Welche Hand- bzw. Tauchkreissäge für Gehrungsschnitte?

[Kon Trast]

Liebe Menschen,
mal wieder die Hand- bzw. Tauchkreissäge… Ich weiß, ich weiß - habe schon viel gelesen und muss dennoch eure Empfehlung einholen. Ich hatte bis gestern eine Metabo KS 54 SP mit 1010 Watt und möchte mich etwas verbessern.

Kurz zur Verwendung:
- wird zweimal im Jahr genutzt
- fast ausschließlich für Plattenzuschnitte
- Besonders wichtig ist mir das genaue Einstellen des Schnittwinkels/ der Gehrung, denn dafür wird sie hauptsächlich genutzt (Boxen & Schrankbau) – für eine Tischkreissäge habe ich leider keinen Platz.
- Präzise Schnitte/ leichte Justage
- Spaltkeil wäre nett, aber kein muss.
- Darf gern kabelgebunden sein, ich hätte aber auch das 18V Metabo Akkusystem.

Da ich die Säge so selten nutze macht eine Festool, Mafell etc. keinen sinn – mehr als 250 Euro möchte ich also nicht für die Säge inkl. ca 1400er Schiene ausgeben.
Ich hatte u.a. schon die Scheppach PL75 in der Hand, welche aber haptisch nicht überzeugt - habt ihr ggf. eine oder mehere Empfehlungen?

 

[Georg L.]

wird zweimal im Jahr genutzt

Dann vergiss das Akkusystem. Wenn du die Maschine dann brauchst ist bestimmt der Akku leer. Und vor allem in dem von dir anvisierten Preissegment wirst du allerhöchstens, wenn überhaupt, eine Akkumaschine finden, die dich wie die von dir genannte Scheppach nicht wirklich überzeugt.
Überhaupt Gehrungen mit einer HKS auf der Führungsschiene sind so eine Sache. Mir ist es schon mehrmals passiert, dass die Gehrung an einigen Stellen nicht dicht wurde, weil sich wahrscheinlich durch unterschiedlich starken Druck auf die Maschine und somit auch auf die Führunsschiene, der rutschhemmende Belag der Führungsschiene zusammengedrückt hat und somit der Schnitt etwas nach unten gerutscht ist. Vor allem bei längeren Stücken passiert mir das durchaus mal, obwohl ich versuche immer gleichmäßig zu drücken.
Deshalb säge ich die Gehrungen nicht mehr sondern fräse sie mit einem 45° Fasefraser an (zumindest wenn die Platten nicht dicker als 20 mm sind). Dazu wird bündig mit dem Rand des auf Endmaß zugesägten Werkstücks ein ca 10 mm dicker Multiplexstreifen aufgespannt und an diesem entlang mit dem Anlaufkugellager die Gehrung angefräst. Falls du über eine Oberfräse verfügst, wäre das vielleicht auch eine Alternative. Bei mir bringt dieses Vorgehen jedenfalls sauberere Ergebnisse als das Sägen.

 

[Kon Trast]

Danke, das 18V Metabo Akkuystem habe ich schon - 3x Akku, Bohrschrauber, Schlagschrauber, Flex.... Falls die Metabo KS 18 LTX 57 etwas taugt, dann wäre es ggf. eine Option - Aber wie gesagt, bei der Säge darf es gern Kabelgebunden sein.

Die Problematik mit den Gehrungsschnitten und der HKS ist bekannt, da ich aber oft auch mal nur 36° Grad schneiden muss gehts leider nicht immer mit der Fräse und für eine Tischkreissäge ist halt leider kein Platz.

Vielleicht gibt es ja eine Säge in dem Preisrahmen die sich recht präzise einstellen & arbeiten lässt

 

[moto4631]

Nein, gibt es nicht.

Sogar bei Festool oder Mafell muß man wie schon geschrieben wurde wissen wie man damit umgeht damit man brauchbare Ergebnisse erzielt.

Eine billige Universal-HKS die man sich zurechtjustieren kann bis es paßt wirst Du nicht finden.
In Deinem Preissegment würde ich mich aber trotzdem mit der Scheppach weiter auseinandersetzen.

