Welche Rahmenstärke bei großem Hochbett

Buddha_love86

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Liebe woodworker,

ich plane ein 200 cm x 230 (oder vllt. auch 250) cm großes Hochbett zu bauen, welches an zwei Seiten auf an die Wand geschraubtem Holzteilen liegen soll und somit mit nur einem Fuß auskommen soll.

Anbei findet Ihr eine Zeichnung des geplanten Hochbetts. Die rot markierten Seiten sind die Seiten an welchen das Bett an der Wand aufliegen soll.

File-Upload.net - Ma--e-Hochbett.jpg

Meine Frage lautet nun, welche Maße ich zum einen für das Kantholz wählen soll, welches an die Wand geschraubt wird als Rahmenauflage und zum anderen welche Maße ich für den Rahmen selbst nehmen sollte um eine ausreichende Tragfähigkeit und Stabilität zu gewährleisten.

Als ich mit einem Holzlieferanten telefonierte meinte dieser etwas von 40 x 60 mm. Eine Freundin von mir sagte ich solle für Auflage und Rahmen alles in 60 x 80 mm kaufen. Mir erscheinen die 80 mm für die horizontale als relativ breit.

Wie seht Ihr das? Wird das ganze den wirklich stabiler, wenn ich die Auflagefläche und Rahmenstärke um insgesamt 2 cm erhöhe?

Ich freue mich auf eure Antworten! Vielen Dank im Voraus!
 

McBride

ww-robinie
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Für die Wandauflage 6x12cm, für den eigentlichen Rahmen 10x12 cm, Stütze 10x10.
Dann kommts noch ein wenig darauf an, ob an der Stütze zwei Kopfbänder eingebaut werden, das verringert die Tragweite.
Das ist sicher ausreichend dimensioniert, ich bin kein Statiker, aber in einen Doppelbett auf Rahmenhölzern
von 6x8cm könnte Ich nicht ruhig schlafen.
Und 4x6cm sind bessere Latten, das kann dein Holzlieferant nicht ernst meinen.

Hab für meine Kleine ein Hochbett gebaut, siehe Bild, das ist ein halbfertiger Entwurf.
Rahmen und Ständer sind 10x10cm, Kopfbänder 7,5x7,5cm.
Ich finde das von den Dimensionen nicht zu wuchtig.
 

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Buddha_love86

ww-pappel
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Danke für deine Antwort.

Ich bin ja schon mal sehr froh, dass ich nochmal nachgefragt habe, denn mit 10 x 12 für den eigentlichen Rahmen hätte ich nicht gerechnet.

Was genau meinst du mit Köpfbändern, die die Tragweite erhöhen?

Denkt Ihr, dass ich mit insgesamt nur einer Stütze und 2 Wandauflage-Seiten auskommen werde?
 

McBride

ww-robinie
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Mit 2 Wandauflagen und einer Stütze ist das problemlos machbar.
Na gut, die Wände sollten natürlich stabil sein, eine Trockenbauwand hält dieses Gewicht nicht.
Aber bei Ziegel, Kalksandstein kein Problem, bei Porenbeton und Hohlziegel wirds schwieriger.

Die Kopfbänder sind diese schrägen, kleinen Streben, durch sie kann das Bett nicht zusammenklappen/umfallen und wird stabil, kann seitliche Lasten abfangen.
Bei Dir sind diese Bauteile nicht nötig, da dein Bett beidseitig an Wänden befestigt ist und somit garnicht verschoben werden kann.
Trotzdem kann man die Kopfbänder einbauen, weil optisch schön und sie haben zusätzlich eine stützende Wirkung, dabei "verringert" sich die Tragweite des Rahmenholzes.
Ohne Kopfband muss das Rahmenholz 2,00m 2,50m überpannen, von der Stütze bis zur Wand,
mit Kopfband wird dieser Abstand ja weniger, somit kannst es kleiner dimensionieren, verstehste?:emoji_slight_smile:
 

Buddha_love86

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Hallo McBride,

danke nochmal für deine Antworten.

Ich verstehe noch nicht ganz, wieso du die Maße des Rahmens rechteckig (10x12) gewählt hast. Ist es nicht sinnvoller aufgrund der Optik (Pfosten 10x10) auch für den Rahmen 10x10 zu nehmen?
 

