Was für eine Platte zum Schlucken von Trittschall (Schlagzeugpodest)?

progward

ww-pappel
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Hallo zusammen,

ich habe vor mir ein Podest für mein elektronisches Schlagzeug (die Dinger machen tatsächlich auch sehr viel Lärm) anzufertigen, um den Körperschall zu reduzieren und den Hausfrieden mit meinen Nachbarn zu wahren. Dafür will ich es auf eine Holzplatte stellen, darunter Sylomer zum Dämpfen. Das Material eignet sich dafür wohl sehr sehr gut, und soll hier im Forum für Holz natürlich aber auch nicht das Thema sein. Vielmehr geht es mir einfach darum zu erfragen, was für eine Art Platte und in welcher Stärke ich verwenden sollte. Im Drummerforum wird meist eine 16mm-18mm dicke Multiplexplatte angeraten, viele nutzen für ihre Podeste allerdings auch mal gerne beispielsweise 2 OSB Platten in 15mm Dicke. Was meint ihr dazu?

(Das Schlagzeug hat in etwa ein Gewicht von 30-40kg, ich sitze mit dem Hocker selbst nicht mit darauf)
 
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RufusR

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Ohne eine Profi zu sein:
Es kommt ja auf Masse an, deshalb finde ich Multiplex nicht schlecht. Vermutlich ist die Kombination aus 2 Platten sinnvoll, um verschiedene Frequenzen zu dämmen. Z.B. 12 und 18 mm. Vll. Ist es ja sogar sinnvoll, 2 Platten mittels Holzstegen auf Abstand zu verbinden und den Zwischenraum mit Dämmmaterial (Sand?) zu füllen. Nur meine Gedanken,bin gespannt auf die Antworten.
 

Die_Termite

ww-nussbaum
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Masse ist gut und dämmt. Das ist die erste Maßnahme. Aber es kommt auf die Frequenz des Schalls an. Tiefe Frequenzen benötigen viel Masse, höhere Frequenzen können z.B. durch einfache Einbauten (Schaumstoffauskleidung) gedämpft werden.
Lärm ist letztendlich eine (meist) hörbare Schwingung. Geräte und Maschinen, die vibrieren, erzeugen das, was wir als Lärm wahrnehmen. Oder auch Instrumente, eben Schlagzeuge.
Schallschutztechnik entkoppelt Boden, Decken und Wände. Das Problem ist die Luft- und Körperschallübertragung. Kennt jeder Bauherr. Die Verankerung der Treppe muss von den tragenden Wänden durch Isolierung entkoppelt werden, sonst geht der Trittschall durchs ganze Haus.
Sorge neben der Dämmung dafür, dass keine Schallbrücken durch Kontakt von Materialien entstehen.

Viele Grüße,
Marcel
 

654321

ww-birnbaum
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Entkopplung funktioniert auch indem unter jeden (!) Fuß (auch Fußmaschine) dicke Bautenschutzmatte/ Waschmaschinengummimatte gelegt wird.
Dämpft die einwirkende Energie in Bezug auf Körperschall schon wesentlich. Selbst erprobt in Haus von 1900 mit Holzbalkendecken.

Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst zusätzlich zu Deiner Styropor/ Holzplattenkonstruktion. Wobei ich dort die Art der Platte als nicht so wichtig empfinde und selbst eine billige dicke (24 mm aufwärts oder so) Verlege-/OSB Platte nehmen würde.

Wichtig ist halt das "Schwimmen" des Bodens auf dem das Schlgzeug steht. Also keine "Schallbrücke" durch Schraube etc. entsteht. Dies könnte beim obigen Vorschlag Sand problematisch werden, wenn die Holzstege die Energie "am Sand vorbeileiten" wenn sie nicht entkoppelt werden.

Auch wenn der Gedankenansatz Sand und träge Masse schon gut ist.

Edit: Marcel war schneller...
 

uli2003

ww-robinie
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Nach einem elektronischen bin ich auf akustisch umgestiegen. Dass das elektronische nebenan oder draußen großen Lärm gemacht hat, kann ich nicht bestätigen.
Wie schon gesagt hilft Masse. Möglichst schwer, Dicke egal.

Gut, dass ich tolerante Nachbarn habe .
 

Besserwisser

ww-robinie
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und möglichst wenig biegesteif, damit die Platte selbst schon einen Teil der Energie aufnimmt. MDF zum Beispiel.
 

xblax

ww-kastanie
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Multiplex ist zu steif, d.h. es resoniert relativ stark. OSB wär die Platte der Wahl, da durch den Aufbau der Schall gut absorbiert werden kann. Laminierte Spanplatte und MDF würden evtl. auch gehen.

