Welcher PUR-Leim für Kantenautomat nutzt ihr?

schwarzwaldholzer

ww-kiefer
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Hallo zusammen,
wir sind aktuell auf der Suche nach PUR-Leim für die Kante. Wir nutzen ausschließlich PUR da wir viele Badmöbel und Küchen produzieren und Maschine täglich 8 Stunden läuft. Da wir verschiedene Hersteller haben und nutzen, wollen wir uns auf einen konzentrieren. Benötigen 2kg Patronen und Granulat in Weiss und Natur. Da wir im Vorschmelzer(Patronen) die Hauptfarbe haben und ein seperates Leimbecken für die 2. Farbe haben.
Welcher Hersteller nutzt ihr?
Jowat, Henkel, Kleiberit siind bisher bekannt.
Gibts zu den 3 Erfahrungen, was gibt es sonst noch?
 

Bitzi

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Zunächst wäre gut zu wissen welche Maschine ihr habt, bei Patrone gehe ich von Düse aus und dann bleibt nur Holzher.
Da ihr aber eine Vorschmelzeinheit habt hört es sich nach Walze an, dann evt, Homag?
Bei der Walze habt ihr ein 2. Becken, da könnte wie bei der Homag das ganze Becken entnommen werden und in ein Stickstoffbehälter gelegt werden.
Damit hält der PU auch ohne Reinigung 2 Wochen.
Wie macht ihr es sonst am Wochenende? Reinigungspatrone rein und gut ist?
Wir haben eine Holzher mit Düse, fahren Jowat, hatten vorher Henkel und waren unzufrieden.
Jowat ist unserer Meinung echt der Beste.
Warum fahrt ihr dann noch Granulat? Wenn ihr transparent und weiß in Kartusche bekommt?
Im Betrieb davor stand ich ein Jahr nonstop an der Homag Kantenanleimer mit Walze und Vorschmelzeinheit.
Da war bei Weiß von Henkel das Problem das er braun wurde, trotz richtiger Temperatur.
Sind wir niedriger gegangen haben etliche Kanten trotz nicht hohem alter einfach anfangs nicht gut gehaftet.

Mfg Dennis
 

schwarzwaldholzer

ww-kiefer
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Wir haben ne Homag und nutzen 2kg Patronen bei der Hauptfarbe(natur). Wenn wir die 2.Farbe(weiss) fahren, nehmen wir Granulat und Kippen dies direkt ins 2. Leimbecken.
Unser Vorschmelzer reinigen wir etwa halbjährlich, da er immer mit Druckluft(getrocknet) beaufschlagt ist.
Die Becken hatten wir früher in Stickstoff übers We. Jetzt frieren wir sie ein, da bei minus Temperaturen die Luftfeuchte gleich null ist. Funktioniert besser wie Stickstoff.
 

Bitzi

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Alles klar, danke für die Info.
Wozu auf den einen Hersteller konzentrieren? Kosten?
Wenn ihr mit Jowat doch gut gefahren seit würde ich bei denen bleiben.
Klar, sie sind was teurer wie Henkel, wenn ich das richtig in Erinnerung hab?
 

Schneekönig

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Moin,
wir fahren auch hauptsächlich PUR und sind auch bei Jowat gelandet.
Nutzen dort den 608.00 (Transparent) und den 608.01 (weiß) als Granulat.
Meistens mischen wir 10-20% weiß in den Transparenten rein, damit kannst du alle mittleren bis hellen Farben gut abdecken.
Bei dunkleren Dekoren dann nur Transparent.
 

Bitzi

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Wir haben den PUR Transparent 607.50
und in Weiß als PUR den 607.51
dazu noch EVA in Transparent und weiß, Nummer hab ich gerade nicht.
Es sind kleine 0,32kg Kartuschen, da wir mit Düse auf der Holzher fahren.
Granulat fand ich da immer ohne Vorschmelzeinheit eine riesen Sauerei.
Auf der jetzigen haben wir nur Patronen
 

Bitzi

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Was für Vorschubgeschwindigkeit fahrt ihr dann mit den Leimen? Wir fahren fix mit 18m/min.
Ist ja nicht ganz zu vernachlässigen in Zusammenhang mit Temperatur und Qualität der Leimfuge.