McBride

ww-robinie
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10/12 ist halt belastbarer, das ist so eine Bauchentscheidung, 10/10 wäre auch möglich.
Für alle Hölzer die Lasten tragen müssen, z.B. Deckenbalken, Sparren wählt man rechteckige Querschnitte.
Um die Optik gehts hier weniger, die leidet auch nicht darunter wenn 10/12 oder gar 10/14 eingebaut ist.
Nur sollten Säule und Rahmen etwa gleich breit sein, sonst siehts doof aus, vor allem Säule breiter geht garnicht.

Ich will nur nochmal anmerken: Ich baue sowas lieber überdimensioniert, bei 10/12 kannst du dich zusammen mit deiner Freundin
auf die Bettkante setzen, da wird nix nachgeben. Der ein oder andere meint bestimmt man könne dein Bett auch mit 8/8 realisieren,
das wird auch irgendwie halten, aber ich mag es nicht wenn sich was durchbiegt oder wippt.:emoji_slight_smile:
 

Gast aus Belgien

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Sorry das ich mich einmische, aber bevor man Ratschläge zu Abmessungen geben sollte, sollte man schon wissen welche zu erwartenden Belastungen auf das Bett kommen sollen.

Bauchentscheidungen können auch zu echten Bauchlandungen führen.
 

McBride

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Nein, du bist willkommen! Sonst gibts ja keine 2. Meinung.
Aber, was werden wohl für Belastungen auf ein Doppelbett kommen? Vielleicht den Statiker fragen? :rolleyes:
Wenns nicht grad ein Wasserhochbett werden soll, dann ist 10/12 mit Kopfband genug, oder?
 

Gast aus Belgien

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8/12 kann genauso genug sein, mein Laptop will mir die Skizze nicht zeigen.

Ich bin blind, aber bei einem Benutzernamen Buddha sehe ich so die Kilo's vor mir, sorry wenn dieses Bild nicht der Wahrheit entspricht.
 

McBride

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Erst redest du von Bauchlandung und dann willst du den Querschnitt verringern.
Es geht nicht darum den statisch optimalen Querschnitt bei minimalem Materialaufwand zu finden.
Halten muss es, 8/12 hält auch, aber da wäre mir eine 8/8 er Säule zu stakelig.
Bei Gewichtsklassen über dem Messbereich einer handelsüblichen Personenwaage erhöhe ich auf 10/14, mindestens!
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Noppes, ich will überhaupt nichts verringern sondern nur anzeigen was ein Bauchgefühl wert ist.

Warum muss es bei 8/12 eine 8/8 Säule sein?

Die wichtigen Fragen die man zuallererst klären sollte wäre der Zustand und Tragfähigkeit der Wände, die Tragfähigkeit des Bodens, schliesslich wird hier eine sehr punktuele Belastung vorgestellt. Dann die eventuele Belastung des Bettes und dann könnte man anfangen die Querschnitte zu besprechen.

Aber gut, sorry, dass ich mich in das Expertengespräch der Hochbettbauer eingemischt habe.

Ach ja, die Kopfbänder verringern nur in sehr geringen Masse die Spannweite, sorgen aber dafür dass die Konstruktion stabil steht und nicht wackelt.
 

uli2003

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Was soll da wackeln, wenn das Bett zweiseitig an der Wand fest steht?
Kopfbänder verstärken die Knicklast auf die Stütze.

Rahmen aus Fichte reicht 60 x 100, als Stütze würde sogar 40 x 40 genügen.
Ich würde aber optisch auf 60 x 60 gehen.

Ausgehend von Belastungen bis ca. 250 kg.

Grüße
Uli
 

dascello

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Ich finde die ursprünglichen 10 x 12 (12 natürlich immer aufrecht), auch ausm Bauch und aus Erfahrung von gefühlten zehn gebauten Hochbetten raus besser. Ok, 250 kg mag ja stimmen. Aber die, nunja, dynamische Last, die ein Bett bei entsprechender Nutzung auszuhalten hat, darf nicht unterschätzt werden. Das reißt an den Dübeln und lässt die zu schwachen Balken schnell mal ächzen.


Nur so, als Gedankenanstoß

Gruß

Michael
 

uli2003

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Ich habe schon so viele Betten gesehen, wo die Seiten aus 150 mm hohen, 19 mm dicken Spanplatten bestanden, an denen der Lattenrostauflager mit 5 Spanplattenschrauben befestigt war oder ist.
Hält auch.

