigenen Zyklon haben. Sonst würde die Leitungsführung sehr schlecht beherschbar.
Wolfgang
 
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