Ja das Teil sieht grottig aus soll aber lt. einigen Meinungen von Leuten die es wissen sollten gar nicht so schlecht sein.
Nur die Führungsschiene von Scheppach ist ein Witz, aber da gibs ja Alternativen.

 

[Kon Trast]

Bis 250 Euro gibt es nichts brauchbares von Metabo, Makita, Hitachi, Perles, DeWalt usw.?

 

[andama]

Ja das Teil sieht grottig aus soll aber lt. einigen Meinungen von Leuten die es wissen sollten gar nicht so schlecht sein.
Nur die Führungsschiene von Scheppach ist ein Witz, aber da gibs ja Alternativen.

Erkläre mal weshalb die Führungsschiene ein Witz ist.

 

[moto4631]

Hallo Andreas!

Danke fürs Nachfragen, ich war der Meinung Scheppach ist derjenige der zu seinen HKS diese biegsame Plastikschiene dazulegt.
Dem ist scheinbar nicht so.

Eine Schiene die aus zwei Teilen besteht damit sie endlich 1400mm lang ist möchte ich trotzdem nicht wenn ich auf Präzision stehe.
Dann lieber gleich eine 1400er Schiene kaufen.

 

[gand-alf]

Hallo,
bei der Wahl meiner Tauchkreissäge (auch für Plattenzuschnitte) habe ich wegen des speziellen Systems für Gehrungsschnitte mit einer Makita geliebäugelt. Ausprobiert habe ich die allerdings nie.
Es ist dann eine Mafell geworden und Gehrungen habe ich noch nie damit schneiden wollen. Habe aber auch eine Tischkreissäge und damit schneide ich durchaus (sehr präzise) Gehrungen en masse.
Wenn aber die Scheppach nix für Dich ist, dann befürchte ich, dass das von Ihr besetzte Preissegment für Dich nichts besseres hergeben wird.
Gruß
Reinhard

 

[andama]

Heute ist dann der Zeitpunkt, wo ich mich als Scheppach User oute. Aus reiner Neugier habe ich mir die 55er Tauchsäge im Angebot, über das ich auch hier berichtet hatte, für 89€ gekauft und kann der den wenigen Tagen nichts negatives sagen. Ich brauche sie nur als Backup, wenn die CS70 nicht weiterkommt, oder ich einen TauchSchnitt benötige.
Als Vergleich habe ich noch eine 65er Festo Pendelhaubensäge.
Und nein die Schienen sind wie Festo aus Alu, zu verbinden mit der gleichen Art, wie beim Original. Übrigens auch Festool hat jetzt 800er Schienen im Einsatz. Und die Scheppach läuft auch auf der Festo Schiene.

 

[Kon Trast]

Haptisch finde ich die Scheppach leider alles andere als gelungen.
Irgendwie scheint die auch nur umgelabelt zu sein. Die sehen alle verdächtig ähnl. aus:

• Scheppach CS 55/PL 55
• Matrix PS 1200-55
• Grizzly T10687
• Woodstar Divar 55

Was wäre denn in dem Zusammenhang von der Batavia T-Raxx 1400w zu halten?
Irgendwie kann ich aber auch noch nicht so recht nachvollziehen das ne 55er Scheppach, die 70 Euro kostet, mit ner Metabo, Makita, Perles etc. für 250 Euro mithalten kann bzw. besser ist....zumindest haptisch ist das für mich eine andere Welt.

 

[andama]

70€ sind nicht korrekt, 150€ stimmen.
Ledersitze sind haptisch auch besser Stoffsitze, ans Ziel kommt man mit beiden.
Wenn dir die Haptik bei zweimaliger Verwendung pro Jahr wichtig ist, dann kommt nur Festool in Frage. Da weißt du was du hast und ausgeben kannst.

Im Übrigen halte ich genaue Gehrungsschnitte mit der HKS für fraglich, egal welcher Hersteller.