Grüße
Uli
 

McBride

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Wenn man sowas baut dann richtig, dann spar ich auch nicht am Querschnitt.
Soll doch auch optisch bissel solide wirken, ist doch kein Hühnerverschlag!
 

pedder

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Ich habe jahrlang (auch zu zweit) in einem Hochbett geschlafen, dass aus 58*58mm Hölzern gebaut war, die direkt an 2 Wände geschraubt waren. die Stütze in der Zimmermitte hatte einen Querschnitt von 58*78mm.

Mehr ist nur für die aktuell bevorzugte Balkenoptik gut, aber sicher nicht notwendig für die Stabilität.

Liebe GRüße
Pedder
 

uli2003

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Leg dir mal ein 10x12 Kantholz ins Schlafzimmer, dann weißt du was ich meine.

Grüße
Uli
 

McBride

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Was hältst du dann von einem Balkenbett?
Und ausserdem, Kanthölzer die der Zimmerer vernünftig bearbeiten, und mit Zapfenverbindung ausstatten kann, beginnen leider erst ab 10cm aufwärts.:emoji_slight_smile:
Das muss aber dann der TE wissen, welche Bauart er bevorzugt.
 

Gast aus Belgien

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Oh, ist ein Balkenbett auch ein Hochbett?

Ich habe hier Stühle und Schränke stehen mit Zapfenverbindungen, die sind aber viel dünner als 10 cm .......
Selbst in meinem Dachstuhl sind die Querzüge "nur" 60er Balken :emoji_grin:
 

uli2003

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Balkenbetten sind nicht meins. Aus rustikalen Balken hab ich schon Nettes gesehen, sonst ist mir das zu klobig.
Nicht das ich etwas gegen größere Holzdicken habe, gar nicht mal.
Das Hochbett meiner Tochter ist aus 56/56 mm Hölzern als Pfosten und wirkt gar nicht wackelig.

Grüße
Uli
 

Buddha_love86

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Wow, da habe ich ja mit meiner Frage eine Diskussion angeregt. Sehr schön!

Vllt. noch ein paar mehr Infos zum geplanten Hochbett-Bau:

- Die erwartete Belastung beträgt: 2 Personen mit einmal 65 kg und einmal 50 kg. (manchmal wenn Besuch möglicherweise eine weitere Person mit bis zu 70kg), dazu kommen zwei Betten mit Rost die schätungsweise nochmal 30 -40 kg wiegen.

- Zustand und Tragfähigkeit der Wände: Es handelt sich um einen Altbau und ich schätze mal Ziegelstein oder so ähnlich. Regale halten ohne Probleme, auch wenn sich beim Bohren manchmal das Bohrloch größer als geplant (aufgrund von Abbröckelung) ausfällt.

- Tragfähigkeit des Bodens:
Keine Ahnung ganz normaler Dielenboden, jedoch ist dieser nicht an allen Stellen kerzengerade, da sich die Dielen mit der Zeit verbogen haben.

- Zu Maße des Bettes:
Das bettenmaß hat sich mittlerweile auf 200 cm x ca. 230 cm verringert.

- Zu gewünschter optik:
Es kommt mir nicht so sehr auf die Optik an, eher auf einen möglichst geringen Einkaufspreis des Holzes. Natürlich sollten 10x10 cm als Puffer eingeplant werden.


Nachdem uli2003 beschrieben hat, dass er bereits erheblich geringere Maße als 60x10 gesehen hat, sagt mir mein derzeitiges Bauchgefühl, dass 60 x 10 für Wandauflage und Rahmen mit einer 60x60 Stütze völlig ausreicht. Dies sind auch so ca. die Maße die ich in den letzten Tagen in meinem Freundeskreis gehört habe.

Außer ihr sagt jetzt, dass eine Erhöhung auf 10x12 keinen erheblichen Preisunterschied macht, auch wenn ich mir dies persönlich nicht vorstellen kann.
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Buddha, mit den jetzt "gelieferten" Daten, erzählt mein Bauch mir auch dass Du mit 60/100 und einer 60/60 Stütze an der sicheren Seite sitzen wirst.
Allerdings würde ich die Standfläche des 60/60 etwas erweiteren, zum Beispiel ein Stück Diele von 100/100 unterschrauben.

Ich gehe jetzt (mit meinen schmutzigen Gedanken) aber schon davon aus dass dort nicht mit 3 sportliche Aktivitäten ausgeübt werden, sonst könnte es schon sehr grenzwertig werden.
 
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