Wir könnten 20m/min fahren, haben auch 18m/min in den meisten Programmen fest eingestellt.
Sei es 1/2 also grade kappen, oder 3/4 Ecken kopieren. Die Aggregate können das schon ab, aber wie du selber
schreibst, die offene Zeit des Leims bis zum Kontakt mit Kante spielt eine Rolle, aber nicht bei dem kleinen
unterschied im Vorschub, so meine Meinung.
Wenn der Leim zu dick drauf ist, Beispiel Kante abgeschnitten und du fährst ohne oder mit Fügen eine neue auf,
hast du trotzdem in den Hohlräumen der Spanplatte den Kleber, bei gleicher Menge drückt er oben/unten
raus und du hast teilweise bis zur Ziehklinge den Kleber an den Tastrollen. Also die offene Zeit und Haftung ist lang, könntest bestimmt auch mit 10m/min fahren und es würde noch gehen.
Ist auch ganz spannend, habt ihr zwischen MDF, das keinen Platz für Kleber bietet, andere Einstellungen des Kleberauftrags als bei Span?
Rein logischer weise müsste das ,,eigentlich" gemacht werden, oder? :emoji_flushed:
 

schwarzwaldholzer

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Ja wir dosieren die Menge je nach Trägermaterial.
Bei den heutigen Spannplatten, auch je nach stärke.
Wir nutzen für den minimalen Kleberwulst oben und unten ein Kühlmittel von Riepe. Damit wird der Kleber schneller fest und wird gefräst anstatt verschmiert. Seit wir das haben ist das Thema mit Kleber in Fräsern und an Tastrollen nicht mehr da.
 

Bitzi

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Genau, hatte ich vergessen zu erwähnen. Wusste nicht das ihr es auf der Kante schon habt.
Gibt nicht viele die es benutzen, leider. Ist so extrem wichtig finde ich.
Tastrolle beschmiert, ein Laie stellt wieder nur vorne um, anstatt zu säubern, Dreck fällt ab, Macke in der Platte u.s.w.
Außerdem fallen die meisten ABS Kanten noch minimal ein, wenn die Ziehklinge es perfekt bündig zur Platte abzieht, kann man nach der
Mittagspause mit dem Fingernagel schon ne Kante fühlen. :emoji_confused:
Habt ihr auch NFly als Trennmittel und bei Hochglanzkanten?
Benutzt von euch einer das Riepe LPZ auch als Kunststoffreiniger? Mit Verzögerer damit es weniger Schmieren gibt?
Ist preislich im Großgebinde natürlich deutlich billiger als 0,5L Flaschen :emoji_grin:
 

schwarzwaldholzer

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Wir nutzen Riepe Trennmittel, das Kältemittel, das Antistatikmittel vor dem FK-Gerät und den Reiniger beim Schwabbeln.
Alles im 30l Kanister. Aber wenn man das bei Riepe kauft ist der jährliche Servicebesuch und Wartung der Sprühmodule im Preis enthalten.
Wie dick ist dein Ziehklingenspann wenn die Kante so stark einfällt, hatten das problem auch schon. Aber der grat zwischen gut und bissle zuviel ist da sehr klein...
 

Bitzi

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Das Problem ist ja das wir nach der Ziehklinge bündig mit Plattenober/unterkante sind. Wenn kein Kältemittel benutzt wurde
schrumpft die Kante noch minimal nach und du hast schon leichten HPL Rand, was unschön und anfälliger ist.
Mittlerweile ist es mit Kältemittel und Farbigem EVA oder PUR Kleber wirklich eine Nullfuge, schon beeindruckend.
Der Span der Radiusziehklinge ist so dünn wie es nur geht, Flächenziehklinge sollte eigentlich fast keinen Span mehr
ziehen. Eher Kleberreste entfernen und nicht wirklich einen Span der ABS Kante ziehen. Wenn die Flächenziehklinge noch Span zieht ist es falsch eingestellt.
Der Radius läuft somit auch nicht mehr auf null aus, sehr unschön.
So wurde es mir im Homag KAL Inhouse Lehrgang beigebracht.
 

schwarzwaldholzer

ww-kiefer
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Ok. Dann habt ihr ne neuere Maschine von Homag? Unsere sind beide ältere Homagmodelle. Damals gabs keine Schulung, learning by doing.
Aber wie du oben schreibst, so dünn wie möglich und so dass die Flächziehklinge nur die Fuge und Fläche bearbeitet. Ansonsten hat das Profil ja ne gerade Fläche.
 