 

[mike kuhn]

Da muss ich Andreas Recht geben, Geringsschnitte macht man mit der Tischkreissäge. Die landläufige Meinung dass man mit einer Tauchsäge einfach alles machen kann ist der Werbung der Hersteller geschuldet und wenn's oft genug wiederholt wird glaubens auch alle. Die Festo TS55 hatten wir uns vor mehr als 15 Jahren inkl. 3m Schiene gekauft um an Tischlerplatten eine verleimfähige Kante anzuschneiden zum Anleimen von Massivkanten - ging gründlich schief.
Die Scheppach haben wir im Betrieb, macht was sie soll, hat 2 Mängel: Netzkabel zu kurz und die Rückholfeder ist zu stark, kann man beides einfach ändern. Die T Raxx 1200 ohne Elektronik habe ich mir privat ersteigert, ist okay, passt auf die alte Festoschiene und hat noch die Vorritzfunktion mit ca. 2mm tiefe.
Wenn die Gehrungen wirklich mit der HKS geschnitten werden sollen würde ich auf die Schiene verzichten und ein Richtscheid zum Anlegen benutzen, da ist es unerheblich wie stark auf die Maschine gedrückt wird, die Gehrung bleibt immer gleich.

gruss mike

 

[kokamola]

Genauso gut kann man ja einfach eine Schiene "opfern" und den Schaum / Gummi abziehen.

 

[Kon Trast]

Stimmt, da habe ich mich verguckt, 70€ zahlt man für Ausstellungsstücke, der Neupreis der 55er liegt bei 125 Euro.
Platz für einen Tisch habe ich ja leider nicht.

Die Batavia T-Raxx mit 1400W scheint baugleich mit der Triton 950638 (wird u.a. bei Sauter angeboten). Hier müsste man z.B. keinen Sanftanlauf nachrüsten. Die hatte ich leider noch nicht in der Hand, sieht aber m.E. wertiger aus als die Scheppach – gibt’s da ggf. Erfahrungswerte?
Alternativ gibt es die Makita SP6000 mittlerweile auch für 270 Euro (klar, dann fehlt mir noch eine Schiene) aber wäre das nicht doch eine ganz andere Welt als die der Scheppach? Metabo, Perles, Bosch usw. bieten da ja auch einiges an…

 

[mike kuhn]

Die T-Raxx 1200 ist praktisch die 1400er ohne Elektronik. Hab die Säge zu Hause und finde die okay.

gruss mike

 

[Holger P]

Schau Dir doch Mal bei Hornbach die Pattfield-Tauchsäge an. Kostet 100€, die Schiene in 1,40 glaube ich 29,90€. Das gute Stück ist durchaus brauchbar.

Gruß Holger

 

[Kon Trast]

.......
Die Scheppach haben wir im Betrieb, macht was sie soll, hat 2 Mängel: Netzkabel zu kurz und die Rückholfeder ist zu stark, kann man beides einfach ändern. Die T Raxx 1200 ohne Elektronik habe ich mir privat ersteigert, ist okay, passt auf die alte Festoschiene und hat noch die Vorritzfunktion mit ca. 2mm tiefe......

gruss mike

Darf man fragen, da du ja beide Maschinchen hin&wieder in der Hand hast, welche du bevorzugen würdest?

 

[mike kuhn]

Kann ich jetzt so nicht beantworten weil ich dafür die T-Raxx direkt im Vergleich zur Scheppach sehen müsste - sprich beide Maschinen an gleichem Ort zur gleichen Zeit vergleichen müsste. Das hole ich aber demnächst nach und berichte Mal darüber. Das wäre dann natürlich subjektiv. Grundsätzlich stelle ich aber solche Vergleichstests wie sie gelegentlich in Fachzeitschriften zu finden sind in Frage. Da testen irgendwelche Leute irgendwelche Maschinen ein paar Stunden lang d.h. jede einzelne vielleicht 20 min. und geben dann ein Urteil ab was zum Teil durch persönliche Vorlieben geprägt ist.
Zum jetzigen Zeitpunkt müsste ich mich für die Scheppach aussprechen weil ich sie im Betrieb viel öfter benutze wie die Batavia zuhause. Das wäre natürlich auch nicht fair.

gruss mike