Welcher Kompressor ist der richtige?

Marc Mars

ww-nussbaum
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Hallo zusammen!

Will mir für den Privatgebrauch einen Kompressor zulegen und stehe nun vor dem Problem welchen ich mir kaufen soll!

Was ich damit machen will:

- Fuß- und Deckenleisten nageln
- evtl. kleinere Sachen lackieren
- mal die Werkbank abblasen

Ich habe mich mal im Internet und in diversen Baumärkten umgesehen. Jetzt stellt sich mir die Frage, ob ich einen ölgeschmierten Kompressor kaufe oder nicht. Die "Fachkräfte" im Baumarkt konnten mir nicht weiter helfen. Deswegen wende ich mich an euch! Da ich zur Zeit Schüler bin, sollten die Kosten natürlich niedrig sein!

Gruß Marc
 

Werkzeugprofi

ww-robinie
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Hallo Marc!

Aufgrund deiner Angaben würde ich mal folgendes Gerät empfehlen:

http://www.dt-druckluft.de/downloads/worker20021.pdf

Es gibt zwar vor allen in Baumärkten X-Hersteller, aber hier steht Qualität ganz weit oben; auch in Details.

Ab einer gewissen Leistung ist eine Ölschmierung des Aggregates notwendig und sicherlich kein Kaufhindernis.

Zu den niedrigen Kosten kann ich nur sagen: Wer billig kauft, kauft teuer! Was habe ich von einem Kompressor welcher nach zwei- drei Jahren erledigt ist ??!

lg

David
 

Marc Mars

ww-nussbaum
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Erstmal danke für die schnelle Antwort!

Mit dem billig kaufen geb ich dir 100% recht aber was meine Bedenken mit der Ölschmierung angeht: ölgeschmierte Kompressoren laufen zwar leiser und leben länger, aber es kann halt vorkommen, dass Ölpartikel über die Druckluft ausgeschieden werden. Beim Lackieren von Teilen ist das ja nicht so gut!Hab das allerdings aus dem Internet und es muß ja nicht alles Stimmen was im Internet steht! Ebenso stellt sich dann die Frage mit der Wartung!

Gruß Marc
 

Werkzeugprofi

ww-robinie
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Punkto Wartung wird Ölwechsel einmal im Jahr empfohlen - ähnlich beim Auto.

Kleine Baumarktkompressoren ohne Ölschmierung bringen beim Lackieren oftmals zuwenig Leistung. Leistungsfähige, ölfreie Kompressoren bewegen sich preislich jenseits von Gut und Böse...

Es wird in 98% aller Anwendungen, egal ob privat oder im Handwerk Druckluft ohne Nachbereitung zum Lackieren verwendet.
Ich persönlich habe nach dem Kompressor einen Kältetrockner zwischengeschaltet welcher der Druckluft die Restfeuchte entzieht. Schmutz- und Ölpartikel bleiben allerdings bis zum Verbraucher ( zB Lackiergerät ) in der Luft.

Habe allerdings noch nie Lackierfehler gesehen welche auf Ölspuren zurückzuführen sind. Meistens hilft schon regelmäßig Kondenswasser aus dem Kessel abzulassen, dabei werden die meisten Ölrückstände gleich mitentfernt.

lg

David
 

Werkzeugprofi

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Dies ist richtig - nur werden die effektiven aus Kostengründen relativ selten eingesetzt. Und für gelegentliche Lackierarbeiten finde ich diese etwas überdimensioniert.

Über den Wirkungsgrad "kleiner" Öl- und Wasserabscheider will ich jetzt nicht groß darauf eingehen. Was habe ich davon wenn ca. 40% abgeschieden werden und weiter ca. 60% in der Druckluft verbleiben?

lg

David
 

WinfriedM

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Ich hab mir vor 2 Jahren so einen super-kleinen Güde Montagekompressor gekauft (Güde Silver). Kostet um die 100 Euro, also ein ziemliches Billig-Produkt. Hat auch nur einen 6 Liter Kessel. Ist aber ölfrei, was ich praktisch fand.

Ich wollte was leicht Transportables, womit ich vor allem Teile ausblase, um sie von Staub und Bohrspänen zu säubern. Das macht der jetzt seit 2 Jahren bestens, ist mehrfach in der Woche im Einsatz. Ich erwarte aber nicht, dass der 20 Jahre hält. Wenn er noch 3-5 Jahre hält, bin ich schon mehr als zufrieden. Der Kessel fängt innen schon an zu rosten, was mir das Kondenswasser verrät, wenn ich es ablasse.

Zum Nageln ist so ein Kompressor auch gut geeignet. Zum Spritzen reicht vermutlich die Luftmenge nicht. Höchstens für sehr kleine Sachen oder für Airbrush-Pistole.

Das Nervigste ist allerdings die Lautstärke, ich muss mir dringend mal einen Schallschutzkasten drumrumbauen.