Bitzi

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Genau, ist ne Ambition 560 oder 360 gewesen, war wie gesagt in meinem Ausbildungsbetrieb.
Jetzt bin ich wieder an einer Holzher mit Düse, Revolver Ziehklinge und einstellbar auf 2/100.
Aber wie leider schon sehr oft mit Holzher gibt´s hier und da ein paar wehwechen.
Was mich sehr stört ist der Kantenniederhalter vor der Kappschere, er ist 90° und hat keine abgeflachte
Seite. Die Kante bleibt öfters hängen und schiebt einfach nach, wenn man hinten dran nicht immer aufpasst
je nachdem wer mit an der Maschine steht gibt es ein Haufen Müll. Wenn schon zwei ggü. liegenden Kanten
aufgefahren sind, heißt es Platte neu schneiden, sehr ärgerlich.
Glaub wegen der Garantie schleifen wir ihn uns noch nicht rund.
Ich hätte dann längst einen zweiten bestellt, abgerundet und ab geht die Lutzi.
Genau so wie überstand bei zu dünnen platten, bsp. 13mm MDF soll ne Grufo Kante dran.
Haben wir nur für 19mm, also 23mm Kante.
Option schmaler schneiden, oder schlitz in die Hauben beim Bündighobeln/Radiusfräsen.
Absaugleistung minimal schlechter, aber rechnet sich mehr als immer waghalsig die Kante auf der Format
dünner zu schneiden. Tisch und damit UK Kante zu Platte muss natürlich angepasst werden bei solchen Ausnahmen :emoji_grin:
 

brubu

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Aber wie leider schon sehr oft mit Holzher gibt´s hier und da ein paar wehwechen.
Was mich sehr stört ist der Kantenniederhalter vor der Kappschere, er ist 90° und hat keine abgeflachte
Seite. Die Kante bleibt öfters hängen und schiebt einfach nach, wenn man hinten dran nicht immer aufpasst
Hallo
Kaum zu glauben, dass Hersteller so unfähig sind. Ich kenne nur uralt Holzher, da ist der Niederhalter schräg und zusätzlich gefedert.
Für dieses Problem gibt es keine Entschuldigung, das ist eine Fehlkonstruktion. Die würde ich im Notfall selber ändern aber nicht an einer
neuen Maschine.
Gruss brubu
 

Mitglied 92456

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Mich würde mal interessierten was daran waghalsig sein soll, Kanten auf der FKS schmaler zu schneiden?
Kommt bei uns öfter mal vor. So einen 75m Ring hast Du doch in 3 Minuten durchgezogen.
Und das völlig sicher, ohne irgendwelche Gefahren.
Das Aufrollen ist da eher mühsam.
 
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brubu

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So eine ganz günstige Holzher scheint es ja nicht zu sein. Gäbe es da nicht oben nach der Kappsäge einen einzelnen Büdigfräsmotor nur um grosse
Ueberstände vorzufräsen?
Gruss brubu
 

Bitzi

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Mich würde mal interessierten was daran waghalsig sein soll, Kanten auf der FKS schmaler zu schneiden?
Kommt bei uns öfter mal vor. So einen 75m Ring hast Du doch in 3 Minuten durchgezogen.
Und das völlig sicher, ohne irgendwelche Gefahren.
Das Aufrollen ist da eher mühsam.
Natürlich geht das, machen wir ja auch so. Trotzdem hast du einen Arbeitsgang mehr,
bist natürlich nicht weit genug vom Sägeblatt weg und brauchst oft eine zweite Person
das es besser/schneller geht.
Das könnte man sich alles sparen wenn es der KAL nichts aus macht
So eine ganz günstige Holzher scheint es ja nicht zu sein. Gäbe es da nicht oben nach der Kappsäge einen einzelnen Büdigfräsmotor nur um große
Überstände vorzufräsen?
Gruss brubu
Nein, günstig ist sie bestimmt nicht. Ja Bündighobel unten und oben ist drauf, aber wie schon angesprochen sitzen die Spanhauben so bündig wie es geht am Werkstück, maß würde ich auf max. 5mm tippen und die sind es bestimmt noch nicht mal.
Bei der Maschine davor haben wir einen Schlitz in die Spanhaube geschnitten, so war die Kantenhöhe egal und man musste keine Kante
mehr auf der Formatkreissäge schmaler schneiden :emoji_grin:
Hatten heute auch den Service von Holzher da, Kantenniederhalter ist jetzt glaub ich geändert.
 

flo20xe

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Wir haben hier ja nur eine Streamer aus 2013 hier stehen, da ist der Kantenniederhalter so wie von brubu, leicht schräg und gefedert. Kann micht nicht erinnern, dass da jemals eine Kante dran hängen geblieben ist.

Was ist die Holzher denn für ein Modell?
 