Man muss eigentlich nur mal dagegen klopfen. Je dumpfer es klingt desto besser ist das Material geeignet. Als belastbare Oberfläche macht es evtl. trotzdem Sinn noch mit einer dünnen Schicht Siebdruckplatte aufzudoppeln.
 

KalterBach

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Hallo zusammen,

ich habe vor mir ein Podest für mein elektronisches Schlagzeug (die Dinger machen tatsächlich auch sehr viel Lärm) anzufertigen, um den Körperschall zu reduzieren und den Hausfrieden mit meinen Nachbarn zu wahren. Dafür will ich es auf eine Holzplatte stellen, darunter Sylomer zum Dämpfen. Das Material eignet sich dafür wohl sehr sehr gut, und soll hier im Forum für Holz natürlich aber auch nicht das Thema sein. Vielmehr geht es mir einfach darum zu erfragen, was für eine Art Platte und in welcher Stärke ich verwenden sollte. Im Drummerforum wird meist eine 16mm-18mm dicke Multiplexplatte angeraten, viele nutzen für ihre Podeste allerdings auch mal gerne beispielsweise 2 OSB Platten in 15mm Dicke. Was meint ihr dazu?

(Das Schlagzeug hat in etwa ein Gewicht von 30-40kg, ich sitze mit dem Hocker selbst nicht mit darauf)

Die fertigen Lösungen setzten soweit mir bekannt auf MDF. Unser Drummer hatte ein Podest von Thomann
 

Hermann82_94

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Hallo,

mein erster Gedanke war hier auch MDF. Durch die Struktur wird viel Schall aufgenommen, wird auch im Akustikbau verwendet.
Multiplex ist meiner Meinung nach nicht geeignet. Zusätzlich, wie schon geschrieben, das Schlagzeug selbst noch entkoppeln mit Gummimatten.
 

Fatso Katz

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Hi,
ich habe mir vor 2 Jahren ebenfalls ein elektronisches Schlagzeug in unsere Mietwohnung gestellt. Ich habe eine dieser Multiplex(ähnlichen) Platten aus Seekiefer drunter. Stärke ca 20 mm. Anfangs hatte ich auch so eine schwarze Bautenschutz-/Waschmaschinenmatten drunter. Nach ca. einer halben Stunde spielen hat die Nachbarin (2 Stockwerke über mir) sturm geklingelt und mich ziemlich dumm angepflaumt, was ich mir einbilde eine Trommel zu kaufen...

Sylomer war tatsächlich die Lösung. In Nürnberg gibt es den Händler Telle, der das auch an Endverbraucher verkauft. Hab ganz viel gewogen und gerechnet und dann entsprechende Menge Sylomer drunter gepackt. Seitdem ist Ruhe :emoji_slight_smile:

Mach dir wirklich nicht zu viele Gedanken um das Plattenmaterial. Hauptsache es biegt sich selbst schon nicht durch. Das Sylomer ist die Lösung!

Anfangs habe ich mir unter meine Fußmaschine auch noch diese Dämmplatte (glaube von Roland) gekauft. Die steht jetzt halt immernoch runter, weiß nicht ob die überhaupt noch nötig wäre.
 

WoodyAlan

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E-Drum ist nicht gleich E-Drum. Hast du eines mit reinen Gummipads oder eins mit Mesh?
Bei reinen Gummipads wie bei meinem reichte tatsächlich ein solider Teppich und Gummimatten unter den Fussmaschinen. Bei Mesh Pads erzeugen diese aber auch „Lärm“, zwar nicht wie echte Felle aber doch nicht unerheblich, da hilft dann die Bodenentkoppelung nur bedingt.
Ich kann so mit meinem problemlos spielen und und im Zimmer pennt der 3 jährige Zwerg. Vorher waren in allen angrenzenden Räumen jeder Tritt zu hören.

Bei Mesh würd ich empfehlen, die Wände und Decken abzuhängen ( nein, kein Styropor öä, oder gar Eierkartons). Kleine Rahmengestelle mit seeehr dickem Stoff oder schallreduzierende Gipslochplatten.

PS: mein Bodenaufbau im Zimmer: Betondecke, trittschalldämmung, Laminat. Dicker „geknüpfter“ Teppich, gummimatten, Drum
 
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progward

ww-pappel
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Vielen Dank für all eure Antworten. Es wird also wohl eine MDF, statt Multiplex, Platte, und zwischen ihr und den Kontaktpunkten mit dem Schlagzeug zusätzlich Verbundschaum (aus diesen Waschmaschinen Unterlegmatten). Am besten die Platte so dick wie möglich, weil mehr Masse, oder?
 
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