Wenn du erstmal was Billiges suchst, ist Güde sicherlich einen Blick wert, die haben einiges an Kompressoren:
http://www.guede.ws/home/start.html
 

Lackierer

ww-eiche
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Es wird in 98% aller Anwendungen, egal ob privat oder im Handwerk Druckluft ohne Nachbereitung zum Lackieren verwendet.
Ich persönlich habe nach dem Kompressor einen Kältetrockner zwischengeschaltet welcher der Druckluft die Restfeuchte entzieht. Schmutz- und Ölpartikel bleiben allerdings bis zum Verbraucher ( zB Lackiergerät ) in der Luft.
Das stimmt so nicht!!!!

Beim Lackieren wird zu 100% mit Luftaufbereitern gearbeitet. Mindestens ein guter Öl- und Wasserabscheider ist Pflicht. Kältetrockner kondensieren das Öl auch gleich mit aus. Damit ist man auf der sicheren Seite. Es ist sicher schon aufgefallen, dass im auskondensierten Wasser ein Ölfilm drin schwimmt.

Lackierereien arbeiten noch zusätzlich mit einer Sata Wartungseinheit, welche kurz vor dem Lackieren in der Kabine angebracht ist: SATA.com - Produkte

Habe allerdings noch nie Lackierfehler gesehen welche auf Ölspuren zurückzuführen sind.
Hab jetzt hier im Forum schon viel über Silikonprobleme, Fischaugen, Silikrater usw. gelesen.
Sowas kommt genau daher, weil mit zu kleinen oder gar keinen Wasser-(Öl-)abscheidern gearbeitet wird, wenn mal ein leichter Ölfilm in den Schläuchen liegt, tritt das Problem immer wieder auf. Dabei kostet so ein Teil gar nicht viel. Im Baumarkt ca. € 30,-

PS: Sämtliche "ölfreien" Kompressoren sind zum Lackieren aufgrund ungenügender Luftleistung nicht geeignet. Zum Lackieren ist eine Luftleistung von ca. 400 lit/min notwendig. Wenn mal ein Kompressor völlig überfordert ist, zu heiß wird, dann nützen die herkömmlichen Wasserabscheider nichts mehr.
 

raftinthomas

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den silver-kompressor hab ich auch. tolles teil weil so winzig, meine kollegen leihen sich den auch gerne ei mir aus.

@lackierer: ich glaub, du gehst von falschen voraussetzungen aus. tischler sind halt "auch-lackierer". ich kenne aber in der tat keine tischler, die ihre luft vorher ernsthaft aufbereiten. das ist bei lackierern sicher anders, da ist aber sowohl der anspruch höher als auch die materialien und die werkstoffe meist schwieriger.
silikonprobleme bei uns treten üblicherweise auf, weil man morgens eine küchenplatte versiegelt hat und nachmittags ohne ausreichende handreinigung (weil die siliattacke schon vergessen ist) noch eben zwischenschliff macht.
wenn man wirklich kleine flächen macht, braucht man auch keinen 400 liter-kompressor. und selbst die sind ja nun nur bei hvlp pistolen notwendig.
 

carsten

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Hallo

da kann ich auch meinen Senf dazugeben.
Im Lehrbetrieb großer Kompressor im Maschinenraum stehen gehabt- neben der Tür zum Lackierraum, mit kleinen ÖL/Wasserabscheider. Hoher Aufwand den Kompressor sauber und vor allem die Luft trocken zu halten.
Betrieb 1: anfänglich großer Kompressor im Raum der Absaugung ( sehr Warm). Immer Wasser in der Leitung. guter Wasser abscheider nur für Lackraum.
Hoher Wartungsaufwand insbesondere vor dem Lackieren
Nach Sanierung der kompletten Druckluftanlage durch Fachfirma innerhalb eines halben Tages (inkl. neuen Armaturen und Leitungen- neuer Kompressor und Kältetrockner). Wartung danach einmal pro Woche den Eimer vom Kälttrockner ausleeren. Ansonsten Arbeiten, Lackieren usw. ohne vorher ne halbe Stunde Leitung entwässern.
Betrieb 2: Kompressor mit Kältetrockner im hintersten Kellerraum (hörte man fast nicht) Kältetrockner mit direktem Anschluss an Abwasser. Von Wartung nie was mitbekommen.
Betrieb3: Kompressor Standort Furnierlager kühl und trocken. Gelegentlich entwässern des Kessels. Lackierraum mit Sata Öl/ Wasser Abscheider.
Beim Lackieren keine Probleme.
Aktuell: 2 ältere Kaeser Schraubenkompressoren mit Kältetrockner. Bis auf ein paar undichte Anschlüsse und defekte Druckminderer keine Probleme. Pro Woche wird ein alter 30 kg Leimeimer voll mit Kondensat aus dem Kältetrockner.
Standort allerdings ungünstig in der Nähe des Schleifplatzes. Der Abluftventilator zieht den Schleifstaub in den "Kompressorraum" Tür mit Filtermattenausschnitt.
Deutliche Lärmbelastung
 
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