Bitzi

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Im ersten Betrieb eine Holzher Contriga 1366, schon immer Problemkind gewesen.
Dann eine Homag Ambition, sehr gute Maschine mit NC bedienung.
Heißt du konntest wie bei der CNC den Prozess stoppen, verlangsamen u.s.w.
auch mit Platten drin. Zum einstellen bei z.b. Postforming oder neuen Programmen echt Gold wert.
Airtec (ähnlich Laserkante) hatte sie auch, das war wirklich Nullfuge vom feinsten.
Vorschmelzeinheit, konvexe Vorfräser (nachteil manuelle Plattenhöhe jedes mal einstellen, gabs bestimmt auch elektronisch)
und 2 Kanten-Magazine, heißt auf Knopfdruck konntest du zwischen 2 Kanten wechseln.

Im neuen Betrieb anfangs eine Ott, etwas älter aber solide einfache Maschine.
Jetzt haben wir eine Holzher Accura 1563 automatic mit Gluejet.
Feine Maschine, mit Düse, daher sehr flacher Anfahrwinkel, für Massivholz Anleimer perfekt.
Mir gefällt Leimbecken und Walze aber irgendwie besser, keine Ahnung :emoji_grin:
 

brubu

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Nein, günstig ist sie bestimmt nicht. Ja Bündighobel unten und oben ist drauf, aber wie schon angesprochen sitzen die Spanhauben so bündig wie es geht am Werkstück, maß würde ich auf max. 5mm tippen und die sind es bestimmt noch nicht mal.
Bei der Maschine davor haben wir einen Schlitz in die Spanhaube geschnitten, so war die Kantenhöhe egal und man musste keine Kante
mehr auf der Formatkreissäge schmaler schneiden :emoji_grin:
Früher hatte Holzher Bürsten an den Absaughauben, da konnte der Kantenüberstand sehr gross sein. Bei gewissen Maschinen von HH gab es tatsächlich ein separates Bündigfräsaggregat nur oben um den gröbsten Ueberstand vorweg abzufräsen. Entweder wurdet ihr schlecht beraten oder
HH spart an der Bestückung der Maschinen.

Wieso gefällt dir Leimbecken und Walze besser? Mir gefällt am Düsenauftrag die Steuerung nicht, da die teilweise ungenau arbeitet mit dem Pneumatikzylinder auch wenn man Drosseln und Endschalter ersetzt. Oeffnet die Düse bei 15m Vorschub eine Hundertstel Sekunde zu früh
oder zu spät, macht dies 2,5mm Weg aus. Wenn der Auftrag an der Vorderkante zu knapp (zu genau) eingestellt ist hat man das Risiko,
dass ab und zu nicht ganz am Anfang Leim aufgetragen wird. Oeffnet die Düse sicherheitshalber eher etwas zu früh, ist die vordere Ecke vollgeschmiert. Fehlender Kleber heisst immer eine Fuge in die Feuchtigkeit eindringen kann.

Heute sieht man bei verschiedenen Maschinen die Endschalter eher oben montiert, dann arbeiten sie noch ungenauer. Der Fixpunkt ist ja
unten auf der Transportkette, oben gibt es immer Differenzen, folglich können die Endschalter nicht immer haargenau an der gleichen Position schalten. Die heutigen Düsen sind sicher feiner mit der 1mm Rakelung aber das Schaltproblem bleibt, ebenso bei Postformingteilen oder breiten Nuten die mit Leim vollgeschmiert werden.

Sonst finde ich das geschlossene System mit der Düse sehr gut, besonders auch für den Leimwechsel und die fast unnötige Reinigung. Fürs tägliche
Kleinzeug sollte man die Düse haben und für grössere Arbeiten den Walzenauftrag.

Gruss brubu
 

Mitglied 92456

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@DerSchreiner96
Sei mir nicht böse, aber wenn ich lese das Kanten auftrennen rel. gefährlich ist und die Finger nah am Kreissägeblatt sind, muß ich unweigerlich an einen Film von 1955 mit James Dean denken.
Das Sichere Führen von Werkstücken , in diesem Fall die Kante, ist Grundvoraussetzung für ein unfallfreies arbeiten. Das scheint aber in diesen Fall nicht so ausgeführt zu werden.
Daher will ich Dir mal erklären wie man Kanten sicher schneidet.
Du mußt die Kante durch einen Tunnel führen, damit diese zu allen Seiten sicher geführt ist.
Dazu nimmst Du Dir ein Stück MDF, Vollholz oder Multiplex aus der Feuerholzkiste.
Meinetwegen 19er MDF und schneidest Dir ein Stück von 1000 x 150 mm zu.
In eine der Längskanten schneidest Du mittig eine Nut, die in der Tiefe Deiner Kantenbreite entspricht.
Dann wird der Parallelanschlag auf die zu schneidende Kantenbreite eingestellt, der Spaltkeil entfernt und das Blatt unter Tisch gefahren. Nun das MDF Stück mit der Nut an den Parallelanschlag legen, so das es in der Länge ungefähr mittig über dem Blatt liegt.
MDF Stück mit Spannern fixieren, Rollwagen feststellen, Säge anstellen und das Blatt maximal hochfahren. Wenn das Blatt oben ist die Rollwagenverriegelung lösen und ca. 200 mm weiterschneiden. Danach Säge ausschalten, Spaltkeil wieder montieren, das Blatt auf ca. 35 mm Höhe einstellen und das MDF Stück wieder festspannen.
Nun die hintere Tischrolle ausklappen und die Rolle Kante darüber hängen.
Jetzt kannst Du Die Kante völlig sicher schneiden indem Du sie durch den Schlitz schiest und wenn diese hinten wieder rauskommt einfach von hinten durchziehen.
Da brauchst Du keine zweite Person für, es flattert nichts und es völlig sicher. Du kommst noch nicht mal annähernd in die Nähe des Kreissägeblatts und, vorausgesetzt Du benutzt die Spanhaube, kannst noch nicht mal an das Blatt rankommen.
Nichts für ungut, aber ich kenne solche Dinge auch, sogar aus meinem eigenen Betrieb. Selbst wenn ich im Büro sitze, höre ich an den Mschinengeräuschen wenn da was nicht stimmt.
Da stehen mir die Nackenhaare hoch und da kann ich dann auch so richtig grantig werden.
Was nützt ein der Geselle, der über eine KAM philosophieren kann, aber an der Kreissäge waghalsig aggiert.
 

Mitglied 92456

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Nachtrag
Mir geht es nicht darum hier den Oberlehrer oder Korinthenkacker zu spielen. Mir ist es auch völlig humpe, wenn jamand gerne mit einem 400er Langholzblatt auf der Flex die obersten Äste seines Obstbaumes schneidet.
Empfindlich reagiere ich bloß, wenn so etwas im Betrieb währen der Arbeitszeit macht. Der Chef ist in Falle eines Falles nämlich der Doofe.
Da hört der Spaß nun wirklich auf.
 

Bitzi

ww-birnbaum
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Bitburg
@Hamburger Jung Sehr gute Idee, werden wir so übernehmen und uns die Vorrichtung bauen, in verschiedenen Kantenbreiten/Nuten im Brett, danke dafür.
Ich bin der letzte der einen so guten Rat falsch aufnimmt.:emoji_spy:
Das von Hand schneiden ist wenn man einen 13mm MDF Fachboden hat und muss nur 800mm Kante dran anfahren, da baut man sich nichts
und kommt nicht mal auf die Idee. Wenn die Vorrichtung da ist, würde sie auch benutzt werden,
Dafür ist dieses Forum Gold wert, sonst hätte ich weiter mir ne Platte In die FKS geschoben und am Parallelanschlag die Kante mit Schiebestock oder Finger geschnitten. :emoji_grin:

@brubu
Genau das Problem meine ich. Jetzt ist noch alles neu und sie fährt wirklich sauber auf, kann keiner meckern.
Allerdings ist die Düse meiner Meinung nach im Nachteil wenn der Kleberwechsel gemacht werden muss was Verschwendung des Klebers angeht.
Schneller ist es auf jeden fall, Patrone rein, rausdrücken, fertig. Bei PU natürlich Reinigungspatrone durch.
Beim Becken hab ich es so in Erinnerung das es getauscht wird, bei PU Stickstoff oder frieren.
Wie ist da eure Meinung?
Die Düse hat einen extremen Vorteil was den Winkel der Kante angeht. Anleimer knacken nicht oft durch. Die Walze hat einen zu offenen Winkel.
Ich muss auch korrigieren, wir haben kein Bündigfräsen! Sie macht es direkt mit dem Radiusfräser.
Wir sind was die KAL angeht nur auf Kunststoff und Massivholz Dünnkante ausgelegt.
 

Mitglied 92456

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Nichts für ungut. Vielleicht habe ich ein bisschen überreagiert, wenn in der Fa. an den Maschinen nicht mitgedacht wird geht mir recht leicht die Hutschnur hoch.
Aber sehr schön, das Ihr Euch jetzt mal So ein Modell hinhängt.
Kann man ja auch ein Modell beidseitig Nuten. Für 3 verschiedene Kantenbreiten. In der Regel sind es ja sowieso immer die gleichen Kantenmaße die man runterschneidet.
Dann mal auf ein sichereres arbeiten.
 
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